Mittwoch, 30. Dezember 2009

Panettone-Update

Eminent wichtige Mitteilung für das kulinarische Fortkommen des observatorischen Zentralkomitees von Chassidus Chübelsack, auf freundliche Weiterleitung unseres IGFKL-Maulwurfs:
Gemäss telefonischer Auskunft des SIKS sind die Panettoni und Pandoro's von Melegatti (siehe weiter unten für die genaue Liste) auch ohne Stempel koscher.
Man freut sich also, mampft nun unter dem Engelschweif genüsslich vor sich hin und hofft auf ein baldiges Ende des Herbstes, also auf Glatteis, schwurblige Kälte und Schneestürme. Wie früher halt.

Freitag, 25. Dezember 2009

China und die Juden

Man fragt (für die Schweiz: frägt) sich ja diesseits des Urals manchmal, was die Asiaten ausserhalb von Goa und Chabad Bangkok über die Juden denken. Ich meine, dass Babelfish sich wohl schlecht eignet, um die sophistizierten Gedankengänge von Chassidus Chübelsack nachzuvollziehen, ergo: Woher sollten also die Schinesen sich ein plastisches Bild über die Juden machen? Die Zeiten von Mir in Shanghai sind nun schon eine Weile her und über diese Fluchtaktion während des Zweiten Weltkriegs wissen wohl die Wenigsten noch etwas.
JTA.org hat im Vorfeld der Olympischen Spiele von 2008 in Bejing nachgefragt und erlangte folgendes Muster, welches sich im Grossen und Ganzen wohl kaum entscheidend von anderen Ländern unterscheiden wird...

Und wo sind denn die chinesischen Juden? Eine weitere Reportage zeigt ein Interview mit einigen Exemplaren aus Kaifeng.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Some soul for Binyan Adei Ad (und dem Shemspeed-Label)

Das Lied stammt ursprünglich von Lipa Schmeltzer, einem in den jüdischen USA bestens bekannten chassidischen Sänger und Entertainer. Angeblich sind seine Melodien so einprägsam, dass sie sogar von Nolan Jackson, Sound Engineer von Calev Stratton in seinem Wagen beiläufig gesungen werden. For real, give it up for Nolan!

Und dazu noch Matisyahu's letzter Auftritt als Promo seiner neusten CD bei David Lettermann. Im Lichte von Channukah bemerke der geneigte Blogschauer im Hintergrund den überdimensionalen Disco-Trendel. Da laufz, sedö lüeg:

Und während wir in der Schweiz seit 613 Jahren immer noch mit den immergleichen MBD und Friedlechs abgefüttert werden, rollt an der Ostküste schon seit längerem die neue jüdische Welle mit Fusion-Artisten, welche sich sogar in Einkaufszentren zum Besten geben (u.a. wiederum Y-Love):

Montag, 21. Dezember 2009

Kosher Panettone & Pandoro von Melegatti

Eine Liste der Services International Kosher Ltd. zirkuliert dieser Tage gemäss welcher die bekannte italienische und internationale Herstellerin Melegatti verschiedene Panettone- und Pandoro-Modelle führt, welche teils einen Koscherstempel tragen und deshalb genüsslichst konsumiert werden können. Neben den Freitagen und den leeren Skipisten am Stephanstag und am 1.1. hat die Feiertagsperiode also noch etwas Positives an sich... (klick auf Bild für konkrete Vergrösserung)

(Unabhängigen Gerüchten eines entfernten Geistesbruders von Churban Brünzel zufolge findet sich der Pandoro Verona auch in lokalen Denner-Filialen zu Fr. 10.75)

Dienstag, 15. Dezember 2009

Käse ohne tierischem Lab

Auf der steten Suche nach neuen kulinarischen Highlights, sind wir in den letzten Tage auf einige Käselisten gestossen, welche Sorten ohne tierischem Lab führen. Ob diese Koscher oder nur nicht treyfe sind, soll jeder selbst entscheiden. Über das Problem von "Gvinat Akum" könnt Ihr Euch im Post "Gvinat Akum" informieren.

E Guete:

Liste 1 (stammt vom Coop Kundendienst)

Alle Babybel
Alle Cantadou div. Aromen 125 g, Französischer Frischkäse
Alle Chaumeskäse
Alle Fol Epi
Alle Leerdammer Scheiben
Alle Philadelphia 200 g, Deutscher Frischkäse
Alle St. Albray
Alle St. Môret Nature ausser St. Môret light, Französischer Frischkäse
Alle Tartare, Französische Frischkäse
Apérifrais Provençale 100 g, Französischer Frischkäse
Bio Formaggella Bianco ½ fett
Bio Formaggella Nost. ½ fett
Bio Rahmkäse eckig
Bio Rahmmutschli rund
Bio Rahmtilsiter rund
Boursin Kräuter und Pfeffer 150 g, Französischer Frischkäse
Bresse Bleu
Caprice des Anges (Frischkäse)
Chamois d'Or (Theke)
Chevre Chaud (Bratkäse)
Coeur de Lion Brie 200gr
Coop Bio Feta, Bel Xetabel
Coop Bio Mozzarella
Coop NATURAplan Mascarpone 225 g, Schweizer Frischkäse
Cottage cheese (Hüttenkäse)
Couronne
Fine Food Chevre St.Jacques
Fine Food Coulommiers
Fine Food Les Bouchées
Fine Food Selle sur Cher
Kiri Frischkäse
Kräuterfrischkäse "Prix Garantie" Französicher Frischkäse
Le Mariage
Luzerner Rahmkäse
Mascarpone Galbani 500 g, Italienischer Frischkäse
Petit Louis Frischkäse
Quark
Roulé à l'ail, Französischer Frischkäse (Offenverkauf an der Käsetheke)
Schafkäse 180g
Sennenmutschli
Serafino Schnittlauch, Schweizer Frischkäse (Offenverkauf an der Käsetheke)
St. André (Theke)
St. Paulin nature
St. Paulin plast
Tilsiter Lifestyle ¼ fett
Vieux Pane (Theke)
Winzer Délice
Weight Watchers Frischkäse Krätuer
Weight Watchers Frischkäse Nature

Ganz generell gilt:

Hartkäse = mit Kälbermagen-Lab
Halbhartkäse = mit Kälbermagen-Lab und Säure (Milchsäuregärung)
Weich- und Frischkäse = aus Basis der Säure (Milchsäuregärung)

Coop Naturaplan = Bio

Quark ist die "frischeste Form" von Frischkäse, wird aber in aller Regel nicht der Produktgattung Käse zugeordnet, sondern den Milchfrischprodukten. Lab und Gelatine werden zur Herstellung nicht eingesetzt - auch nicht bei Bio- und Markenartikeln.

Auch alle Hüttenkäse werden ohne Inhaltsstoffe tierischer Herkunft hergestellt.

(Anm. des Autors: Hüttenkäse in der Migros (Hirz) scheint NICHT ok zu sein.)

Liste 2 ist die Käseliste auf vegetarismus.ch. Aus Platzgründen begnüge ich mich mit dem Link.

Liste 3 ist die Liste der Schaukäserei Engelberg
(8-ung! Beide Seiten beachten)

Edelkäse mit ausschliesslich mikrobiellem Lab. Die Ware kann dierekt online bestellt werden.

Liste 4 kennt Ihr schon aus dem Post "Alles zur stillen Revolution im Koscher Käse".

Der Link im Post funktioniert aber nicht mehr. Hier der neue Link.


Viel Spass beim Schletzen!

Nicht vergessen: Beim Käse essen immer Schnauz ankleben und vin rouge in der Hand schwenken.

choupchoup

etnu

Channukah, Fest der elektronischen und frivolen Spielereien

Erübrigt sich eigentlich weiterer Kommentare, deshalb auch diese ausführliche Einführung, Chag sameach & sedö lüeg:

Zum jetzigen Zeitpunkt weisen wir alle Halbwüchsigen auf den eindeutig unzniesdigen Inhalt des folgenden Clips hin. Chassidus Chübelsack übernimmt keinerlei Verantwortung für Gehenem-Einweisungsverfügungen und Entrüstungsstürme durch Soton's Jünger. Von Blingbling zu expliziter Unzüchtigkeit, Limos bis hin zu Kaul Isho ist wirklich eigentlich alles dabei, das Spass macht. Man ergötze sich deshalb der etwas anderen Art der Festtagsbegehung, sedö lüeg:

Iran - ein ganz gewöhnliches Land im Mittleren Osten und der Uaiuai-Schnulz vom 15. Dezember 2009

Im Zuge der Diskussion, dass im Mittleren Osten doch alles und alle genau gleich seien, sei auf die heute im Tages-Anzeiger publizierte Erfahrung von Michael Sauter (siehe Bild unten), einem hierzulande bekannten Filmregisseur, hingewiesen. Der Text ist pointiert geschrieben, liest sich amüsant und stimmt zum Nachdenken.

Und damit man mit einer positiven Note abschliessen darf, bringen wir zur Abwechslung auch den heutigen Uaiuai-Schnulz des Tages von Kobi Aflalo mit dem Titel "Ba Min Hashtika" (aus dem Schweigen heraus), wohl bekomm's, Mahlzeit.

Samstag, 12. Dezember 2009

Channukah 2009 Mash-Ups von djBC und andere Sedö Lüeg's

Channukah ist ja ein einziges Schmierfest. Man ölt sich die Mägen derart massiv mit triefenden Latkes und fettigen Berlinern ein, dass eine Indigestion sozusagen vorprogrammiert ist. So ist ein beträchtlicher Teil der Chassidus Chübelsack-Redaktion bereits am Freitag Abend durch die Strassen Zürichs geschleift worden, als stehe der Channukah-Zeiger bereits auf Acht. Mitnichten. Und so geht die Völlerei in ganzen Zügen weiter. So sei's drum.
Im Sinne der Patschgerei, des Vermischens in eine undifferenzierte neue Einheit, einer Fusion alter verschiedener Herkünfte stellt djBC dieses Jahr ein originelles Fusion-Projekt mit 8 verschiedenen Mash-Ups ins Netz, eines ist auf Youtube zu finden, der Rest auf seiner Homepage im Quicktime-Format. Headliner und CC's Favorit bleibt aber eindeutig die Judaisierung des Springklassikers von House of Pain. Sedö lüeg und Chag Sameach:

Falls jemandem noch eine Redux-Version der Channukah-Geschichte in G-dcast-Format ist, noch ein Sedö-lüeg:

Ausserdem scheint US-Präsident Obama, seine Agenda der dringlichsten Probleme seiner Administration neu ausrichten zu müssen: Er kommt auch an Channukah nicht um die Thematik der Einladungen ins Weisse Haus rum (NY Times-Artikel).
Einstimmiger Favorit der Woche mit einer ellenlangen Huldigung für die unkonventionelle Methodik und die beste Rolle vorwärts "in action" ännet des Teichs geht eindeutig an Rabbi Moskovitz, auch bekannt als Rabbi Rambo in seiner Überzeugung, Sicherheit in Synagogen sei eine Verantwortlichkeit, welche auch durch das breite Publikum zu tragen ist. Unrecht hat er sicher nicht, das Resultat ist aber allemal sehr amüsant anzusehen, sedö lüeg:

Rabbi Rambo from Tablet Magazine on Vimeo.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Ronnie o mago und die Singlesproblematik


Tatort Letzigrund. Am letzten der magischen Abende, als wir uns alle bereits davon überzeugt hatten, dass die Champions League zwar eine nette Kasse hat, uns aber resultatmässig ziemlich überfahren hat (sportlich war der FCZ viel weniger weit von den Spitzenplätzen weg, als es die Tabelle und die Spielresultate vermuten lassen), liess man sich also nicht lumpen und huldigte den Vereinsfarben ein letztes Mal im internationalen Kontext. Viel anderes bleibt gar nicht mehr übrig, da im Landeswettbewerb die Duelle gegen Bellenz und Gossau zu unerträglichen Zitterpartien erbärmlichen Niveaus gesunken sind. Und da, wie der Föhn-X (neue Rechtschreibung) aus der Asche, klopft sich der FCZ seine Alltagsprobleme von den Schultern und spielt wieder San Siro. Tritt seinen übermächtigen Gegnern auf den Füssen rum, als hiessen sie Ritschratsch Cabanarsch und Kriechsohn Varela. Spielt sich der FCZ also in einen Spielrausch und plötzlich wieder über die Flügel, dominiert das Mittelfeld und verlagert effizient das Spiel über die Seiten wie selten in dieser Saison. Wird also aus allen Lagen auf Dida gefeuert und wenn Dida gestern nicht doppelt so glückhaft wie agil gewesen wäre, wäre auch Tico's Schuss reingekullert. Und dann eben der Youngster auf dem Platz, den man ob Nikci's Leistung fast vergessen hätte: Da steht der Philipp Koch für einmal auf der Stahel-Position und läuft den Ronaldinho ein ums andere Mal ab, tackelt ihm den Spielwitz vom Stiefel und lässt so wenig zu, dass es Gaucho am Ende zu blöd wird und er sich damit genügen wird, Kabinettstückchen für seine Galerie und die Jesolo-Kurve zu präsentieren. Bis zum Penalty, der meiner Meinung erst noch keiner war (Rochat spielt zuerst den Ball - edit: Penalty wird vorbehaltlos anerkannt). Aber das spielte zum Ende des Jahres schon keine Rolle mehr. Zu gross die Genugtuung, der AC Mailand in zwei Spielen 5 Punkte abgeknöpft zu haben und in der Scala des Fussballs Ballett getanzt zu haben. Zu schön.
Und als Reverenz an ebendiese Fussballkunst wollen wir eben nicht vergessen, dass Ronaldinho eben immer noch einer der Besten seines Fachs ist, der den Ball sogar im Dunkeln noch spielen könnte. Wörtlich...


Ach ja, dann gab's ja noch einen, nämlich die ultimative Quantenerklärung, warum amerikanische High School-Absolventinnen vor Heiratsscheue fast platzen und doch niemanden finden. Sieht fast so aus, als hätte sich jemand die Mühe genommen, eine astrein-wissenschaftliche Begründung hierfür zu finden. Aber wie immer: selbst ist die Überzeugung.

Kommunikation zwischen Genie und Wahnsinn

Auf meine Posts hin wurde ich wiederholt gefragt, was ich meinte mit "die Linke hat den Wahlkampf nicht mit allen Mitteln geführt" oder ähnlichen Aussagen.
Diesem Thema - und vor allem dem umstrittenen Plakat - möchte ich darum einen eigenen Post widmen.


8-ung! In diesem Post geht es nicht um den Inhalt der angesprochenen Kampagnen, sondern um die Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation im Wahlkampf:

BILDERWELT


Schauen wir uns kurz die wichtigsten Plakate zur Minarett-Initiative an. Zuerst das umstrittene Plakat der Befürworter:

Dieses Plakat macht alles richtig:
1. Man begreifft sofort, um welches Thema es geht.
2. Die Aussage ist sonnenklar. Schon nach einem Blick. Der Betreiber des Plakats will klar keine Minarette.
3. Es wirkt bedrohlich und macht so einerseits Angst und andererseits auf "das Problem" aufmerksam.

4. Genial: Mit fetten roten Buchstaben wird dem Wähler gesagt, was er auf den Zettel schreiben soll.
5. Wie schon öfters in der Vergangenheit, sind diese Plakate 3-farbig: ROT, WEISS, SCHWARZ. Dies hebt sie einerseits von anderen plakaten ab und sie werden ganz einfach und schnell wahrgenommen. Aber vor allem ist es farbpsychologisch genial.
ROT-WEISS=Schweiz. SCHWARZ=Eine Bedrohung darin.

(Vor allem der 4. Punkt war in dieser Kampagne enorm wichtig. Denn paradoxerweise musste man JA stimmen, wenn man keine Minarette wollte und NEIN stimmen wenn man Minarette wollte. Doch dazu später.)
Kommen wir zum Plakat der Initiativ-Gegner:

Vergleichen wir mit den 5 oben genannten Punkten:

1. Dem Betrachter ist nicht von der aller ersten Sekunde an klar, worum es geht.
2. Um die Aussage zu verstehen, muss man zuerst den Text lesen. Das Bild reicht nicht.

3. Die gemalte Idealvorstellung ist zwar schön, motiviert den Wähler aber zu wenig sich dafür einzusetzen.
4. Das Wort NEIN ist viel zu klein geschrieben. Es wird niemals von allen Betrachtern wahrgenommen. Auch hier muss zuerst gelesen werden, bevor die Aufforderung klar wird. Dabei wäre es eben wichtig, dem Betrachter zu zeigen, was er auf den Stimmzettel schreiben muss.
5. Das Plakat sticht nicht durch eine simple Farbwelt heraus. Es wirkt eher intelektuell und für viele daher eher abschreckend ("das lueg i nöd a, das verstahn i eh nöd").

Fazit: Das Plakat der Initiativ-Gegner ist zwar sehr schön, eignet sich aber leider besser als Poster in einem Gruppenraum einer Dialoggruppe. Oder als Desktop-Hintergrund. Ich denke, dass es aber leider vor allem als Bestätigung wirkt für Personen, die sowieso NEIN gestimmt hätten. Ich bezweifle, dass dieses Plakat viele Unentschlossene Wähler auf die NEIN-Seite ziehen konnte.
PLATZIERUNG
Während das Burka-Plakat intensiv auf Plakatflächen gestreut wurde, war das Himmel-Plakat v.a. in ausgewählten Printmedien zu sehen (u.a. im TACHLES). Auch hier gilt wieder: Nett mitgemacht, aber das war scheinbar zu wenig. Das Plakat konnte ich den Köpfen der Bevölkerung nicht verankert werden. Auserdem wurde das Plakat auch hier vor allem von jenen wahrgenommen, die eh schon wussten, dass sie NEIN stimmen werden.
Die Minaret-Gegner hingegen haben das Plakat nicht nur überall aufhängen lassen. Sie haben der APG sogar schon Ersatzplakate geliefert, weil sie wussten, dass die Plakate beschmiert und beschädigt werden würden.
SCHLUSSFOLGERUNG
Die Initiativ-Gegner haben es verpasst, mit gleich harten Bandagen in den Kampf zu ziehen. Waren sie zu siegessicher? Waren sie zu nett oder politisch korrekt? Zu naiv? Ich weiss es nicht.

Folgendes hätte (im nachhinein betrachtet) anders laufen können:

  • Die Plakat hätten die Botschaft klarer transportieren müssen
  • Die Bilderwelt hätte sugereiern müssen, dass eine Annahme der MI fremdenfeindlich ist (den niemand lässt sich das gerne nachsagen)
  • Die Plakate hätten mit gleicher Intensität gestreut werden müssen
Die Linke ist dieser Zurückhaltung zum wiederholten Male zum Opfer gefallen. Solang Sie nicht bereit ist, mit harten Bandagen zu kämpfen und sich die Finger mal schmutzig zu machen, wird sie solche Abstimmungen immer öfter verlieren.
PARALLELEN


Um zu zeigen, dass diese Kampagne 1.) in ihrer Gesamtheit gut geführt wurde und 2.) keine Einzelfall ist, hier noch einige weitere Plakate.
Zuerst noch einige andere Anti-Minarett-Plakate (auf die auch viele der oben genannten Kriterein zutreffen):


(Kleine Anmerkung: Der I-Punkt über dem Wort "Minarettverbot" ganz rechts ist ein Halbmond!)
Und zur Erinnerung noch 3 Plakate, die nach ähnlichem Schema wie das Burka-Minarett-Plakat funktioniert haben (Farbwelt, Bilderwelt, Aussage usw.)






Es bleibt zu hoffen, dass bald alle politischen Gruppierungen begreiffen, dass ein Wahlkampf von Anfang bis Ende clever und hart durchgeführt werden muss. Sonst gewinnen in Zukunft immer öfters jene, mit der besten Kampagne und nicht mehr jene, mit den besten Argumenten.

Montag, 7. Dezember 2009

2 Teams - 2 (Luxus-) Probleme

Verehrte Chassidim
Die JLeague Saison 2009 / 2010 hat kaum begonnen und schon werden neue und packende Geschichten geschrieben, AUFATMEN, DUUUURCH-ATMEN.
Unser Sportkorrespondent Grasl hatte anlässlich des dritten Spieltages die Möglichkeit die Teams Seleçao Simchesnaches und Jöst for Fön auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Saison hätte für diese zwei Mannschaften unterschiedlicher nicht starten können. Wo der zweimalige Finalist Seleçao noch punktlos dasteht, grüsst Jöst for Fön wie schon letzte Saison souverän von der Tabellenspitze.
Eine Gemeinsamkeit haben die jedoch: Unruhe im Team, die Gerüchteküche brodelt, rabojssai eiseis.


Herr Warzenschnufelbergier (Seleçao), wird nach drei Niederlagen zum Start in die 3. Saison das Wort "Krise" im Umfeld von Seleçao bereits erwähnt?

Natürlich. Wir wissen innerhalb der Mannschaft natürlich alle, wer schuld ist. Wenn ein Torhüter 16 Tore kassiert, muss er sich schon ein paar Fragen gefallen lassen. Vielleicht hat dies aber auch mit seinem Ego zu tun. Ich vermute stark, er ist es einfach nicht wert. „Langsam“ rächen sich die Vorschusslorbeeren, mit welchen er in die Saison gestartet war. Und das schlimmste ist, dass die Mannschaft die Verunsicherung spürt. Einfachste Pässe kommen nicht mehr an.


Wie erklärt sich der zweimalige Finalist einen solchen Saisonstart?

Die beiden Finals waren mit grossen Willensleistungen und körperlichen Grenzen verbunden. Ich persönlich hab vom ersten Final immer noch Muskelkater, aber das ist in meinem Alter normal. Ganz ehrlich wussten wir, dass aufgrund der Auswärtsstärke unserer Gegner die ersten Spiele ganz schwierig würden und hatten sogar noch weniger Punkte kalkuliert als bisher eingetroffen sind. Aber wir finden uns schon noch. Lange und steinig ist der Weg aus der Hölle, sagte mal ein Funktionär des FC Thun.


Ist mit personellen Konsequenzen zu rechnen?

Die Absetzung des Torhüters ist in der Kabine schon beinahe beschlossene Sache. Wir sind aber bezüglich Abfindung noch einige Meter voneinander entfernt. Vielleicht kriegen wir uns aber auch wieder ein, gehen heute Abend alle zusammen Whisky tasten und dann sieht die Welt schon wieder viel torfiger aus.


Wie reagieren die Fans und Sponsoren?

Anfangs der Saison hatten informelle Gespräche Beate Uhse als potent(iell)er neuer Sportausrüsterin stattgefunden, welche aufgrund des gestrigen Spiels aber nun abgebrochen würden. Sie meint ohnehin, wir sähen auch so schon scharf genug aus. Die CVP wollte uns ein Teamposter sponsern, hat dies aber mit der Entfernung des Buchstabens „J“ aus der JLeague verbunden, was die Spielleitung am Montag per einschreiben nun verunmöglicht hat. Am Ende bleibt uns wohl nur noch der Verkauf unserer Seelen, um die Saison finanziell zu überleben. Ganz ehrlich helfen die Bonifikationen der beiden Final-Qualifikationen aber schon auch. Wir haben in der letzten Transferperiode sehr vorsichtig gewirtschaftet.


Hat sich am Saisonziel etwas verändert?

Mit dem Spassfaktor und der Erderwärmung werden auch die Resultate wieder kommen. Wir wollen nicht absteigen, dabei bleibt es.


Viel Erfolg auf dem Weg in die Playoffs!




Ken Adams (Jöst for Fön), können Sie mir bestätigen dass im Team von Jöst for Fön trotz souveräner Tabellenführung, Unruhe herrscht?

Von Unruhe zu sprechen, wäre zu hoch gegriffen. Es handelt sich um die Erörterung von Themen, mit denen sich jede Hallenmannschaft irgendwann auseinandersetzt.



Darf diese Unruhe als gesunde Spritzigkeit (Gegenteil von System Lino), oder als kontraproduktiv interpretiert werden?

Wohl irgendwo dazwischen. Wichtig ist jetzt v.a., dass die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Beim Thema Spritzigkeit hoffe ich natürlich, dass jeder Spieler selbst weiss, was er tun, oder eben lassen, muss
um spritzig ins Spiel einzusteigen.


War es schwierig die Mannschaft nach der tragischen und unglücklichen Halbfinalniederlage wieder aufzubauen?

Nachdem das Team fast die ganze Saison von der Tabellenspitze gegrüsst hat, sass der Schock natürlich tief.
Umso mehr, da die Niederlage v.a. aufgrund einer Unsportlichkeit des gegnerischen Torhüters zustande kam.
Wie es heuer die Iren taten, erwogen auch wir damals, bei der Spielleitung zu beantragen, uns als 3. Team für den Final zuzulassen.
Trotz der Niederlage konnte das Team aber zusammengehalten werden. Bis auf einen Spieler sind alle im Boot geblieben.
Der Abgang dieses Spielers hatte aber nichts mit der Niederlage zu tun.
Ausserdem konnten wir noch einen Spieler verpflichten, der bereits jetzt eine grosse Stütze ist.


Wie stufen Sie die beiden neuen Teams (HAS, Haschochtim) ein? Wo werden diese am Ende der Saison stehen?

Hart am Start: Hier frage ich mich, ob das Team weiss, woher die Floskel in ihrem Namen denn ganz ursprünglich herkommt.
Aber Spass beiseite. Das Team hat grosses Potential, was ja schon am Grümpeli eindrücklich demonstriert wurde.
Was jetzt noch fehlt, ist die Umstellung auf das Spiel in der Halle. Wenn das klappt (und davon bin ich überzeugt),
dann wird dieses Team ohne Frage vorne mitspielen. Meine Prognose: Sicherer Playoff-Kandidat. Schlussrang: 2-3.

Haschochtim: Die Präsenz dieses Team finde ich super. Einerseits sind es so wieder 8 Mannschaften und andererseits
macht es Spass gegen Sie zu spielen. Ausserdem bereichert es den bunten Mix an Spielern, wenn auch etwas ältere
Spieler mitmachen. Meine Prognose: Die Playoffs werden dieses Jahr wohl eher nicht drin liegen. (Obwohl natürlich
auch hier eine Überraschung im Bereich des Möglichen liegt.) Schlussrang: 6-7.


Was sind die Ziele für dieses Saison? Wer könnte diese Ziele in Gefahr bringen?

Ziel bleibt – auch wenn’s kitschig tönt – dass wir alle Spiele unverletzt durchbringen und alle genügend zum Fussball spielen kommen. Vor allem mit den Verletzungen hatten wir in den letzten Jahren grosses Pech.
So haben wir schon 4 (!) Spieler an eine Verletzung verloren. Nur einer spielt inzwischen wieder.
Sportlich dürfen wir aufgrund unseres Teams schon mit einer Playoff-Teilnahme rechnen. Dafür haben wir genügend Leistungsträger. Aber wie immer kann es beim Hallenfussball auch ganz anders kommen.
Sollten die Playoffs tatsächlich erreicht werden, ist alles möglich. Vom 1. bis zu Rang 4.


Schöne Schiene auf links, danke.

Sonntag, 6. Dezember 2009

10 Sekunden Stehvermögen

Während Monaten war das Gipfeltreffen zwischen WBA-Leichtgewichts-Titelhalter Amir Khan und dem orthodox-jüdischen Herausforderer aus Brooklyn Dmitry Salita zu einem Clash der Religionen, einem Gipfeltreffen des Friedens und sonstigen Bedeutungsschwangerschaften hochstilisiert worden. Gestern Abend fand in Newcastle also der Kampf der Titanen statt und zwar während genau 76 Sekunden. Nach deren 10 hatte Khan den Herausforderer bereits mit einer bestialischen Streckfaust in die Horizontale geschickt, danach irrte Salita noch ein paar Sekunden hilflos und in schierer Verzweiflung ob des kurzfristigen Endes des Titelkampfes noch ein wenig in den Ecken des Rings umher, ging noch ein paar Mal zu Boden, bis der Schiedsrichter ein Einsehen hatte und der eindrücklich-einseitigen Prügellawine Amir Khans ein Ende setzte und die Titelverteidigung feststand. Danke für die Teilnahme.
(Online-Aufzeichnungen sind aus Copyright-Gründen derzeit noch nicht mehr zu finden...)

Donnerstag, 3. Dezember 2009

ShidduchVision und Oxa-Chassene

Während sich die Seriösen und Erwachsenen mit politischen Schlammschlachten herumschlagen und kurz bevor die ShidduchVision auch noch nach Europa schwappt, möchten wir Euch im humanistischen Kupplungsgeist auf diese meshigge herrliche Neuerung des Shidduch-Wesens aufmerksam machen.


An einem der nächsten Wochenenden sei wieder ienmal ein Ausflug im Oxa empfohlen, vielleicht stösst man dann auf dieses Jungtalent jüdischen Bummbumm-Klänge namens Ben Snoop. Alle Achtung, für einen Künstlername ist das schon mal allerhand.

Stiiiibel bitte mal schön im Dorf lassen. . .

Liebe politisch Korrekten 825er, hättet ihr wirklich gedacht bei einer Nichtannahme der Initiative wären diese Themen nicht auch eines Tages in die Diskussion mit aufgenommen worden? Selbstverständlich bestehen diese Ressentiments bedauerlicherweise in unserer Gesellschaft. Jetzt geht es darum, die Differenzen aufzuzeigen. Ein wenig mehr Selbstbewusstsein würde uns gut tun. Man kann nicht alles einfach unter den Teppich kehren. Fakt ist auch, zahlreiche Probleme der angesprochenen „Cousins“ sind bei uns nicht oder nicht in dem Masse vorhanden. Nur weil jetzt jemand auch mal das Judentum erwähnt hat, bedeutet dies bei Weitem noch nicht dass wir augenblicklich die „Antisemitismus / WWII“ Keule auspacken und behaupten müssen, die Nazis stehen kurz vor dem Einmarsch. Gewisse Leute sind darum bemüht eine Brücke von der Minarett Initiative zum Judentum zu schlagen, dies ist jedoch kein Grund, legitime Ängste und Bedrohungen der Bevölkerung nicht ernst zu nehmen. Wir leben in einer offenen und liberalen Gesellschaft. Und alle diejenigen Besserwisser, die jetzt das Gefühl haben sie müssen die Befürworter bedrohen und ihnen Weltuntergangsszenarien an die Wand malen, haben sich gewaltig getäuscht und tragen nichts zur Lösung der Probleme bei.

PS:

Nuno Vyerbeeswax, Basel - 08:16 03.12.2009
» Keine Minarette. JA. Keine Burkas. JA. Keine juedischen Freidhoefe?! Was bitte soll das?! In der Schweiz gibt es schon seit Jahrhunderten juedische Friedhoefe, und wenn ein Jude mit seinen ruhen will, soll er/sei das. Das hat hier Tradition. Das Problem sind nicht tote Juden, Herr Darbellay - es sind putzmuntere Parallelgesellschafts-Moslems, die sich nicht integrieren wollen. Bitte jetzt die Perspektive nicht verlieren und versuchen als Pseudo-SVP aufzutreten. Eine SVP reicht vollkommen.

Ruth Chartrand, Jongny - 08:16 03.12.2009
» Dieser Darbellay kann mir den Buckel runterrutschen. Immer schön auf sich aufmerksam machen mit was auch immer! Vielleicht wird der noch mal Bundesrat? Gott bewahre! Kein Mensch hat am Sonntag für solch "hirnverrückte" Ideen abgestimmt. Aber immer noch schön Oel in's Feuer giessen, nicht wahr Hr. Darbellay?

Marc Hubertus, Solothurn - 08:22 03.12.2009
» Jetzt spinnen einige Schweizer Politiker! Gehöre auch zu den Ja Sacher bei der Minarettabstimmung, doch das hat nun wirklich nichts mit einem Machtsymbol zu tun! Da geht es um eines in der christlichenwelt heiligsten Ritual und ob es nun Muslim, oder Juden sind, sollte diese Ritual hoch geachtet werden! Dieses Anliegen ist nun wirklich rein populistisch!!!!!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Was kommen musste...

Eigentlich erstaunlich, dass es nur drei Tage gebraucht hat, bis man uns in die ganze Diskussion mithineinzieht.

Gligg & gugg!

EDIT: Und gleich noch einer....

Ja, ja, liebe 825er, die Ihr diese Initiative mitgetragen habt, hattet Ihr wirklich geglaubt, es geht hier nur darum, den Cousins eins auszuwischen?


HM

Montag, 30. November 2009

@ Kommentar von "Anonym"

GRATULATION. Dieser Post ist der 613. Post in diesem Blog. Applaus!

Herr Anonym

Ich habe Angst vor Ihnen, ehrlich. Leute mit einem solchen Denken machen mir Angst.
Niemand streitet hier die (teils grossen) Verfehlungen gewisser Strömungen des Islams ab. Ebenso wenig den Schaden, den diese Strömungen verursacht haben und weiter verursachen.
Aber wenn sie, wie oben, ständig von "dem Islam" reden, ist das fatal. Sperren etwa "die Österreicher" ihre Kinder ein und halten sie als Sex-Sklaven? Oder halten etwa "die Libyer" Schweizer ein? Oder "die Ausländer" in der Schweiz: Alles Verbrecher? Und dann wären da natürlich noch "wir Juden". Gemäss Ihrer Logik haben "wir" ihn also doch auf dem Gewissen, den Sohn Gottes.
Hören Sie bitte auf, alle in einen Topf zu werfen aufgrund einiger Mitglieder der Gruppe.

Ihr Vergleich mit dem Hasser/Gehassten und dem Lieber/Geliebten ist natürlich so nicht richtig. Denn ja, der Geliebte verurascht im Normalfall durch sein Wesen/Verhalten die Liebe des Liebenden. Und ebenso ist es meistens beim Gehassten und seinem Hasser. Hier trifft das aber nicht zu. Denn:
Der Hass richtet sich gar nicht gegen die Personen, deren Wesen und Verhalten den Hass ausgelöst haben. Sondern v.a. gegen ähnlche Leute mit ähnlichem Hintergrund. Genauso liebt man oft nur die Person, welche einen an jenen Menschen am meisten erinnert, den man wirklich liebt.

Des Weiteren finde ich Ihre Forderung nach Vernunft komisch. Ist es "vernünftig" diese Minarette zu verbieten. Ich verstehe nicht, wieso. Weil "der Islam" von ihm aus Verbrechen verübt? Schmeissen die da etwa Ungläubige runter in den Tod? Ich bitte Sie...
Dass es ein Problem mit der Integration von Muslimen in der Schweiz gibt, streiten wohl nur wenige ab. Dass ein Zusammenhang zu ein paar Türmen besteht, aber schon. Und kommen Sie mir jetzt um Himmels Willen nicht mit dem ewigen "Es geht darum, was die Minarette repräsentieren". Das sind herbei erfundene Floskeln, mehr nicht. Denn der viel zitierte "Machtanspruch" des Islams ist in der Schweiz vorne und hinten kein Thema.
Vielmehr geht es um die Enstehung einer isolierten Gesellschaft innerhalb der Schweiz. Und das Problem ist mit noch mehr Ausgrenzung nicht behoben.

Sie werden jetzt wohl denken: "Der lässt sich Angst machen von denen. Der stimmt nur NEIN, damit keine Anschläge passieren."
Falsch: Alle Ja-Sager haben sich Angst machen lassen. Davor, dass sie scheinbar alle konvertieren müssen in einigen Jahren. Oder so ähnlich. Es ist ein Witz, dass hier die Verfehlungen von Leuten ausserhalb der Schweiz herbei gezogen wurde, um die Leute glauben zu lassen, die schweizer Gesellschaft sei in Gefahr.
Könne Sie mir denn sagen, wie die Muslime in der Schweiz das Land tyrranisieren? Oder einen Machtanspruch erheben? Benehmen sie sich etwa unanständig? Können Sie überhaupt konkret sagen, was die Muslime in der Schweiz falsch gemacht haben, um so eine Ohrfeige zu verdienen?Seien wir doch froh, dass wir es hier ruhiger haben, als etwa in Frankreich oder anderen Ländern in Europa.

Und wenn Sie mir jetzt kommen mit "Wir müssen ja nicht warten, bis es soweit kommt", dann muss ich Ihnen folgendes sagen: Der muslimische Bevölkerungsanteil wird immer weiter wachsen. Ich verspreche es Ihnen. Denn sie bekommen Kinder und der Rest der Schweizer nicht. Und dann wäre es empfehlenswert, dass sich eine so grosse Bevölkerungsgruppe auch wohl fühlen kann. Denn sie werden da sein, ganz bestimmt. Denn rausschmeissen kann man sie nicht (auch wenn das offenbar viel Schweizer gerne sehen würden). Und wenn der Islam noch grösser wird in der Schweiz, sollte er ein Teil der Gesellschaft sein. Und nicht eine Opposition zur Gesellschaft. Daher wurde hier Unruhe gestiftet, nicht verhindert! Ein Problem verschärt statt entschärft.

Wie kann man nur gleichzeitig behaupten, mann wolle eine Bevölkerungsschicht dafür bestrafen, dass Sie nicht Teil der Gesellschaft sein will und als Strafe eine noch viel deutlichere Ausgrenzung aussprechen.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich behaupte nicht, dass die Muslime in der Schweiz alles richtig machen. Es gibt viele Dinge, bei denen es noch einigen Handlungsbedarf gibt. So wäre es schlau, wenn das Volk mehr Einblick in die muslimische Gesellschaft hätte. Etwa mit übersetzten Predigten oder Gebetsbüchern in Moscheen. Oder besserer Aufklärung darüber, wie der Islam auch noch aussehen kann, nebst dem verzerrten Bild, das offenbar in den Köpfen vieler rumschwirrt.

Ob der viel erwähnte "Riss in der Gesellschaft" kommt, weiss niemand. Aber klar ist, dass sich die Schweiz von Argumenten blenden liess, die nur sehr selten die Realität wiederspiegelten. Das macht, wie Eingangs erwähnt, Angst.

Auch ist klar, dass in der Bevölkerung offenbar ein Unbahagen gegenüber dem Islam vorhanden ist. Woher das kommt und was man dagegen wirklich tun kann, muss jetzt gefragt werden. Denn dann stört es die Schweizer hoffentlich auch bald nicht mehr, von ein paar Türmen daran erinnert zu werden, dass hier viel Muslime leben, welche auch nicht so bald verschwinden werden.

Sonntag, 29. November 2009

Der Tiefe Fall der Schweiz



Die Schweiz am Tiefpunkt

Mit grosser Bestürzung musste der vernünftige Teil der Schweiz diesen Sontnag feststellen, dass er in der Minderheit ist in diesem Land. Nicht nur wurde die Anti-Minarett-Inatitive angenommen. Nein, die Mehrheit war auch noch überwältigend (in gewissen Kantonen war es sogar eine zwei-drittel-Mehrheit). Die Tatsache, dass eine derartige Initiative angenommen wird, lässt einige Fragen offen. Hier soll versucht werden, die Hintergründe und Konsequenzen dieses Resultates zu erahnen.

Fremdenhass

Das Offensichtliche zuerst. Das Resultat zeigt offensichtlich, wie die Schweizer gegenüber Fremden stehen. Das Bedürfnis, sie wirklich zu integrieren ist scheinbar nicht da. Oder zumindest nur soweit, wie es keine "Opfer" bedingt.
Dass haltlose und unsachliche Argumente ausreichten, um eine komplette Bevölkerungsgruppe ins Abseits zu stellen, ist nicht nur bedenklich sondern schlicht gefährlich.

Argumentation

Bis heute früh fielen immer wieder dieselben Sätze und Schlagwörter:

  • Scheichende Islamisierung (was heisst das überhaupt?)
  • Unterwanderung der Werte (mittels eines Turms?)
  • Passt nicht zu unserer christlichen Kultur (ist also alles christliche gut und alles andere nicht?)
  • Machtanspruch (wie drückt sich das denn genau aus?)

Unter dem Strich hat sich das rechte Lager ganz übler Argumente und Schlagwörter bedient, die einzig und alleine zum Ziel hatten, Angst zu schüren. Schlimmerweise hat das auch noch geklappt.
Und dazu wurde sich gewisser Parallelen zum Ausland bedient, welche mit der Situation in der Schweiz absolut gar nichts zu tun haben.

Das Volk ist dumm

Die offensichtliche Hetze und das offensichtliche Fehlen von sachlichen Argumenten scheint dem Volk völlig egal zu sein. Dies ist nur ein weiterer Beweis, dass eben nicht jeder Entscheid in die Hände des Volkes gelegt werden darf. Denn eine überlegte Stimme ist leider nicht mehr wert, als eine Stimme à la "Hou ja Du. Dr Hans am Stammtisch hät gseit, wänn mr nit ja stimme, müemer alli bald en Turban träge".

Sehr schwache Linke

Leider hat die Linke (und wohl auch die Mitte) wieder einmal nicht mit allen Mitteln gekämpft. Es nützt absolut nichts, nach dem Wahlkampf von sich behaupten zu können, man sei wenigstens anständig geblieben. Wenn die Hetzer beispielsweise mit solch einem Aufwand die Plakate streuen, dann MUSS man doch dagegen halten und ebensoviele, oder noch mehr, Plakate platzieren. Und es war ja nicht so, dass die Gegener kein gutes Plakat gehabt hätten. Die waren absolut ok (wenn auch nicht so prägnant wie jene der Befürworter).
Ebenso muss man halt auch auf tiefem Niveau argumentieren, wenn es die Anderen auch tun.
Leider ist die Linke einmal mehr lieber mit wehenden Fahnen untergegangen als sich schmutzig zu machen.

Der Islam in der Diaspora

Leider hat es der Islam in der Schweiz in den letzten Jahren (und v.a. vor dieser Abstimmung) verpasst, sich etwas aus der Schusslinie zu nehmen. Die grosse Angriffsfläche, welche durch die weltweite Entwicklung gewisser Strümungen des Islams enstanden ist, konnte leider nicht verkleinert werden. Diese Angriffsfläche haben die Rechten schamlos ausgenutzt. Und das ohne Probleme. Wie gesagt wurde hierfür gezielt gegen Schwachpuntke geschossen, welcher im Ausland aktuell sein mögen, aber in der Schweiz überhaupt kein Thema sind.

Trotzedem - und das muss mit aller Deutlichkeit betont werden - darf die Schuld für Fremdenhass niemals beim Gehassten gesucht werden. Schuld sind die Hasser.

Konsequenzen

Als Angehöriger einer weiteren Minderheit, muss ich mich ernsthaft fragen, was ich hier noch will. Es tönt vieleicht zu plakativ, aber wer sagt mir, dass es nicht bald die nächste Minderheit trifft. Vieleicht meine Minderheit? Es läuft mir kalt den Rücken runter, wenn ich beobachten muss, wie leicht es ist, gegen Minderheiten Stimmung zu machen.
Meine Bedenken der Schweiz gegenüber fussen aber ehrlicherweise nicht im Unbehagen sondern schlicht in der tiefen Abneigung, gegenüber jedem Volk, das zu so etwas fähig ist.

Meine bisher gut verwurzelte Verbundheit zur Schweiz hat an diesem traurigen Tag einen herben Riss erlitten, der so schnell nicht zu kurieren sein wird.

Zukunft

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Entscheid noch nicht das letzte Wort ist und es irgendwelche Möglichkeiten gibt, zu verhindern, dass dieses Gesetz (welches ja gegen so viele andere Gesetze auf höheren Ebenen verstösst) so durchgesetzt wird.

Doch selbst das könnte nicht darüber hinweg trösten, in was für einer Gesellschaft wir leben. Eine Gesellschaft, die offensichtlich vergessen hat, dass äussere Einflüsse nicht einfach per se schlecht sind, sondern u.a. die Basis eben dieser Gesellschaft waren, sind und auch in Zukunft bleiben werden.

Denn die Schweizer werden sich nicht lange ausruhen können. Das vermeintliche Problem, welches sie glauben gelöst zu haben, wird sich in den nächsten Jahren wenn schon, dann eher verschärfen. Und zwar allein aus demographischer Sicht. Denn wenn die Schweizer weiterhin im Durchschnitt rund nur 1,6 Kinder bekommen, werden sie bald keine Wahl haben, als diese Minderheit immer ernster zu nehmen. Denn diese wird rasant und unaufhörlich wachsen. Allem Hass und Gegenwind zum trotz.

Der tiefe Bruch, der zwischen der schweizer Bevölkeung und ihrer Minderheiten hier aber wohl entstanden ist, wird in Zukunft unheimlich schwer zu reparieren sein. Auch und vor allem, weil das Interesse der Schweizer hierzu offenbar gar nicht da ist.

Bestürzte Grüsse

etnu

Freitag, 27. November 2009

Wenn einer eine Reise tut, dann darf er was erleben

Geschätzte Leser,

Alle Jahre wieder begibt sich ein Teil der Redaktion auf eine sehr kurze Auslandreise, meistens im Zusammenhang mit einem Fussballspiel. Letztes Jahr nach Hamburg, dieses Jahr nach Madrid. Mit Flugzeug hin und am nächsten Morgen wieder zurück. Tönt alles nicht ganz so spannend, ausser wenn man in Betrach zieht das der Organisator jedesmal die Südkurven Vereinigung ist und deshalb auch die pösen Subjekte mitreisen, die mit schöner Regelmässigkeit im Zusammenhang mit Fussbal negativ auffallen.

Ich stehe also am Zürcher Flughafen und hoffe, das diesesmal alles ein bisschen besser wird, sich diese Menschen während zwei Stunden benehmen können und ich mich nicht einmal mehr schämen muss, Fan dieses Vereins zu sein. Wie nicht anders zu erwarten war, kam es aber nicht so. Bereits die Sicherheitskontrolle am Flughafen, das sollte inzwischen jeder begriffen haben das es so was gibt und wie das abläuft, konnte nicht mit verbalen Angriffen und lautem und unnötigen Gemaxe über die Bühne gebracht werden. Wie kann man sich von so etwas angegriffen fühlen, es gehört einfach zum Standardprozedere dazu, hat also nichts mit Fussballfans oder Repression zu tun. Ich kann es nicht nachvollziehen. Im Flugzeug dann ging es weiter, man sitzt da, die erste Stunde des Fluges geht ohne nennenswerten Zwischenfall über die Bühne als plötzlich, aus dem nichts folgendes passierte. Die Bordcrew gab den Beginn des Landeanfluges bekannt, als eine Gruppe Fans, ca. 10 Personen die direkt hinter mir sassen, anfing irgendwelche Lieder zu Singen. An sich nichts dramatisches, bis jemand auf die Idee kam ein Lied über Benito Mussolini, anzustimmen. Ich war völlig perplex und hatte keine Ahnung wie man auf so was zu reagieren hat. Dann ging es weiter, Franco kam auch noch dran und wie aus dem nichts fing einer von dieser Gruppe an, laut und deutlich "SCHEISS JUDEN" zu singen. Niemand aus dieser Gruppe sagte was, keiner der anderen Passagiere schien es zu bemerken, oder wollte es nicht, und ich sass da und wusste nicht ob ich etwas sagen sollte. Ich schäme mich über mich selber, inzwischen bin ich der Überzeugung das ich aufstehen und demjenigen etwas hätte sagen müssen, aber ich hatte die Eier nicht dazu.
Nicht das es jetzt schon vorbei war. Das Flugzeug landete und die Stimmung hatte sich langsam wieder normalisiert, als das Flugzeug auf dem Weg zum Parkplatz gefühlte 15min auf dem Flughafen herumkurvte. Die Gruppe wurde langsam ungeduldig und fing wieder an Lieder anzustimmen, als einer von ihnen auf die glorreiche idee kam, die Sauerstoffmaske aus dem Fach zu reissen. Wieso er das gemacht hatte weiss ich nicht, wie man auf die Idee kommt es überhaupt zu probieren auch nicht. Als Folge davon kam du Stewardess zu dieser Gruppe und machte die Person darauf aufmerksam, das dies eine Busse nachsich ziehen würde und er zudem die Reparatur bezahlen muss. Daraufhin wurde die Stewardess von der ganzen Gruppe bedrängt, unter Druck gesetzt und als dann die Türen aufgingen stürmte die ganze Gruppe aus dem Flugzeug raus. Da das Fach nicht repariert werden konnte blieb der Platz auf dem Rückflug gesperrt.

Ich habe mir im Anschluss daran ein paar grundsätzliche Gedanken um den Zustand unserer Gesellschaft gemacht. Wieso darf man unbedarft Antisemitismus zur Schau stellen? Ist das irgendwie cool und lässig? Wieso, und ich schliesse mich da mit ein, steht niemand auf und sagt etwas?
Die Sachbeschädigung ist für mich nicht einmal das grosse Problem, aber dann sollte man auch dazu stehen und die Konsequenzen tragen können. Ich vermute, das genau dieses Verantwortungsbewusstsein diesen Personen komplett fehlt. Und zu all diesen Problemen führt.

Vielleicht übertreibe ich auch, aber ich finde das alles sehr gefährlich.

Macht wenig Sinn aka. RF ist immer der Sieger

Regelwerk der ATP

Besser keinen Satz gewinnen als einen. Das war es, was die ATP vor dem gestrigen Spiel von RF gegen Juan Martin del Potro bekanntgab. Und zwar war das die Losung für den Schweizer, falls er sich sicher fürs Halbfinale qualifizieren wollte! Der Grund: Hätte Federer in zwei Sätzen verloren, hätten er (RF), Murray (AM) und del Potro (JMDP) gleich viele Siege gehabt. Dann wäre zuerst derjenige weiter gewesen, mit dem besten Satzverhältnis. Unter den zwei übrig gebliebenen hätte dann die Direktbegegnung gezählt. Sprich in unserem Fall: JMDP mit 5:3 Sätzen Gruppensieger. Und RF zweiter, weil er AM geschlagen hatte. Somit wäre RF trotz des schlechteren Satzverhältnisses (RF: 4:4 und AM: 5:4) weiter gewesen. (Und was auch noch paradox gewesen wäre: JMDP wäre dann Gruppenerster gewesen vor AM gegen den er ja die Direktbegegnung verloren hat.)
Hätte RF in drei Sätzen verloren, hätten alle das selbe Satzverhältnis gehabt und es hätten unter allen drei die Games entschieden (und RF wäre evtl. raus gewesen).
Somit wäre eine Zweisatz-Niederlage die sichere Quali gewesen und eine Niederlage über 3 Sätze nicht.

Gute Idee, schlecht durchdacht

Ich begrüsse ja grundsätzlich die Idee, dass die Direktbegegnung so oft wie möglich berücksichtigt werden muss (ist das beste Mass zwischen 2 Spielern). Aber diese Auslegung macht keinen Sinn. Denn man muss sich für das Eine oder das Andere entscheiden. Man kann bei drei punktgleichen Spielern nicht zuerst die Sätze und dann die Direktbegengung anwenden. Gott sei Dank hat es die ATP noch eingesehen und die Regel so angepasst, dass bei drei punktgleichen Spieler für alle das Satzverhältnis zählt (RF wäre dann bei einer Zweistz-Niederlage draussen gewesen.)
Ist ja auch logisch. Wenn bei einer 4er-Gruppe drei Spieler gleich viele Punkte haben, haben sie sich offenbat untereinander geschlagen. Deshalb MUSS die Direktbegegnugn als Kriterium komplett rausfallen.

Spontane Änderung

Die Regel wurde zwar richtigerweise angepasst. Aber es war doch etwas überraschend, dass die ATP einfach mal kurz die Regeln anpassen konnte. Das ist dann schon etwas viel Macht. Und hier wurde immerhin ein Praxis abgeändert, die so seit Jahren parktiziert wurde an den Masters. Die Regeln müssen in Zukunft ganz klar im voraus stehen und alle Möglichkeiten abdecken (auch die unwahrscheinlichen).

Zum Spiel

Del Potro hat ganz krass gespielt; besser als Federer. Aber RF hatte einmal mehr die besseren Nerven im entscheidenden Moment. Und das war ja nur im 2. Satz ( den er jetzt doch gewinnen musste). Als er dies tat konnte er noch locker auslaufen. Er wurde ja trotz der Niederlage sogar Gruppensieger.
Aber etwas gab schon zu denken: Während del Potro fast nur Angriffsbälle schlug, hat sich Fädi oft damit begnügt, die Bälle einfach mal rüber zu spielen. Und als er anzugreiffen begann, kam (v.a. im 1. Satz ) oft der Fehler. Del Potro war aber auch *enorm" stark und hat den Sieg klar verdient.

Zum Kommentar

Bei diesem Turnier kommt bekanntlicherweise Peter Minder zum Handkuss. Und das ist auch ganz OK. Sein fachliches Wissen ist stark und er kann das Spiel gut lesen und verbal weitergeben. Aber er MUSS MUSS MUSS sofort aufhören, sich auf das Niveau der Kuscheleien und des Zärtlichkeitenaustausches mit Günthardt runter zu lassen. Das ist völlig unnötig.
Ausserdem vielen gestern folgende Begriffe sich 613 Mal:

  • promt
  • Winkel
  • wenig Top-Spin
  • Klasse
  • ja das ist einfach zu gut
  • ausgezeichnet
  • unglaublich
  • erstaunlich
  • "Federer muss einen Satz gewinnen" (sicher 666 Mal erwähnt)

Aber ich denke Minder hat gezeigt, dass er auch fürs Männertennis eine gute Alternative ist.

Moment des Abends

Im Tie-Break des 2. Satzes schlägt del Potro bei 5:5 seinen 1. Aufschlag ins Netz. Günthardt oder Minder: "JAAAAHHHHH".

Ist erstens masslos übertrieben udn zweitens etwas unsportlich ;-)

Ich freue mich auf den Sonntag und verbleibe mit bescheidenem Gruss

GH

P.S. Ehrlich: Wer von Euch hat den dritten Satz geschaut?

Mittwoch, 25. November 2009

Fädi at his best

Wir alle erinnern uns an Federers Lachanfall in Basel. Jetzt ist aber ein weiteres Fundstück aufgetaucth. Seht selbst (das Video von Basel folgt weiter unten):


Und hier noch das Video von Basel:

Last stop: Ubud!

So, we finally agreed on leaving the marvellous island of Gili Trawangan and moved on to the island of Bali and its central city of Ubud. We found a very cute hotel near the center, rented a scooter and now are travelling along the different monuments and temples. It's a very different city from everything else we had seen so far. An uncountable amount of cafes and small hotels, spas and lots of stuff to see. Tonight we most likely will go to see a traditional balinese dance show.
Sunday then it's already time to part and to leave this wonderful place to embark on our airplane to bring us back to fog, books and swine flue... ;)

Dienstag, 24. November 2009

FINNtastischer Blödsinn


Letzte Woche kletterte ja bekanntlich ein geistig behinderter Mann in den Bärenpark in Bern. Der Bär Finn griff ihn sofort an und verletzte ihn schwer. Zunächst versuchten Passanten, den Bären zu vertreiben, indem sie Gegenstände (wie Äste usw.) in das Gehege warfen. Das half allerdings nichts. Ein Polizist kam dazu und feuerte einen Schuss auf den Bären ab. Dieser verzog sich sofort in seine Höhle und der Mann konnte doch noch schwer verletzt gerettet werden.

Diese Geschichte tönt für mich nach klassischem urbanen Heldentum. Ein klassischer Titel in den Medien müssten lauten: „HELD! Polizist rettet behinderten Mann das Leben. Bär (3) verletzt.“

Weit gefehlt!

Unsere tollen Medien hacken nun auf dem Polizisten rum:
- Warum gab er keinen Warnschuss ab?
- Gummischrot hätte gereicht!
- Der arme Bär.
- usw.

Geht’s noch?

Wer hat schon spontan Gummischrot zur Hand. Ich bin eigentlich froh, dass nicht jeder Polizist jederzeit mit Gummischrot ausgerüstet rumläuft.
Ausserdem musste der Polizist sofort reagieren. Und da zählt das Leben eines Menschen halt mehr als das des Bären. Oder fändet ihr es toll, wenn ein Angehöriger von euch stirbt, weil man es zuerst Mal mit einem Warnschuss probiert hat, wegen dem armen Bären. Ich fände das ein unverhältnismässig grosses Opfer.

Da sieht man wieder einmal, dass die Schweiz (und ihre Medien) ein Land von Nörgler und Besserwisser ist. Nie kann man Personen in Ruhe lassen, die mal positiv in den Medien sind. Unsere Medien-Landschaft ist verkommen zu einem Haufen sensationsgeiler und problemsüchtiger Schreiblinge.

In den USA wäre dieser Mann als Held des Alltags propagiert worden und er hätte den Schlüssel zur Stadt erhalten.
Aber das könne wir Schweizer nicht: Helden produzieren und ihnen ihre berühmten „15 minutes of fame“ gönnen.
Dabei brauchen die Leute Alltagshelden. Sonst trauen sie sich nie etwas zu.

Leider folgt die Schweiz hier dem berühmten Schriftsteller Berthold Brecht, der gesagt hat: „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“.

Die Eistellung von Friedrich Nietzsche wäre wohl die bessere: „Wirf den Helden in deiner Seele nicht weg. Halte heilig deine höchste Hoffnung.“

Deshalb von meiner Seit ein dreifaches HIPP HIPP HURRA an den Polizisten. Und an den Bären: Pech gehabt. Menschenleben sind in unsere Kultur halt doch noch wichtiger als Tiere.

Donnerstag, 19. November 2009

Next stop: Gili Trawangan

Liebes Poesie
We just arrived in Gili Trawangan where finally we plan sleeping for more than 2 nights in the same place. Most likely we will stay here until Sunday/Monday and move on to Bali. We first had given it a thought to climb up the volcano of Rinjani, but the weather gets worse on the island of Lombok and it's not advisable to climb up with bad weather. And also Tripogonz is experiencing very acute moments of lazyness and no motivation at all to run up 3000 meters...
Apart from that everything is fine. We had a great time on our cruise from Labuan Bajo along Sumbawa to Lombok with a very friendly crew and a very untalkative old danish cookie (who wore the same t-shirt for 4 days and lost his seemingly only pants last night during heavy winds - they just landed in the sea for good), ate great fish, snorkled like there was no tomorrow and of course had everything documented at lenght on pictures. (Unfortunately, even though we almost got into a stormy night, Kurt didn't join us) We invite you all to our first diashow as soon as we get back. A big highlight was of course the komodo dragons of Rinca and Komodo, very impressive also for animal-scepticists like the princess from the Atlas!
Stomachs are still doing fine. More or less. Tripogonz has his usual cramps in the morning and should actually have more bananas and white rice. And stop trying all sweets handed by friendly locals...
We miss you a lot and if you want to give us some news as to what's happening on the other end of the world (apart from disgraceful mails from the ICZ regarding ISO), please feel free!
@ Dietsch: Merci fuer de Reminder. Sonen lokale Geisha haet mich welle druf ufelupfe, isch aber nuet worde. Usserdem han ich da gmerkt, dass ich mis Siddur verhaengt han. Fuer Wuchetaeg und Shubbes reichts locker, RH waer e wahri Herusforderig und es heiters Raetselrate worde.
@ CC: Nungs, ich han en Bruchteil vo minere Inbox bis jetzt glaese, Ihr haend ja hart eine ade Waffle. 250 Mails, devo mindestens 249 vo oi. Ich danke us ganzem Herze, dass Ihr so insbruenstig a mich denked und mich so wuerdig vertreted. HAS. Bert, Dir e bsunderi Widmig. Choent es Buech schriibe ueber min Halichat Kise. Usserdem han ich es Bild vo Dir, mit welem ich jede Abig rede, bevor ich d'Auge zuemache.
@ Diego: Bin sprachlos. Mer goend morn uebrigens wieder go tauche & daenked a Oi.
@ Gunze: What's new?

Montag, 16. November 2009

Da gibt es noch einiges zu tun...

AUS AUS AUS!!! Die Schweiz ist Weltmeister!!!
Oder wie es Herr Wyler formuliert: ....ahhhh ..... wahnsinn.... *chrr* ... oder... *brüll*

Die Leistungen unserer Jungs muss hier nicht weiter kommentiert werden. Lest hierzu einfach irgendeine Zeitung und ihr wisst, was läuft (auch wenn das Thema Secondos wieder mal zu Tode getrampelt wird).

Nun aber zu einem anderen Thema: Die nächste WM findet auch auf diesem Kontinent und in einem Land mit ähnlichen Verhältnissen statt. Grund genug, einen kleinen Rückblick zu starten und den Senf dazu zu geben, was man besser machen muss:

  • Lärm: Dieses getröte (v.a. der Vuvuzelas) geht schon jetzt gewaltig auf den Keks. Leider ist da wohl nicht allzu viel zu machen. Das gehört dort wohl zur Kultur. Dafür ist während 90min der Teufel los. Immer noch besser als die Schlafstimmung, welche hierzulande manchmal herrscht.
  • Sicherheit ausserhalb des Stadions: Was ausserhalb des Stadions los gewesen sein muss, ist noch zu heftig. Spieler, Betreuer und Temas wurden teils bedrängt usw. Ausserdem muss für die Masse an Fans ein Konzept her. Denn immerhin ist Südafrika das Land mit der höchsten Mord-Rate.
    Nicht zu vergessen was vor dem Halbfinale zwischen Nigeria und Spanien los war. 50 Verletzte und evtl. sogar Todesopfer gehen an einer WM natürlich nicht. Sowie Massenpanik und Unklarheiten, wer nun ein Ticket hat und nicht.
    Das Stadion muss abgeriegelt sein. Und ins Umfled von ca. 1km rund ums Staion darf nur rein, wer ein Ticket hat (wie an der EM).
  • Sicherheit im Stadion: Die Zuschauer hatten wieder Mal den ganzen Haushalt im Stadion dabei. Konsequenz davon war, dass einerseits Spieler immer wieder mit Pfefferspray besprüht wurden (Captain Veseli wurde deswegen ausgewechselt). Das ist ein handfester Skandal!
    Ausserdem knallte und zischte es ab Minute 80 ununterbrochen im ganzen Stadion. Das schüchtert doch den Gegener ein und ist ausserdem brandgefährlich. Das MUSS besser werden.
    Ausserdem ist das Publikum derart hitzig, dass mit allem gerechnet werden muss (Stichwort: Feld stürmen!).
  • Kommunikation: Sowohl in der Gechichte des zu alten Spielers, wie auch rund um die eben angesprochene Massenpanik wurde schlecht kommuniziert. Zuerst hatte es Tote, dann nicht und dann doch wieder.
    Und in der Altersgeschichte war auch nie ganz klar, was jetzt läuft.
    So etwas muss an einer WM 1a laufen. Sonst kippt die Stimmung ganz schnell.
  • Mauscheleien: Die eben angesprochene Geschichte um den Betrug mit einem zu alten Spieler zeigt leider wieder einmal, was in diesen Ländern passieren kann. Denn die staatliche Kontrolle bezüglich Alter, Geschlecht, Nationalität ist scheinbar ein Witz. Da MÜSSEN von Anfang an externe, objektive Instanzen her, welche schnell handeln und kommunizieren (Vorschlag: alle Leute, welche schon mind. 3 rekurse an einem Grümpeli eingeegt haben MS,LL,LB usw).
  • Insekten: In Lagos war das mit den Insekten kein Problem. Aber was in Abuja los war, geht nicht. Die Viecher sollen bis 8cm grosse Körper gehabt haben. Ich weiss, dass das utopisch tönt. Aber da muss eine Lösung her, falls das in RSA auch so ist. Etwa ein Netz über das Dach spannen oder ähnlich. Aber das war ja ekelhaft und kann noch gefährlich werden. Denn wenn Du in vollem Lauf so ein 8cm-Tier verschluckst, bist du nicht nur fleischig und kannst nach dem Spiel keine Ovi trinken. Das kann dazu auch echt gefählich sein.
    Ausserdem stört es das Bild.

So hier Mal ein paar Inputs, was es noch zu tun gibt. OFF!

Was aber bleibt, ist eine wunderschöne Geschichte und eine riesen Leistung.

TTSD

Donnerstag, 12. November 2009

Ende gut, alles gut

With the most sincere regards from the Phrasenschwein.
We have arrived in a little town on the south coast of Flores called Ende. Basically we won't be seeing much of this village as we're leaving tomorrow early again towards Bajawa. So originally we had planned to stay longer at Ankermi with Claudia and Kermi for diving, but we decided to extend the travelling part of our journey. Hence we left early. Nevertheless we managed to see quiet a lot. We went diving twice on one day and saw our first little fish (assuming that my mother doesn't read the brackets: they actually were two gorgeous white tip sharks and one eagle manta!). For the first time we managed to get as deep as 27 meters and it was really a great experience. The crew was very friendly and the diving spots very impressive. Of course neither Judith nor me managed to get through our first week without significant protests of our stomachs, so for now we're both on a diet of white rice and bananas...
Today we saw a great volcano, the Kelimutu with its three coloured lakes. We were driven there by two motorbikes and Judith was driving ahead of me. As she was speaking with her driver with many gestures it looked like she was trying to coordinate the traffic... (when obviously there was no car in sight)
By sunday we are to reach Labuanbajo and probably we are going on a 2d-cruise until Lombok. Crazy how fast time is running here. But people are very friendly, mostly try to help you, wave to you when you drive by.

Greets
The travelling indos
PS: @ Gunze: Wow hettsch Du e Simche gha a dene Fisch, grosses Kino
PPS: @ Dienadtour: Mer haend ois und oi bi Ankermi daenn scho aagmeldet fuer s'naechsti Mal, gaell!
PPPS: Grossi Story mit em 66er, han da en Ussekorrespondent vode JUEZ gseh, haet sich spezialisiert uf "Chumres weitab der Medine", sehr interessant.

Dienstag, 10. November 2009

Gastbericht vom Steytl-Flyer

Nach einer kurzen Nacht und ohne Motivation mich in die Kälte zu begeben, schwang ich mich auf meinen praktischen Blechesel (Ausdruck: Noam-Lehrer Urs P. Namen der Redaktion bekannt) und navigierte mein Gerät in Richtung Büro..

Nach dem ich einige Dreireder, Kickbords und sonstige Spielsachen überholt habe, durfte ich hinter einem wunderschönen, neublauweissen Sächsundsächzigerbus hinterher fahren.. Ich sag euch, dass war ein sehr spezielles Exemplar. Jeder Bus hat ausser seiner Autonummer noch eine eigene Busnummer! Wahnsinn! Dieser Sächsundsächziger war aber eine Pracht.

613

in weisser und neuer Schrift, schimmerte mir ins Auge!
Welcher Bus bringt uns sonst in die Region der koscheren Läckerbissen! Welcher Bus ist heiliger als dieser?
Ich vermute, dass auf Anordnung des Herrenvereins IRG dieser Bus mit einer solch schönen Zahl versehen wurde.

Die "IG-66er" hat nicht das ganze Ziel erreicht, aber wenigstens eine Zahl die uns alles bedeutet!

Es tat gut zu sehen, das auch die VBZ die Anliegen unserer Gesellschaft ernst nimmt.

Ich freue mich schon, wenn mein Töff einen Tag aussetzt und ich das Glück habe, im 66er (613) fahren zu dürfen.
Wie das Märli-Tram sollte dieser Bus in ein Paradies für alle jiddischen Kinderlech umgewandelt werden.

All Har Hamoriah! Bimheyroh WeYomeinu!

En schöne Tag

eyti

stanic stanic stanic! bitte bitte ......'us

ich muss meiner erleichterung kurz freien lauf lassen. ich dachte schon, ich hätte mich in dem herrn stanic geirrt und er hat sich gebessert. ich traute meinen menschenkenntnissen nicht mehr. bis gestern: da packt er doch noch einen aus. und zwar 3 tage nach dem urteil. pfui. die konsequenzen können meiner meinung nach nur lauten:

- sehr sehr hohe busse
- ab in die kiste "go gugge kläbe"
- 5 jahre kein führerschein mehr (mind.)
- fristlose entlassung vom allen ämtern (fussball, prävention und weiss der teufel was)
- eine woche den duschenablauf aller mikwes der stadt zürich mit den blossen fingern ausputzen.

am besten ist dann noch seine äusserung vor dem 1. urteil "hey im fall tuet mer u leid. machi imfall nie mehr und so. ole ole. ich fühle mich mega schlächt und so."

schkormsager und rotzlöffel!!!

basta!

Montag, 9. November 2009

schnäuze und seile

hier noch der verspochene post zu meinem ersten arbeitstag.
wenig spektakel aber einiges an schnäuzen. und als ich zum ersten chazi kilo ansetzte rumorte es in der kabine neben mir gewaltig. beruhigenderweise müssen scheinbar auch die höchsten tiere mal heftig...
stimmung sonst ruhig. cooles team und witzige stimmung. weiter berichte werden aber aufgrund des hohen potentials sicherlich folgen.

mache aber erst mal einen auf low-profile.

Me Bali li Blog - Volume I

Funky folks
She hecheyanu. We have arrived. After two long - very long - days of sitting, movies and games we have arrived tonight at Bali. Actually we received a very warm welcome - mostly in the meteorological sense of the word. It's 8 pm and still well above 30 degrees.
Getting here was special. Already in Zurich we realized that we were smart enough to have forgotten our camera in Zurich. Bravo. Gotten to Paris we realized that the libyan part of the luggage had gotten lost. For long 90 minutes (Luzern, kaennsch) we were discussing and arguing with Mrs. Baguette-Air France how to proceed as we were to continue with a different airline (actually two). After which a solemn co-worker of her easily walked into the office with the missing backpack over his shoulders. Okay, done.
We then stepped on a very full airplane to Doha with mostly french tourists going to hike in the Himalaya. Service was great, you could choose between a zillion of movies, tv-shows and free drinks as long as you felt. We then arrived in Doha, very unspectacular airport, looks like a hub in the middle of the desert with a very substantial difficulty to figure out where all these people actually came from. All the shades of grey present.
At 1 am we then stepped onto another Qatar Airways-plane, service even better, managed to sleep in a way too short night as we were flying directly against the sun. But obviously we still managed to shluff. The rest of the time was spent between working through old newspapers-articles, playing who wants to be a milionaire and starting very doubtful movies (mostly abandoned after a few minutes). Therefore it made little difference that we realized on the plane that there was going to be another stop of an hour in Kuala Lumpur without getting out of the plane...
Now we're in Bali. There is a shortage of light, everything looks quiet oddly dark (there is an ongoing dispute between Judith and me whether there can be Internet with only generators working...). It looks very friendly, lots of cute restaurants and shops and chilling tourists. Tomorrow around lunch we are taking another flight (we miss the feeling of flying already) to get to Maumere. A couple of days of diving and then we hit the road back to Bali, stopping here and there according to our daily moods...

Samstag, 7. November 2009

Paolo Di Canio's kleine Schwester

Zu viel Inhalt reicht's so kurz vor dem Abschwirren in die verspäteten Sommerferien nimmer. Jedenfalls sei den Verbleibenden mit einem kurzen Hinweis auf überschwängliche Fairness und gerechte Zweikampf-Führung sei folgenden Special kolportieren:

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Sichtungskader der Schweizer Nationalmannschaft (Ergänzung)‏

(Sie nannten ihn Flagge, grüne Flagge)
Auf Wunsch des mythischen Rekruteurs Grasl, unserem zweiten Korrespondenten aus dem Kanton Freienbach, wird unterstützend und ergänzend das untenstehende Posting des Autors betreffend das Sichtungskader an neuralgischen Stellen ergänzt. Dies geschieht wie immer einerseits in tiefster Demut und in Reverenz an die Initiativfreudigkeit des Sichtungskomitees, andererseits aber in vollem Stolz auf dieses weisse Kreuz auf unser aller Brust, der Armbrust unseres Nationalhelden und der tiefen Überzeugung, dass wir nächstes Jahr in Südaftrika (so sehr wie noch nie) die Chance nutzen sollten, Weltmeister zu werden. Dafür braucht es aber ein metikulöses Screening und Ausscheidungsverfahren möglicher Kandidaten. Namhafte Consultingfirmen wie Churban Brünzel Consulting Group, KP & Young sowie Bourgignon Professional Advisors sind diesbezüglich bereits im Wettbewerbsverfahren.

Torhüter
Fabian Coltorti: Wir brauchen dringend jemand, dem beim Rauslaufen mal wieder die Beine versagen und dann einen Ball unterläuft.
Stefan Razzetti: Das Einbürgerungsverfahren läuft. Angeblich gibt es aber Bedenken, er identifiziere sich zu stark mit St. Gallen (overkill).
Kevin Fickentscher: Macht einfach Spass, so einen ablesen zu dürfen (auch wenn er nichts dafür kann, das trifft bei Coltorti ja auch zu).

Verteidiger
Jo-nas Elmer: hat die gottgegebene Fähigkeit, im günstigsten Moment immer zu stolpern.
Giusi Rapisarda: Ein Jungtalent, das mittlerweile schon ca. 5 Saisons auf den grossen Durchbruch wartet: Kommt noch!
Claudio Lustenberger: Bei so vielen talentierten Brüdern muss mindestens einer das Familienwappen durch Pretoria schwenken dürfen.
Remo Buess (Logan United, AUS): Mittlerweile im vierten Frühling angelangt, sollte ihm die Belohnung seiner vorbildlichen Karriere sicher sein.

Mittelfeld
Johannis Vogel: Diese Woche hat mich ein Biertisch-Nachbar wieder mal daran erinnert: Wenige Spieler haben so ein gutes Spielverständnis. Wenige Spieler können es aber auch so wenig anwenden. Trotzdem, falls es mal regnet, ist es immer gut, einen kaputten Scheibenwischer dabei zu haben.
Gerardo Seoane: Steht wieder mal kurz vor dem Durchbruch.
Zalman Payssech Abdi: Wer ständig so gut beraten wird, der gehört auch in eine Landesauswahl. Was wäre Südafrika ohne einen passenden Stinkstiefel?
Lionel Pizzinat: Nationalmannschaftserfahrung hat er schon, der Wechsel zu Servette hat ihm definitiv gutgetan.
Julian Esteban: Siehe Seoane, vielleicht sollte man solch junge und pechbehaftete Perlen aber noch etwas gedeihen lassen.

Stürmer
Mobulu M’Futi: Entwickelt sich beim FC Thun, äh Sion zu einer wahren Teamstütze (CH-Pass wäre übrigens verfügbar).
Marco Schneuwly: Ohne Kommentar.
Albert Bunjaku: Ein Versuch wär’s für die Vorbereitung wert - und das ist noch der einzige halbwegs ernst gemeinte Vorschlag.

Damit wäre das Latein für mich am Ende. Vielleicht kann man Burgermeister als Materialchef oder Gygax als Dienstclown noch mitnehmen, ansonsten wär das Sichtungskader meines Erachtens nun komplett. Auf jetzt!

Coop-Truthahnschnitzel: Aus der Küche geplaudert‏


Nachdem an den Sukkot-Tischen, Shabbatmahlzeiten, Barmizwes, Shidduch-Lounges, in Knäckefrieden und Freudekuchen und sogar in Trauerhäusern von nichts anderem mehr die Rede war (Yves Bourgignon ging letzthin in Effretikon sogar auf die Strasse und brüllte sich in seiner unendlichen Trauer und in bester Mordechai-Manier eine „Zeaka Gdola uMara“ aus dem Leib), hat sich die CC Red Action ein Herz gefasst und hat den Coop-Bunker einmal angefragt, weshalb eigentlich die ominösen Coop-Truthahnschnitzel (Konsumprodukt Nr. eins bei allen Mozei-Late Night-Spachtlern, Last Minute-Shabbes-Organisatoren und notorischen Pseudovegetariern) aus dem Sortiment genommen worden. Wieso wurde uns diese Freude vergellt, wie ein ordentlicher Schweizer Bürger ohne Identitätskrise, im Einkaufszentrum ganz normal in die Kühltruhe zu greifen und einen Sack panierte Truten in den Einkaufswagen zu werfen? Wieso werde ich so bestraft?

Die Antwort des Coop-Kundendienstes folgte in weniger als 1.5 Stunden:

Vielen Dank für Ihren Anfrage. Wir bedauern sehr, dass Sie das Trutenschnitzel aus Israel in unserem Sortiment vermissen.

Nach Rücksprache mit der zuständigen Fachabteilung müssen wir Ihnen mitteilen, dass die besagten Trutenschnitzel in der Tat aus dem Sortiment genommen wurde. Im Moment sind wir auf der Suche nach einem passenden Ersatzartikel. Bis dahin bitten wir Sie um etwas Geduld.

Es tut uns Leid, Ihnen keinen anderen Bescheid geben zu können. Es würde uns freuen, Sie wieder bei uns begrüssen zu dürfen.

Der Konsumentenblog Ihres Vertrauens bleibt jedenfalls dran und meldet sich, sobald sich eine Entwicklung abzeichnet.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Hilfe für det Ottmar

Es ist soweit. Das vor einem Jahr kaum für möglich Gehaltene ist vor 14 Tagen eingetroffen. Die Fussballnati qualifiziert sich nach sehr harzigem Start tatsächlich direkt für die WM 2010. Wie diese Quali zustande gekommen ist, was positiv und was negativ war, wer pflokiert hat und wer seine Verwandten ins Natikader gesendet hat, wurde zu Genüge kommentiert.

Viel wichtiger ist folgende Erkenntnis:
Diese nicht selbstverständliche Qualifikation wurde nicht zuletzt Dank einer Trainerlegende Ottmar erreicht, welcher an Professionalität kaum zu überbieten ist.

Doch verehrte Chasidim, auch ein Coach von solchem Renommée benötigt hin und wieder Hilfe von dritten.
So möchte ich an dieser Stelle dem Ottmar helfen, das 40 Mann Sichtungskader zusammenzustellen, damit im Mai dann auch wirklich die 23 besten Spieler ins Trainingslager nach Crans Montana einrucken.

23 Mann Kader zum aktuellen Zeitpunkt:

Torwart:

Benaglio
Chrusel Zubi
Johnny Depp Leoni



Verteidigung:

Lichtsteiner
Grichting
von Bergen
Senderons
Djourou (sofern gesund)
Ziegler
Spiecher



Mittelfeld:

Hakan
Inler
Huggel
Barnetta
Vonlanthen
Padalino
Barnetta
Behrami
Fernandes



Sturm:

Frei
NKufo (ohne Verwandschaft)
Derdyok
Bunjaku



Sichtungskader (17):

Torwart:

Romeo Leite
Patrick Foletti



Verteidigung:

Frederic Pasch (ist jetzt laut NZZ erwachsen)
Erich Hänzi
Scott Sutter (sofern in die Engländer nicht abwerben, Capello ist schon lange an ihm dran)
Badille Lubamba (Schweizer Nati Teamstütze aus Trosseros Zeiten)

Mittelfeld:

Rakitic
Petric
Mascheron (auch Chancentod genannt und bleibt deshalb wohl Zuhause.)
Dzemaili (wird wohl auf den Zug aufspringen können, zu Lasten von Gelson)
Chiumiento (sofern er kein Konzert im KKL in Luzern geben muss; und villeicht spielt er ja auch für die Italos)
Davide Calla (wird wohl wegen eines Kreuzbandrisses den Anlass verpassen)
David Pallas (Uefagöpp Held des FCZ und Identifikationsfigur im VFL Bochum)

Sturm:

Tscherno Bieli Sohn einer Rübe (macht evlt. ein eigenes Team mit Russland Hatlonowich)
Andre Möff
Marco Streller (tritt voraussichtlich 2 Tage vor der WM zurück und ist darum erst 2 Tage nach der WM wieder dabei)
Alain Nef (gelernter Mittelfeldstürmer, war in derselben Klasse wie Daniela van Buyten)



Selbstverständlich steht es allen Experten offen, meine Vorschläge durch sich aufdrängende Spieler zu ersetzen.

A gitten Simmer!

Montag, 26. Oktober 2009

Neueröffnung der koscheren Bäckerei in Zürich

Le roi est mort, vive le roi! Den Gerüchten über die Schliessung der Bollag-Bäckerei folgte dessen Gewissheit. Den Gerüchten über mögliche Nachfolger folgte hernach die Gewissheit: Habemus Bäcker! Und zwar ist nun sogar dessen Name bekannt: Payssech Moische Bernsohn.
Richtig, der Fahrlehrer wird nun zum Träger der Bäckerei. Aus aktuellem Anlass lassen wir eine Auflistung der möglichen Auswirkung dieses friendly takeovers zwischen Kulinarik und der Chauffeur-Pädagogik in den Äther steigen:
1. Weggli haben künftig eine eingebaute Hupe. Die Gipfeli werden ab sofort in L-Form hergestellt.
2. Ab sofort werden in der koscheren Bäckerei sämtliche Formel 1-Rennen übertragen.
3. Die Bäckerei ist ab sofort Sponsorin des einzigen und wahrhaften Chauffeurs dieser Stadt.
4. Akute Erstickungssymptome aufgrund Wüstensturm-Konditen werden zum eingeplanten Anwendungsfall für den Nothelferkurs. Atmet er? Brösmelet es noch?
5. Aufgrund des sehr verdächtigen Vornamens des Inhabers darf auch die Fahrschule ab dem Seder während 613 Stunden nicht offen sein.
6. Was heisst: An Pessach hat der Inhaber gar nicht erst in Zürich zu sein, wenn er nicht bis in die Haarwurzeln in Aluminium gewickelt ist!!!
7. Die altehrwürdige Produktionsstätte an der Brauerstrasse, welche bereits als Requisite für Filme hinhalten musste, wird ab sofort zum Ausgangspunkt und Zieleinfahrt des Stadt-GP's von Zürich.
8. Aufgrund dieser Risiken-Diversifizierung wird sich die jüdische Konkurrenz ebenfalls darum bemühen, in andere Geschäftsbereiche einzusteigen. Metzgerei? Reiseleitung? Etwas in Computer? Schaffen in Real Estate?
9. Endlich wird vom Gemischtwaren-einbisschenvonallem-"Konzept abgekehrt und solides Backniveau mit kurzen Wartezeiten und zufriedenen Kunden erstellt. Haleway.

Das Lieben der Anderen

Gonzens waren unlängst zu Besuch in der Stadt der Liebe. Und das nicht mal um ihrer selbst Willen, sondern um die Liebe von Anderen zu beglückwünschen. So sei’s. Man steigt am Freitag Mittag einer Parade-Stresseinlage in ein Flugzeug, als sei man so ein Wochentagspendler, kommt in Paris an, findet im besten Oktober-Nieselregen sein Hotel und stürzt gerade so in den Shabbes. Hotel? Na ja, für Paris bezahlt man so seinen Preis, und der ist auch für moderat-bescheidene Bleiben dennoch nicht sehr unprätentiös. Wie dem auch sei. Man gönnt sich ja sonst nichts; oder fast nichts.
Freitag Abend also an der Rue Buffault in der portugiesisch-spanischen Synagoge gelandet, einer Gebetesstätte des Göttlichen Kitschs. Der Rabbiner ist auch ein Pfrabbiner, spricht am Freitag Abend geschlagene 15 Minuten von einer Redenkanzel. Der Aron haKodesh ist mit ca. 613 Meter hohen purpurnen Samt-Vorhängen bestückt, der Emporenbalkon des Arons sowie die ganzen Gänge mit einem ebensolchen Teppich. In der Mitte die Bimah mit viel Blingbling, Glanz und Schein. So. Und die Frauen? Die sitzen - wenn sie wollen - oben in den ersten Stock. Oder aber sie setzen sich auf diese seltsamen seitlichen Plätze, die fast einen Brügglifeld-Seitentribünen-Groove vermitteln (mit dem klitzekleinen Unterschied, dass Paris im Gegensatz zu Aarau eine Disco hat) und durchbohren die Männer mit prüfendem Blick während des ganzen Dawenens. Das Dawenen an sich ist auch nicht ohne. Der Chasan (Akustik durch Pringles-Mimik untermalend) steht mitten auf der Bimah und singt in Abwechslung mit erlaucht-erwählten Junioren-„Talenten“. Ganz vorne steht noch so einer mit Toga und Börni San-Hut, welcher aber nur Kaddeishim vorsagen darf, singt aber auch nicht übel. Herzstück der Kabbalat Shabbat bildet aber ein drei-bis-vier-köpfiger Männerchor, davon drei mit Anzug und Fliege und einer in Jeans und Kapuzenpulli, deren Qualifikationen ich hier mal nicht zu beurteilen wage. Der Kapuziner jedenfalls hatte sicher vor allem andere Stärken. Eine war es beispielsweise, die Endsilben jeder Einlage (obschon er vorher nicht ein Wort richtig ausgesprochen hatte) mir expressis vocis voll ins Ohr zu gargeln, was ich natürlich in meiner üblichen Vor-Shabbes-Schlaftrunkenheit ungemein zu schätzen wusste. Ungemein. Zu erwähnen bleiben in Frankreich dann natürlich auch die Gabbaim. Die führen einen speziellen Anzug und einen wahrhaften, geschwungenen und ornierten Napoleon-Hut spazieren, im Andenken dessen, dass Napoleon den französischen „Consistoire Central des Israelites“ (a.k.a. den frz. SIG) gegründet hatte. Auch gut.
Der Abend ging dann irgendwo zwischen marrokanischem Couscous, israelischen Wein und saftigen Früchten zu Ende.

Shabbes Morgen dann Akt II an der Rue Buffault, wieder ein sfardisches Dawen-Spektakel, wobei man sich vorsorglich mit den Gebetszeiten auseinandergesetzt hatte, entsprechend spät aufkreuzte und zudem Verstärkung in personam Tanelchens und seiner Versprochenen geniessen durfte.
Anschliessend solitär-elitärer Spaziergang durch Montmartre, Sacré Coeur und spektakulärer Ausblick auf den Eiffelturm und gemütlicher Ausklang des Siebten Tages.

Wie vereinbart gab man sich dann einen Höhepunkt koscherer Kulinarik in Paris, welcher an dieser Stelle wärmstens empfohlen wird: Besuch des Restaurants "Darjeeling". Vor der Türe merkt man nicht mal, ob man wirklich am richtigen Ort ist, dezente Platzierung der Mesusa und keine Leuchtraketen um den Hechsher. Dafür leuchtet das Restaurant in orange, gelungener Farbe und typisch indischen Ornamenten und einer gut getroffener Lautstärke der passenden Hintergrundmusik. Die Menüs machen Angst, weil man etwa eine Stunde braucht, bis man alles gelesen hat (darunter auch ein geschichtlicher Abriss über Indien und seine Juden), Vorspeisen bis zum Umfallen, Dal, Naan und Curries soweit das Auge reicht. Für die schwachen Phasen des Gurens hat es eine ganze Seite Vegetarisches, ansonsten alles Mögliche mit wenig Rind, viel Poulet und exquisitem Lamm. Und dazu natürlich eine koschere Weinkarte, deren Inhalt in Zürich teils nicht mal im Laden so preiswert ist. In Kürze: Man hatte sich vorgenommen, nicht zu viel zu essen, weil die eigentliche Hochzeit noch bevorstand. Und scheiterte kläglich und hochkant. Ein Feuerwerk und ein absolutes Muss für jeden heimischen Paris-Besucher (angeblich gehen nicht-jüdische Inder ins Darjeeling, wenn sie in Paris essen wollen wie zuhause - ein Merkmal, das sich die koscheren Institutionen in der Schweiz mal qualitätsmässig vor Augen führen möchten).
Der Rest ist schnell erzählt. Man wünscht jedem Schweizer Juden, mal an einem Sonntag an der Rue de Rosiers vorbeizuschlendern und Falaffel- und Shwarmastände mit einer Schlange draussen zu bewundern, welche die monatliche Anzahl Besucher bei Van Djik in den Schatten stellen. Da stehen Myriaden von Ladenbesitzer draussen auf der Strasse, drücken Dir nach Bezahlung eine Quittung in die Hand und Du gehst dann hin und holst Dir an der Aussentheke Deine Bratkuh ab. Wahnsinn (und wiederum: bei Weitem nicht nur Vertreter der Volksfront von Judäa). Mal ganz abgesehen davon, dass das Quartier für Flanierer und sonstige Vorigzeithabende etwas vom Angenehmsten in dieser Art in Europa ist.
Der Rest ist dann ziemlich schnell erzählt. Hochzeit, sehr schmackhaft gestopfte Gänse (aller Art), die spontane Yareach-Einlage und viele Lechayims vor einer viel zu kurzen Nacht mit anschliessender Katze und der Supergau, welcher natürlich nicht fehlen durfte: Um 13:27 Login am Arbeitsplatz.