Sonntag, 28. Dezember 2008

Simchesnaches Chupchupchup - Frau Holle in Les Carroz

Im Zeichen des interkulturellen und schwiegerischen Austauschs hat sich Chassidus Chübelsack dieses Jahr in die Höhen der Savoyen begeben und alpentechnisches Neuland betreten. Nicht, dass das Engadin an Originalität und Geistesreichtum noch zu überbieten wäre, aber die letzten Begebenheiten in der Welt von Plummer-Joe und das neuere amerikanische Fluchwort (Madd off!) haben uns beigebracht, dass der Schlüssel zu ewigem Leben nun in Diversifikation und Bildung liegt. Also hat man dieses Jahr Les Carroz besucht.
Das Dorf liegt ca. 70 km von Genf in Richtung Chamonix auf der Hinterseite des südlichen Wallis. Das Beis Din von Les Biot wird sich zudem an die Nähe an Morzine und Avoriaz erlaben, womit es uns allen bedeutend besser gehen dürfte.
Jedenfalls hat die kommerzielle Optimierung von Schnee und Ferien das französische Hinterland
noch nicht in allen Bereichen eingeholt. Das Dorf besteht so vor allem aus schmucken Chalets und Ferienwohnungen. Hotels gibt's da oben raus zwei Dreisterner, welche aber in Entwicklung und Ausstattung an verlassene Täler im Emmental oder Ostfriesland erinnern. Sehu se. Oys.
Das Schigebiet ist an sich ziemlich stark, wenn's genügend Schnee hat. Die Tageskarte kostet hier für 150 km noch umgerechnet Fr. 45.- und auch die kulinarische Versorgung ist erschwinglich. Yves Bourgignon musste aber - als weitgereister Frankreich-Experte feststellen, dass sich die kulinarischen Höhepunkte vor allem chasertreyfen Konsumenten offerieren. Vegetarismus wird hier mit Fischkonsum gleichgesetzt, weiter unten kommen dann Ungeziefer und Petit Beurre. Nebbisch. Was keinesfalls fehlen darf, sind weit und breit Schnäuze, soweit das Auge reicht, klischeehaft viele Transalpine mit teils bis zu acht (8) Baguettes unter dem Arm sowie Kellnern, die nach ranziger Butter riechen, dass sich der Kaffee in der Tasse kehrt. Kulinarisch gibt es vor allem Crêpes und andere klischierte Speisen, alles aber bei weitem weder das Aufheben noch Kalorien und den Würgeeffekt wert.
Allgemein hat man bezüglich Klientenservice das Gefühl, es werde einem ein Gefallen gemacht, dass man sein Geld hier ausgegeben werden darf. Am Samstag Morgen strömen Touristen in ganzen Fremdenlegionen aus allen Herren Ländern in die Berge, zumeist in der premeditativen Absicht, ein Halbtages-Abonnament zu lösen. Yves Bourgignon zog aber dann nach einer halben Stunde anstehen für eine Halbtageskarte und der Feststellung, dass die Schlange vor der Kasse sich von satten 20 auf vielleicht maximal 15 Meter verkürzt hatte, frustriert von dannen (die Hälfte der Belegschaft habe sich anscheinend in der Mittagspause befunden).
Churban Brünzel hat derweil die Pläne der Erschliessung von neuen Risikoaktivitäten in Form des Airboardings weiter aufheben müssen, nachdem sich auch (oder vor allem) hier keine entsprechenden Gebiete oder Gefährte finden konnten. Hingegen wurde das Schneeschuhlaufen erkundet. Die hippen und absolut expendablen Geräte sehen aus wie Tennisschläger, die um die Füsse gebunden werden. Meist sind dafür bereits Spazierwege abgesteckt, wo das Terrain genauso gut mit normalem Schuhwerk zu bewältigen ist. Was absolut nicht ändert, sind die skandalös kalten Temperaturen für die Zehen, weshalb die Alternative immer noch Wasserplantschen in der Karibik lautet. Andernfalls in der Badewanne.
Ein weiteres Highlight sind den audiophonischen Spezialisten die Lieblingsgeräusche der Franzosen wieder in Erinnerung gerufen worden. Top 3 sind am ehesten folgendermassen wiederzugeben:
"Täyck!"
"Oooph!"
"Booof..."
Kurzum, man ist wohlbehütet wieder zurückgekehrt, alles bleibt beim Alten und man ist eine weitere unvergessliche Erfahrung weiser geworden. Wohl bekomm's.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Season's Greetings von den Strassen

Oder Pirsumei de Nisa mal anders.
Man bitte die verschiedenen Redaktion-Meshulochim in den entferntesten Ecken der Welt wie in Uttar Pradesh, Albisgüetli, Prater, Istanbul und dem Neugütlichen Stübli entsprechende Umfragen gleich in den umliegenden Strassen zu lancieren.
Auch demnächst an Bord: die ultimative Channukah-Berliner-Vergleichsmampfete, das Forum zur Besprechung des Sozialwohnungspotentials in der Limmatstadt, der Wahrheitsgehalt der vermeintlichen Tatsache, Zürich werde aufgrund der Vertragsverlängerung Gross' nun auch Sommermeister sowie der Ärger darüber (vor allem über den Grund!), weshalb der CH-Cupfinal dieses Jahr an einem skandalösen vor-auffährtlichen Mittwoch Abend stattfindet (wohlbemerkt am Abend des UEFA-Cup-Finals). Dies alles in Kürze durch und mit Würze.

Und wer nicht genug gekriegt hat und immer noch meint, der gute, alte Tachie-Mensah sei ein Wahnsinns-Athlet, der soll hier mal schauen, kurz den Kopf schütteln und sich dann wieder wundern, ob er es heute Morgen wohl wieder schafft, stehend mit gestreckten Beinen die Schuhe zu binden.




Und weil mal gleich so doll in Fahrt ist, die Mailänderli heute wieder mal die Kanterstange ausgepackt haben und das Berlinerli sich gerade so natürlich mit dem Fondue vermischt, sei hier einmal auf einen Beitrag verwiesen, der absolut keinen Sinn macht, der beweist, dass auch amerikanische Grafiker noch Drogen nehmen und für welchen die Diskussion ab sofort eröffnet sei. A gitten Winter und Chag HaUrim Sameach. Auch von den SuperJews:


Und vom höchst bemerkenswerten Hiphop-G-dcast der Woche:






Mittwoch, 17. Dezember 2008

Uaiuai-Schnulz des Tages (wenn nicht des Monats): Livniboy - Zipi

Fragt bitte nicht wieder, wo man so was ausgräbt, aber es ist eine kurze Visionierung allemal wert. Auch ihm sei ganz herzlich eine Refuoh Sheleimo gegönnt.


Und zusätzlich gleich auch noch ein Cover von Ninet Tayeb (Original von Erez Lev Ari), sedö lüeg:

Montag, 8. Dezember 2008

Vorbilder einer gaga-Spezies, auch genannt die Gfrörli-Seckler
Der werte und warm eingelullte Leser kann sich die Bemühungen, auf dem obigen Bild bekannte Gesichter zu erkennen, gleich wieder von der Fratze schminken. Für einmal wurden die Bemühungen, ein annähernd sinnvolles Bild zu finden, gleich im Ansatz und der Kälte erstickt. Die eidgenössische Peyes-Schreiberschaft trainiert nun nämlich schon seit Jahr und Tag auf den grossen Augenblick des 613. Zürcher Silvesterlaufs, welcher am kommenden Sonntag und 248 Chalokim die Innenstadt (neben den obligaten Sonntagsverkäufen) bevölkern wird. Wiederum wird der Sauerstoff mit gemein-treyfenen Würsten getränkt sein, wieder werden an den Strassenrändern die pösen Hooligans mit Bierdosen nach den wollbemützten Läufern trachten und am Ende gehen alle glücklich und zufrieden nach Hause (ausser diejenigen, wegen dieser Tortur erst noch die spannende Affiche des Stadtzürcher Fussballclubs gegen die kleingeratenen Gummihälse aus Vaduz verpassen - es wird einem heute eben schon nichts mehr geschenkt, es ist schon wahr).
So duellieren sich in einem spannenden Fernduell zwei altbewährte Kräfte des Distanzlaufs und von Karbon-statt-Kondition. In der linken Ecke steht der Klugschmiss in Person, die Kontrollstimme aus den Weiten der Hochländer und Moore Wales'. Ein Mann mit einem unwiderstehlichen Antritt, der seinen Gegnern den Wolf jeweils ins Gewissen treibt. Ein gewiefter Psychologe, der mit seinem schieren Blick den Gegner auf die falsche Fährte zu schicken weiss. In dern anderen Ecke dagegen steht das Laufwunder aus den weiten Nordafrikas, der Wüstenfuchs aus den Sanddünen der erithreischen Sahara. Es steht noch nicht ganz fest, ob er am Sonntag seine Geheimwaffe, die baren dunklen Plattfüsse, zur Anwendung bringen wird. Ohnehin werden sich seine Opponenten in Acht nehmen müssen. Monatelang wurden Taktiken und Steigerungsläufe im Schatten der Öffentlichkeit einstudiert und mit Fachkräften besprochen (sogar die Glühbirne konnte noch entscheidende Impulse zum Wärmehaushalt innerhalb der Isolationsschichten beitragen). So wurde vordergründig Harmonie und Eintracht vorgespielt und getan, als tue man bei diesem Highlight der Nach-Olympia-Phase gemeinsame Sache, im Hintergrund wissen aber die Kenner der Hasenszene, dass mit teils unlauteren Mittel gekämpft wird (siehe ausführlichen Bericht im Sportteil der NZZ vom Dienstag mit vorgeschlagenen Massnahmen der WADA und dem angekündigten Grossaufgebot der von der EURO 08 erprobten Eingreiftruppe der Endinger Infanterie).
Man darf sich jedenfalls auf ein spannendes Rennen und einen Fight bis zum letzten Tropfen Schweiss gefasst machen. Zuschauer werden ab 17:00 entlang der Strecke erwartet, um die (auch weiblichen Star-)Teilnehmer (unter ihnen an erster Stelle das Opidinchen und Eftlon Marrakesch) an ihre Leistungsgrenzen zu peitschen. AB!
P.S. Einer fehlt, wie hiess er schon wieder? Wo ist er eigentlich? Hallo Tamtam! Tamtam?

leider ziemlich geschickt eingefädelt

heute war in den medien folgendes zu lesen:
Satire darf das Wort «Neger» verwenden. Das beschloss die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen. Doch der Begriff kann auch rassistisch sein. Wann genau, liegt allerdings im Auge des Betrachters. (den ganzen artikel gibt's hier).
ohne jetzt den grossen verschwörer rauszuhängen, finde ich es doch hochinteressant, dass diese meldung (welche ja eher eine kleinere meldung sein sollte) ein derartig hohe präsenz aufweist. denn in zwei tagen wird ja bekanntlicherweise ein gewisser herr maurer zur wahl als bundesrat antreten. genau ihm kommt diese meldung als schutzschild zugute. denn der vorwurf, er sei ein rassist, könnte ihn teuer zu stehen kommen.
rückblende: im sommer 2003 gab es eine svp-kampagen (wieder mal irgendwas gegen ausländer) im zuge welcher der satz "dann sind wir der neger" von herr maurer fiel. nach einem sturm der entrüstung wurde angekündigt, dass er in einer rede im albisgüetli stellung nehmen wird. statt sich zu entschuldigen, setzte er aber noch einen drauf. unter tosendem applaus verteidigte er das gesagte und meinte (ungefährer wortlaut): "...und wäge dem neger! wär isch denn de neger? jetzt bin plötzlich ich de neger nur ich will ich gseit han är sig de neger." mit der zigfachen wiederholung dieses wortes zeigte er einmal mehr was wirklich in ihm steckt: ein xenophober populist! leider wird er sich jetzt, im falle eines vorwurfes in diese richtung, auf diesen entscheid berufen und wieder mal am thema vorbei diskutieren können... schade.
mein votum: lieber keine konkordanz als dieses braune getue im bundesrat.

Freitag, 5. Dezember 2008

Bedamaich Chayi

Im Auftrag des verehrten Herrn Gonzales Tripolensis:

Die Serie glücklicher Auftritte von CC-Redaktionsmitgliedern (im wahrsten Sinne des Wortes) als Patrone jüdischer Simches hat heute Morgen übrigens eine würdige Fortsetzung gefunden. Unterzeichnender ging zu den Sridei Eshlern dem Eibishten für den glücklich-frühen Oifstand zu danken in der Absicht, so am Bundeseintritt des jüngsten JLeague-Teilnehmers beizuwohnen. Wie sich herausstellte, war leider ausser den üblichen Verdächtigen keine Baale Simche anwesend. Der Bris fand nämlich in der Innenstadt statt, wozu ein Kurzsprint der Rollogonz dann das entsprechende Spurtmittel lieferte.
Wie immer höchst spektakulär. Schon auf dem Hinweg stand ich am Lichtsignal neben einem bärtigen IRGler. Als ich noch mögliche Zweifel hegte, ob dies wohl der Moyel sein könnte, entdeckte ich seinen ledrigen Aktenkoffer, womit glücklicherweise jegliche Zweifel beseitigt werden konnten. Als Haloche des Tages durfte daraufhin die Tatsache in Erfahrung gebracht werden, dass Brissers zur gegenwärtigen Jahreszeit nicht vor 08:00 angeschnitten werden dürfen, wegen Shkieh-Nez-Simchesnaches oder ähnlich. Oder weil man dann einfach noch zu wenig sehen könnte.
Aber sonst ist alles beseyder, borchashem.
Git Shnippshnabbes und Masel Tov von der ganzen Chassidus Chübelsack, Fraktion Nef-wieder-id-Nati!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Latest Fashion News

Es lohnt sich übrigens sehr, sich das 10v10 von gestern nochmals anzuschauen, v.a. den Beitrag zum SCHNAUZ! Brilliant, da wird ein Zürcher Stadtpolizist interviewt, der Auskunft gibt über seine 40jährige Beziehung zu seinem Pornobalken:

Seht selbst: Will-Gugg-Schnauz-dann-Gligg!

HM

Liebesgrüsse aus Moskau

Tajre Chassidim,

Ich habe dir grosse Ehre, mit diesem Eintrag meine Premiere bei euch, liebe CC‘s, zu feiern.
Den mir von Warzenschnuffel erteilte Kowed will ich ernst nehmen, doch muss ich bereits am Anfang vorausschicken, dass meine Schreibkünste nicht auf dem demjenigen Niveau einzelner Protagonisten dieses Forums liegen.

Ich berichte aus dem kalten Osten, eigentlich dem nahen fernen Osten aka Viennensis. Lange habe ich mir überlegt, was ich berichten kann. Das Beste ist wohl, wenn ich einige Eindrücke und Erlebnisse erzähle.


Haute-Cuisine

Tatsächlich, schwierig ist es ja nicht, eine bessere Koscher-Versorgung auf die Beine zu stellen als in Zürich. Und so hat man hier tatsächlich die Auswahl zwischen mehreren Gaststätten.
Hervorheben will ich die Pizzeria (oder wie man im Kreis 3 auch gerne sagt: Phhhhizeria), die ich neulich erst gerade wieder einmal besucht habe. Nebst dem, dass das Essen wunderbar ist, muss man sich nicht einmal entschuldigen, wenn man etwas bestellen will. Sogar Besteck lag von Anfang an schon auf dem Tisch und von schmutzigen, klebrigen und fiesen Geräuschen beim Gehen auf dem Parkett ist auch nichts zu hören. Einziger Wermutstropfen ist, dass man die Spezialitäten aus dem Hause „Jasmin“ vergebens auf der Karte sucht.
Äusserst nett ist auch die Variante, in der Metzgerei einen Imbiss zu nehmen, bei täglich abwechselnder Auswahl. Donnerstag ist beispielsweise Schwarma-Tag, getreu dem Motto: Hüt üsch Dönerstag.
Warum so was beispielsweise in Zürich nicht möglich ist, ist nur schwer verständlich. Ah nein, ganz vergessen, mir fallen hier ein paar sehr gute Gründe ein: Auf der Hand liegt natürlich das klassische Znies-Argument (habe übrigens schon oft auf Onlysimches bei einem frisch verlobten Pärchen gelesen, dass sie sich in der lokalen Metzgerei getroffen haben). Nicht zu vergessen ist auch das Argument, dass nicht im Stehen gegessen werden sollte. Unnötig zu erwähnen sind die gemeinen und altbekannten Milchteufelchen, die aus den kurz vor dem Metzgereibesuch gekauften Joghurts und Milch herausspringen und bekanntlich eine grosse Vorliebe für Schwarma haben. Liebe Chassidim, ihr seht also allerlei Gründe, eher misnagdisch zu sein!


Von Tschulentkigel und anderen Spezialitäten

Wie das so oft ist, merkt man erst wenn man es nicht mehr hat, wie gut es eigentlich ist. So geschehen mit der Schiel.
Nicht dass es unangenehm ist dort zu oren, oder dass die Leute unsympathisch wären, nein. Es ist vor allem das Gerede und die Länge der Tfila, wobei 2.5h (!) an einem furztrockenen Schabbes absolut Durchschnitt ist. Mein langjähriger Banknachbar und CC-Kollege Grasl kann bestätigen, wie ungemütlich ich werden kann, wenns zu lange geht.
All dies wird jedoch durch eine schöne Institution abgemildert. Nach dem Dawenen setzt man sich nochmals gemütlich hin und Tschulentkigel wird serviert. Dafür braucht es nicht einmal eine spezielle Simche oder ein anderes „25-Jahre Waschzeine Jubiläum“. Nein, dies ist einfach Standard! Zugegeben, wir können darüber diskutieren ob es aufgrund des vorherrschenden Vegetarismus dieses Tschulent als solcher bezeichnet werden kann und darf. Aber lassen wir das mal auf de Seite.
Da bekommt der Passuk „Ma tovu ohalecha Jaakov“ einen ganz neuen Pschat. Ob die Tora wohl schon damals damit gerechnet hat, dass später mal in den „ohaleche Jaakov“ Tschulent gespachtelt wird?


Loooschen

Zugegeben, unser Züridütsch Ole Ole ist ja auch nicht das Erhabenste. Aber was für Wörter hier teilweise gebraucht werde ist nicht von schlechten Eltern. Hier ein Emergency-Dictionary, falls ihr mal beim Skifahren in Smnaun nicht mehr rechtzeitig vor dem Eindunkeln auf die Schweizerseite zurückfindet:

schierch = hässlich
fesch = hübsch
Paradeiser = Tomaten
Fisolen = Bohnen
Karfiol = Blumekohl
Kukruz = Maiskolben
Stellage = Gestell
plakatieren = ein Plakat anbringen
(Achtung Regel: Man nehme einfach ein Nomen und mache ein Verb daraus)
Federpenal = Etui
Verlängerter = das was bei uns als normaler Cafe Crème durchgeht
Melange = das was bei uns, und übrigens auf der ganzen Welt, als Cappuccino durchgeht
Kleiner Brauner = Ja, ihr ahnt es ja, ein Espresso.
(Finde dieser Ausdruck hat einen eigenen Nobelpreis verdient)
Jause = Znüni oder Sandwich


Zum Glück waren bis anhin all meine Vorlesungen auf der Uni entweder von Deutschen abgehalten oder auf Englisch. Ich will mir nicht ausrechnen wie das sein wird, wenn plötzlich mal ein Dozent in einem breiten Dialekt zu reden beginnt… Oder stellt ihr euch doch mal einen Vortrag in breitem Walliser-Deutsch, Entschuldigung, ich meine Woischer-Titsch vor!


Es gäbe sicherlich noch einiges zu berichten, aber ich denke fürs erste REICHts mal.

In diesem Sinne,

Euer Stangenschuss

Dienstag, 2. Dezember 2008

Eine nicht ganz so "geniale Karriere"

Bild aus fröhlicheren Zeiten trauter arbitraler Zweisamkeit
Es ist tatsächlich so weit. Frau Nicole Petignat, ehemalige Spielgenossin und berühmteste Richterin der Schweiz, hat beschlossen, Ihrer Karriere als Schiedsrichterin ein jähes Ende zu setzen. Noch gestern hat sie Costronzo mit einer roten Karte und einem Penalty abgestraft, heute erlöst sie uns endlich von diesem unglaubwürdigen Anblick einer Schiedsrichterin. Viele Vorteile werden uns allen so zu Teil: Nie mehr fallen Sprüche unter der Gürtellinie (bei einer Körpergrösse von 1.20 m ist dies auch nicht schwierig. Nie mehr werden sich Frauen nur wegen ihr anmassen, sich mit Fussballkenntnissen zu brüsten. Nie mehr wird ein Ligaspiel verspätet angefangen, weil niemand den Schiedsrichter gefunden oder gehört hat. Das mit dem Hören ist natürlich erstens gemein und zweitens nicht wahr. Zu bekannt sind die Anekdoten von sich aufregenden Spielern, welche ständig Frau Nicole's lästige Tipps während Spielzügen aufregten oder sich schlicht darüber ärgerten, dass sich Frau Petignat zu sehr - und wie das Bild zeigt, teils auch physisch - ins Gewühl mischte (siehe den aussagekräftigen verlinkten Tagi-Artikel, wo auch der Kommentar der Betroffenen fällt "Meine Karriere ist genial"). Gestandene Superleague-Fussballer wie Gürkan Sermeter attestierten ihr fehlende Klasse für die am wenigsten niedrige Liga in der Schweiz und es sei des öfteren vorgekommen, dass sie den Spielern in Aktionen lauthals geraten habe, was jetzt unternommen werden könne. Vielleicht fragwürdig, aber sicher originell. So innovativ wie auch ihre Aussage am heutigen Abend im Sport Aktuell war, dass sie am letzten Wochenende hatte die Partie Wohlen-Thun (sic) arbitrieren dürfen und ihr aufgefallen sei, dass es für sie wenig Unterschied mache, ob sie den Final der Frauen-WM, den CH-Cupfinal oder aber ein Dosenbach-Gingg pfeife. Auf der Erforschung der Geheimnisse dieser bezaubernden Kreatur konnte in Erfahrung gebracht werden, dass ihre Verve mit zwei übereinander hängenden Pferdeschwänzen gezügelt wird, mit denen sie ihre blonde Lockenpracht für die Dauer eines Spiels bändigt. Was für eine Anmut.
Wohlverstanden, es darf keine gültigen Argumente gegen Schiedsrichterinnen an sich geben. Bei der ARD wird beispielsweise das Sportstudio von einer Frau moderiert, welche in ihrem Znünipack die verschiedenen Thurnheer, Rüefer, Salzgeber und Wyler spazieren führen könnte. Aber Petignat war da einfach zu schlecht. Möge sie nun bitte nicht dem SF im Rahmen einer zweiten Karriere als Expertin zur Verfügung stehen. Das hätte ihr und uns gerade noch gefehlt…

Montag, 1. Dezember 2008

Endlich Endlich

JAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!

Wo kommen wir denn dahin?

Eigentlich bin ich der Meinung dass Politik nicht in deisen Blog gehört, aber nach dem letzten Wochenende muss ich hier mal meinem Frust freien Lauf lassen.

In der Stadt Zürich wurde ja bekanntlich über eine Verankerung der Nachaltigkeit und der Ziele der 2000 Watt-Gesellschaft in der Gemeindeordnung abgestimmt. Und zu allem Übel wurde dies auch noch angenommen. Leztendlich bedeutet dies ja nichts anderes als einen Atomausstieg der Stadt bis 2050 und massive Investitionen in erneuerbare Energien. Alles schön und gut, aber mir ist schleierhaft wie so etwas überhaupt zur Abstimmung und dann auch noch angenommen werden konnte.

Die Ziele der 2000 Watt-Gesellschaft unterstütze ich zu 100%, ich bin der Meinung dass wir unbedingt ein gesellschaftliches Umdenken im Umgang mit unseren Ressourcen brauchen und unseren Nachkommen keine weiteren Ökologischen Probleme aufhalsen sollten. Um ein Beispiel zu nennen, sollten meiner Meinung nach Neubauten nur noch nach den Minergie-Standarts gebaut werden dürfen, sowie sollten keine neuen Ölheizungen mehr erlaubt werden sondern nur noch alternative Heizungsformen wie z.B Holz oder Wärmepumpen eingesetzt werden dürfen. Aber ein Umdenken erreicht man sicher nicht, indem man einfach hofft, dass bis in 50 Jahren die Erneurbaren Energien soweit sind, dass ein Atomstromausstieg möglich wird. Um es einfacher Auszudrücken, nach dem heutigen Stand der Technik gibt es in der Schweiz keine Alternativen zum Atomstrom. Dieser Wandel sollte langsam und stetig voran gehen und nicht dass man dann plötzlich vor vollendeten Tatsachen gestellt wird, ab Morgen wird der Strom 200% teurer weil wir keinen billiger produzierten Atomstrom mehr beziehen dürfen. ich stell mir zudem die Frage, an was denn der Fortschritt gemessen wird und wer das Kontrolliert? Bekommt jeder einen Watt Zähler nach Hause und wenn er 2000 erreicht hat stellt der ganze Strom ab?

Irgendwie stinkt das alles ein bisschen, es schmeckt ein bisschen nach Schulterklopfen und sagen, moll, wir machen was für die Umwelt, egal für was zu einem Preis.

P.S Mann des Tages

Ueli Maurer, Bundes-Rattes-Kandidat

Ein Beitrag an die Sektion der politisch Bildungsfähigen unter uns. Man stelle sich bitte vor, dass so einer uns in Zukunft neben Obama, Sarkozy und Medwedew vertreten soll. Mir kommt der ueli-mative Würger.

Die Gerüchteküche kocht fleischig...


Da war man wieder mal in einer seltenen Guerillaaktion in Nullkommanix nach Shubbes auf den heiligen Treppen des windigen Letzigrundes (und kriegte ab der Halbzeit schon Rückenschmerzen ob der klirrend-skandalösen Kälte) und konnte sich so mit den letzten Gerüchten des Shtetls eindecken. Deshalb geht's gleich ans Eingemachte:
- Angeblich hat Tamtam einen Ghostwriter (und aufgrund seiner berüchtigt-berühmten Fähigkeiten zu Ross auch einen entsprechenden Reiter). Man ist dem begabten Hintergrund-Sklaven noch nicht auf die Schliche gekommen, man empfehle ihm an dieser Stelle doch bitte in Zukunft mit den Tamtamschen 3 Pünktchen zu operieren, damit man wenigstens das Gefühl bekommt, das Schreiben stamme tatsächlich vom angegebenen Urheber. Nichtsdestotrotz, deshalb umso mehr und warum nicht: Bitte mehr solcher Einträge. Die Nachwelt freut sich heute schon auf mehr Perlen dieses dunklen Internauten.
- Man begrüsse an dieser Stelle die erneute Auflebung des Totensonntags. Dienstag ist Whiskytag, Mittwoch ist JLeague-Tag, Donnerstag war mal ein Höcktag. Totensonntag ist aber immer, man muss ihn nur genügend wollen.
- Wir nehmen die Abstimmungsergebnisse des heutigen Sonntags mit Bestürzung und Unglauben zur Kenntnis. Kinderpornografen sind also gesellschaftlich eher zu verfolgen als Mörder und Vergewaltiger. Hanf ist immer noch viel schlimmer als Alko-Hohl und die Petri-Beschwerden sind wir auch nicht los. Das einzig Erheiternde ist, dass der blöde Fletsch-Kayleff ausgerottet wird. Richtig so, hat ja nicht zu beissen, wenn er spielen oder Pfote geben soll. Ausserdem ist das eh kein heimisches Beheymchen. Wir bleiben dran.
- Das zehnte Whiskyschiff ist an diesem Sonntag zugrunde gegangen. War wieder mal ein seltener Spass, die redaktionelle Sektion von Chassidus Chübelsack hat sich diesmal sogar die Mühe genommen, ein Transskript der Tasting Notes zu verfassen. Entsprechende Dokumente sind bereits in Vernehmlassung und erscheinen nach Absegnung des chassidischen Parlaments in der laufenden Woche.
- Tatataaaaa: Der Wettbewerb im koscheren Zürich lebt eben doch. Angeblich macht der Betreiber von Milch und Böni jetzt ernst und eröffnet parallel zum laufenden Pizza-Babasali-Schuppen auch ein Lokal für die Liebhaber der fasrigen Fleischeslust. Und somit entsteht ein Gegengewicht zum neuen Schalom, das bekanntlich ja vom jetzigen Betreiber des Books & Bagels in die Pipeline gejagt wurde. Hier wird eine Eröffnung ja bereits für die ersten Monate von 2009, also unmittelbar vor der nächsten Meisterfeier des FC Zürichs angekündigt. Ganz allgemein darf man sich schon die Hände reiben und die Hirnwindungen wunddenken, wie die beiden Lokale wohl heissen mögen. Angeblich dürfen ja die jüdischen Restauranten in Zürich nur Doppelnamen verwenden bzw. versprechen sich dadurch erhöhte Publizität. Vielleicht haben wir also unlängst fleischiges Fix & Foxi, Michael & Moore, Simches & Naches oder Masel & Broche. Und sonst bleibt's halt beim Bed & Breakfast. Wir bleiben jedenfalls dran (lieber Tagi, bitte nicht klagen).