Donnerstag, 30. April 2009

Nun ist es so weit, offiziell und von der GV abgesegnet: Die ICZ wird nun definitiv umgebaut. Ein beträchtlicher Spendensatz wurde zugesichert, nun kann endlich die konkrete Planung einer inzwischen mehr als dringlichen Pendenz in Angriff genommen werden. Wir freuen uns!

Sonntag, 26. April 2009

Chumre der Woche: Omer-Zeit, s'ist so weit

Nun, die Omerzeit ist ja wahrhaftig eine traurige Zeit. Wir merken dies auch an der Axpo Gurkenliga, wo sich an der Spitze niemand wirklich dafür erwärmen kann, den Leader zu stellen und deshalb mittelwertige Sparringpartner wie Bellenz, der Xa-Max und Sion als Punkteabknüpfer herhalten müssen, damit sich Zürich und Basel gegenseitig den zweiten Platz streitig machen dürfen. Denn osser, man würde sich absetzen wollen und frühzeitig eine Vorentscheidung herbeiführen würde - wie dies beispielsweise Ebay tut, welches nun ja wiederholt zur Geltung gebracht hat, sich definitiv nicht für das Titelrennen zu interessieren, obschon mannigfaltige, selbsternannte Fussballästheten sich dafür ausgesprochen haben, dass die Mutzen den besten, schönsten und überhaupt Fussball der Liga spielen. Aber darum geht's ja hier nicht. Es ist auch sonst nicht sehr lustig in der Omerzeit. Man geht nicht ins Kino, man erzählt sich keine Witze, hört nur Acapella-Musik (!) und gemäss den letzten Gerüchten darf man auch nur Gemüse grillieren.

Zur Omerzeit gehört ja aber auch dazu, dass man sich bis Shvues jeden Tag mit Omerzählen merkt, wobei es sich nicht ziemt, den jeweiligen Omertag vor dem Aufsagen der Bracha zu zählen (z.B. "gestern war der siebzehnte"). Jedoch macht man sich schon heute daran, den einzigen Freudentag zwischen den beiden Regalim zu planen, id est Lag baOmer. Was ja eigentlich eine unheimliche und skandalöse Inkonsequenz ist, vor allem, wenn es dann am Vorabend dann effektiv um den entsprechenden Omertag geht.
Deshalb nominiert Chassidus Chübelsack als weitaus akzeptierte Mehadrin-Instanz die Chumre der Woche: Ab Pessach darf Lag Baomer als solches nicht mehr bezeichnet werden. Es ist von Vorteil (die Anlehnung an das vorerwähnte ICZ-Mailing von vor Jontef ist kaum von der Hand zu weisen), ab sofort eine alternative Bezeichnung zu verwenden. Wir schlagen deshalb und um ganz sicher zu gehen "oto hayom" vor.
Chumrediger Omerbart

Mittwoch, 22. April 2009

Leseprobe einer Hörprobe: Sympathie in der Symphonie

Es gibt Lebensformen, welche einfach vor sich hin vegetieren. Deren Existenz keines weiteren Kommentars bedürfen und welche abseits von Zivilisation gleicherart zu bewundern wären, als ständen sie unter tosendem Applaus von abertausenden Zuschauern auf der historischen Platea von Woodstock. Dagegen stellen wir Organismen, welche von allen Anfang an direkt mitten ins Herz treffen und von welchen wir uns kaum mehr abwenden können. Gruppen von Menschen, denen wir stundenlange zuschauen könnten und uns wünschen würden, die Zeit würde still stehen und die Welt würde aufhören, um ihre Achse zu drehen. Oder um die Sonne. Oder egal worum. Jedenfalls ist der Autor auf der Suche nach einem Comeback-würdigen Examinationsobjekt auf den Synagogenchor der ICZ gestossen. Zu hören ist dieses bemerkenswerte Ensemble massiv begabter Laiensänger in regelmässigen, jedoch schwierig zu eruierbaren Abständen in der Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich. Hier tragen sie entscheidend zur Feierlichkeit und Zerschönerung des Gottesdienstes bei, indem sie insbrünstig und mit bemerkenswerter Überzeugung und Mimik mit ihrer Stimmgewalt die entferntesten Winkel des prächtigen Gotteshaus erfüllen. Zusammengesetzt wird dieses Ensemble aus der Breite von Anwälten, Taxifahrern, Marathonläufern, Rentnern und Gemeindefunktionären.

Gleich von Anfang an merkt man die Überzeugung dieser sympathischen Truppe, welche es bewerkstelligt, eine überzeugende Mischung aus unzähligen Jahrhunderten jüdischer Liturgie ans Publikum zu tragen, wobei dieses fast jede Melodie mitzusingen und mit einem Lächeln zu tragen weiss. Wenn der Chor bei laufendem Gottesdienst eintritt und sich witzelnd mitten auf der Treppe formiert, weiss auch der hinterletzte Synagogenbesucher, dass gleich eine orchestrale Verzückung bevorsteht. Die Stimmung ist fast mit in Scheiben zu schneiden. Nun hat auch das letzte Chormitglied seine Weltwoche aus den Noten wegversorgt und steht eingesingt bereit für seinen Einsatz. Die Melodien sind bereits derart eingefleischt, dass kaum ein Chorjunge mehr auf seine Noten schauen muss und dem Dirigenten sozusagen blind durch den umfangreichen Gottesdienst folgt. Nach dem letzten Ton ist der Dienst für diese Mannen dann getan und sie verziehen sich wieder diskret in ihr Kämmerlein oder in ihre eigene Universen. Und für den Besucher und Synagoganten bleibt diese süss-malzige Melodienfolge in den Ohren, welche ihn während Monaten bis zum nächsten und hoffentlich baldigen Auftritt begleiten wird.
Der nächste Auftritt des Synagogenchors findet am 25. April 2009 statt (Bilder stammen von der Homepage des Synagogenchors, www.synagogenchor.ch).

Sonntag, 19. April 2009

Durban II-Konferenz in Genf


Aus der Mitte des Genfer Gewühls meldet sich zu später Stunde und mit einer grossen Portion Unverständnis Eurer Revolutionsführer - und gleich zu Beginn mit einer übertriebenen, sarkastischen und überhaupt nicht ulkigen Anspielung. Gar nicht.
Schon gestern sind hier über 700 Durban II-Sympathisanten in der Calvin-Stadt, einer historischen Stätte der Aufklärung, gegen Rassismus und für die Durban II-Veranstaltung auf die Strasse gegangen und friedlich durch die Strassen gezogen. Heute morgen war in den Zeitungen nach den verschiedenen Verlautbarungen der vergangenen Tage und Wochen dann zu lesen, dass sowohl Israel wie der SIG sich erneut und teils vehement gegen ein Treffen unseres Bundesrats Hans-Rudolf Merz mit dem Stargast der Durban II-Veranstaltung, dem Oberpazifisten und der Toleranz-Fahne aus dem Iran, Mahmud Ahmedinejad, ausgesprochen hätten und dem Schweizer Souverän einen Verzicht auf ebensolches Treffen "nahegelegt" hätten. Herbert Winter, Präsident des SIG, hat dann intelligenterweise ausgesagt, wenn ein solches Treffen schon nicht mehr zu vermeiden sei, dann solle doch wenigstens auf heikle Thematiken der iranischen Politik angesprochen werden. Auch der Tages-Anzeiger liess in seiner Online-Berichterstattung dieses Faktum nicht aus und publizierte zu besagten Thema gleich eine Kommentar-Serie mit 400 Zeichen-Leserbriefchen, wo sich eine (hoffentlich nicht) aussagekräftig verlesene und sich vorwiegend populistisch äussernde Schweizer Leserschaft zum Thema äussern durfte (Tagi-Link). Entweder hat der Tagi ziemlich verschrobene Kriterien zur Auswahl solcher Tollwiesen für Buchstaben-Schiesswütige oder ich verharmlose das schreibbezogene Gewalts- und Frustrationspotential unserer werten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ein Blick ist das Ganze allemal wert. Gegendarstellung durch den Schreibenden (sofern auf 400 Zeichen möglich) wurde natürlich wegzensiert. Bravo.
Bravo auch unseren lieben Schweizern, welche Ahmedinejad immer noch als legitimer Volksvertreter und Verhandlungspartner betrachten, während die halbe Welt aufgrund dessen Wahnsinns und mittelfristig zu erwartenden nuklearen Aktionsmöglichkeiten mehr offen wie verschlossen über Gegenmassnahmen berät. Wohlbemerkt: Inzwischen nimmt es auch Ägypten (ähnlich auch Saudi Arabien) nicht mehr hin, dass in der Sinai-Wüste die bekanntlich proiranischen (und iranisch finanzierten) Hisbollah-Milizen Aktionen und Trainingslager durchführen und geht nun rigide gegen diese vor (siehe hier und hier). Ausserdem ist auch die in den Kommentaren vielfach angeführte Argumentation interessant, dass sich die "Israeliten" in der Schweiz doch nicht in obrigkeitliche Dinge einzumischen habe, das gehe sie doch nicht an. Auch das ist durchaus ein sehr interessanter demokratischer Ansatz in einem plurikulturellen Land, wo die Meinungsfreiheit angeblich so hoch gehalten wird. Minderheiten haben eben doch zu schweigen.
In der Zwischenzeit mehren sich die Befürchtungen bezüglich der morgen Abend stattfindenden Jom Hashoah (Holocaust-Gedenktag)-Begehung, welche sinnigerweise auf dem Platz vor der UNO stattfinden soll - und dies am Tag, wo der Auftritt besagten Toleranz-Vorzeigemodells aus der Wüste an der Durban II-Konferenz vorgesehen ist.
Derweil wurden verschiedene Dokumente und das Schlussfazit der Tagung angepasst und beispielsweise Israel aus dem Pranger genommen. Neben Israel und Kanada haben derweil aber auch die USA, Australien und die Niederlande ihre Teilnahme abgesagt. Es kristallisiert sich auch der Vorsitz der Konferenz gegen Rassismus und der Aufarbeitung der Erstveranstaltung von Durban im 2001 heraus. Vorsitz nimmt ein Libyer, welcher von einer Kubanerin assistiert wird. Weitere Kommentare ergeben sich von selbst. Ahmedinejad seinerseits liess es sich vor seinem Abflug aus Teheran nicht nehmen, weitere Hiebe gegen Israel auszuteilen und liess sich folgendermassen zitieren: «Die zionistische Ideologie und das zionistische Regime sind die Fahnenträger des Rassismus» (unten im Artikel).
Abends dann kamen in der Schweiz verschiedene Wortmeldungen zum Zug (u.a. v. Gutzwiller im Tagi), worin plötzlich der Standpunkt aufgebracht wurde (interessanterweise aber nicht früher), dass die Schweiz aufgrund des Schutzmachtmandats die Interessen der USA im Iran vertrete und aufgrund dessen verschiedene ungelöste diplomatische Fälle zu besprechen gewesen seien, u.a. das Schicksal der iranisch-amerikanischen Journalistin Roxana Saberi (Focus-Artikel) welche kürzlich im Iran zu 8 Jahren Haft verurteilt worden ist. Warum dies im Rahmen von Durban II geschehen muss, ist dennoch nicht von ungefähr. Ob die von Gutzwiller aufgebrachten und im Merz-Ahmedinejad dringend anzusprechenden Thematiken tatsächlich besprochen wurden, wurde überraschenderweise noch nicht publik.
Viel eher drang durch, dass Prof. Dr. Alan Dershowitz , einer der profiliertesten amerikanischen Professoren und Anwälte, sich im Hotel Intercontinental aufhielt, als der Tross um Ahmedinejad ankam und Dershowitz vor Kameras von der iranischen Entourage und Polizei entfernt wurde, weil er da gemäss den einen Quellen ein Statement abgeben wollte, gemäss anderen "den iranischen Präsidenten zu einer richtigen Debatte über den Holocaust, das Verhältnis zu Israel und das Verhältnis mit der Obama-Regierung herausfordern" wollte. Was ein Skandal. Da brüstet man sich mit Demokratie und Antirassismus, während gleichzeitig die freie Meinungsäusserung gegenüber einem ausgewiesenem Populisten und einer der gefährlichsten Personen der Gegenwart mit den Füssen getreten wird. Genau hier hätte die Schweiz ein Zeichen setzen können und hat stattdessen nichts gemacht, als den Eindruck von Ambiguität und Zwiespältigkeit zu verstärken. Man kann nicht einerseits anprangern, dass die "Politik der leeren Stühle" ein falscher Ansatz sei und andererseits dann die freie Meinungsäusserung durch Elite-Akademiker verunmöglichen, lediglich um einen ausländischen und höchst kontroversen Staatsträger nicht zu desavouieren, weil man meint, es sei schon getan, wenn man einen Bundesrat hinstellt, der Steinigungen kritisiert.

Nach Pessach Magenkrämpfe

Geneigter Leser, wie mancher eins von uns schon erfahren hat, die Saison des lobreichen FC Haguah hat wieder begonnen. An dieser Stelle soll von direkt beteiligen jeweils eine kritische Nachbetrachtung der erbrachten Leistungen erfolgen. 


Heute Sonntag erfolgte das schon übliche Spiel direkt nach Pessach, welches es auch schon direkt an Mozze Pessach stattgefunden hat, dieses mal auf der geheiligten Buchlern gegen den FC Uitikon. Der bisher unbezwungen Lino wurde durch die personifizierte Routine ersetzt, nämlich durch Ronny B. Der Gegner sollte eigentlich in der Reichweite des FC Haguah liegen, im Hinspiel setzte es aber ein heftige 7-2 Klatsche ab. Angespannt und noch mit den allerletzten Pessach Nachwehen im Magen wurde der Dinge geharrt die da kommen. Zur Überraschung von allen konnte durch den ersten gelungene Angriff gleich in Führung gegangen werden. Der Gegner, geschockt und durch unsere gute Defensive, inklusive Lino auf Links hinten, ohne zählbare Aktion im Spiel, versuchte durch Kampf und sehr wenig Klasse ins Spiel zurück zu finden. Dies gelang gar nicht, im Gegenteil, mit einem sehr schön ausgeführten Angriff über Nechunja H. und Doron B. wurde ein zweites Tor eingeschenkt. Der Gegner ersetzte nun den Kampf mit Diskussionen mit dem Schiedsrichter, zählbares schaute auch dabei nicht heraus. Mit einer verdienten 2-0 Führung ging man in die Pause. Die zweite Halbzeit hatte das Niveau Vaduz-Aarau, viel Kampf und Emotion und sehr wenig Klasse und Spielkultur. Der Gegner beschränkte sich auf Unsportlichkeiten, Diskussionen mit dem Schiedsrichter und den eigenen Spielern, der FC Haguah auf geschicktes Verteidigen und gelegentliche Konterangriffe, einer davon führte zum verdienten Endresultat von 3-0. Ganz zum Schluss kam sogar noch Highnoon vorbeispaziert, als sich Eli K. zu einer Tätlichkeit verleiten liess und der Gegner ihm im Anschluss mit Teeren und Federn drohte.

Fazit: Dazu lasse ich den gerne den Gegner zu Wort kommen 

"Wegen dem Schiri und dem Gegner steht es 3-0." 

Aha. (Das hat übrigens zu einem Anschiss durch den eigenen Captain geführt, grossartige Szene)

In diesem Sinne

Donnerstag, 16. April 2009

Schmach-Ode an Thurnheer

Thurnheer in Schieflage?

Man muss es sich ja eingestehen: Bei staatlichen Organismen und insbesondere beim Konzessionsträger Nummero Heinz schauen wir aus Vorliebe zum Besseren sehr gerne auf die Finger und geben uns besondere Mühe, uns prollartig in den Mittelpunkt zu stellen, indem wir schallende Kritik auf exponierte Pseudopromis niederprassen lassen, welche in absehbarer Zeit dann regelmässig in direktem Kausalzusammenhang mit unseren Publikationen unter massivem öffentlichem Druck zurücktreten. Oder ähnlich.
Heute wenden wir uns wieder mal dem Weichei der Nation, der Susi des öffentlichrechtlichen Fernsehens zu, der uns inzwischen fast in allwöchentlichem Rhythmus Fussballabende vermiest und mit Sülzgelaber so tut, als sei er mittlerweile der Messias der Fussballexperten. Da sitzt einer angeblich im Stadion (könnt' bei der anfänglichen Einblendung ja auch ein Blue Screen sein, das wär mal eine intelligente Investition nach den tollen und massiv überteuerten Studios, die wir inzwischen finanziert haben) und erzählt uns in jeder Wiederholung, was wir eigentlich sehen sollten, aber effektiv auf keinen Fall sehen: Nämlich absolut unnütze und falsche Informationen, die bereits bei Spielgeschehen falsch wiedergegeben werden, was bei Betrachtung des Replays wiederholt nur noch schlimmer wirkt. Im Prinzip könnte dies auch im Auftrag des Ausbildungsfernsehens geschehen, weil es ein Ziel sein könnte, die Aufmerksamkeit der Kinder (wie am Pessach) derart zu erregen, dass die brüskiert zur Geltung geben, gemerkt zu haben, dass dies ja beispielsweise eine Einblendung von Gilles Yapi ist und nicht von Doubai oder Doumbia. Man kann hierbei nicht mal mehr von unterschwelligem Rassismus sprechen. Das ist schon ein ausgesprochener und expliziter, wie er kaum mehr getoppt werden kann; mal abgesehen davon, dass man entsprechende Spieler ja auch aufgrund der Aufstellungsposition unterscheiden könnte, aber das ist ja bereits Proficiency-Level, während Thurnheer weiterhin auf Deficiency-Niveau rumdümpelt. Man soll ja nicht arrogant sein und allzu viel erwarten.
So werden auch ständig die simpelsten Vorgänge auf dem Spielfeld, welche gewieft-erfahrener Fussball-Idiot in live schon erkannt hat, in Wiederholungen derart verhunzt und falsch beschrieben, dass man dem vor Schranken stehenden Schnurri national wirklich einfachsten Fussballverstand und wohl auch gesunde Augen absprechen muss. Jegliche Eintrittsprüfung für eine Kommentatorenlizenz müsste hierfür eigentlich eine unüberwindbare Hürde darstellen. Und doch, was ein Skandal.
Neuerlicher Tiefpunkt musste in der heutigen Cuppartie zwischen dem grossen FCB, der bis heute breitbrüstig vom Double sprach, und den deutlich emsigeren Ebay-Bienen, festgestellt werden. Thurnheer verhedderte sich in einer unheimlichen Serie von befremdlich-kindlichen Grunz- und Jubelgeräuschen, wie sie heute eigentlich in der Fernsehlandschaft nur von arabischen Zweitklasskommentatoren auf Webseiten wie 101greatgoals.com bekannt sind. Peinlich, amateurhaft und sehr unverständlich, wie es heute für die derart populäre Einrichtung der Sportübertragungen nicht möglich sein soll, in der Schweiz konkurrenzfähige Kommentatoren zu stellen (und damit haben wir noch nicht mal von den Interviewern gesprochen, welche regelmässig nichts anderes bewerkstelligen, als den Zwiegespräch-Partnern fertige Sätze und Aussagen von unheimlich tiefer Aussagekraft und Intelligenz in den Mund zu legen).
Auch hier wünscht CC eine baldige Genesung und eine Qualität, welche sich von Filz und Vetterliwirtschaft lossagen kann und objektiven Kriterien gerecht wird.

Mittwoch, 8. April 2009

Pessach: Zeit der ungesunden Geister

So. Wir sind nun endlich so weit. Die Wohnung ist bereits in Aluminium gehüllt und tapeziert. Wir haben unseren gesunden Menschenverstand korrumpiert und abseits jeglicher Logik und Plausibilität Dinge geputzt und für eine Woche ersetzt, deren Berührungspunkt zu Brotwaren etwa so gross ist wie meiner zu griechischen Laserpointern. So ungefähr. Wir haben den pösen und gefährlichen Chometz aus der Kanalisation geschafft, indem wir mit Bunsenbrennern und Elitekäfern darin jeglichen Brotkrümel weggesprengt haben, haben ausserdem gemäss bekannter jüdisch-zürcherischer Filmografie auch alle Lichter und Lampen von allen Seiten gereinigt. Denn wir wissen es ja nicht erst seit gestern: Chometz springt nicht nur, Chometz verbreitet sich auch noch exponentiell! Ausserdem haben wir unser ganzes Arsenal an Gerstensäften aus der Wohnung geschafft und mühselig in den Estrich geschleppt. Uns ganz davon zu trennen, wäre ein Ding der Unmenschlichkeit gewesen. Es aus der Wohnung zu wissen, trägt sicher sehr zu unserem Seelenheil bei.
Dies war heute Morgen im Heimischen Stibel nicht ganz so evident. Bei der Planung der all 28jährlichen Birkat Hachama gingen schon vor dem grossen Auszug die Gemüter in die Offensive und es bedurfte einer gewieften Karmaleistung, diesen Anlass am Ende doch noch geordnet über die Bühne gehen zu lassen. Wenn da nur nicht diese öden Wolken gewesen wären.
Wenigstens haben wir den Sijum gefeiert, wo es u.a. darin heisst, wir stünden zu Divrei Tora auf, sie aber seien Joshvei Kramim. Für einmal waren wir sozusagen die Omdei Kramim...
Wir möchten ausserdem die Gelegenheit nutzen, unserer lieben M&A-Grossgemeinde für ihren ausgiebigen Mailverkehr der vergangenen Wochen zu nutzen. Nachdem wir mit der Tachles-Beilage sozusagen in einem Nebensatz die journalistische Unabhängigkeit abgemurkst haben, welche noch vor einem Jahr so gross geschrieben war, dass bei jeder auch noch so lächerlichen Gelegenheit auf jegliche Entscheidung aus allen Rohren geschossen wurde, während jetzt anscheinend eitler Sonnenschein herrscht, hat man sich anscheinend auch noch zu ein paar wagemutigen Mailkommunikationen hinreissen lassen. So wurde speziell erwähnt, dass die Starbucks-Kaffeebohnen am Pessach erlaubt seien (Wo genau soll ich die mahlen, in meiner gewöhnlichen Alljahres-Maschine?). Der Eruw Tawschilin ist zudem lediglich "von Vorteil" (war er denn schon mal von Nachteil? Sollte die Formulierung nicht etwas klarer ausfallen?). Im FC Hakoah ist man diesbezüglich schon einiges deutlicher, da weiss man schon, dass die "Mazza nicht ein guter Freund von uns ist".
Zudem sind wir höchst geehrt, den Titel der Chumre des diesjährigen Pessachs doch noch verteilen zu dürfen. Angeblich ist es gemäss einer Meinung inzwischen schon nicht mehr ausreichend, den Ofen mittels Erhitzung auf 500° C und Pyrolyse zu erwärmen, um ihn zu kaschern. Gute Besserung, man lernt nicht aus.
CC wünscht in diesem Sinne der gesamten Bloggergemeinde quer auf dem ganzen Planeten einen gefreuten Payssech, eine fröhlich-solide Verdauung und Chag sameach!

Mittwoch, 1. April 2009

IN MEMORIAM