Montag, 20. Dezember 2010

Mit sanftem Druck auf die Tränendrüse

Guten Morgen,

Ein gutes Karma ist in manchen Berufen unabdingbar und man sollte möglichst viel dafür tun, es so rein wie möglich zu halten. Seit dem WM Gewinn im letzten Sommer, ausgiebig zelebriert im Blog eures Vertrauens, hat Xavi einen dunklen Fleck in ebendiesem, hervorgerufen durch dieses kleine Mädchen:



Herzzerreissend, und weil Barca im Moment in aller Munde ist, hat sich ein katalanischer Sender die Mühe gemacht, so kurz vor dem Jahresende Xavi eine reine Seele und das Reparieren seines Karmas zu ermöglichen:



Man beachte bitte wie Xavi beim Einspielen des Videos beinahe losheult.

Auf den Weltfrieden!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Die Würdigung eines Wunders

Es gab kein grosses Medienecho und für meinen Geschmack auch zu wenig Würdigung für die Leistungen des FC Lausanne - Sport in der Europa League. Das soll hier und heute nachgeholt werden.
Es war ein grosses Wunder, damals im August 2010, als der kleine Vertreter aus der Schweizer Challenge League gegen das übermächtige Lokomotive Moskau, den Moloch aus der Russischen Hauptstadt, mit einem Budget so gross wie das der gesamten Super League zusammen, im Penaltyschiessen gewann. Ungläubiges Staunen ging durch den Blätterwald, die meisten Medien waren gar nicht darauf vorbereitet das so etwas überhaupt noch möglich war, dementsprechend dezidiert wurde über die gesamte Kampagne berichtet.
Zu Unrecht wie ich finde. Man muss es ganz deutlich sagen, Lausanne hat sich mehr als nur achtbar geschlagen, in keinem Spiel gingen sie wirklich unter, etwas was man vom FCZ in der Champions League beispielsweise nicht behaupten kann (man erinnert sich an das Marseille Spiel). Trotz ihren bescheidenen spielerischen Mitteln konnten sie sich in jedem Spiel Torchancen aus dem Spiel heraus erarbeiten, mit dem Höhepunkt beim 3-3 gegen Sparta Prag auswärts. Zusätzlich muss man sich vor Augen halten, das die Mannschaft inzwischen 27 Spiele in den Beinen hat, beinahe so viel wie in der ganzen Saison in der Challenge League gespielt werden, und dort sogar auf dem zweiten Platz steht, trotz der Mehrbelastung. Ich kann meinen Respekt vor diesen Leistungen kaum in Worte fassen, es gibt genug negative Beispiele über Klubs die mit der zusätzlichen Belastung nicht umgehen konnten, der FCZ zum Beispiel, und dann in der Meisterschaft abstürzten.
Passend dazu ging gestern die Karriere von Fabio Celestini zu Ende. Rückblickend muss man sagen, sie war ziemlich beeindruckend. Nach seinem Wechsel von Troyes zu Marseilles wurde er dort Captain und langjähriger Stammspieler, ein Spieler dessen Worte im Verein Gewicht hatten. Dasselbe gelang ihm auch bei seinem nächsten Verein, Getafe in Spanien.
Trotzdem hatte er in der Schweizer Nationalmannschaft, und auch in der Bevölkerung, nie das Standing das andere, viel weniger erfolgreiche Spieler hatten. Vielleicht wegen seinem ruhigen Wesen, seiner manchmal lethargischen Art zu spielen. Vielleicht war es sein Pech das Johann Vogel genau zur gleichen Zeit als Captain der Nationalmannschaft ihm dem Platz wegnahm, denn wegen seinen Leistungen kann es nicht gewesen sein. Ich zolle ihm den grössten Respekt vor seiner Karriere und finde es unglaublich schade, das er wegen Differenzen mit dem Verein seine Karriere als Spieler frühzeitig beendet.

Merci Fabio, guete Typ!

In diesem Sinne uns allen eine schöne Winterpause

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Goalie - Power Ranking 0.9.1.8 Beta

Morgen allerseits,

Wer heute die Tagi Homepage aufgeschlagen hat, dem ist sicherlich im Sportteil der Artikel über die Marktwerte der (besten...) Torhüter dieser Welt aufgefallen, zusammengestellt mit Hilfe von Dino Lamberti, seinerseits völlig neutraler Spielervermittler. Die gesammelte Fussballsachkompetenz eures Leitmediums, dieses Blogs nämlich, hat sich nun entschieden eine eigene Rangliste zu erstellen, basierend auf völlig zufälligen und intransparenten Methoden, also in etwa gleich wie die Vergabe der FIFA Fussball WM™.
Zuerst allerdings ein Kommentar zur Rangliste des Tagi. Es figurieren da ein paar Namen die in Anbetracht der Leistungen in diesem Jahr doch eher komisch erscheinen. Die Platzierung von Gigi "who the f*ck is Kahn" Buffon auf Platz 2 macht nach seiner Rückenverletzung und seinen Leistungen an der WM stutzig. Aber vorallem, wer beurteilt einen Torhüter nach seinem Marktwert? Das sagt natürlich nichts über seine Leistungen aus.

Deshalb wurde auf der Basis der Tagi Liste eine neue Rangliste erstellt, welche nur die sportlichen Leistungen in dieser Saison beurteilt und zu meiner Überraschung folgendes Resultat liefert:

Cech
Victor Valdes
Casillas
Pepe Reina
Lloris
Julio Cesar
De Gea
Wiese
Gomes
Diego Lopez
Akinfeev
Neuer
Mandanda
Howard
Frey
Adler
Stekelenburg
Benaglio
Buffon
Alves

In die Beurteilung flossen die folgenden Faktoren ein: Ligastärke, Clubstärke, Platzierung des Vereins, aktueller Nationaltorhüter, Gegentore/Spiel und die Anzahl Spiele zu Null in dieser Saison.

Im grossen und ganzen kann Ich mit den Namen auf der Liste leben, aber anstatt Buffon, der seinen Zenit klar überschritten hat, würde ich Sirigu oder Storari auf die Liste nehmen, und aus der Schweiz darf Marco "Chruselzubi" Wölfli auf solchen Listen natürlich nie fehlen, der Kultfaktor macht bei ihm fasst alles Negative weg. Tim Howard ist ebenso ein Spezialfall, da gibt es in England den einen oder anderen dessen Leistung in dieser Saison bedeutend stärker einzustufen sind, namentlich Joe Hart, der bei ManCity immerhin Shay Given aus der Start11 geschmissen hat.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

Montag, 13. Dezember 2010

Top of the Weekend

- Schabbes. Weil er auch im Winter lange genug sein kann (sofern man nicht pennt), weil er niemandem weh macht und weil es kalt genug ist, dass man sich eine warme Kappe für unterwegs anziehen muss.
- Am Mozei den Fernseher anstellen und der FCZ läuft ein. Dem sagt man Scharia-konformes Ginggen.
- Der Videobeweis, die Ungerechtigkeit der Welt, alle immer auf die gleichen los, Amateur-Schiedsrichter und der FCZ schreit wieder mal nach Weltverschwörung (so unsäglich der Entscheid auch ist, genauso war das Spiel - einen solchen Gegner muss man schlagen)
- Messi. Immer wieder und immer mehr. Der Kombo-Treffer mit Dani Alves ist wahnsinnig. Sucht ihn auf http://www.101greatgoals.com/ raus, es lohnt sich definitiv.
- Her Majesty. Weil er immer die besten Ideen hat, weil er die schönsten Jellybeans für mich aufbewahrt und bereits an den Weihnachtstochnit gedacht hat.

Negativ: Die Gedenkfeier für den sechshundertdreizehnten Jahrestag der Zerstörung von Minas Tirith. Never forget!

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ooooaaa, jetzt wemma laut!



Der erste Schnee ist da, und natürlich ist die Skichallenge 2011 auch schon da. Der Oilem ist gebeten sich die aktuelle Version zu besorgen und das Training zu beginnen.

Die Rangliste unserer Bestzeiten wird auf diesem Kanal aufgeführt werden.

Hals- und Beinbruch wünscht:
HM

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die Latke der Asthmatix

Für alle Drejdel-Liebhaber, frittiertes Öl-Fetischisten, Hallel-Suger, morgendlichen Al Hanissim-Vergesser, Spielparty-Tiger und Panama-Enten: Ein fröhliches und Weihnukka und ein glückliches Lichterfest!

Gratis Download auf der Homepage der Asthmatix.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Revue des Wochenendes

Chaschdänke. Känämä. Denjenigen, die gestern über halbgefrorenen Grachten unterwegs waren und immer wieder denselben Beat hörten, die wissen warum. Für alle andern:

Und ja! Lützel und Brno waren auch am Start!!!

Dienstag, 30. November 2010

Gestatten, Shlomi Arbeitman

Shlomi Arbeitman also. Ein Talent der israelischen Liga, spielte zuerst wechselweise bei Beitar Jerusalem, Hapoel Petah Tikva, Hapoel Tel Aviv und zuletzt mit Maccabi Haifa in der Champions League. Sein damaliger Mannschaftskollege Jorge Teixeira fand den Weg danach nach Zürich zum Serienmeister, Arbeitman wurde von KAA Gent in Belgien verpflichtet (für die wenigen ernstzunehmenden Fussball-Lexiklopen: Das ist da, wo im 2005 Dario Smoje hinging, eines der grössten Fussball-Defensivtalente, das sich der FCZ - nach Probetraining wohlbemerkt - jemals entgehen liess). Offensichtlich hat er sich sofort an die belgische Sprache gemacht und behrrscht diese vielleicht auch schon. Sein Englisch jedenfalls ist ziemlich bemerkenswert. Der schafft es, während 1:23 Minuten sich in keiner Weise verständlich zu machen. Eigentlich ist er darin auch nicht spezialisiert; wie im Übrigen kein Fussballer, welche für gewöhnlich lediglich Phrasenkässeli dreschen. Ausser "Step by Step" versteht man hier jedoch nichts:

Aber dafür ist er auch nicht in Belgien, sondern zum Kicken. Und das kann er offensichtlich nicht mal so übel, wie er letzte Woche mit seinem Tor zum 3:1 gegen Sporting Lissabon zeigte (ab Min. 0:53).

PS: Man möchte an dieser Stelle nicht umsonst krächzen. Aber am Sonntag kam beim letzten YB-Spiel gegen Sion gleich zu Beginn eine Grossaufnahme von Alain Nef, unser aller Vorbild, Superstar und Märtyrer. Die Schmerzen, ihn in diesem Biene Maja-Tarnanzug (anstatt den FCZ-Farben) zu sehen, waren wieder einmal vergleichbar mit dem Abriss eines Arms. Unvorstellbar, ungerecht, inkohärent. Und fahrlässig. Wie werden wir je vergessen, wie die FCZ-Fans vor 7 Jahren noch vor der Flachpass standen und einige den Spielern an den Kopf "Scheiss-Millionäre" warben (was einige auch waren). Nef stand daneben, trank sein Bier aus und raunte "meinen Lohn könnt Ihr haben." Ein Held wie aus dem Bilderbuch.

Die 8 Roboter-Armee, Matisyahu's Wunder und der Channukah-G-dcast



Und was meint Matisyahu selbst dazu:
There’s so many Christmas songs out there, I wanted to give the Jewish kids something to be proud of. We’ve got Adam Sandler’s song which is hilarious but I wanted to try to get across some of the depth and spirituality inherent in the holiday—in a fun, celebratory song. My boy Kojak was in town so at the last minute we went into the studio in the spirit of miracles and underdogs and this is what we came up with.

Happy Hannukah!!

Montag, 29. November 2010

Ohhh....Frost

Hier ist wieder Linos Wetterstübli, welches dieses Wochenende auf Expedition im hohen Norden war, besser gesagt im kühlen London. Wie dort schön beobachtet werden konnte hat der Winter die Nordhalbkugel fest im Griff, anhand der Flugbahnen der Schwalben konnte festgestellt werden das es diese Woche ohne viel Federlesens nochmals zu einer markanten Abkühlung kommt. Auch, oder sogar vor allem, in Anbetracht der anstehenden CC Reise empfehle ich dringend die Gattgessaison einzuläuten. Aber seht selbst:

Alle Angaben sind natürlich ohne Gewähr. Viel Erfolg!

Donnerstag, 25. November 2010

Derbytime

Das Spiel von Scherdünn gegen die Selecao war eines der extremen Gegensätze. Auf der einen Seite die enorm routinierten Seriensieger von Scherdünn, auf der anderen eine der Enttäuschungen der letzten Saison, welche in ihren Bemühungen um Wiedergutmachung wiedereinmal zurückgeworfen wurde.
Scherdünn spielte gestern in einer eiskalten, abgeklärten Art und Weise, so kalt das man in der Halle beinahe zu frieren anfing. Jede Chance wurde ausgenutzt, jeder noch so kleiner Fehler in der Verteidigung der Selecao führte zu einem Tor. Zusammen mit dem schwachen Torhüter der Selecao, der gemäss Spieleraussagen eher durch lautstarkes Motzen als durch überzeugende Leistung auffiel, war die 5-1 Führung für Scherdünn nach den ersten 10min des Spiels die logische Konsequenz.
Doch die Selecao war nur angezählt, noch nicht am Boden. Mit einer kurzen Druckphase, in der Scherdünn eher wenig gelang, konnte bis auf 6-5 verkürzt werden. Danach folgte die entscheidende Phase des Spiels, oder in den Worten von D.B aus B:
"Die 5 min beim Stand von 6:5, erstens die Unfähigkeit eurerseits ein Goal
zu machen, zweitens das Schwein von uns (inkl Philipp) keins zu bekommen.
ANDERST AASTRÄNGEND GSI, HAN FAST KOTZT!"
Die Selecao zeigt ungewöhnte Schwächen im Abschluss, spielerisch war es sehr überzeugend doch es mangelte Gestern in mehr als nur einer Szene am Killerinstinkt. Und danach zeigte sich, warum manche Scherdünn auch als Indoorausgabe der Deutschen Natinalelf sehen, hinten stand man, mit einer grossartigen Leistung von P.G aus Z, sicher und vorne konnte innerhalb von 3 Minuten mittels 3 Kontern locker die Führung zum 9-5 ausgebaut werden. Damit hängte die Selecao definitiv in den Seilen, ein letztes, kurzes Aufbäumen brachte zwar noch einmal ein bisschen Hoffnung, aber durch den Mann des Abends, P.G aus Z, wurde Sie geradezu pulverisiert.
Wie geht es nach diesem Spiel für beide Mannschaften weiter? Scherdünn kann fast schon beruhigt nach vorne schauen, während für die Selecao entscheidende Spieltage anstehen. Gegen die direkten Konkurrenten muss einfach wieder einmal gewonnen werden, sonst sieht es auch dieses Jahr schlecht für die Playoffs aus. Oder in den Worten von Gonzales Tripolensis:
Die Ausgangslage ist jedenfalls interessant.

Dienstag, 23. November 2010

Don LvG und die Medien

Wer die Arbeit von Louis van Gaal bei den Bayern ein bisschen verfolgt hat, dem ist sicherlich aufgefallen das er ein bisschen Mühe mit den deutschen Medien hat. Das sind einerseits die nationalen Fernsehanstalten ARD und ZDF, die in absoluter Demut vor ihm auf die Knie fallen und nie ein kritisches Wort äussern würden (wie z.B im Interview mit ihm im aktuellen Sportstudio) und andererseits die Privatanstalten wie Sat.1, die nicht für ihre qualitativ hochstehenden Sportsendungen bekannt sind, aber trotzdem immer auf der Suche nach dem nächsten Scoop sind. Zusammen mit dem Vorfall zwischen ihm und Uli Hoeness ergibt das einen leise vor sich hin köchelnden Kochtopf, der immer mal wieder überläuft.
Wie z.B in dem folgenden Video, bei dem LvG nach einer kritischen Frage die Fassung verliert und dem Reporter mal knapp die Meinung sagt.


Der Reporter, Jörg Dahlmann, wurde nach diesem Interview von seinem Sender für ein Spiel gesperrt.
(h/t an den Blog "Fünf Freunde im Abseits")

Montag, 22. November 2010

Gruppe Panik ist auch schon hier!!!

Linos Wetterstübli bittet um ihre Aufmerksamkeit. Aufgrund meiner Beobachtungen des Harndrangs von brünftigen Bibern, dem Stuhlgang von Ameisen und nach Rücksprache mit Zeiser und Andreas Kunz (Netznatur) über die Zeichen der Zeit vermelde ich die folgende Vorhersage für die nächsten Tage:

Also, die Langlaufski wachsen, die Ketten fürs Auto ölen und genug Geduld am Morgen aufbringen, denn es könnte ungemütlich werden.

Ich wünsche gutes Gelingen!

Benefizaktion von Kiriat Yearim und der JLeague Zürich


Ran an Eure mottenden Kleiderschränke, raus mit den Altlasten!

Die JLeague Zürich führt mit Kiriat Yearim eine gemeinsame Aktion durch, an welcher jedermann teilnehmen kann.

Kiriat Yearim leitet in Israel seit 1951 Wohnstätten in Kinderdörfern für sozial geschädigte, traumatisierte und milieugeschädigte Jugendliche, wo sie losgelöst von Krieg, persönlicher Not und Verwahrlosung während 3-6 Jahren u.a. eine Chance auf geordnete berufliche und soziale Zukunft erhalten (weitere Infos und Projekte auf der Kiriat Yearim-Kinderdorf-Homepage). Hierzu gehört auch die Freizeitgestaltung. Wie die JLeague-Spielleitung in Erfahrung bringen konnte, sind die meisten Kinder passionierte Fussballfans.

Erfahrungsgemäss besitzt jeder von uns das eine oder andere Fussball-Trikot, das er schon etliche Jahre nicht mehr getragen hat oder aus welchem er längs- und breitseitig herausgewachsen ist. Wir möchten diese in der Schweiz sammeln, sie Kiriat Yearim übergeben und den geprüften und bedürftigen Jugendlichen (teils bis 18 Jahre alt) eine kleine Freude in Ihrem Alltag bereiten.

Wir bitten Euch deshalb, bis Ende 2010 Euren Kleiderschrank auszuräumen und uns gebrauchte, neue, alte Fussball-Trikots zu bringen, welche wir im Namen der JLeague Zürich an Kiriat Yearim weiterleiten werden.

Gebt die Trikots am Wizo-Basar vom 27./28. November 2010 am Whiskystand im Foyer der ICZ uns persönlich ab oder nehmt für die Übergabe mit einem Mitglied der Spielleitung Kontakt auf (E-Mail auf spielleitung (a) jleague.ch oder telefonisch auf 076 338 7894).

WICHTIG: Damit möglichst viele Trikots übergeben werden können, bitten wir Euch, auch Euren Freunden und Bekannten von dieser Aktion zu erzählen bzw. dieses Mail weiterzuleiten.

Die JLeague-Spielleitung

PS: In der letzten März 2011-Woche werden Kinder von Kiriat Yearim mit einem Chor in der Schweiz das 60 Jahre-Jubiläum der Partner-Organisation begehen. In diesem Rahmen versuchen wir, ein Freundschaftsspiel in der JLeague-Spielhalle zu organisieren . Wir werden Euch diesbezüglich sowie über den weiteren Verlauf der Trikot-Aktion über unsere Homepage
http://www.jleague.ch/ auf dem Laufenden halten.

Sonntag, 21. November 2010

Neuer Film von David Vogel

Wie der Tagi berichtet (Link zum Tagi-Online-Artikel), zeigt das Riff Raff-Kino den neuen Film von David Vogel, produziert von Joël Jentmit, namens "Kings of the Gambia". Der 70min-Dokumentarfilm handelt von einer zürcher-gambischen Musik-Combo namens King Kora, welche für eine Tournee in den westafrikanischen Kleinstaat aufbricht und dort mit verschiedenen Hindernissen zu kämpfen hat.
David Vogel hat in München Filmwissenschaften studiert und hat bereits einen sehenswerten Dokumentarfilm über Zidane's Ursprünge in der Banlieue von Marseille gedreht (Yazids Brüder).

Trailer-Link

Spielzeiten:
Freitag, 26.11.2010 23:00
Samstag, 27.11.2010 23:00
Sonntag, 28.11.2010 12:00

Donnerstag, 18. November 2010

Pique, der Nüsslikatapulteur

Nachdem die gestern noch lauthals angekündigte Interviewfolge mit der Fussballmätresse Her Majesty ausgeblieben ist, nachdem gestern stellenweise wieder mal gezeigt war, dass die Schweiz auch ohne Gygi, auch ohne Blerim immer noch aus dem Spiel heraus fast zu Toren kommt, nachdem stundenlang diskutiert worden ist, ob Nani's Schuhbändel wirklich bereits im Offside war, soll insbesondere der bereits angekündigte Schalk von Gerard Piqué zu Tage treten. Hat zwar gestern stellenweise gegen die Portugiesen alles andere als solide ausgesehen und verschuldete einen Teil der Treffer, aber amüsieren kann sich der Herr alleweil. Sedö lüeg:

Mittwoch, 17. November 2010

Rätz Fätz oha Lätz!

Der heutige Abend steht ganz im Zeichen der unnötigen, ja eher irritierenden Freundschaftsspiele. Der Sinn eines solchen im Spätherbst, wenn die Landesmeisterschaften voll im Gange sind, will sich mir ja partout nicht erschliessen, aber als Fussballjunkie erster Güte muss man ja nehmen was einem geboten wird. Deshalb wie schon gewohnt als Service für unsere zahlreiche Leserschaft die wichtigsten Spiele, Classiques und Duelle von heute Abend, schön übersichtlich präsentiert und mit viel Scharf gewürzt.
Los gehts mit Bulgarien - Serbien, wo Mozart Lattkes a.k.a Lothar Matthäus seinen ersten Einsatz als Coach der Donaubrasilianer hat. Man wünscht ihm mehr Erfolg als bei seinen früheren Stationen. Weiter gehts mit dem Benefizspiel für den Bailout der Irischen Volkswirtschaft zwischen Irland - Norwegen. Auch interessant die erste Partie nach den ersten demokratischen Präsidentenwahlen in Guinea zwischen Guinea - Burkina Faso. Zu einem hochbrisanten Duell komm es bei Irak - Kuwait, ob hier 20 Jahre nach dem Ende des ersten Irakkriegs schon alle Wunden geheilt sind? Brisant wird es auch bei Albanien - Mazedonien, wer die Situation der Albanischen Minderheit in Mazedonien kennt kann sich vorstellen was dort am Brodeln sein könnte, um den Konjunktiv mal ein bisschen zu strapazieren.
Auch spielen noch Argentinien - Brasilien, Frankreich - England, Portugal - Spanien und natürlich das zweitletzte Spiel von Alex Frei im Dress der Schweizer Nati bei Schweiz - Ukraine, aber wen interessiert das schon.
Viel Spass beim Schauen!

Dienstag, 16. November 2010

Die Uno desavouiert sich selbst

Schenkt jemand dem UNO Menschenrechtsrat eigentlich noch Beachtung? Der UNHRC debattiert inzwischen jede Woche an seinen Sitzungen ausführlich über die grossen Menschenrechtsverletzungen von Israel an den Palästinensern, mit Voten von so grossen Menschenrechtsbeschützern wie dem Iran, Sudan, Yemen, Kuba etc pp., Hillel Neuer von UN watch kann davon mehr als nur ein Lied singen. Der ganzen UNO Farce die Krone aufgesetzt wurde aber an einer der letzten Sitzungen, als der Iran und Syrien, bekannt als Horte der freien Meinungsäusserung und für ihre offenen Gesellschaften, Libyen für seine gute Menschenrechtslage gratulierten.
Max Göldi wurde dem wohl mit stehenden Ovationen beipflichten.

Wahrheiten des Lebens

Inspiriert von Listen, die im Internet rumgeistern, hier mal ein paar Zitate mit Weisheiten des scheriösch erwochsenen Lebens:

  • Ich nehme alles zurück, wass ich als Kind je gesagt habe, das ähnlich klang wie "ich will noch nicht ins Bett".

  • Nichts ist mühsamer als der Moment in der Diskussion, in dem Du merkst, dass Du von Anfang an im Unrecht warst.

  • Ein wirklich guter Freund hat die Pflicht, nach dem Tod seines Freundes sofort dessen History auf dem Computer zu löschen.

  • Wie falte ich ein Fixleintuch korrekt?

  • Hand aufs Herz. Wie lange habt Ihr schon geredet und dann festgestellt, dass die andere Person schon sehr lange nicht mehr am Telefon war?

  • Musste ich als Kind wirklich Schreibschrift lernen? Nie mehr gebraucht...

  • Seid ehrlich: Würdet Ihr Todesanzeigen nicht viel regelmässiger udn interessierter lesen, wenn die Todesursache drin vorkommen würde?

  • Parkplätze vor meinem Haus werden eigentlich prinzipiell nur dann frei, wenn ich gerade von einem 3min entfernten Parkplatz nach Hause komme.

  • Folgende 3 Sätze glaubt heute kein Mensch mehr: 1. "Ich habe kein Mail bekommen. Muss im Filter hängen geblieben sein." 2. "Ich hab's Dir ganz sicher geschickt. Hast Du's wirklich nicht bekommen? Schau mal in den Spams." 3. "Wollte nur kurz fragen, ob das Mail angekommen ist. Wir haben eben ein Problem mit dem Server." (Das ist immer eine Ausrede, wenn man zu ungeduldig war, auf eine Antwort zu warten.)

  • Wann wart Ihr das letzte Mal nicht einmal ein ganz klein bisschen müde?

  • Je schlechter die Entscheidung, desto besser die Geschichte.

  • Er ist immer irgendwie hängig: Der Punkt bei der Arbeit, an dem klar ist, dass man während des Rests des Tages nicht mehr wirklich etwas produktives leisten wird.

  • Lasst uns alles was nach Blue Ray kommt ignorieren. Wir können ja dann nicht alle eine neue Sammlung beginnen... schon wieder.

  • Wer kennt ihn nicht: Den kleine Panik-Moment, wenn man man beim Schliessen von Word gefragt wird, ob man die Änderungen an seinem 20-seitigen Dokument speichern will. Dies obwohl man nichts geändert hat.

  • Kleider, die nicht in der Maschine gewaschen werden dürfen, haben ein 90% Chance nie gewaschen zu werden und eine 50% Chance daher nie getragen/gekauft zu werden.

  • Nervig: Einen Anruf beim letzten Klingeln verpassen (Hallo. Hallo? Mist!).
    Absoluter Horror: Sofort zurückrufen und dann nach 9 Mal piepsen den Anrufbeantworter kassieren. Was zum Teufel hast Du in diesen 0.613 Sekunden gemacht? Das Telefon fallen lassen und davon gerannt?

  • Wie viele Nummern habt Ihr in Eure Telefon nur gespeichert, damit Ihr erkennt, wenn diese Person anruft und Sie dann ignorieren zu können?

  • Warum haben Tiefkühler kein Licht wie Kühlschränke?

  • Warum kommt immer dann jemand aus der Haustür, wenn ich gerade meinen Schlüssel von zu unterst rausgegraben habe? Habe ich Ihn aber mal vergessen, sind alle Nachbarn in den Ferien.

  • Wie oft schaut man einen Film, den vor vielen Jahren als Kind gesehen hat und merkt dann, dass man nicht mal die Geschichte richtig verstanden hatte.

  • Ich schleppe lieber 10 hoffnungslos überfüllte Einkaufstüten oder Kisten irgendwelcher Art rum, statt den (meist kurzen) Weg einfach 2 Mal zu gehen.

  • Grün ist im Strassenverkehr eigentlich nur dann sofort, wenn man sich ein langes Rotlicht wünscht um eine SMS fertig zu schreiben.

  • Kann mir jemand mal eine klare Grenzlinie zwischen Langeweile und Hunger aufzeichnen?

  • Wie oft ist es noch OK "wie bitte?" zu sagen bevor man einfach nicken und mitlächeln muss?

  • Im Strassenverkehr sind alle Feinde. Bis zum Punkt, an dem sich einer vorne in die Kolonne zu drängen versucht! Dann sind alle eine brüderliche verschworene Armee und stehen so dicht, dass nicht mal ein Fussgänger durchkommen würde.

  • Gibt es ein angsteinflössenderes Gefühl als das Gefühl, wen man feststellt, dass man sich mit dem Stuhl zu weit zurück gelehnt hat und für einen Moment unklar ist, ob man die Situation noch retten kann?

  • Im Auto nerven mich Fussgänger und als Fussgänger nerven mich Autos. Velofahrer sind aber die einzigen, die irgendwie immer nerven (sogar, wenn man selbst auf dem Velo sitzt).

  • Wie hoch liegt Eurer Rekord? Ich hab also schon locker drei Mal hintereinander auf die Uhr geschaut und wusste dann immer noch nicht, wie spät es ist.

  • Selbst unter idealen Bedingung finden wir manchmal einen Schlüssel nicht, vergessen, wo die Fernbedienung liegt oder verlegen unsere Brieftasche. Aber die Knöpfe am Wecker treffen wir blind, verschlafen, in der Dunkelheit und aus jeder Entfernung. Immer und überall.

  • Und noch ein mühsamer Alltagsmoment: Wenn man merkt, dass man den Anhang vergessen hat anzufügen, aber es schon zu spät ist und man in der nächsten Milisekunde ganz sicher auf "Senden" drücken wird. Trotzdem man's noch vor dem Senden gemerkt hat, kann man sich nicht mehr aufhalten.

  • Wer sieht jetzt nochmals welche Adresse(n), wenn man je eine Adresse ins "An", ins "CC" und ins "BCC" Feld schreibt?

Ihr seid alle eingeladen, die liste in den Kommentaren beliebig zu ergänzen.

Die wundersame Rückkehr des Jamaal Barrow


Eine Geschichte aus der New York Times, wie sie eigentlich nur für Chassidus Chübelsack geschrieben sein kann. Da kommt ein dahergelaufener Gangster-Rapper, der sich in einem New Yorker Club ein Feuergefecht mit Puff Daddy geliefert hat, feiert im Knast noch seine Rückkehr in die Zivilisation mit seiner neu-alten jüdischen Identität und schon hat man den nächsten, noch härteren Fall eines Matisyahus. Und wer ist bitte Shyne? Noch nie gehört? Ist definitiv Zeit, hier bitte mit einem Arte-würdigen kulturellen Beitrag:


Man lese bitte über seine wundersame Rückkehr zu seinen Wurzeln selbst. In der nächsten Woche finden Sie im Blog ihres Vertrauens: Der Credibility-ometer von musikalisch-jüdischen Rückkehrern, mit allen wichtigen Vertretern bis hin zu Börni. Zum NY Times-Artikel(Link in der NY Times):

JERUSALEM — The tall man in the velvet fedora and knee-length black jacket with ritual fringes peeking out takes long, swift strides toward the Western Wall. It’s late in the day, and he does not want to miss afternoon prayers at Judaism’s holiest site.

“We have to get there before the sun goes down,” he says, his stare fixed behind a pair of Ray-Ban sunglasses, the first clue that this is no ordinary Jerusalem man of God. It’s the rapper Shyne, the Sean Combs protégé who served almost nine years in New York prisons for opening fire in a nightclub in 1999 during an evening out with Mr. Combs and his girlfriend at the time, Jennifer Lopez.

“My entire life screams that I have a Jewish neshama,” he said, using the Hebrew word for soul.

Living as Moses Levi, an Orthodox Jew in Jerusalem (he legally changed his name from Jamaal Barrow), he shuttles between sessions of Talmud study with some of the most religiously stringent rabbis in the city and preparations for a musical comeback.

His transition from troubled adolescent in the Flatbush section of Brooklyn, shot at the age of 15, to celebrity gangster rapper turned prisoner turned frequenter of yeshivas, is the latest chapter in a bizarre journey that began with his birth in Belize 32 years ago. He is the son of a lawyer who is now that country’s prime minister and a mother who brought him to the United States and cleaned houses for a living.

“The science of Judaism” as Mr. Levi refers to it, has become his system for living, a lifeline that connects him to God and becoming a better human being. He sees no conflict fusing the hip-hop world with the life of a Torah-observant Jew.

Mr. Levi speaks in the style of the urban streets but combines his slang with Yiddish-accented Hebrew words and references to the “Chumash” (the bound version of the Torah, pronounced khoo-MASH) and “Halacha” (Jewish law, pronounced ha-la-KHAH).

As in: “There’s nothing in the Chumash that says I can’t drive a Lamborghini,” and “nothing in the Halacha about driving the cars I like, about the lifestyle I live.” As a teenager he started reading the Bible, relating to the stories of King David and Moses that he had first heard from his grandmother. At 13 (bar mitzvah age, he notes) he began to identify himself as “an Israelite,” a sensibility reinforced after finding out his great-grandmother was Ethiopian; he likes to wonder aloud whether she might have been Jewish.

He was already praying daily and engaged in his own study of Judaism at the time of his arrest but only became a practicing Jew, celebrating the holidays, keeping kosher and observing the Sabbath under the tutelage of prison rabbis. In Israel, he said, he had undergone a type of pro forma conversion known as “giyur lechumra” (pronounced ghee-YUR le-kchoom-RAH).

On the December night in 1999 that Mr. Levi walked into a Times Square nightclub, he was a 19-year-old enjoying the fruits of his first record deal and the hip-hop high life. The details of what happened inside remain muddled, but after an argument broke out between Mr. Combs, then known as Puff Daddy, and a group in the club, shots were fired, and three people were hurt.

Mr. Combs was charged with gun possession but later cleared in a highly publicized trial. Mr. Levi was sentenced to 10 years in prison for assault, gun possession and reckless endangerment. The police said he fired into the crowd. He maintains he shot in the air to break up the dispute. He would not say whether he took a fall for his former mentor.

“That’s the past, I got so much going on,” he said. “We move on.”

What Mr. Levi has moved on to since being released from prison last year is a life in which he is often up at daybreak, wrapping his arms with the leather straps of tefillin, the ritual boxes containing Torah verses worn by observant Jews for morning prayers. Throughout the day he studies with various strictly Orthodox rabbis.

“What are the laws?” he said, explaining his decision to adhere to the Orthodox level of observance. “I want to know the laws. I don’t want to know the leniencies. I never look for the leniencies because of all of the terrible things I’ve done in my life, all of the mistakes I’ve made.”


Montag, 15. November 2010

Weekend-Roundup vor dem WM-Achtelsfinal gegen die Ukraine

Na ja, mag ein wenig übertrieben sein, aber ganz so emotionslos wie ein gewöhnliches Auswahl-Testspiel sollte man das schon nicht nehmen. Und so hat es sich det Gottmar Hitzfeld nicht nehmen lassen und bietet nur diejenigen Spieler auf, welche eine realistische Chance auf Einsatz haben. Im Sturm sind neue Gesichter fast Pflicht, nachdem uns die Stürmer dieser Tage mit Pipistreller und Derdyiok im Multipack ausfallen und der Prinz Frei es wohl vom Wohlwollen des Publikums abhängig macht, ob er sich ins Zeug legt oder nicht. Gute Erinnerungen an die Ukraine muss er ja haben.

Deshalb steigen wir gleich in die Bewertungshosen und sehen nach dem Besseren der internationalen Ligen:

Inler (Udinese-Lecce 4:0): Es ist nicht erstaunlich, dass grosse Teams Europas schon längst ein Auge auf ihn geworfen haben. Der Schweizer bestätigt sich als Spieler grosser Qualitäten, sowohl in der Defensive wie auch in der Auslösung der Offensive, wenn auch Lecce keine grosse Gegenwehr entgegen wirft. (Bewertung: 7, deutlich über dem Mannschaftsschnitt)

Abdi (item): Einige ermutigende Bewegungen in der Offensive, aber der Gegner ist heute einfach zu schwach, um sich von Abdi eine Meinung zu machen (Bewertung: 6).

(Bei Lecce spielt im Übrigen Djamel Mesbah, ein in der Schweiz absolut bekanntes Gesicht, das es aber nicht über die Jugend des FC Basels sowie einem Armutsbezeugnis bei Aarau noch vor den traurigen Biel-Niedergängen reichte)


Dzemaili (Bari-Parma 0:1): Erscheint heute etwas nervös. Zu fehlerhaft und manchmal zu ungestüm (5.5)

Kasami: (Palermo-Catania 3:1): Nur wenige Minuten der Nachspielzeit, nicht bewertbar, steht für den Mannschaftskollegen und MomentumsGenie Javier Pastori bei dessen Auswechslung für die Standing Ovation Spalier)

Lichtsteiner (Lazio-Napoli 2:0): Passt in der Defensive sehr gut auf und beteiligt sich - als zusätzlicher Stürmer (!) mit herausragender Beständigkeit in der Offensive (Bewertung: 7, deutlich über dem Mannschaftsschnitt)

Berardi (22, CH-U21-Spieler aus der Lugano-Jugend, seit 2005 bei Brescia; Bologna-Brescia 1:0): Aufmerksam ohne grosse Meilensteine zu setzen (6).

Ziegler (Sampdoria-Chievo 0:0): Bleibt in der eigenen Platzhälfte und schaut zu. Hätte offensiv angesichts des Gegners auch mehr investieren können (5.5).

Padalino (item): Kommt in der 63. Minute für Koman, vergibt eine gute Chance und wird wegen Verletzung vorzeitig wieder abbrechen - verlässt die Mannschaft wegen Aufbrauchung des Wechselkontingents zu zehnt (5.5).

Fernandes (Sampdoria-Chievo 0:0) Gewinnt viele Zweikämpfe im Mittelfeld und lanciert gute Gegenstösse (6).

Von Bergen (Fiorentina-Cesena 1:0) Mit Innenverteidiger-Partner Benalouane gelingt es ihm relativ gut, während des ganzen Spiels Adrian Mutu in Schach zu halten - bis auf das Tor von von Alberto Gilardino, dem er zugesteht, sich zu drehen und Torhüter Antonioli zu pulverisieren (5.5).

Das wär's von der Serie A schon wieder gewesen. Man gratuliert auf den heimischen Plätzen im Übrigen wieder mal Margairaz, der zum 613. Mal ein Aufgebot von Gottmar auslassen muss, weil sein Körper nicht nach Feusisberg will. Schade, so unverständlich das Aufgebot zum vornherein auch war.


Man hätte stattdessen auch mal Dzemaili mitnehmen können. Es kann ja nicht schaden, auf den zwei zentralen Mittelfeldpositionen Inler, Schwegler und Dzemaili zu testen, aber wie oben bereits erwähnt ist es offensichtlich König Gottmar nicht danach, neue Varianten zu testen (zumal die Alternative zu Margairaz nun ja Costanzo ist, also auch kein Flügel-affiner Spieler).

Donnerstag, 11. November 2010

One (arab) nation... NOT!

Unsere netten Cousins von neben an fabulieren ja immer zu von der sagenumwobenen "One arab nation", wie es aber in Wirklichkeit mit der Solidarität untereinander aussieht kann man an dem Erlebnisbericht eines Journalisten aus Ägypten sehen, welcher in der Jerusalem Post publiziert wurde. Verhaftet wurde er, weil in seinem Blog, unteranderem, mehrmals die Verstrickungen und die Einflussnahme des Hizbullah und des Irans auf die Politik der verschiedenen Arabischen Länder aufmerksam machte.

JP Artikel: Would we go to Israel?


Would we go to Israel?
By NABIL SHARAF ELDIN10/11/2010
It’s hard for an Arab to find a safe place to visit in the region... except for the state our demagogues continue to call ‘the alleged entity.’

I have been haunted since early boyhood by an infatuation with Bilad al-Sham, or Greater Syria – the territories of Syria, Lebanon, Jordan and Palestine.For me, this fascination started with recognizing the voices of singers like Syrian Sabah Fakhry (born 1933) belonging to the al-Sham region.

I conjured up these images and feelings as I was boarding a plane heading for the “land of beauty,” dreaming of soirées in Aleppo, touring Damascus’s old marketplaces and hanging around its cafés.Such daydreams were flashing through my imagination until the “blessed” plane landed in Syria, when all dreams faded away within half an hour at Damascus Airport.

I was quickly singled out by a security officer, who checked my passport. He reviewed a list, and asked me to stand aside until he had dealt with a “routine problem” that would not take time. Ten minutes later, a grim-faced officer in plainclothes came and told me to follow him. When I asked if I should bring my luggage, he pointed to an office and said it was already there. It was a government office affiliated with a security department whose name was not disclosed to me.Two or more hours now passed, with me sitting on a very bad seat inside a vault not much bigger than a jail cell. A third officer then presented himself. He hammered me with questions, starting with my “dubious” profession (journalism) and including my favorite brand of cigarettes, Marlboro Red.I answered with composure and calmness, trying in vain to alleviate the sharp tone he was using. “Your case is under examination,” the officer said disgustedly, adding that he would let me know the result “shortly.”
An hour later, a fourth officer arrived, no less grimfaced than his predecessors. Addressing the would-be “ambassador of the devil,” he told me I was not welcome in Syria. It was “a sovereign decision,” according to him, and he said he was not obliged to give any explanation.So I had to carry my luggage (which had clearly been subject to a stormy search) back through the airport. Now, on board a plane heading to Cairo, I recalled all the opinion pieces and TV interviews in which I had been critical of the policies and remarks of some senior Syrian officials. That was the reason for what had happened! My expulsion from Syria took place almost 18 months ago. I preferred at the time to turn a blind eye, as I believed it wasn’t worth making an issue out of it, particularly with a regime ruled by a man who had inherited his power. Yet I cannot help smiling in bitterness whenever I listen to Syrian officials parroting the Ba’ath Party’s famous slogan: “One Arab nation with a timeless message.” I have now become totally aware of what that one nation and timeless message stand for!I THOUGHT about visiting Beirut and attending a concert by Lebanon’s iconic diva Fayrouz that was scheduled at the Al-Bayal hotel, and actually began to prepare for this once-in-a-lifetime event.

I phoned a Lebanese friend and fellow journalist. He was terrified by my daring thought, and taken by surprise by my naivete – merely thinking about visiting Lebanon with my record of dire assaults on Hizbullah (I had once dubbed the powerful Shi’ite group a “war contractor” and a proxy for Iran’s regional aspirations). I was even oblivious to the fact that Hizbullah men are in de facto control of Beirut Airport – another source of amazement for my colleague, who feared for my safety. Although it was once a part of Egypt, I don’t even feel safe visiting Sudan, due to my verbal attacks on the regime of Omar Bashir, who insists on presiding over a collapsing state. I am sure that Muammar Gaddafi’s Revolutionary Command Council will not deny me access to Libya. Yet I am almost as certain I would never come out again, just like many others. RCC “knights” would not be any more merciful to me than they were to my late Libyan colleague, London- based journalist Daif al-Ghazal, whose body was found off the coast of Benghazi on June 2, 2005, more than two weeks after his disappearance. He had been tortured almost beyond recognition, according to Reporters without Borders. No one assumes to know what kind of suffering the 32-year was subject to when he was taking his last breaths, the words he uttered when the electric saw was cutting through his fingers or his screams upon being burnt with mineral acids. Nobody knows.

Rather, nobody cared to know about his suffering, and Arab newspapers didn’t highlight Ghazal’s case; the story was covered only by Western papers, rights groups and some websites.I remember that I published many reports and opinion pieces on the incident, recalling notorious precedents by the Libyan regime. This is not all; I also commented more than once on Gaddafi’s weird, comic remarks, particularly during Arab summit conferences. That’s why I couldn’t risk going even to Salloum, the Egyptian city bordering Libya.Being one of those in the Middle East who refuses my assigned role as a regime loyalist, I sometimes face charges of seeking normalization with Israel, apostasy from Islam or designation as an American agent.

FAILING TO find a glimpse of hope across the greater Arab world, we must concede that Israel has become the only “safe haven” where one can be sure of his life and dignity. Yes, Israel, the state our demagogues continue to call “the alleged entity.”Just like the Palestinian Helles family who fled Hamas “jihadists” in Gaza to Israel, I foresee a time when millions of Arabs might stand humbly in front of IDF soldiers, begging for protection.

So, I urge you, dear fellow Arab, to visit Israel.

Montag, 8. November 2010

Ein Heer von Zwillingen

Der Titel ist natürlich eine Würdigung des hauseigenen Tigers (mehr Miezekatzerl, aber sag's ihm bitte keiner).
Und wovon spricht man hierbei eigentlich? Nun, der Schweglerpirmel zieht dieses Wochenende einträchtig gegen Wolfsburg dem Benaglio einen unhaltbaren Schuss in den Winkel. Amen, als geschehe es jede Woche. Zusätzlich legt er davor Gekas einen uneigennützigen Assist erster Güte ab. Auch gut. Womit wir schon in Italien angelangt sind.
Da verliert Von Bergen mit Cesena standesgemäss in Turin bei der Alten Dame 3:1, nachdem man auch noch geführt hatte. Von Bergen spielt durch, kassiert drei Tore und wird immer noch mit 6.5 bewertet, als Klassenbester der Verteidigung wohlbemerkt.
Gögi Inler, potentiell neuer Captain unserer Heereself und seit jeher umstrittene Figur im Mittelfeld, legt für Udine einen Kopfball auf den zweiten Pfosten ab, von wo dann der Führungstreffer entsteht. Schiesst zweimal brandgefährlich auf den Torhüter, der darauf nur in höchster Bedrängnis abwehren kann. Bewertung? Ebenfalls ein 6.5 mit der Begründung, er verliere keinen Ball und jeder seiner Pässe lande beim (mannschaftseigenen) Empfänger. "J-e-d-e-r."
(Ziegler spielte 1:1 gegen Catania, unauffällig, wenn auch mit grossem Aufwand.)

Und was hat das mit dem Titel zu tun? Bei N'Kufo schrie jeweils die ganze Nation, der habe einen Zwillingsbruder und spiele nur in der Nationalmannschaft jeweils so schlecht, das sei doch unverständlich.
Dasselbe Phänomen trifft bei der halben Auswahl zu. Barnetta? Derdyiok? Lichtsteiner? Behrami? Alle haben sie Zwillingsbrüder!

Nur Alex Frei, den darf man sowohl im Club wie auch in der Auswahl auspfeifen, der ist und bleibt einfach schsse, erst recht nach seinem egoistischen Ich-bleibe-einhalb-Entscheid (merkt eigentlich jemand, dass ich mich mit dem Ausdruck "Nati" in der geschriebenen Sprache schwertue?).

Montag, 1. November 2010

Kurze Verschnaufpause in der JLeague

Dauert aber deutlich kürzer, als dies den Anschein machen könnte. Die dritte Saison der jüdischen Fussballiga Zürichs hat erst gestern spät in der Nacht um 18 Uhr ihr Ende und ihren Sieger gefunden, schon geht es diesen Mittwoch mit der ersten Runde von Saison IV der JLeague weiter. Und was für ein Finale das war. Als sich alle eigentlich darauf eingestellt hatten, dass nun die beiden gerechten Primi der Liga aufeinander treffen und ein ausgeglichenes Spiel stattfinden würde, da führte "Hart am Start" nach gefühlten 5 Minuten bereits mit 8:0 und weg war die Spannung. Es folgte eine Fortsetzung der Gala, eine beängstigende Serie von Paraden deren Schlussmanns und ein Schaulaufen auf allen Stufen. Ein klaustrophobisches Pressing am gegnerischen Strafraum, hervorragende Einzelleistungen, ein unheimlich erwachsenes Auge fürs Spiel, kurzum: Chapeau!

Wir haben die Gelegenheit am Schopf gepackt, um mit dem ersten unabhängigen Spielbeobachter und UNO-Blauhelm in Mazedonien, Gouverneur Guysolino Couchette von Miesepetersburg ein ausführliches Monatsinterview zu führen.


CC: Bitte ziehen Sie ein Fazit zur gestern zu Ende gegangenen Saison 09/10 (Niveau, herausragende Spieler, erfüllte Erwartungen, Überraschungen).

CG: Das Niveau wurde im Vergleich mit der Saison 08/09 noch einmal ein Level nach oben gebracht, vor allem die Mannschaften HAS und Schochtim gilt es hier hervorzuheben. Sieht man auch an den sehr umkämpften Plätzen 3 - 5.
Ich möchte eigentlich keinen einzelnen Spieler hervorheben, sondern die Mannschaft von HAS als ganzes ausdrücklich loben, das war ganz grosses Tennis von Ihnen. Überrascht hat mich eigentlich nur der Final dieses Jahr, der Untergang des Sereinmeisters Scherdünn war ziemlich eindrücklich, die Nichtpromotion von der Selecao in die Final Four darf man ruhig auch als Überraschung werten.

Alt gegen neu: Hart am Start sorgt bereits in Saison 1 für Furore und entscheidet das Endspiel mit einer Klatsche für sich.

Einverstanden (das ist imfall keine Frage sondern ein Statement...) (AdR: die Grossen machen das impfall amigs auch, hä. Eine vermeintlich inhaltsträchtige Aussage in den Raum stellen und dann sehen, wie der vermeintliche Wissensträger darauf reagiert, Rotzlöffel!)


Gibt es für das Ligaformat Verbesserungsmöglichkeiten?


An den Qualirunden gibt es nichts grosses zu Ändern, ich finde das hat sich richtig gut eingespielt, dafür gebührt der Spielleitung ein grosses Lob (Be-Er-Ah-Vau-Oh, BRAVOBRAVOBRAVO). Am Finalturnier könnte man einige Dinge verbessern. Es hat sich doch gezeigt, dass für die Spieler des zweiten Halbfinals die kurze Pause bis zum Final ein grosses Problem darstellt. Evtl könnte man die Halbfinals in die normale Saison integrieren und nur die beiden Finalspiele am Sonntag spielen? Auch kann über die Nomination des Schiedsrichters diskutiert werden, obwohl hier wohl die Auswahlmöglichkeiten beschränkt sind. Aber das sind wirklich nur Details die verbessert werden können, im grossen und ganzen ist alles sehr stimmig gemacht.

Sehen Sie Potential punkto Vermarktung / Matchpatronat?

Ich muss doch eingestehen das die Vermarktung für so eine Liga mit sehr eingeschräktem Spielerpool echt schwierig ist und meiner Meinung nach nicht weiter ausgebaut werden muss. Am Ende treffen sich am Mittwochabend doch nur ein paar Leute zum Fussballspielen. Mehr braucht es auch nicht. Schade habe ich aber gefunden das am Sonntag niemand des Trägervereins anwesend war, wäre das doch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Spielleitung (und der ganzen Sache im Allgemeinen) gewesen. (AdR: Steilvorlage nicht verwertet, Schluss der AdR)

Bei aller Lobhudelei, ein gewiefter Beobachter hat gestern von Hart am Start-Warzenpressing gesprochen. Wie erklärt man das einem Laien?

Ich versuche es mal mit klassischen Versen: Sind die Nippel hart wie Glas, gibt HAS so richtig Gas.

Und doch finden wir einen Schönheitsfleck. Hart am Start war auch die Mannschaft, welche zweifach disziplinarisch aufgefallen ist. Wie bringt man diesen motivierten Jungen den JLeague-Spirit bei?

Ich denke man sollte ihnen erklären das das ganze nicht so ernst ist und man sich nur zum Spielen trifft.

Ist Partizan Hierosolyma das neue Hart am Start oder das neue Schwarz?

Viel mehr nimmt mich wunder wie 16Jährige Schnuddergoofen auf so einen Namen kommen, ich mache mir ernsthafte Gedanken um den Zustand unserer Jugend.

Wie werten Sie die Saison aus Sicht von Seleçao Simchesnaches? Wo führt die Reise dieser Traditionsreichen Mannschaft hin, nachdem die Playoffs dieses Jahr erstmals verpasst wurden?


Die Saison war eine reine Enttäuschung, jeder Match ein Krampf und es gab mehr als nur eine komplett unnötige Niederlage gegen ein vermeintlich schwächeres Team. Auf dieses Saison hin haben wir auch zwei gewichtige Abgänge zu verzeichnen, mehr als der 4. Platz wird wohl nicht drinliegen. In Anbetracht der neuen Teams wird es aber noch einmal schwieriger in Playoffs zu kommen. Aber wer weiss, vielleicht bin ich auch nur gerade ein bisschen sehr pessimistisch.

Mit "Masel & Broche" und "Zottel am Spiess" verabschieden sich zwei Spassmannschaften. Was verliert die Liga?

Tradition, ich sage nein zum modernen Fussball!

Man hört auch von der Verfügbarkeit von konterstarken deutschen Signalen. Interessant?

Nein. Einer der keinen Whisky trinkt hat nichts in der JLeague verloren, wo kommen wir denn sonst hin?

Neu sind die IRG Crackers an Bord. Was können Sie der Liga einflössen?

Kirsch und Tschulentfürze. Ich nehme nicht an, dass die eine spielerische Bereicherung sein werden.

Wie steht es um Ihren Formstand für die Saison 2010/2011?

Ich fühle mich in absoluter Topform, bereit für eine sehr lange und harte Saison und gerade das Kurztrainingslager vom letzten Wochenende, wo grosser Wert auf die Ausdauer gelegt wurde, hat mich zusätzlich bis in die hintersten Haarspitzen motiviert.

Was halten Sie von Doping?

Ich benütze nur natürliche Mittel, eine klassische Zweistufen Therapie mit Hering/Tschulent und viel Gerstensaft, ich glaube jedoch kaum das ich jemals in einer Kontrolle hängen bleiben würde. Ist ja zum Glück bis heute noch nie Vorgekommen. Das ganze Drogenzeugs ist des TEUFELS!!!

Chassidus Chübelsack bedankt sich herzlich für die kurzfristige und ausdauernde Verfügbarkeit unseres Experten. Wir möchten an dieser Stelle festhalten, dass grossmütigerweise auf eine Gage verzichtet wurde. Der entsprechende Gegenwert wird in Kibbutz Saad-Checks an die friedensfördernde Interessengruppe taubstummer Chorknaben in Jenin gespendet.

Freitag, 29. Oktober 2010

Trejfenes Handy - Schulausschluss



9 (neun!) Girlies aus dem BJJ-Sem(inar, Beis Jaakov Jerushalajim) sind aus der Schule geworfen worden, weil sie Handys besitzen, welche nicht als "koscher" (siehe erstes Bild) oder regelkonform zertifiziert wurden (Handys mit SMS-, GPS oder Internet-Zugang sind verboten, da sie direkten Zugang zum Purgatorium von unerlaubten Kontakten, Fussballresultaten und offensichtlich auch zum skandalösen Livestream von onlysimches.com verschaffen).
Ynet.co.il berichtet, dass anfangs des zwölften Schuljahrs ein Mädchen in der Klasse mit Handy in der Hand hochgehüpft ist und verkündet hat, dass sich ihre Freundin eben verlobt habe. Die Lehrerin bemerkte so, dass sie diese fröhliche Kunde per SMS in Erfahrung gebracht haben musste und rief unverzüglich nach dem Rektor. Dieser durchforstete in seinem investigativen Chapp gleich auch noch den SMS-Speicher und fand noch acht andere Ladies, die SMS empfangen oder versendet hatten. Resultat: alle neun wurden der Schule verwiesen.

Eine Schülerin sagte aus, es gebe Mädchen, welche sich ein solches koscheres Telefon zusätzlich erwerben würden, um es vorzuweisen, wenn sie erwischt würden (als ob das hilft...). Niemand wolle aus der Schule geworfen werden, wenn es nur noch 6 Monate gehe bis zum Beginn der Schidduch-Saison (ist ja wohl auch das einzige Problem).

Wir posten diese Geschichte aus verschiedenen Gründen. Erstens sind wir froh, dass in wenigen Stunden Shabbes ist und somit die Problematik der Verleitung durch SMS für wenigstens einige Stunden wegfällt. Zweitens möchten wir für Guysolino's Theorie des teuflischen Einflusses der USA auf unser tägliches Leben ein weiteres Beispiel bringen - dies unter der mutigen Annahme, dass Handys wohl in den USA erfunden wurden(, wobei mir in den nächsten 613 Sekunden sicher ein Partywisser einen Entgegnungslink präsentieren wird). Drittens und insbesondere widmen wir dieses Mail unserem theologisch verwirrten Kollegen Johan Vonlanthen. Über ihn berichtete heute Kollege Bernhard im Blick (Blick-Artikel), dass eher seltsame Forderungen des bekennenden Adventisten an seinen potentiellen Arbeitgeber Hapoel Tel Aviv gestellt wurden, welche angeblich eher wenig Anklang finden. Wir schlagen deshalb vor, Herr Johan solle doch einfach die Möglichkeit von Spielpraxis annehmen, spielen und sich wieder in den Dunstkreis von König Ottmar spielen. Erstens brauchen wir ihn da dringend, zweitens braucht er den Fussball (für alternative Karrieren ist es womöglich schon zu spät) und drittens kann er ja sein religiöses Gewissen beruhigen, indem er sich ein koscheres Handy und eine Hapoel-Kippa kauft.
Und zum Schluss noch dies:

Man wollte diesbezüglich kein eigenes Posting eröffnen, aber zur Koscherversorgung in der Stadt Zürich folgende Kurzszene heute Morgen in der neu eröffneten Bäckerei Lassova an der Waffenplatzstrasse. Die Szenerie sieht nach Work-in-progress aus. Die Decken sind wohl noch zu verputzen oder zu renovieren, die Gebäck-Möbel sehen aus, als seien sie aus Mahagoni, einige Backwaren sind effektiv neu und sehen lecker aus. Natürlich fehlen auf den Auswahlkarten die obligaten Schreibfehler nicht (weiss gleich keinen mehr, hat aber ein paar gute darunter). Nur das Personal (u.a. die obligat-schöne Schwiegermutter) ist noch dasselbe. Man kommt also am Freitag Morgen um 08:00 rein und will Challes.

CC: Haben Sie Challes?

L(assova): Ja.

CC: Kann ich welche haben?

L: Grosse gibt es keine mehr. Ich kann aber anrufen und sehen, ob noch welche kommen (AdR: Nochmals zur Erinnerung, es ist Freitag, 08:00 Uhr).

CC: Wieviel kosten sie denn?

L: Fr. 5.50 für die grosse (bei FbF sind sie auch nicht günstig, kosten aber Fr. 4.50 für die etwa gleiche Grösse).

CC: Okay, ich geh dann mal. Danke!

L: Kaufen Sie doch was anderes, wollen Sie nicht einen Kuchen?


Ich glaube, ein weiterer Kommentar erübrigt sich. Gut Shabbes.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Die 100 grössten Jungtalente des Fussballs Europas und Shakiri!

Die spanische Zeitschrift Don Balon hat die 100 weltbesten Fussballer mit Geburtsalter unter 1989 erkoren. Darunter findet sich zur grossen helvetischen Ernüchterung von Jean-Pierre Tami kein einziger Vertreter einer Under-Auswahl der Schweiz. Mit einer einzigen Ausnahme, nämlich einem Spieler, der bereits zeitweise die A-Auswahl unsicher macht: Xherdan Shakiri. Wir gratulieren und stehen Spalier!
Ach ja, einen gab's auch noch, der zählt aber nicht. Es ist Mayuka von YB. Der ist aber erstens nicht Schweizer und zweitens muss seine Nomination ein grosses Missverständnis sein. (Dafür wird der zwölfte von unten die Herzen von Chassidus Chübelsack höher schlagen lassen: Reeeeegis Van Wolfswingggöööl!)

In alphabetischer Reihenfolge:

Adiyiah (Reggina)
Alderweireld (Ajax)
Al Kamali (Al Wahda)
Ananidze (Spartak Mosca)
Ayew (O. Marsiglia)
Babacar (Fiorentina)
Badstuber (Bayern Monaco)
Bale (Tottenham)
Balotelli (Manchester City)
Ben Sahar (Hapoel Tel Aviv)
Bojan (Barcellona)
Bo-Kyung Kim (Oita Trinita)
Boudebouz (Sochaux)
Boyata (Manchester City)
Breno (Bayern Monaco)
Canales (Real Madrid)
Carcela (Standard Liegi)
Castaignos (Feyenoord)
Contento (Bayern Monaco)
Coutinho (Inter)
De Gea (Atlético)
Domínguez (Atlético)
Dos Santos (Tottenham)
Douglas Costa (Shakhtar)
Dzagoev (CSKA Mosca)
Fofana (Le Havre)
Ganso (Santos)
Giuliano (Internacional)
Gonalons (Lione)
Götze (B. Dortmund)
Griezmann (Real Sociedad)
Hazard (Lille)
Henderson (Sunderland)
Henriksen (Rosenborg)
Hernández (Palermo)
Herrera (Zaragozza)
Holtby (Mainz)
James Rodriguez (Porto)
Jovetic (Fiorentina)
Kadlec (Sparta Praga)
Kagawa (B. Dortmund)
Kakuta (Chelsea)
Kardec (Benfica)
Kjaer (Wolfsburg)
Koval (Dinamo Kiev)
Köybasi (Besiktas)
Kroos (Bayern Monaco)
Lanzini (River Plate)
Ljajic (Fiorentina)
Lovren (Lione)
Lukaku (Anderlecht)
Lukman (Monaco)
Macheda (Manchester United)
Marilungo (Sampdoria)
Marin (Werder Brema)
Mayuka (Young Boys)
Müller (Bayern Monaco)
Muniain (Athletic)
Muniesa (Barcellona)
Muñoz (Palermo)
Mvila (Rennes)
Necid (CSKA Mosca)
Neymar (Santos)
Ninis (Panathinaikos)
N'Koulou (Mónaco)
Pastore (Palermo)
Pato (Milan)
Piatti (Almería)
Pjanic (Lione)
Rafael da Silva (Manchester United)
Rakytskiy (Shakhtar Donetsk)
Renan, Diego (Cruzeiro)
Reus (B. Mönchengladbach)
Rivière (Saint-Étienne)
Rodwell (Everton)
Rondón (Málaga)
Ruiz (Espanyol)
Sakho (PSG)
Santon (Inter)
Shennikov (CSKA Mosca)
Shaqiri (Basilea)
Singh (Valerenga)
Sissoko (Toulouse)
Soder (Göteborg)
Stoch (Fenerbahçe)
Tafer (Toulouse)
Thiago (Barcellona)
Traoré (Cluj)
Van Wolfswinkel (Utrecht)
Vela (Arsenal)
Vossen (Genk)
Vukusic (Hadjuk Spalato)
Walcott (Arsenal)
Weiss (Rangers)
Wijnaldum (Feyenoord)
Wilshere (Arsenal)
Wilson (Liverpool)
Xulu (Mamelodi Sundowns)
Yarmolenko (Dinamo Kiev)
Yildirim (Bursaspor)

Dienstag, 26. Oktober 2010

Neulich am Oktoberfest in Zürich

Die versammelte Büroschaft hat sich neulich mittags verabredet, um Händchen haltend gemeinsam auf dem Bauschänzli das Mittagsmahl zu verdrücken. Da stellt sich auch für den gewieften Guerrilla-Koscher-Durchschlängler zum Vornherein die Frage, was man denn da konsumieren können soll. Alle Wurst- und Fleischwaren fallen natürlich schon mal weg. Die käsigen Gerichte riechen bereits am Eingang so stinkig, dass sich die Frage nach deren Konstitution mit natürlichem Lab auch erledigt. Also was? Ein Blick auf das Menü. Wildschwein? Cipollata? Weisswurst? Ein Blick auf die Karte: Dasselbe in braun, also gar nichts.
Neutral und höchst naiv wurde also beim Bestellen die Frage in den Raum geworfen, ob sie denn einen Salat hätten. Die Dame in Dirndl (man wünschte sich, sie hätte keines angehabt - sondern einen Skianzug) schaut verdattert, als hätte man in der Bierhalle Wolf gerade ein Glas Milch bestellt und wirscht ein sattes NEIN! zurück. Damit wäre auch das geklärt gewesen. Die Frage, ob sonst was nicht auf der Karte wäre und einen Exkurs über die Vorzüge der koscheren Küche wurden dann auch gleich weggelassen und das Projekt auf das Wesentliche reduziert:
Ein grosses Bier und einen Kaiserschmarren... (nächstes Mal komm ich mit den schabbesdigen Tschulentresten im Thermos!)

PS: Über das anwesendene Volk lasse man sich dann ein anderes Mal aus. Zwirbelschnäuze, Kopfbewaldungen jeglicher Sorte, Modefans, verdächtig bierselige Banker, Miniversionen von Lederhosen mit unbedacht normalen, weissen Socken, erstaunlich solide Hässlichkeiten aller Sorten...

Montag, 25. Oktober 2010

Serie A-Roundup zum Wochenende und Danke SF

Fernandes (Chievo - Cesena 2:1) wird in Verona in den Himmel gelobt. Ein Mann für alle Positionen, für alle Jahreszeiten (Note 6).
Von Bergen (Cesena) spielt eine sehr ordentliche und konzentrierte Partie, lässt sich in der Schlussphase aber zweimal vermeidbar und unnötig verwarnen und wird sodann vom Feld gestellt. Und prompt kassiert Cesena noch das 2:1 (Note 4.5).
Dzemaili (Parma - Roma 0:0) spielt eine ordentliche Partie, verteilt Bälle offensiv und verteidigt mit. Übertreibt es aber offensichtlich mit Weitschüssen, welche zumeist meterweise übers Tor segeln (Note 6.5).
Inler (Udinese - Palermo 2:1) fällt auf den ersten Blick nicht auf, ist aber über die gesamte Spielzeit überall anzutreffen und hilft aus, wo Probleme anzutreffen sind. Dem Siegtreffer von Udine geht ein Kopfball von Gögi voraus, der sich auf den langen Pfosten setzt. Ist mit Asamoah derzeit eines der eindrücklichsten zentrales Mittelfeld-Paare (Note 6.5).
Ziegler (Inter - Sampdoria 1:1) Inter staubt am Ende doch noch ein Unentschieden ab und hat gute Chancen. Ziegler's Gegenspieler ist das brasilianische Jungtalent Coutinho - und er hat ziemlich alle Hände und Füsse mit ihm zu tun, was ihm nicht zu gut bekommt. Am Ende bringt er eine brandgefährliche Flanke herein, welche Pazzini nur mit viel Pech zum Tor verwerten kann (Note 5.5).
Wir gratulieren ausserdem dem SF für seine weiterhin katastrophalen Matchberichte. Sie sind an Emotionslosigkeit kaum zu überbieten und sind eine Anreihung von Floskeln und hochgespieltem Fachwissen, dass es dem (v.a. internationalem Format gewohnten) Zuschauer übel wird. Höhepunkt ist wohl, dass in der samstäglichen Zusammenfassung von der Auswärtsniederlage von Luzern gegen Xamax nicht mal für nötig empfunden wurde, den Originalton wiederzugeben, sondern irgendeine akustische Fussballeinspielung eingespiesen wurde mit Zuschauerschreien bei Einwürfen und Auswechslungen. Hauptsache, man kann in den Berichten immer noch geflügelte Worte zu Wurst-Konsumenten (blanker Neid), schlafenden Kindern und kuschelnden Secondos einsetzen. Eine Zumutung.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Apocalyptica @ Albisgüetli (18/10/2010)

Apocalyptica lieferte gestern ein ziemlich starkes Konzert ab. Die Location war etwas speziell aber der Auftritt dafür umso besser. Die Drums waren ziemlich dominant, was aber seit längerem bei Apocalyptica-Konzerten (und auch den Alben) zur Normalität geworden ist. Tipe Johnson von den Leningrad Cowboys sang alle Vocals, (auf dem neuen Album werden diese von verschiedenen Sängern (u.a. Gavin Rossdale) gesungen). Eine würdige Vertretung.


Die 3 Cellisten spielten viel vom neuen Album und einige grossartige Klassiker (Master of Puppets; Refus/Resist; Inquisition Symphony u.v.m.) und wussten dabei stets auf ganzer Linie zu überzeugen. Mit Ihrer Musik und ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz.

Hier die Bilder zum Konzert:

Sonntag, 17. Oktober 2010

Rettet Alex Frei

Nebbisch. Alex Frei darf nicht weiter ausgepfiffen werden. Der hat so viele wichtige Tore für unsere Nation geschossen, dass man sich nicht weiter über ihn aufregen darf. Man soll das Monument unseres Nationaltorhüters nicht weiter ankratzen oder demontieren. Insbesondere soll man ihm aber auch behilflich sein und an der Demontage seiner selbst nicht unterstützend wirken. Einmal angefangen dabei, dass man ihn nicht weiter als Stürmer aufbietet, sondern als kreativer Assistent von Gögi Inler. Letzterer soll das machen, was er am besten kann, nämlich, giftige Tacklings einzustreuen und zu zerstören. Nix mehr. Keine 7 ankommende offensive Pässe von 10, da kommt er offensichtlich mit dem Zählen nicht mit. Stellt ihm Frei daneben, der lässt sich nämlich ihnehin ständig in diese Position fallen und das Problem ist gelöst (die realistischere Variante wäre wohl, wieder eine FCZ-Achse mit Gögi und Blerim zu schaffen, aber offensichtlich hat hierbei Gottmar eine andere Auffassung).
Eine weitere Abhilfe zugunsten von unserem nationalen Patienten Alex Sensibelchen Frei wäre, dass man ihm ab sofort verbietet, Standards zu schiessen. Er soll von mir aus die Captain-Binde behalten, er soll weiter auf dem Feld rumschnattern und das Privileg geniessen, dem Unparteiischen, seine ungefragte Meinung unter die Nase zu halten, aber er soll uns bitte von uneffizienten Freistössen verschonen.
Aha, so also. Und wer soll sie denn bitte sonst schiessen? Reto Ziegler. Der liegt mit Sampdoria an diesem Sonntag gegen Fiorentina in der 80. Minute mit 0:1 zurück, steht alleine vor den Ball und der französischen Giglio-Ikone Sebastien Frey und rumst den Ball präzise über die Mauer hinter den nahen Pfosten. Und Sampdoria gewinnt das Spiel am Ende mit einem weiteren Tor von Antonio Cassano. Sedö lüeg zu Ziegler:

Dienstag, 12. Oktober 2010

Eprhyme vs. The Rolling Stones, der Botschafter Matisyahu und die Schönheit von Darkcho

Und der "Gimme Shelter"-Remix. Passend dazu der Hinweis auf die Gimme Shelter-Ausstellung der Jüdischen Gemeinde von San Francisco (JCCSF, Link). Sedö lüeg:

Zusätzlich hat die Beliefs-Serie auf ABC ein Interview mit Matisyahu geführt über seine Anfänge. Entweder der Typ fliegt mit oder ohne Einfluss geistig einen halben Meter über der Erde oder er ist so losgelöst von allem, dass ich ihn einfach nicht greifen kann. Ganz abgesehen davon, dass seine Musik tönt wie der übliche Radiosulz. Und es gibt böse Stimmen, die den Eindruck nicht loswerden, dass seine Peyes-Masche ein Gimmick zur Selbstvermarktung sei, was bei ihm viel deutlicher rüberkomme als bei anderen religiösen Musikern. Genau darauf geht er jedenfalls gegen Ende des Interview-Ausschnitts ein und sagt genau gar nichts aus. Aber sedö lüegt doch bitte selbst:


Und zuletzt haben wir noch ein kleines Juwel ausgegraben. Das heisst, eigentlich hat es wiederum das amerikanische J-Label Shemspeed ausgegraben. Wie sie selbst sagen, hört es sich an wie ein Tarantino-Soundtrack auf schwerfälligen Bläser-Rhythmen der ostjüdischen Musikgeschichte und passt auf die entscheidungsträchtigsten Momente eines jeden's Lebens. Wunderprächtig (ich will noch mehr-Link auf der Shemspeed-Homepage).

Montag, 11. Oktober 2010

Zeit, am Schicksal zu rütteln

"Packt Euer Schicksal mit beiden Händen. Rüttelt daran, als gebe es kein Morgen, bis obenaus die fruchtbare Hoffnung emporzischen wird!"
Mutmassliche Worte von Churban Matthias Brünzel vor der Schlacht zu Marignano

Verehrte Genossen, wir stehen wieder einmal an einer dieser Gelegenheiten, vor einem dieser Schicksalsspiele, welche wir uns jedes Mal herzusehnen haben, wenn die Schweizer Werkself nicht gerade in einer glücklichen und mythischen Sternstunde Spanien schlägt. Es ist wieder zu zeigen, dass wir vielleicht keine Denilsons, keine Rivaldos und auch keines Nestas in unseren Reihen zählen, dass auch in der Schweiz jedoch guter Fussball gelehrt wird, der nicht nur auf Betonmischerei beruht. Wir müssen zusammenstehen, füreinander weite Wege gehen und das Glück herausfordern, im Mittelfeld Risiken eingehen. Allzu oft sind wir in den letzten Spielen davon ausgegangen, dass ein Unentschieden gar nicht so ein schlechtes Resultat ist. Chile, Montenegro und wie sie alle heissen.
Und wie so oft können wir uns auch die Frage stellen, welche uns Schweizern so oft auf der Zunge liegt: Wie ist es möglich? Die sind doch dafür teuer bezahlt? Erstaunlich ist aber insbesondere der Umstand, dass wir eine Nationalmannschaft von Zwillingen hat. Derdiyok schiesst in 40 Bundesliga-Spielen eine zweistellige Anzahl Tore. Barnetta spielt in Leverkusen seit Jahren solide, Frei war im Ausland (und bei Basel) eine stets feste Grösse. Um Inler bemühen sich Liverpool und Inter. Ziegler wird mit Juventus in Verbindung gebracht. Von Bergen liegt mit Cesena auf einem guten Weg zur Behauptung in der Serie A. Alles talentierte Söldner, alles zufriedenstellende Klubspieler. Aber im Länderwettbewerb gurken sie alle. Ist der Druck grösser? Oder die Motivation kleiner? Die Perspektiven auf grosse Erfolge trotz der ständigen Siegeswelle der U21 zu klein? Ist das die Generation, von welcher im 2002 noch gesagt wurde, diese U21-Spieler würden mal ganz grosse? Und dann läuft die EM-Kampagne im 2010 und die Gefahr ist mehr als real, dass die Qualifikation bereits nach zwei Spielen zur unerreichbaren Illusion wird?
Es heisst auf jeden Fall wieder mal, aufwachen, es ist wieder EM-Zeit! Zusammenstehen, füreinander gehen, für die Mannschaft zu spielen! Die Jungs auf dem Fussballplatz, wir auf dem Platz des 16. Juni 2010, den wir noch so überbordend frohen Mutes dem Jubel und den Fans gewidmet hatten und den wir morgen wieder bis zum Bersten füllen werden. Um die Hoffnung aufrecht zu erhalten, für den Weltfrieden und natürlich auch für den dreifachen Flickflack.

Ich geh morgen übrigens wahrscheinlich "The American" schauen. Aber das hat ein überparteiliches Komitee unter Leitung der Berber-Rebellen in den Sand geschrieben.

Der Postscriptor meint, dass das Berbersche Revolutionskomitee angesichts der Brisanz der Ereignisse von heute Abend das akute Kluni-Ergötzungsbedürfnis zurückgestellt hat und sich heute Abend ebenfalls in die Landesfarben werfen und sich DJ des Nebelhorns profilieren wird.

Der Post-Postscriptor verweist im Sinne des Fehlens jeglichen Zusammenhangs und des Bedürfnisses, sich jeweils am Dienstag Morgen kulturell zu betätigen auf die Tagi-Splatterkinokritik von "Piranhas 3D" hin. Darin findet sich unter anderem auch die Aussage, Elisabeth Shue habe eine grossartige Zukunft hinter sich. Was eine Aussage, Respekt!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Impressionen aus dem Heiligen Land

Lo rozim - lo zarich (Wenn Ihr nicht wollt, dann halt eben nicht)
mit Konterfei von Theodor Herzl

Man hat die Feiertage für einmal im Lande Kanaan verbracht, diesem schmucken und seit 613 Jahren hippen Stück Land zwischen Europa und Afrika, Wahnsinn und Heiligkeit, Sodom und Gomorrah und schliesslich eingeklemmt zwischen zwei wunderbaren Burgerbrot-Hälften. Dazu aber mehr später.
Dass die gewöhnlich Sterblichen am Nabel der Welt sich nach über 60 Jahren der Unabhängigkeit immer noch mit dem Traum des Überlebens, einer politischen Einigung und dem Traum einer "relativen" Normalität auseinandersetzen (siehe Bild oben), ist wohl verständlich. Inzwischen wächst Israel und dessen Zentrum entlang dem dünnen Küstenstreifen am Mittelmeer und platzt aus allen Nähten. Neugegründete Familien und frisch verheiratete suchen verzweifelt nach dem physischen Basecamp ihrer neuen Einheit. Die Preise von Mietwohnungen haben jedoch bei der stetig steigenden Anzahl von ausländischen Zweitwohnungsinhabern und -suchenden bereits europäisches Niveau erreicht, während die Löhne immer noch ca. bei 30-50% der Einkünfte in der Schweiz liegen. Die Alternativen sind also entweder ein verrottetes Loch in einem schlechten Quartier der Stadt, entlang einer Autobahn-ähnlichen 6-spurigen Strasse oder alternativ die Flucht aufs "Land". Das wären Retortendörfer und -siedlungen, welche ziemlich schmuck aussehen, in Dörfern, von welchen man heute keine Ahnung hat, wie sie übermorgen aussehen (durative Wachstumsquoten von mehreren hundert Prozent) und der zusätzlichen Schwierigkeit, dass Bauwesen in Israel so etwas von unreguliert und anachronistisch ist, dass es am ehesten umschrieben werden kann mit "Jeder-macht-was-er-will", Hauptsache, er kriegt auf irgendeine Weise eine Bewilligung für sein Bauvorhaben. Sitzt man wieder in Tel Aviv in einem der turmhohen Hotelgebäude am Meer und schaut auf die Stadt rein, ergibt sich ein Bild des Grauens: Überall, wo aufgrund von Meerexponierung, natürlicher Erosion, Feuchtigkeit und womöglich auch suboptimaler Bausubstanz ein Gebäude abgerissen wird, wird an dessen Stelle ein Klotz mit mindestens 15 Stöcken aufgestellt. Entweder hat dieses die Ästhetik der Plattenbauten in der DDR (moderne Version, also wohl eher wie am Max Bill-Platz in Oerlikon) mit Pro forma-Balkonen und viel massivem Gebälk. Oder man entschliesst sich, etwas Postmodernes hinzustellen und verdeckt das ganze mit geraden oder abgerundeten, spiegelnden und höchst unpersönlichen Fensterfassaden: insgesamt direkte Nachfahren der Asrieli-Türme. Wohlverstanden ist nichts gegen eine Skyline einzuwenden, sofern sie geografisch eingegrenzt und städteplanerisch durchdacht ist, was im postmodernen, anachronistischen Tel Aviv sicherlich nicht der Fall ist. Kurzum: Tel Aviv sieht aus wie work in progress: Es rumort an allen Ecken, überall wird gebaut, was es auch nun hinhält. Umweltschutz ist ein Fremdwort (auch wenn man langsam lernt, wie man es wenigstens schreibt) und die Stadt an sich ist mit Hundekot übersät. Was an sich ziemlich erstaunlich ist. Man sieht kaum Hunde, ausser diesen Arsim-Bulldogg-Beissmaschinen und dennoch schafft es kein Trottoir ohne diesen Kotschmieren, die mit der feuchten Hitze auch noch verschmiert werden und stinken wie kaum ein Kläffer dies tut (ja, in Zürich kann man im Winter mit Hundekot Dart spielen, sofern man dann mal einen findet). Auf dem Land hingegen baut man schmucke Häuschen mit 1-2 Stöcken, zumeist als Eigentum ausgestattet. Sie sehen alle von aussen aus, als seien sie aus Stein gebaut,. Wenn man den Grundriss aber betrachtet, besteht oftmals die Grundstruktur aus Holz und darüber klebt dann eine Platte, welche das ganze als Steinbau aussehen lässt (nach dem Vorbild der IKEA-Holzoberflächen, die eigentlich aus überklebtem Kunststoff bestehen). Man wohnt so ein bisschen weiter weg vom Zentrum, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln so gut wie gar nicht mehr erreichbar, sitzt am Morgen regelmässig halbe Ewigkeiten im Stau, aber immerhin, man kann sich etwas erträglicheres Wohnen leisten.

Aber Tel Aviv ist auf seine Art auch ein verrückt geiles Pflaster. Das Wort Flanieren entstammt nach CC-Nachforschungen eigentlich aus dem Hebräischen. Die Wurzeln sind zwar nicht ganz klar, aber wer mal auf der Tayelet, Shuk haCarmel, Shuk Bezalel, dem Shuk haPishpushim in Yaffo, auf Sheynkin, der Ben-Yehuda oder Diesengoff (nicht abschliessende Aufzählung) unterwegs war, kann dies bezeugen. Unter anderem fällt man innerhalb von Gruppen immer wieder zurück, weil man gar nicht genug kriegt von diesen wahnwitzigen Konversationen, Diskussionen und unnachahmlichen Verkaufsgesprächen. Ein Genuss sondergleichen. Ebenfalls ein Besuch wert ist inzwischen die Hafengegend im Norden mit einer Höllenaussicht auf die nächtliche Meeresgischt.

Um den hiesigen Schabbestischen die Konversationsthematik Nr. 1 nicht zu nehmen, wollen wir an dieser Stelle auch auf die kulinarischen Entwicklungen im Land von Milch und Honig Rücksicht nehmen. Im Gegensatz zum untenstehenden Autor habe ich mich in 10 Tagen Aufenthalt mit lediglich zwei Löffeln Cottage und einem Milkshake zufriedengegeben, sonst nur Fleisch. Ging los mit dem legendären Shwarma vom "Shemesh" auf Jabotinsky in Ramat Gan, geht über das g-a-n-z-e Menü der Burgers Bar (Lammburger oder die scharfe 300g-Keule), dem Jem's in Ramat Gan (Rib-Eye Entrecote!) sowie dem obligaten Besuch am Freitag um 12:00 in Fertigwaren-Verkaufslokalen von Bnei Brak:
"Ist das dieser unförmig grosse Topf da hinten Tschulent?"
"Ja, aber der ist noch nicht bereit." Und schon hatte ich wieder dieses glückselige Lächeln im Gesicht, sodass ich mich mit einer einfachen Portion gesüsster gehackter Leber zufrieden gab. Ah ja, eine Ankündigung des Weltuntergangs und atomaren Supergaus habe ich auch noch entdeckt. Klickt auf das Bild und vergrössert es, die Lektüre jeder einzelnen Zeile lohnt sich!
Im Gegensatz zu den vermittelten Befürchtungen vor Abflug steht es um die Strände kein bisschen im Argen: Wie überall liegen auch in Tel Aviv am Strand kleinere Plastikpartikel rum, jedoch sind die Strände von immer wieder erneuert festgestellter Stärke (Helme bitte anziehen, akute Matkot-(Beach Tennis) Abschussgefahr!). Natürlich git es besseres und schlechteres, flachere und langweiligere Abschnitte, insbesondere da, wo Wellenbrecher stehen. Es finden sich aber ein paar durchaus auch als spektacoolär zu bezeichnende Strände, deren Namen aus Persönlichkeitsrechten (nämlich meine eigenen, wenn ich das nächste Mal wieder da auftauche, will ich nämlich wieder meinen Frieden) und im Rahmen des Strandschutzprogramms unerwähnt und verborgen bleiben sollen. Sucht Euch Euren Frieden selbst.

Ein anderes Highlight ist neben den immer noch sensationellen Rogalach von Marzipan (bitte zuerst 2 Tage stehen lassen, bis der Zucker am Rand ankrustet, Wahnsinn!) sodann der Besuch der Weinkeller (beispielsweise) von Tishbi und Binyamina um Zichron Yaakov herum, welche absolut nachzuahmen sind. Abgesehen von den professionell durchgeführten Tastings hervorragender Weine hat Tishbi beispielsweise eine sensationelle Käseplatte, welche dringend zu kosten ist. Weniger als Highlight geblieben ist der Easy Mc Royal am Sonntag Morgen am Flughafen verblieben. Nach 10 Tagen erlauchter Verköstigung und Leibspeisen jeglicher Färbung war die Verlockung auf einen letzten Burger auf geheiligtem Boden zu gross. Kein Geschmack, lauwarm, gummig, fürchterlich. Wenn's nicht zu schade drum gewesen wäre, wäre er wenig weiter als dokumentiert liegengeblieben, brachte es aber nicht über's Herz.
Fazit: Easyjet ist der neue Messias und sobald die Linie steht, finden verlängerte Wochenenden vermehrt in Rulien statt.