Montag, 30. November 2009

@ Kommentar von "Anonym"

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Herr Anonym

Ich habe Angst vor Ihnen, ehrlich. Leute mit einem solchen Denken machen mir Angst.
Niemand streitet hier die (teils grossen) Verfehlungen gewisser Strömungen des Islams ab. Ebenso wenig den Schaden, den diese Strömungen verursacht haben und weiter verursachen.
Aber wenn sie, wie oben, ständig von "dem Islam" reden, ist das fatal. Sperren etwa "die Österreicher" ihre Kinder ein und halten sie als Sex-Sklaven? Oder halten etwa "die Libyer" Schweizer ein? Oder "die Ausländer" in der Schweiz: Alles Verbrecher? Und dann wären da natürlich noch "wir Juden". Gemäss Ihrer Logik haben "wir" ihn also doch auf dem Gewissen, den Sohn Gottes.
Hören Sie bitte auf, alle in einen Topf zu werfen aufgrund einiger Mitglieder der Gruppe.

Ihr Vergleich mit dem Hasser/Gehassten und dem Lieber/Geliebten ist natürlich so nicht richtig. Denn ja, der Geliebte verurascht im Normalfall durch sein Wesen/Verhalten die Liebe des Liebenden. Und ebenso ist es meistens beim Gehassten und seinem Hasser. Hier trifft das aber nicht zu. Denn:
Der Hass richtet sich gar nicht gegen die Personen, deren Wesen und Verhalten den Hass ausgelöst haben. Sondern v.a. gegen ähnlche Leute mit ähnlichem Hintergrund. Genauso liebt man oft nur die Person, welche einen an jenen Menschen am meisten erinnert, den man wirklich liebt.

Des Weiteren finde ich Ihre Forderung nach Vernunft komisch. Ist es "vernünftig" diese Minarette zu verbieten. Ich verstehe nicht, wieso. Weil "der Islam" von ihm aus Verbrechen verübt? Schmeissen die da etwa Ungläubige runter in den Tod? Ich bitte Sie...
Dass es ein Problem mit der Integration von Muslimen in der Schweiz gibt, streiten wohl nur wenige ab. Dass ein Zusammenhang zu ein paar Türmen besteht, aber schon. Und kommen Sie mir jetzt um Himmels Willen nicht mit dem ewigen "Es geht darum, was die Minarette repräsentieren". Das sind herbei erfundene Floskeln, mehr nicht. Denn der viel zitierte "Machtanspruch" des Islams ist in der Schweiz vorne und hinten kein Thema.
Vielmehr geht es um die Enstehung einer isolierten Gesellschaft innerhalb der Schweiz. Und das Problem ist mit noch mehr Ausgrenzung nicht behoben.

Sie werden jetzt wohl denken: "Der lässt sich Angst machen von denen. Der stimmt nur NEIN, damit keine Anschläge passieren."
Falsch: Alle Ja-Sager haben sich Angst machen lassen. Davor, dass sie scheinbar alle konvertieren müssen in einigen Jahren. Oder so ähnlich. Es ist ein Witz, dass hier die Verfehlungen von Leuten ausserhalb der Schweiz herbei gezogen wurde, um die Leute glauben zu lassen, die schweizer Gesellschaft sei in Gefahr.
Könne Sie mir denn sagen, wie die Muslime in der Schweiz das Land tyrranisieren? Oder einen Machtanspruch erheben? Benehmen sie sich etwa unanständig? Können Sie überhaupt konkret sagen, was die Muslime in der Schweiz falsch gemacht haben, um so eine Ohrfeige zu verdienen?Seien wir doch froh, dass wir es hier ruhiger haben, als etwa in Frankreich oder anderen Ländern in Europa.

Und wenn Sie mir jetzt kommen mit "Wir müssen ja nicht warten, bis es soweit kommt", dann muss ich Ihnen folgendes sagen: Der muslimische Bevölkerungsanteil wird immer weiter wachsen. Ich verspreche es Ihnen. Denn sie bekommen Kinder und der Rest der Schweizer nicht. Und dann wäre es empfehlenswert, dass sich eine so grosse Bevölkerungsgruppe auch wohl fühlen kann. Denn sie werden da sein, ganz bestimmt. Denn rausschmeissen kann man sie nicht (auch wenn das offenbar viel Schweizer gerne sehen würden). Und wenn der Islam noch grösser wird in der Schweiz, sollte er ein Teil der Gesellschaft sein. Und nicht eine Opposition zur Gesellschaft. Daher wurde hier Unruhe gestiftet, nicht verhindert! Ein Problem verschärt statt entschärft.

Wie kann man nur gleichzeitig behaupten, mann wolle eine Bevölkerungsschicht dafür bestrafen, dass Sie nicht Teil der Gesellschaft sein will und als Strafe eine noch viel deutlichere Ausgrenzung aussprechen.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich behaupte nicht, dass die Muslime in der Schweiz alles richtig machen. Es gibt viele Dinge, bei denen es noch einigen Handlungsbedarf gibt. So wäre es schlau, wenn das Volk mehr Einblick in die muslimische Gesellschaft hätte. Etwa mit übersetzten Predigten oder Gebetsbüchern in Moscheen. Oder besserer Aufklärung darüber, wie der Islam auch noch aussehen kann, nebst dem verzerrten Bild, das offenbar in den Köpfen vieler rumschwirrt.

Ob der viel erwähnte "Riss in der Gesellschaft" kommt, weiss niemand. Aber klar ist, dass sich die Schweiz von Argumenten blenden liess, die nur sehr selten die Realität wiederspiegelten. Das macht, wie Eingangs erwähnt, Angst.

Auch ist klar, dass in der Bevölkerung offenbar ein Unbahagen gegenüber dem Islam vorhanden ist. Woher das kommt und was man dagegen wirklich tun kann, muss jetzt gefragt werden. Denn dann stört es die Schweizer hoffentlich auch bald nicht mehr, von ein paar Türmen daran erinnert zu werden, dass hier viel Muslime leben, welche auch nicht so bald verschwinden werden.

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