Dienstag, 26. Oktober 2010

Neulich am Oktoberfest in Zürich

Die versammelte Büroschaft hat sich neulich mittags verabredet, um Händchen haltend gemeinsam auf dem Bauschänzli das Mittagsmahl zu verdrücken. Da stellt sich auch für den gewieften Guerrilla-Koscher-Durchschlängler zum Vornherein die Frage, was man denn da konsumieren können soll. Alle Wurst- und Fleischwaren fallen natürlich schon mal weg. Die käsigen Gerichte riechen bereits am Eingang so stinkig, dass sich die Frage nach deren Konstitution mit natürlichem Lab auch erledigt. Also was? Ein Blick auf das Menü. Wildschwein? Cipollata? Weisswurst? Ein Blick auf die Karte: Dasselbe in braun, also gar nichts.
Neutral und höchst naiv wurde also beim Bestellen die Frage in den Raum geworfen, ob sie denn einen Salat hätten. Die Dame in Dirndl (man wünschte sich, sie hätte keines angehabt - sondern einen Skianzug) schaut verdattert, als hätte man in der Bierhalle Wolf gerade ein Glas Milch bestellt und wirscht ein sattes NEIN! zurück. Damit wäre auch das geklärt gewesen. Die Frage, ob sonst was nicht auf der Karte wäre und einen Exkurs über die Vorzüge der koscheren Küche wurden dann auch gleich weggelassen und das Projekt auf das Wesentliche reduziert:
Ein grosses Bier und einen Kaiserschmarren... (nächstes Mal komm ich mit den schabbesdigen Tschulentresten im Thermos!)

PS: Über das anwesendene Volk lasse man sich dann ein anderes Mal aus. Zwirbelschnäuze, Kopfbewaldungen jeglicher Sorte, Modefans, verdächtig bierselige Banker, Miniversionen von Lederhosen mit unbedacht normalen, weissen Socken, erstaunlich solide Hässlichkeiten aller Sorten...

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