Donnerstag, 25. Januar 2007

Riesig Heimisch

Chungs, das Internet hat wirklich die Welt revolutioniert. Vor allem aber bietet es immer wieder einmalige Perlen, welche die dunkelsten und kältesten Tage zu erhellen vermögen.

Ich bin insofern privilegiert, als dass ich ein Heimisch-Passwort ergattert habe. Ich musste mich einem schwierigen Assessment stellen, hatte unglaubliche Nissioynoiss (Ermine litzlan) zu bestehen, aber schliesslich ist es mir doch gelungen.

Heute nachmittag habe ich dem Eybischten wieder mal dafür gedankt. Mitten in einer sachlichen Diskussion in einem relativ übersichtlichen Kreis von erlauchten und vor allem sehr heimischen Usern über Van Dijk, Koscherstempel, "R'PP" a.k.a. Raw Padwa und anderen Kaschrut-Phänomenen, stemmt sich plötzlich, wie ein verirrtes Raumschiff aus entfernten Milchstrassen, ein User namens Markyi quer mit folgendem Kommentar (fettgedruckt wohlbemerkt: Wo bleibt die Ehre vor den Herren Rabbiner??). Das Ganze ein Tag nachdem die Diskussion stillschweigend schon beendet worden war und worauf natürlich niemand mehr Stellung beziehen musste. Sense. Mefi!

Gestern abend ist mir dafür an der Kaserne ein Twinpack Pinguine aufgefallen, auch genannt Schlichim. In diesem Zusammenhang ein weiteres heimisches Posting:

Ein Meschulech hat einer älteren Frau (weiss nicht genau wie Alt, war nicht bei Ihrer Geburt! ändert auch nichts an den Tatsachen) paar 1000 Fr. gestohlen als er sie um etwas zu trinken gebeten hat. Es handelt sich nicht um einen "Rosch Jeschiwe" sondern um einen von denen wir leider sehr viele haben. Dunkel und ungepflegt....

Das sind doch Geschichten, die wir hören wollen. Nicht, dass der Antisemitismus dadurch zunehmen könnte. Und wenn schon: Mir sind die Antisemiten aus Berufung eigentlich viel sympatischer: Je weniger Argumente, desto besser!
So aber spielen wir den Intellektuellen unter ihnen regelrecht den Ball zu; jetzt weiss die Welt nämlich, wie die jüdische Weltverschwörung ihre Eroberungszüge finanziert: Durch Prügelorgien zulasten von alten Frauen. Momoll, Schapo bzw. Stramel!

Und schliesslich sei noch auf den Hachtaratata-Artikel auf der Webseite der IRG (ja, auch auf Heimisch gefunden) hingewiesen. Nüchtern geschrieben, an sich unspektacoolär, wenn da nicht mitten im Artikel die Rede von einem neuen geistigen Führer die Rede wäre. Als gäbe es gar keine Tabuisierung von belasteten Ausdrücken.Wenn das nicht heimisch ist!

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