Donnerstag, 23. November 2006

Chassidus Whiskyschiff

Ein Simchesnaches für allen Bronfenisten

Weinukkah steht vor der Tür, also den Frommen A Gitten Choydesh (das ist der Lieblingsgruss in den oberen Frequenzen meines philosemitischen Sippentums a.k.a. Behausung), den Gottlosen Alkoholikern wünsch ich einen fröhlichen Schicker. Die rabbinische Partnerschaft von Channukah und Purim ist ja wohl bekannt, von daher ist es nichts als konsequent, sich bereits heute, eingangs Kislew, auf Purim einzuölen (um unser unschlagbares Rabbiner-oder-so-Duo zu zitieren: bei seinem Eingang - und bei seinem Ausgang).

Um dies gebührend zu feiern, bietet sich ja heute abend das Whiskyschiff an, Degustatoren und andere Klugscheisser werden heute abend um die Wette beschreiben, was für samten-seidene Fäden durch das Korn ziehen oder um einen impressionistischen Schnapsidioten zu zitieren:

Nach wie vor ist eine fast schon cremig zu nennende Öligkeit sein herausstechendstes Merkmal, was sich in einem samtig-süßen Geschmack niederschlägt, den ich gerne mit Edradour vergleiche. In der Nase etwas dumpf-verschlossen, aber blumig und mit leichten Getreidenoten. Im Mund mischen sich Salz und Zitrus-Noten unter die Süße, im Abgang kommt dann als Tribut an das junge Alter (3-6 Jahre) das nasse Getreide durch, vermischt mit einer leichten Bitterkeit. Bravo, gut erfindet!

Für mich ist nach einer kurzen Einlesezeit jedenfalls unmöglich, den heutigen Abend ohne eine aktuelle Rangliste zu besuchen, denn was nicht quantifizierbar ist, ist nix wert. Und wir alle wissen's doch: Früher war der Whisky besser!

Und für fortgeschrittene Alkoholiker wurde auch ein Farbenquiz aufgestöbert, ohne dessen ein Besuch heute abend wohl kaum noch Nervenkitzel bietet oder es wird endlich aufgelöst, wie man diese Brühe eigentlich wirklich schreibt und woraus sie gemacht wird ("Öh, irgendwas mit Weizen, nicht?"): Sedo, lüeg!!

Schliesslich hatte ich das Privileg, endlich zu erfahren, wie man den Whisky hört, eine Idee, welcher ich bisher nie folgen konnte. Aber zum Glück gibt das Internet heute auch darüber Aufschluss.


Für den Rest vertröste ich die Chassidim auf einen süffig-cremigen Abend mit würzig-delikatem Abgang. Und denkt daran, das Leben ist zu kurz um schlechten Whisky zu trinken. In diesem Sinne, Händ ue und baldbaldguuge.

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