Sonntag, 21. Juni 2009

Link of the Day: Shidduchdateguide


Aufgrund vielseitigen Wunsches und eines überwiegenden öffentlichen Interesses an der Verbreitung nützlichen Wissens sei hiermit auf einen zugeflogenen Link verwiesen, auf den wir Ende vergangener Woche aufmerksam geworden sind.
Bekanntlich sind gerade heute passende Lokalitäten für besondere Gelegenheiten rar geworden. Nur zu schnell entpuppt sich ein Geheimtipp zu einer stadtweit bekannten Gewissheit. Oftmals kreuzt man irgendwo auf, in der vermeintlichen Gewissheit, keine bekannten Gesichter begrüssen zu müssen und wird dann schnurstracks eines Besseren belehrt.
So ist das auch bei den Schidduchim (ich verkneife mir hier eine Analogie zu den katastrophalen Überleitungen zwischen Sportberichten unseres nationalen Konzessionsfressers). In der Sparte der intergeschlechtlichen Treffpunkte zur Erörterung etwaiger Kompatibilität für ein Bais Neemon, wo doch Diskretion wichtiger ist als an vielen anderen Orten, wobei dies immer noch auf öffentlichem Raum, fehlt es je länger desto öfter an geeigneten Orten, wo man in Anonymität und in der notwendigen Kulisse unbekannter Gesichter Kenntnis der vorgestellten Hälfte erlangen soll.
Dieses Manko wurde nun vom Stiefzwilling des Coiffeurs meines geliebten Pudels erörtert und versucht unter Belebung der Community-Homepage www.shidduchdateguide.com zu beheben. Man darf sich an dieser Stelle fragen, ob das Internet überhaupt passendes Medium hierfür sein kann, ist doch bekannt, dass vor allem in den charedischen Gemeinden ein Bann für diese Art der Kommunikation oder Informationsbeschaffung besteht (siehe Vorgeschichte). Der Ansatz ist jedoch absolut löblich: Indem man die Vorteile des Internets in seinen positivisten Zügen und nützlichsten Anwendungsmöglichkeiten aufzeigt, kann man vielleicht die betreffenden Entscheidungsträger zu Konzessionen bewegen. Die Hoffnung stirbt jedenfalls zuletzt.
Das Publikum wird in diesem Sinne gebeten, dieser hochnützlichen Initiative Leben einzuhauchen und sie mit weiteren Inputs für etwas alternativere und dennoch sehenswerte Örtlichkeiten zu bereichern.
Mir kommen hierzu spontan gleich folgende Bereicherungen in den Sinn:
1) Dinosauriermuseum im Aatal. Wenn man den möglichenAufbau einer Familie in Betracht zieht, sollte man zuerst über die Wurzeln der Evolution und deren Verträglichkeit mit der Überlieferung denken. Sozusagen aus der Vergangenheit lernen und so mit stolzer Brust gemeinsam in die Zukunft schreiten (ich bewerbe mich jetzt dann auch als Ethikprofessor).
2) Die Terrasse des Unique-Flughafens in Kloten: Um etwas Magie auch in älteren Jahren bewahren zu können, soll man gemeinsam auch das Abheben erlernen.
3) Whiskyclub im Minjan Wollishofen (natürlich nicht ohne selbst für einen edlen Tropfen gesorgt zu haben): Erstens sieht man die wahre Seele eines Mannes nur, wenn sie durch feinen Malz beträufelt wurde. Zweitens erkennt man so bei der Frau auch noch gleich, ob sie eine zureichend tolerante Person ist. Drittens leistet man so einen Beitrag zum kollektiven Freudentaumel und erweist sich als grosszügige Seele (haut angeblich bei Frauen als Aufreissmasche unheimlich hin). Viertens ist jemand da, falls Beni Frenkel's Blase versagen sollte und er wieder mal auf akuter Suche nach einer Toilette ist (ja Beni, wenn Du wirklich willst, dass Deine Bisi-Probleme in der Öffentlichkeit diskutiert werden, leisten wir dem sehr gerne Folge).
Bonustrack: Die Klopstockwiese bei Nacht: Angeblich sehr gut besucht, wenn auch nicht von den ganz feinen Baalei Batim (natürlich alle männlich). Auch wenn sie wohl eher ungestört ihren Vorlieben frönen möchten: Man kann auch von ihnen was lernen und Teilen ist schliesslich etwas Schönes.

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