Rabbinat und Beis Din von Chassidus Chübelsack sind soeben aus ihrer wöchentlichen Klausur zurückgekehrt. Die Anstrengung und Seriosität ist allen Gesichtern diesen hochqualifizierten und mannigfaltig toyredig dekorierten Vertretern der judäischen Intelligenzia noch klar abzulesen: Es müssen fürchterliche Streitgespräche gewesen sein, die sich in den letzten Tagen ereignet haben. Gespräche, welche das Innerste des Karmas schürfen und aufwühlend die Neudefinierung seiner Orientierung fordern. Fürchterliche Risse in der Persönlichkeit. Allwissenheit und Reizung des Ich-Bereichs durch Stimulierung des Ohrläppchen.
So bereichernd diese Tage gewesen sein müssen, so resolut stellen sich auch die Schlussfolgerungen für die Vorbereitung des Grümpelturniers dar. Das Beis Din hat deshalb ein striktes Edikt erlassen, wie es seit den dunklen Zeiten des Mittelalters und der Formung der Endinger Blauhelm-Truppe in der Schlacht um Nagorny Karabach nicht mehr der Fall gewesen ist. Es geht auch um sehr viel: Wieder mal stehen Ehre und Ruhm mitten im Schlachtfeld. Mannesheere werden danach greifen, um sich am Gral der ewigen Jugend zu regenerieren. Dieser Jahrtausende alte Wunsch wird jedoch auch dieses Jahr nur einer Mannschaft vergönnt bleiben. Wer wird sich also die Kräfte dieses Jahr am umsichtigsten einzuteilen wissen? Wessen weise Vorsätze werden dieses Jahr am konsequentesten umgesetzt?
Der Sonntag wird es zeigen.
Verletzungssorgen
Auch der stramm-moiredige und neo-heimische Interessenvertreter des charedischen Gedankenguts hat sich für dieses Jahr enorm viel vorgenommen. So wird sich erweisen, ob Tripogonz, die akrobatisch-45°-schusswuchtige Wühlmaus vom Dienst, sich seiner in tragischer Weise in den Schlussminuten eines harmlosen Sonntagskicks auf dem Quartierplatz erlittenen Adduktorenläsion entledigen können wird. Ein erster Belastungstest, unter Führung des Conconi-Mashgichim und der JLeague-Spielleitung ging da schon mal gründlich in die Hosen bzw. in die Muskeln und sollte wenig Gutes verheissen. Sollten aber eine Woche voller gutgläubiger Flector-Einheiten, asiatischer Massagen, aufgelegter Tschulent-Socken sowie dem grossmütterlich verschriebenen Rezept der Einnahme eines Erstlings-Sandkorns aus der Sahara (Bikkurim, kännsch?) dennoch ihre Wirkung nicht verfehlen? Sollte die Motivation wieder einmal Berge zu versetzen wissen und alle Pessimisten Lügen strafen? So wird schon heute spekuliert, ob sich Tripogonz in den ersten Spielen vorsichtig an die Form seiner besten Tage heranfinden wird oder ob er sich wiederum umstandsmässig die Handschuhe umstülpen und seinem Ruf als galactico-intuitivem Herrn der weissen Linie gerecht wird.
Die Altersseuche im 613-825-1818-Team
Auch andere Elemente der Achse kämpfen mit Sorgen. Da ist Abwehrhaudegen Langsmann, der sich neuerdings alternativ-poppigen Sportarten wie Inline-Raving verschrieben hat und so sein Feintuning für Kick-and-Rush empfindlich gestört haben könnte. Zwischen den Pfosten steht ein weiterer Evergreen des jüdischen Sportplatzes, der in letzter Zeit vor allem seine zweite Karriere gefördert hat, indem er in auffälliger Weise Mandate als Torwarttrainer, Materialwart, südfranzösischer Projektbegleiter und lakonischer Stänkerer alk-uiriert hat. Zudem dürften weitere Elemente des Teams entweder ihrem Stigma als Eisenfüsse entgegentreten oder sich überraschend als Chancen-Gallachim erweisen. Der Sonntag wird es zeigen.
Rückkehr aus dem Urwald der Vergessenheit
Ultimativ auf die Motivation seiner Mannschaft, welche dieses Jahr moiredigerweise den Übernamen 613-825-1818 trägt, sollte sich auswirken, dass ein kaum vorstellbarer und bereits als abergläubische Illusion abgetaner Traum sich nun doch realisiert hat. Jahre der Ungewissheit haben sich gelohnt und die bis zuletzt Glaubenden werden nun für ihre Treue belohnt. B-R-U-N-O--M-A-N-S-E-R--L-E-B-T!!!!
Und nicht nur das, sondern er wird am kommenden Donnerstag mit einem Sonderflug des Klosters von El Alamein in die Schweiz verfrachtet, aufgepäppelt und verstärkt am Sonntag sensationellerweise auch noch seine alte Grümpeli-Kumpanen. Was für ein Exploit. Teile der Mannschaft dürften diesen freudigen Umstand noch nicht einmal vernommen haben, deren Freude man sich jedoch nur allzu gut vorstellen kann. Fanfaren, nervige Tröten und Purim-Rasseln sowie einschlägig bekannte, minderjährige Cheerleaders werden seinen Eintritt zum Spielfeld gebührend begleiten. Der Sonntag wird es auch hier zeigen.
Optimale Vorbereitung
Letzte Gerüchte zeitigen, dass ein drittes und letztes Trainingslager womöglich noch durchgeführt wird. Die Verhandlungen mit dem Sponsorenkonsortium werden diesbezüglich unlängst abgeschlossen. Jedoch ist allen Beteiligten klar, dass das A und O eines erfolgreichen Sonntags in der individuellen Vorbereitung liegt. Ein allgemeiner Trainingsplan mit öffentlichrechtlichem Kult-Charakter soll an dieser Stelle dennoch für faire und ausgeglichene Verhältnisse sorgen:
Korrespondentenberichte von Churban Brünzel und Yves Bourgignon werden das Geschehen ab Montag gebührend wiederzugeben versuche. Inzwischen wünschen wir allen eine gesund-seriöse Vorbereitung und Tuttifrutti. Und falls das noch nicht Motivation genug war, so zum Ende noch ein Schmankerl zum Geschmack geben:
Dienstag, 9. Juni 2009
Vorbereitung des Jom Hajamim
Im Auftrag des Tripogonz:
Textowiert durch Lino um 12:13
Labels: AGL, Anomalia, anti-system, blutgrätsche, epos, Inyanei de Yuma, Youtube
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