Sonntag, 18. Mai 2008

Charedische Schulen in Zürich und ihr Umgang mit modernen Technologien

Eine Meshigaas sondergleichen:
In den vergangenen Wochen haben verschiedene charedische Schulen in Zürich den Eltern ihrer Schüler einen Brief zukommen lassen. Inhalt des Schreibens war die Ankündigung neuer Massnahmen zum Schutz der Infanten vor den schrecklichen und lüsternen Verlockungen des Indernetzes. So wurde den Eltern angekündigt, dass ab sofort sowohl die Verwendung des Internetzes selbst als auch der persönliche Gebrauch von Natels für die Schüler relativ verboten sei (wenn doch erlaubt, dann nur in Notfällen und zu treuevollen Handen der Lehrerschaft). Ausserdem dürften keine elektronischen Geräte verwendet werden, welche über die Möglichkeit der Anzeige von Bildern oder Videos verfügen. Darunter fallen wohlbemerkt auch jegliche elektronische Spielzeuge wie Gameboys, PSPs und dergleichen.

Missetätern wurden bereits ernsthafte Konsequenzen angedroht, falls man sich nicht der Massnahme beugen wolle.
Und der Clou: Der Brief wurde mit einem Talon ausgestattet, den es zurückzuschicken gilt. Die Optionen lauten a) Ja, ich bin damit einverstanden / b) Ja, ich bin einverstanden, brauche aber technischen Support.
Das Internet birgt zweifelsohne grosse Risiken und es ist wohl eine der grossen Aufgaben unserer Generation, einen Gebrauch zu propagieren und zu vermitteln, der die Vorzüge in den Vordergrund stellt und einen Umgang zu ermöglichen, der sowohl im Bezug auf die Berufsausübung als auch - im weltlichen wie im religiösen - auf umfangreiche und diversifizierte Informationsbeschaffung abzielt.
Freie Informationsbeschaffung gehören für viele zu unerlässlichen Mitteln in ihrem täglichen Leben und für viele sogar zu einem inzwischen kaum mehr wegzudenkenden Mittel für jüdische Studien. Von der Demokratie hingegen profitieren wir hier alle. Wir haben der freiheitlichen Volksherrschaft unter anderem zu verdanken, dass wir unsere Religion frei wählen und vor allem ausüben dürfen. In totalitären Regimen hingegen kommt es zu einer Zensur des Wissens. Wissen wird darin als schädlich angesehen und die Bürger als unmündig, eine gesunde Unterscheidung zu treffen, was für sie gut ist und was nicht.
Ich kann es mir kaum verkneifen, vor allem auf die Optionen hinzuweisen, welche den Eltern offenstehen: Ja oder ja. Antidemokratische staatliche Wahlprozedere der Vergangenheit stossen einem in eklatanter Weise in der Erinnerung auf.
In diesem Sinne: Gute Besserung!
PS: Dändel, zufrieden?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

WEN STÖRT'S WAS ANDERE TUN?