Montag, 16. April 2007

Verspätete Frühlingsgrüsse vom Raoul

Hey ciao, has und jätz, wie häsch und so, gäll?
Schöni Ostere gha? Mega Eili gfunde und so? Hehehe. Voll de Prolet, gäll, hehehe....
Nein, jetzt ernsthaft. Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich vor dem Pessachfest die eigentlich versprochenen Grüsse nicht mehr platzieren konnte, dafür fehlte mir eindeutig die Zeit. In den letzten Monaten hat sich nämlich bei uns in der Familie der Brauch rumgesprochen, dass man es am Pessach ja nicht zu lasch nehmen sollte mit den Putzmanövern. So hat man ja sogar im Kino sehen können, dass man zwecks optimaler Vorbereitung und Chametz-Minimierung sogar die Lampen putzen muss (sogenannte aggressive Brotleuchten, kännsch?), man die Telefone in Plastiksäcke versorgen muss (Feinmehl durch den Äther, insbesondere in Anthrax-Bedrohungszeiten unabdingbar) und am Sederabend eine absolute Pflicht besteht, die Mazzen in Säckchen zu essen (so wie auf einem Mazzetiyul, einfach zuhause, voll komisch, hehehe).
Mein Grossonkel Silvain aus Montpellier hat dann zum Glück im Internet aus Altbeständen der Moschee von Jiddah als Mazzenersatz jemenitische Ledertaschen gefunden, weil von der abgebrannten Russenfabrik keine Mazzen mehr verfügbar waren.
Seder war dann megaschön. Voll der Familienstyle so. Wir haben Hava Nagila gesungen (ich durfte Blockflöte spielen), Lueged-nöd-ume-de-Fuchs-gaht-ume mit Hora-Melodie getanzt und am Schluss haben wir alle einen Israelfahnen-Tallit angezogen und Ose-Shalom-Brimbrombrav gesungen, wie damals im 1954 als Hapoel Telstone den ersten israelischen Ligacup für sich entscheiden konnte. Isch mega gsi (es hat auch niemand geraucht, und alle waren 16i).
Leider hat sich dann meine Darmflora in den kommenden Tagen sehr flockig entwickelt und der Ausstoss wurde immer eruptiver, so wie jedes Jahr halt. Schalldämpfer hat auch nichts genützt und auch die verstampften Bananen von Sawta Käthi aus Regensdorf fruchteten nicht. Kamillentee gab's leider nicht für Pessach, also habe ich den Eierstempel in Datteln aufgelöst, das war dann sozusagen matchentscheidend.
So, Raoul hat wieder mal genug geschrieben, ich fahre jetzt nach Stuttgart, um mit Omi Tami nochmal den Knutilein zu sehen, bevor sie ihn in Einzelteilen zwecks Potenzsteigerung (Böni-Salbe, kännsch?) und Vervielfältigung der lokalen Bevölkerung nach China schicken.
Easy peacy, gäll, nähmed's nöd zstreng, hehehehe!
Grüessli und bis am Shvues!
Euer Raoul Schütz, ad hoc PG

Keine Kommentare: