Keine Angst, ich werde mich nicht in grundsätzlichen politischen Chauvinismus-Diskussionen verstricken.
War gestern an einer JH-Feier eingeladen (man kann's auch so nennen und zwar beides). Am Eingang wurde man gebührlich begrüsst und eingelassen, anschliessend ging es zur nicht-sicherheitstechnischen Eingangskontrolle. Irgendjemand fand dann heraus, dass ich nicht auf der "Gästeliste" war, das Problem wurde dann aber durch eine Rabattgewährung für die Schutzgeldzahlung des Monats April meinerseits rechtzeitig beseitigt.
Anschliessend Einlass und erste Beschauung des Publikums. Erstes Befremden: Nur verheiratete Paare (und einige Singles, liefen aber ausser Konkurrenz). Erstaunen und Bestätigung in einem, weil es wieder einmal zeigte, dass man in dieser Stadt wohl per non verbal agreement übereingekommen ist, dass es eben nicht dasselbe ist, wenn man verheiratet ist oder nicht und deshalb konkludent eine dementsprechende Zweiteilung der Gesellschaft vorgenommen wird. Das alles macht natürlich sehr viel Sinn, vor allem angesichts der Tatsache, dass wir ja so viele sind und deshalb ein natürlicher Cut entsprechend unausgesprochenen gesellschaftlichen und gar nicht willkürlichen Kriterien absolut zu befürworten ist.
Jedenfalls bin ich vor einer Flasche Red Label gelandet, was mich vor weitere Probleme stellte. Der Anlass liess in den ersten Zügen eine gewisse Verkrampftheit ("lasst uns fröhlich sein") erahnen. Schliesslich war aber die Versuchung erstens zu jäs und zweitens zu offensichtlich, als dass ich ihr hätte erlegen können.
Als alle ihre Plätze gefunden hatten (und was für welche), gab es eine kurze feierliche Eröffnung durch die Organisatoren mit einer offiziellen Eröffnung der Feier mit anschliessender Kerzenzündung, welche wohl eine laizistische Version von Nerot Chag/Shubbes darstellen sollte. Wiederum wurde eine symbolische mehrfache Teilung der Anwesenden vorgenommen, indem drei Lichter gezündet wurden: Eines durch diejenigen, welche sicher Aliyah machen werden, eines für diejenigen, welche sich noch nicht sicher sind, und eines für diejenigen, welche sicher sind, hier zu bleiben. Für die erste Kategorie wurde ein Zünder nominiert, für die zweite fand sich knapp noch ein Freiwilliger und für die dritte wollte sich dann überraschenderweise niemand prostituieren (wär ja auch beschämend, dies einzugestehen).
Für den Unterhaltungswert wurde noch ein Quiz zu Israel eingebaut (O-Ton: Leuts, sogar die Drittklässler zeigen jeweils mehr Begeisterung als ihr) mit anschliessender Tombola.
Nach mehrfachem Fressomat gab es dann Sketches aus der Sektion Israeli Comedy online und dann gab man sich (oder doch - fast - niemand richtig) noch das Karaoke zum Besten.
So, das wärs. Nun kann auch mein Arbeitstag beginnen...
Dienstag, 24. April 2007
Jom Haazmaut
Textowiert durch Gonzalez Tripolensis um 08:57
Labels: Gid Hanashe, Inyanei de Yuma
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