Dienstag, 31. Juli 2007

Segelturn vor Genf, Kapitel 0.1


Also, das Luv ist im Has und der Spinnaker hat einen Knoten. Wie das ganze aber auf russisch heisst, entzieht sich bisher meinen Kenntnissen. Langsam bereue ich es jedenfalls, dass ich noch kein "Segeln für Dummies" gekauft habe. Eine Matrosenmütze gibt's bis anhin auch noch nicht.
Kurzum: Ich habe heute morgen auf dem Festland übernachtet, hab geschlafen wie ein Urzeiten-Findling und war ziemlich überrascht darüber, dass mich das Meer noch nicht rausgerufen hat, wie man das in den Tagebüchern von Mr. Spock oder eher noch bei Jules Verne nachlesen kann. Heute morgen beim Frühstück im Hafen ist ein Seemann von den Nikkobaren zurückgekehrt und hat vermeldet, dass er bei den Azoren einen Slalomparcours zwischen den Seefeuern (die Feuersbrunzten von den Kanaren haben inzwischen schon auf die See übergeschlagen) einlegen musste und dass wegen der Juli-Sonneneinstrahlung an den Infrarot-Feldstecher von Bertarelli nicht zu denken ist. Der Respekt vor der Hohen See ist hier wirklich sehr gross. Auch die Schwertfischfänger sind bisher ausgeblieben, dafür hat mir jemand ausgerichtet, dass Lino auf der ecuadorianischen Walewatcher-Nusschale immer noch seitenüber hängt und seine Seele auskotzt...
Ich werde Euch jedenfalls über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten (Wireless auf dem Boot funzt leider immer noch nicht, also kann ich nicht versprechen, dass ich Eure Mails heute lese...).
Hals- und Mastbruch
Gonzalez, Klassesegler erster Stunde
PS: Und nun zu Deutsch für die Poesiefeinde unter uns: Leider ist die Windgeschwindigkeit bisher zu hoch (das ist das einzige, das ich dem russischen Gewäsch entnehmen konnte) und für Novizen und Unfitte wie den Schreibenden und seine schöne Kapitainesse der Segelkunst doch zu anforderungsreich. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt.

Keine Kommentare: