Mittwoch, 21. März 2007

Inyanei de Montezuma

Um meiner Stimme wieder Gewicht zu verleihen, dem schier erdrückenden Arbeitsvolumen gerecht zu werden (ja, ich bin auch ein jüdisches Schicksal) und doch etwas zur Unterhaltung zum Besten zu geben, anbei drei kurze Anekdoten:

1) Sonntagmorgen in Strassburg, Szenario Büschänscher (Buchinger für die Weisswürste untern uns). In weiser Voraussicht habe ich den Tatort frühzeitig betreten und entsprechend abgesichert. Mit zwei vollen Wägelchen - unter anderem mit 12 Paketen Mazzes, 12 Liter Payssech-Milch, 18 Flaschen Wein und drei Kuhhälften - man weiss ja nie) habe ich die Szene wieder verlassen. Das Gefühl war eindeutig apokalyptisch. Unter anderem wurde man von anderen Zürchern, welche meist einem gemieteten Kleinlaster und am unkontrolliert-hysterischen Stimmvolumenpegel zu erkennen waren, mit Sprüchen angehauen wie: "Häsch ois aber au öppis glah, gäll, hähähä", was die ohnehin schon strapazierten Nervenkostüme erst recht zum vibrieren brachte. Um 11 Uhr war's nicht mehr zum aushalten und ich bin geflüchtet - soweit das mit zwei vollen Wagen überhaupt möglich war.Das Gefühl ist aber ohnehin einmalig und nachahmenswert. Schon nur wegen dem Schmugglergeist beim behelfsmässigen Verstecken der Ware im Auto und dem Hormonstrom nach unbehelligten Passieren der Grenze - Ende Teil eins.

2) In diesen Kontext passt auch die Geschichte, dass am Fest zu Ehren von Knäckebrot und gestörter Darmtätigkeiten in der teutonischen taratata-Kehille nun neuerdings keine beschrifteten Eier mehr gekocht werden dürfen. Grund: Die Schriftstempel bestehen aus Leim - und Mehl, was in kochendem Wasser zu wotts-gar-nöd-wüsse-Phobien führen kann. Bessere Sorgen kann man sich übrigens fast nicht vorstellen. Vor allem der Gedanke, in der Migros eine Kassierin fragen zu dürfen, ob sie auch Eier ohne Beschriftung hätten. Ist aber eh gleich, weil am Payssech geht's nur ums Fragen, dafür aber bis drei Uhr morgens.Beshem Aumrau übrigens: Linux, Ende Teil 2

3) Der Rabbiner derselben Gemeinde fährt übrigens sein Fahrzeug selbst. Anscheinend wurde er letzthin darauf aufmerksam gemacht, es gezieme sich für einen Vertreter seiner Gilde nicht, selbst hinter dem Steuerrad zu sitzen. Er solle sich doch - auch gegen seinen eigenen Willen - einen Kutscheur besorgen, am besten einen mit weissen Pferden, einem Baguette-Berret und schwarzpoliertem Schnauz. Natürlich auch beshem Aumrau, diesmal aber aus Personenschutzgründen anonym.

Ausser Kategorie und ohne Vorankündigung folgt noch eine Bitte um Auflösung eines etwas befremdlichen Traums meinerseits. Vom Freitag auf den Shubbes habe ich geträumt, ich sei damit betraut worden, George Dubya Bush's Kleinkind zu hüten. An die Details und Umstände kann ich mich ehrlich nicht mehr erinnern, ich weiss aber noch ziemlich genau, dass es in Windeln war und ich zu gegebener Zeit dieselben wechseln musste und die Dubya-Junior-Junior-Exkremente von seinem Arsch abschmieren musste. Er war übrigens überraschenderweise wirklich voller Scheisse.
Deutungserklärungen und Spenden für eine extensive Psychotherapie sind herzlich willkommen.

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