
Fakt ist aber auch gleichzeitig, dass die Gesellschaft inzwischen ein Riesenproblem hat. Jugendliche haben den Tod eines Jugendlichen am Sonntag Abend und nach Absage von Roma-Cagliari zum Anlass genommen, um in ganzen Quartieren einfach Randale und Zerstörung walten zu lassen. Es wurden nicht mal Parolen skandiert, wie dies an einer 1. Mai-Demo der Fall sein könnte, sondern es ging einfach um der puren Zerstörung Willen. Es kann bei solch einer Zerstörungswut nicht mehr einfach davon die Rede sein, dieses Problem sei im Fussball entstanden, sondern der Fussball und die Stadien werden mehr und mehr Kanal und Katalysator von Energien, welche allein dieser Sport nicht auslösen kann.
In Italien werden jetzt jedenfalls für das Fortbestehen der Geldmaschinerie Calcio verschiedene Hebel angesetzt, wie es sogar die Schweizer Schnäuze schon eine Weile tun: Auswärtsbeschränkungen bzw. -verbote, Fanpass, das ganze Programm. Die Ultràs der S.S. Lazio jedenfalls wird es kaum freuen. Kaum eine Fankurve setzt sich politisch in Italien so klar in Szene und polarisiert wie die blauweisse Römer Fankurve. Schockierende Bilder wie die untenstehenden sind am Trauerzug für Sandri gestern teils am Ausgang der Kirche geschossen worden. Und an Sonntagen ist das dann die Kurve, in welcher Spruchbänder wie "Odio e disprezzo a chi rovina la vita della gente" (Hass und Abschaum für diejenigen, welche das Leben von Menschen ruinieren) in absurder geschichtlichen Verklärtheit die Exponenten des Faschismus und Nazismus anbetet. Strube Zeiten....

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