Montag, 3. Mai 2010

Vorschriften sind für andere

Der Staat hat sich zum Ziel gemacht, mittels Gesetzen und Veordnungen die "Spielregeln" eines geordneten Zusammenlebens zu ermöglichen. Gewiss, nicht hinter jedem Paragraphen ist auf den ersten (oder zweiten Blick) der Gedanke des Erlassers zu erkennen.

Doch es gibt durchaus Gebote, die Sinn machen. Zum Beispiel die Deklarationspflicht von Lebensmitteln. Ob im Quartierladen, Coop, Lidl, Aldi oder Migros: Auf der Verpackung (egal ob Fleisch oder nicht) gehört von Gesetzes wegen mindestens: Inhaltsangabe, Verpackungsdatum, Haltbarkeitsdatum und Gewicht. Das macht durchaus Sinn, sind die Ingredienzien der einzelen Produkte oftmals kaum von blossem Auge auszumachen.

Doch das gilt nicht für unsere Lieblingsmetzgerei von der Aemtlerstrasse: Dort wird Fleisch abgepackt, tiefgefronen, verkauft und sogar bequem nach Hause geliefert. Soweit so gut. Was fehlt? Alles. Ein Blick auf die Verpackung zeigt einzig das Siegel mit dem Hinweis, dass das Fleisch auch ja koscher ist, das Fleisch aus Frankreich stammt und in der Schweiz produziert wurde. Aber was für Fleisch? Wieviel Fleisch? Wann wurde es verarbeitet und abgepackt? Wie lange ist es haltbar?



Zugegeben, meine Schmerzgrenze der Toleranz hat nach einigen unschönen, verschimmelten Vorfällen im vergangenen Herbst etwas gelitten. Trotzdem muss die Frage an dieser Stelle erlaubt sein: Was soll das?!?

Bleibt einzig die Hoffnung, dass der Konsument auch wirklich das Fleisch erhält, was er gemäss seinen Vorstellungen und Wünschen gekauft hat, dass das Haltbarkeitsdatum in die Zeit nach dem genüsslichen Verzehr fällt und vor allem, dass irgendwann einmal die hiesigen Vorschriften auch von den Unsrigen beachtet werden.

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