Mittwoch, 26. Mai 2010

Min haMeizar oder wie Selecao aus der Asche stieg

(Anleitung: Spielbericht ist mit dem Hans Juckerschen Schnauznuscheli und der ihm eigenen Emotionslosigkeit zu lesen - man stelle sich einfach vor, es handle sich um ein Abstrait aus dem Telefonbuch)
Es scheint eine sonderbare Gewohnheit der Kanarien-Mannen geworden zu sein, einen Saisonstart so schlecht wie schimmlige Schokoladenmousse hinzulegen, sich gegenseitig die Galle ins Gesicht zu schmieren und am Ende doch wieder dazustehen, als sei man nie weggewesen. So auch heute Abend. Man geht gegen den Serien-Halbfinalisten und ständigen Tabellenleader Jöst for Fön eher zufällig mit einem Tor in Führung und kommt mit den Dribblings des Gegners über weite Strecken überhaupt nicht zurecht. Zu allem Unglück kommt auch noch Pech dazu: Nach wenigen Spielzügen reisst eine alte Oberschenkel-Zerrung eines Simchesnachisten wieder auf, worauf dieser für praktisch für die gesamte Spielzeit ausfällt. Auf der anderen Seite wechseln sich die gegnerischen Feldspieler im Tor ab, da der Stammwart mit gebrochenen Fingern nur auf der Galerie Platz finden kann. Der Pausenstand lautet sodann 5:3 für den Tabellenführer.
Der Spielverlauf verläuft weiterhin mit wechselseitiger Front, Selecao gelingen aber nun mehr Gegenstösse und es vermag auch einige Weitschüsse im gegnerischen Gehäuse zu versorgen, sodass das Spieldiktat wechselt und die Kanaristen verdient in Führung gehen. Die letzten Minuten erinnern sodann an vergangene Duelle, wo es zeitweise aussah, als könne Jöst for Fön mit einem Schlussfurioso den Spielstand noch zu kehren. Doch das Tor will nicht gelingen. Und so heisst der Überraschungssieger dieser zeitweise unterhaltsamen Begegnung am Ende verdient Selecao Simchesnaches. Spielstand 10:8.
Damit beträgt der Abstand zu den Halbfinal-Qualifikationsplätzen nun lediglich noch drei Punkte, welches Handicap aufgrund des Spielkalenders nun in Reichweite liegt.

PS. Und damit es gleich auch noch gesagt ist: Nein, wir freuen uns nicht über des berühmtesten Zungenschnalzers Helvetiens Muskelfaserriss. Unsere Nation ist ja ohnehin gesegnet mit einem unvergleichlichen Timing für KO-Verletzungen, wovon auch Streller ein Lied singen kann. Wenn ich aber sein Potential mit der Abschlussstärke von Ben Khalifa oder Bunjaku vergleiche, dann könnte man rein hypothetisch und verbotenerweise auch auf den Schluss kommen, dass uns nicht viel Besseres hätte passieren können. Wie gesagt: rein hypothetisch. Spanien schlottert jedenfalls schon.

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