Sonntag, 9. Mai 2010

Der FC Hakoah lebt immer noch


Unverhofftermassen ist heute Morgen die CC-Korrespondenz zu einem Comeback in der stämmigen Fanionformation des FC Hakoah gekommen. In der Hitze und der insgeheimen Freude über seriösen Gingg ging dabei zuerst völlig verloren, zu welch unmenschlicher Zeit sich der Rasenfrönende hierfür aus den Federn katapultieren muss, was für einen gewöhnlichen Sonntag ein absolutes Wochenend-Debakel bedeutet. Aber der Zweck heiligt ja die Mittel, und so nahm man die Umstände schön und willig in Kauf. Gegner war der Tabellenführer FC Dietikon, und entsprechend fand der Match mitten im Nirgendwo hinter einem Weiher in der agglomeratorischen Pampa statt. Die meisten Gesichter in der Kabine sind erschreckend jünger geworden und mahnen unweigerlich an das Gilben unser aller Lenzen. Da ist nunmehr ein Inka-Krieger, einzelne schmächtige Junge und ein paar Jungtalente, aufgrund welcher die muskulär dauerbelasteten Senioren immer noch die Hoffnung auf den abermaligen Aufstieg in der nächsten Saison wiederkauen. Und dann gibt's den einen oder anderen, der mit 40 Jahresringen-plus immer noch munter die Seitenlinie rauf und runterrasseln, als sei die Zeit stehen geblieben.
Das Prozedere ist gleich geblieben. Ein paar Verwegene sind viel zu früh (im Hakoah 2 hätten bestimmte Verdächtige damals hierfür wohl zur Sicherheit ein Kissen dabei), der grosse Rest findet entweder deutlich zu spät bzw. findet das Gelände erst im buchstäblich letzten Moment.
Der Match ist sodann schnell erzählt. Der CC-Korrespondent wurde in guter Reminiszenz vorerst auf der Stürmerposition eingesetzt, wo vorerst nicht allzu viel gelang. Sodann erfolgte eine knapp zehnminütige Pause auf der Bank, wonach die rechte Flügelposition zugeteilt wurde. Nach einer ausgeglichenen Startphase kassierte man nach 30 Minuten zuerst einen einfachen Penalty, dann einen Rasierklingen-Pass in die Sturmspitze, der verwertet ging und einen haltbaren Weitschuss aus grosser Distanz mitten zwischen die Ohren. Pausenstand 3:0. Nach der Pause ging's also vorbelastet weiter, jedoch stand die Hoffnung ziemlich urplötzlich wieder da. Nach einem Gewühl im gegnerischen Strafraum legte sich der CC-Flitzer den Ball auf den Schussfuss und wurde dort getroffen. Ein jäher Schwanensturz und der Schiedsrichter konnte sozusagen gar nicht anders als auf den Punkt zu zeigen, wonach der Esquimesen-Schwuger solid die Ecke fand: 3-1. Dann kam der Gaucho-Bruder noch in den Genuss eines unglücklichen Zweikampf mit dem gegnerischen Torhüter, worauf dieser liegenblieb und ausgewechselt werden musste. Dessen Ersatz, wohlbemerkt ein umgewandelter Feldspieler, musste danach in 35 Minuten genau e-i-n-m-a-l den Ball zur Hand nehmen. Zwei merkwürdige Freistossvarianten, zwei Big Saves von J, einen eigenen Linienretter mit angeklebtem Arm sowie der 613 Einwechslungen von Harry Dietikon Potter später stand das Resultat immer noch fest und der Schiedsrichter konnte sich einen friedlichen Sonntag aus der Lunge pfeifen.
Fazit: Chill ist anders, aber es hat mitunter durchaus wieder Spass gemacht, so zu tun, als gäbe es die apokalyptischen Zeiten des Hakoah 2 noch...

Keine Kommentare: