Donnerstag, 17. März 2011

Die Selecao auf dem Vormarsch

Wie mir berichtet wurde, findet die Selecao wieder zu alter Grösse und Stärke zurück. Gestern konnten in einem zähen und umkämpften Spiel die Haschochtim geschlagen werden, wobei zu bemerken ist das es nach dem Spiel noch zu dein einen oder anderen Mätzchen zwischen Fans und Spielern gekommen ist. Die JLeague Foundation für Recht und Verfassung, die Religionswächter des Hallenfussballs, haben sich der Sache schon angenommen.
Nach dem Spiel hat sich Schnuffel G., verdienter Spieler der Selecao und erklärter Hüter der Sprache, zu einem Interview bereit erklärt.

Ein grossartiger Sieg gegen einen der Aufsteiger dieser Saison, trotz oder wegen dem neuen Torhüter?

Der Sieg geht absolut in Ordnung. Der neue und alte Torhüter ist mit der neuen Situation und dem Erwartungshaltung der zahlreichen gegnerischen (Onkel-)Fans gut zurecht gekommen. Zwei, drei Unsicherheiten auf Weitschüsse aufgrund deiner weitaus nicht erholten Schulterluxation, grundsätzlich weiter rechts auf der Torlinie postiert, um Hechteinlagen auf die rekonvaleszente Schulter zu vermeiden. Zwei gute Reflexe auf weitwinklige Flachschüsse. Ein Ei muss er aber auf sich nehmen, wenn auch drei erhalten Tore gegen einen nominell starken Gegner eigentlich ein gutes Zeugnis ausstellen.

Was hat der Gegner falsch gemacht? Was ihr richtig?
Wir waren vor allem am Anfang und kurz nach der Pause aufgrund von wichtigen Mannschaftsumstellungen und der Rückkehr des Shiris etwas undisponiert. Was wir im Gegensatz zu letzten Auftritten gut gemacht haben, war, nach erlangter Führung den Ball zu zirkulieren, den Gegner zur Initiative zu zwingen. Dies ist sehr gut gelungen. Dem Gegner fehlten insbesondere die Einfälle und er war sehr stark auf zwei Einzelakteure angewiesen, von welchen sich einer kurz nach Beginn auch noch an der Schulter verletzte (das Spiel nach kurzem Unterbruch aber wieder aufnehmen konnte)

Die Selecao scheint sich nach der letzten "Seuchensaison" wieder gefangen zu haben, was wurde geändert?

Schwierig zu sagen. Vielfach fehlte uns in der letzten Saison das Wettkampfglück, der Torhüter verbreitete auch oft eine Ranzige Socken-Stimmung, was unsere Kreativität eindeutig hemmte. Zusätzlich hilft uns wohl auch, dass wir alle wieder einmal ein Jahr jünger geworden sind und uns auf unsere immensen technischen Fähigkeiten verlassen können.

Konnten die internen Probleme gelöst werden? Gerüchteweise soll einer der Verletzten eine Intrige gegen den Stammtorhüter gestartet haben?

Keine Ahnung, wovon Du sprichst. Der Exilant hat eh nichts mehr zu melden. Wir wollten ja alle nicht, dass er nur wegen uns ins Ausland fährt, wir nehmen das Resultat aber so, wie's das Schicksal uns beschieden hat. Er hat es ja provoziert. Ein Teil der Mannschaft wollte seinem Jersey in der Kabine nach dem Spiel noch einen gespritzten Weissen köpfen, wir fanden das dann aber doch zu viel des Guten.

Hat die Schulter noch Probleme bereitet?

Die Explosivität bei Reaktionen leidet noch und einige Bewegungen waren nicht natürlich. Ob ich in den kommenden Wochen auch ins Tor stehen werde, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass dieser Schritt deutlich einfacher ist, als sich als Feldspieler wieder aufs Feld zu wagen. Die Unfallgefahr ist auf harter Unterlage beträchtlich.

Du wurdest ja nach mässigen Leistungen zum Ersatz des Ersatztorhüters degradiert, wie gehst du mit dieser Situation um?

Das ist eine sehr subjektive Darlegung der Historie. Prinzipiell habe ich selbst den Antrag gestellt, dass wir auf den Spielermarkt zurückkehren und einen neuen Stammtorhüter verpflichten. Weil es mich oft zu stark reizt, aufs Spielfeld zurückzukehren. Je nach Spielweise ist es auch in der Halle trotz verkürzter Distanzen für den Torhüter schwierig, beim Spielaufbau kreativ mitzuwirken, was vielfach zu schweren Depressionen, Einsamkeit, Cholera und Magenverstimmungen führt. Ich habe auch die Verhandlungsgespräche geführt, wie damals auch schon, als wir den Interviewenden verpflichtet hatten. Von Degradierung kann keine Rede sein.

Hast du wieder den Ansporn die Nummer 1 zu werden?

Nr. 1 zu sein, ist ein Anspruch, den jeder Spitzenathlet an sich stellt. Auf dem Spielfeld, im Tor, zuhause, im Büro, überall. Um auf Deine provokative und spezifische Frage bezüglich Torhüterambitionen zurückzukommen: Eindeutig nein. Vielleicht mit fortschreitendem Alter und mangelnder Fitness mittelfristig schon. Und dazwischen immer gerne, wenn ich wieder mal von der Mittellinie eine ins Kreuz semmeln darf.

Wo sind Pluz und Churban Brünzel?

Pluz sitzt am Flughafen, weil er sich schon auf uns freut. Churban Brünzel wurde zum 18-jährigen Verschwinden von Bruno Manser wieder mal zu einer Inspektion im Untergehölz von Sumatra geschickt. Erste Rückmeldungen enthielten Spuren von Röstistücken in gefundener Fäkanik von als Schauspielern getarnten Panthern. Es sieht also nicht gut aus. Aber wir geben nicht auf. Geplant ist sodann auf dem Rückweg in die traute Heimat ein Zwischenstopp auf dem asiatischen Festland zur Feststellung der Befindlichkeit der dritten Person bzw. gespaltenen Identität.

Man bedankt sich für das äusserst freundliche Gespräch.

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