Dienstag, 6. Juli 2010

Gastronomie an der Côte d'Azur: Restaurant Binoutche in Juan-les-Pins

Im Zuge der Bemühungen, der CC-Leserschaft in regelmässig-unregelmässigen Abständen die lohnenswertesten (und weniger) gastronomischen Stätten auf dem ehemals blauen Planeten näher zu bringen, wurde eine Gesandtschaft von Chassidus Chübelsack vergangene Woche auf Pirsch nach Südfrankreich geschickt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass man sich dabei überall wie im Paradies wähnt. In Cannes alleine gibt es zwei koschere Metzgereien mit einer breiten Auswahl an Aufschnitt, Würsten etc, neben der Frischfleischsektion mit Lamms-, Rinds- und Kalbskoteletten, Entrecôtes und anderen exquisiten Teilen wie frischer Leber, Herz und anderen Innereien, nach welchen das Herz gieren mag. Der Grill kam jedenfalls nicht zu kurz.Für den auswärts zu essen begehrende Kulinaristen ergeben sich mindestens genauso viele Optionen. Am Strand mal verkauft ein Kiosk koschere Sandwichs und Hot Dogs (Hechsher-Situation nicht abgeklärt), daneben bietet Cannes zwei koschere Restaurants (Tovel und Kitchen), welche aber diesmal keiner genaueren Prüfung unterzogen worden. Hingegen wurde im Binou'tché (oben anders geschrieben, weil damit im Internet bessere Trefferquoten erzielt werden) in Juan-les-Pins diniert. Das Restaurant wird von einem südamerikanischen Chassid (Chabad-affiliert) namens Binou, daher der Name des Lokals, geführt und hatte bis vor wenigen Monaten eine milchige Küche. Inzwischen ist an der Tür nebenan eine fleischige Stätte entstanden, welche es in sich hat. Die Ausstattung ist sehr gut und mondän gewählt, das Interieur ist mit verschiedenen Aufnahmen von New York - und einem unübersehbaren Konterfei von Rav Schneerson - dekoriert. Die Karte besteht aus zwei Seiten von verschiedenen Vorspeisen, (fleisch- und fischhaltigen) Salaten sowie einer Vielzahl von Hauptspeisen und Fischen. Zur Vorspeise wurde ein Salat mit Foie Gras und Feigenkompott getestet. Die dazugehörige Sauce war geschmacklich gut gewählt, nicht zu bitter und in einem passenden Volumen.
Zur Hauptspeise wurden das Entrecôte Rossini (d.h. mit Gänseleber-Zulage) und einer exquisiten Sauce sowie die Entenbrust an süsser Sojasauce und eingelegten Feigen getestet. Das Fleisch kam exakt in der gewünschten Garzeit und schmeckte vorzüglich frisch grilliert. Die Pommes Frites kamen als Beilage in einer Konsistenz, wie man sie in der Schweiz schon sehr, sehr lange in koscheren Restaurants nicht mehr geniessen konnte: Gross, gut gefärbt, nicht zu weich, gut gesalzen, was ein Genuss. Unnötig zu sagen, dass nach diesem kulinarischen Feuerwerk und einem übermässigen Völlegefühl die Auswahl eines Desserts ausblieb.

Entenbrust und Entrecôte Rossini

Fazit: Der Besuch ist für fleischophile Südfrankreich-Besucher mehr ein Muss als ein Soll. Juan-les-Pins ist auch für ein abendliches Flanieren entlang der Strandpromenade absolut zu empfehlen und in vielem deutlich freundlicher als die ungleich grösseren Cannes oder Nizza.

Binoutché-Chassidus Chübelsack-Spezialofferte: Besucht bei Eurem nächsten Côte d'Azur-Besuch das Binoutché in Juan-les-Pins, erwähnt, dass Ihr auf Empfehlung von Chassidus Chübelsack gekommen seid und kommt so in den Genuss einer 20%-Reduktion auf Eurer Konsumationsrechnung.

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