Dienstag, 5. April 2011

Taktikstunde mit Onkel Lino: Ottmar, wir müssen reden!!!

Lieber Herr Hitzfeld,


Es ist Zeit für ein paar ernsthafte Worte. So kann es nicht weitergehen. Ausscheiden in einer Qualifikation darf die Schweizer Nati immer, aber die Art und Weise wie sie das tut ist das Entscheidende. Was ich seit der WM sehen und erleben durfte ist schlecht, grausam und UNWÜRDIG um es Deutsch und deutlich sagen zu dürfen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, mit dem Rücktritt der Herren Streller und Frei ist es spätestens, SPÄTESTENS, an der Zeit den Umbruch einzuleiten. Ich als Ihr treuer Begleiter will Ihnen hiermit ein paar Denkanstösse mit auf die anstehende WM Quali mitgeben.
Beginnen wir beim Spielsystem. Ich kann ja nachvollziehen wieso es mal hiess das ein 4-4-2 mit zwei 6ern das A und O sei und nur mit diesem so Offensiv schwache Mannschaften wie die Schweiz etwas holen könnten.

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Aber ich erlaube mir zu sagen das dieses System einfach nicht mehr Zeitgemäss ist. Es ist schlicht weg zu defensiv.
Spätestens seit der WM sollten man wissen das der richtige Mix zwischen stabiler Defensive und aggressiver Offensive, inklusive Forechecking in der gegnerischen Hälfte, so wie es die Deutschen und Holländer spielen, das Mass der Dinge ist. Wieso nicht also mal ausprobieren, in den letzten verbleibenden EM Qualispielen kann man solche Dinge getrost mal einstudieren. Wie soll so etwas aussehen? Ein 4-3-3 mit Raute wäre ein Beispiel:

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Die Namen dürfen Sie selber einfüllen, so viel Arbeit muss sein. Die zentrale Figur ist und bleibt weiterhin die 6er Position, die aber viel Offensiver ausgerichtet sein MUSS damit das ganze funktioniert. Zusammen mit den beiden Aussenläufern und den drei Offensiven muss versucht werden, den Gegner ständig unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen zu können, gleichzeitig muss sofort in den Angriff umgeschaltet werden wenn man in Ballbesitz kommt. Ungefähr so wie das Dortmund zur Zeit macht. Der Schlüssel meiner Meinung nach ist das Spieltempo bei eigenem Ballbesitz. Es muss kompromisslos der Weg nach vorne gesucht werden, 2-3 drei schnelle Pässe nach vorne und dann muss eine gefährlich Situation entstehen. Immer wieder hat man ja davon gehört das die Schweiz zu wenige gute Stürmer hat. Bei diesem System verteilt sich die Last ja auf die ganze Offensivfraktion, und nicht nur auf die Stürmer und Aussenläufer allein.
Die für die Schweiz am schwierigsten zu besetzende Position ist wohl die des zentralen Offensivmannes, Hakan Yakin wäre eine Kandidat, Moreno Costanzo vielleicht ein anderer. Er muss nicht nur aus dem Mittelfeld heraus gefährlich werden können sondern soll auch selber anspielbar sein können und, vor allem, Torgefahr ausstrahlen.
Ob es funktioniert? Keine Ahnung, aber ich bitte Sie eingehend, Mut zu zeigen, Willen zur Veränderung und ich möchte sehen können das die die 11 auf dem Platz zumindest ansatzweise ein Spielsystem befolgt. Dann kommt es gut, ganz bestimmt.

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