Sonntag, 12. Oktober 2008

So schön gesagt!!!

Diesem Artikel aus Baz/Tagi möchte ich nichts hinzufügen (ausser ein dreifaches hip hip HURRA hip hip HURRA hip hip HURRA)....

viel Spass

etnu


Benissimo: Thurnheer zum Pausenclown verdammt

«Freche» Gäste, Telefon-Kandidaten und eine Flasche Rimus: Das SF-Flaggschiff ist ein Schulbeispiel für geriatrische Samstagabendunterhaltung.


Bewährtes Unterhaltungskonzept: Beni Thurnheer in der Benissimo-Telefonzentrale.


Gestern war ein grosser Fussballabend. Zum Einen rang die Schweiz Lettland nieder, zum Anderen blieb einem Beni Thurnheers Kommentar erspart. Denn dieser moderierte am Samstag Abend Benissimo. Unglückliches Timing für Beni? Nein: Der dienstälteste Sport-Kommentator fährt die Nati-Berichterstattung zurück. Ob freiwillig oder nicht, sei hier nicht näher kommentiert.

Das gestrige Benissimo lässt indes vermuten, dass Thurnheer auf eine Vollzeitkarriere als Showmaster setzt. Hochmotiviert schritt er zu Showbeginn durch ein Spalier aus Tänzern und hiess das Publikum mit einer Salve einstudierter Witze zur Euro und der Finanzkrise willkommen. Den Leuten war aber nicht zum Lachen. Vielleicht hatten sie selber Geld verloren, vielleicht war Beni aus der Übung, immerhin lag eine lange Sommerpause hinter ihm. Dem Sendungskonzept sah man die Auszeit allerdings nicht an. Seit gefühlten 50 Jahren kommt die Samstagabendkiste unverändert daher: Haufenweise Showeinlagen, Telefongespräche und von der Decke regnets Swisslose.

Tausendsassa mit kurligem Englisch

Beim Showblock hatte das SF in Sachen Zielgruppen-Bedienung wieder mal alle anvisiert. Unter anderem traten auf: Der familienaffine US-Künstler Burl, der riesige Seifenblasen durchs Studio blies. Starsänger Helmut Lotti gab für Schwiegermütter eine Swing-Nummer zum Besten. Und fürs erweiterte Pop-Feuilleton hatte man Pink parat. Die US-Sängerin wurde von Beni Thurnheer tatsächlich als «eine Freche» vorgestellt. Pink rutsche dann auch ganz unartig auf den Knien herum. Danach Thurnheers obligates Kurzinterview mit dem Star des Abends. Wie immer profitierte er dabei von seinem Exotenbonus; für weitgereiste Stars ist der Schweizer Tausendsassa mit seinem kurligen Englisch wohl eine willkommene Abwechslung im globalisierten Showbusiness-Groove.

Fast schon anachronistisch muten die Telefongespräche mit hoffnungsvollen Millionen-Kandidaten an – wenn denn mal einer den Hörer abnimmt. Bis dahin überbrückt Thurnheer indem er seine Assistentin, die Vize-Miss-Schweiz 2003, über ihr Privatleben befragt. Ob das die Zuschauer interessiert? Egal. Benissimo, das verrät ja schon der Sendungstitel, ist die grosse Show des Beni Thurnheers – sollte es wenigstens sein, doch abgesehen vom Pink-Interview hielt sich Beni bedeckt. Von der «Abwechslung für die ganze Familie» , für welche die Telefongespräche laut SF-Programmhinweis sorgen, ist nichts zu spüren. Stattdessen akute Gähnreflexe des Zuschauers schon beim zweiten Anrufer. Sogar das Gespräch mit dem Gewinner liess keine Emotionen hochkommen. Die Nachricht, eine Million gewonnen zu haben, nahm dieser höflich zur Kenntnis. Zur Feier des Tages werde er eine Flasche Rimus köpfen. Immerhin.

Mehr Interviews für Thurnheer!

Konzeptuell mag man über Benissimo geteilter Meinung sein. Sicher ist: Eine Unterhaltungssendung steht und fällt mit dem Showmaster. Der von Geburt aus glamourfreie Thurheer wurde Moderator, weil er als schlagfertig gilt. In der Tat ist er nicht aufs Maul gefallen, bloss kann er dies in Benissimo nicht zeigen. Deshalb an dieser Stelle eine Bitte ans SF: Mehr interessante Interview-Partner für Thurnheer! Ansonsten bleibt als Entertainer, was er auch für manche Fussballfans ist: Ein gmögiger Pausenclown.

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