Donnerstag, 23. Oktober 2008

Peter Landolt a.k.a der Samichlaus



Auf der Grauzone zwischen Teufel und Robocop taumelte in der alten Stätte des Hardturms (für die Anhänger der objektiven Seite der Geleise auch Kiesgrube genannt) als Sicherheits-Chef Peter Landolt herum. So führte er rechtlich wie durchführungstechnisch sehr fragwürdige Verhaftungsaktionen im Anschluss an Spiele durch (2007 in der Rückrunde bei FCZ-Luzern 3:0) durch, mit welchen Aggressionen erst recht geschürt wurden und stiess Fans und Anhängern mit überhartem Einsteigen und Repression vielfach vor den Kopf. Nun bringt ein Artikel der WOZ, welche im Blick zitiert wird, zum Vorschein, dass Herr Landolt mit Hooligans näher verbandelt war, als er dies je eingestanden hat und teils wilde Stripperinnen-Parties für die Hardturmfront, einer Hooligan-Vereinigung am rechten Rand der GC-Kurve, organisiert hatte. Man lese den folgenden Text aus dem Online-Blick vom Montag mit Verweis auf den revelatorischen Artikel aus der WoZ:


Es war im Jahr 2004, als Peter Landolt noch für die Sicherheit des Grasshopper Club Zürichs verantwortlich war. Wie die «WOZ» berichtet wanderte Landolt zu dieser Zeit auf einem schmalen Grat. Landolt erfüllte neben seinem Amt als Sicherheitschef bei den Zürchern auch jenen des Eventmanagers.
«Chlaushock» für die Hardturmfront
Und so organisierte er auch einen Samichlausabend für die Hardturmfront, eine der gewalttätigsten Hooligangruppen in der Schweiz, politisch weit rechts orientiert. Im VIP-Zelt der Grasshoppers führte Landolt durch den Abend. Unter anderem kettete er einen Mann mit nacktem Oberkörper an eine Stange in einem mitten im Zelt aufgebauten Käfig. Auf der Brust des Mannes prangt ein grosses Hakenkreuz.
Der Grund für die Ankettung: Der Hooligan hatte im Bingo den Hauptpreis gefangen - einen wilden Tanz mit drei asiatischen Stripperinnen.
Ging Landolt mit dieser Party zu weit oder hält er sich seine Feinde nah? Landolt sei es um Kommunikation gegangen, er habe die Leute abholen wollen, sagt der Hooliganbekämpfer zu der «Wochenzeitung». Landolt weiter: «Wer näher an den Leuten dran ist, hat sie besser unter Kontrolle.»
Das Resultat waren tatsächlich Respekt und Vertrauen. Doch wo gemeinsam eine solche Party gefeiert wird, dort ist die Vertrautheit schon bedenklich gross.
Und tatsächlich - nachdem Landolt 2003 und 2004 einen solchen Abend für die Hooligans organisiert hatte, fand das dubiose Feiern ein Ende. «Mir war letztlich nicht wohl dabei. Diese Vertrautheit - sie ging zu weit. Es ist ein schmaler Grat», gibt denn Landolt auch zu.
Heute zu delikat
Auch aufgrund seiner heutigen Position würde das Sicherheitsoberhaupt keine solchen Partys mehr organisieren. Zu delikat sind die Feiern für einen Letzigrundmanager und Präsidenten der Sicherheitskommission.
Die beschriebene Feier passt auch nicht zu Landolts sonstigen Auftritten in der Öffentlichkeit. So steht er in der Öffentlichkeit immer wieder für harte Strafen gegen den Hooliganismus ein.
Inzwischen ist auch zum Vorschein getreten, dass Landolt Gratistickets an Anhänger mit Stadionverbot verteilt hat, weshalb er nun beurlaubt worden ist (Tagi-Online-Artikel).

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