Freitag, 22. Februar 2008

CC Bildungsreise in den Norden

Bekanntlich sind der geschätzte Gonzales T. und ich die letzten beiden Tage in den hohen Norden gefahren, um uns auch was internationale Zusammenarbeit betrifft weiterzubilden. Nebenbei fand auch noch ein Fussballspiel statt, dies soll aber nur eine Randbemerkung wert sein. Aber nun der Reihe nach.
Am Mittwoch Abend, nach dem man sich noch gemeinsam den Cl Match gegönnt hatte, trudelten der verehrte GT und ich am 23:15 am Hb ein. Ca. 300 Leute warteten dort auf den Zug, beziehungsweise das Gefährt welches uns nach Hamburg bringen sollte. Nach den Erfahrungen mit den Fanzügen nach Basel erwartete man ein Gefährt aus Nachkriegsbeständen, aber die SBB liess sich nicht Lumpen und stellte einen Hundskomunen Zug bereit. Platz fanden wir im Nichtraucher Abteil, was sich in Nachhinein als grosser Vorteil herausstellte, da dort die Luft und der Geschmack an nächsten Morgen noch einigermassen erträglich waren. Da es bereits einigermassen Spät war, versuchte man bei Lärm, Licht und kotzenden Mitreisenden zu Schlafen, Herr GT war diesbezüglich erfolgreicher als der Schreibende.
Der nächste Morgen bot im Zug ein Bild des Grauens. Ein Gestank nach abgestandenem Bier und kaltem Zigarettenrauch, sowie komische Leute mit Gesichtern wie Halbtote. Ankunft in Hamburg war ca. 12:15, Treffpunkt für die gemeinsame Reise zum Stadion war 14:00, es blieb also nicht viel Zeit um diese schöne Stadt anschauen zu können. Sogleich machte das CC Reise Team sich auf die Suche nach einem schönen WC, welches im erstbesten Hotel am Bahnhof gefunden wurde. Dort fragte man auch nach einem Platz um das Morgengebet verrichten zu dürfen, was uns aber verwehrt blieb. Ich hatte deshalb keine bessere Idee, als in der Bahnhofsmission nachzufragen, ob es dort oder im Bahnhof einen okumenische Andachtsraum hat. Nun, der nette junge Herr mit den Gummihandschuhen in der Mission hat uns dann sehr freundlich auf den Weg geschickt. Nach einem lebenswichtigen Kaffee vertrödelten wir uns die Zeit mit Herumstenzen in Hamburg, welches wirklich eine schöne Stadt mit tollen Einkaufsmöglichkeiten ist. Wird beim nächsten Mal dort ausgiebig nachgeholt. Hier ein paar Eindrücke:

Getroffen hat sich der ganze Mob dann auf dem Rathausplatz. Etwa 500 Leute, alle mehr oder weinger betrunken,und 50 Polizisten die das ganze beobachteten. Aus lauter Langeweile fing ich ein sehr erhellendes Gespräch mit einem Polizisten an. Sehr freundlich sind die, da können unsere Schlümpfe noch was lernen. Eine Gruppe der Grünen, in Hamburg sind am Sonntag Wahlen, wollte mit einer Aktion auf sich aufmerksam machen. Sie sorgten für grössere Erheiterung der Fans, und die ganze Aktion war nach 5min vorüber da die Fans anfingen in die Kameras zu singen und sich ständig ins Bild drängten. Danach ging man gemeinsam mit der Polizei zum Stadion. Wer gedacht hatte dass in der Schweiz die Kontrollen streng sind, es ist kein Vergleich zu Deutschland. Niemand zu klein ein Terrorist zu sein, wir mussten unsere Rucksäcke abgeben weil die Securities nicht wussten was unsere Tfillin zu bedeuten haben und brauchten eine halbe Stunde für die Sicherheitskontrollen. No comment. Einmal im Stadion, war man überwältigt von der Grösse des Stadions. Eine Riesen Schüssel, mit steilen Rampen und guter Sicht sogar von den Ecken aus. Wahnsinn. Seht selbst



Und wer auch gedacht hatte das es im Letzi kalt sei, in diesem Stadion weht einem der Wind 90min lang konsequent an den Hinterkopf und macht den Besuch des Spiels unerträglich. Danach lungerten wir noch ein bisschen herum und schon war auch wieder die Heimreise angesagt, dieses Mal sehr gesittet und ruhig.
Alles in allem war es eine sehr bereichernde Reise, die den eigentlichen Grund der Reise, das Spiel, fast vergessen liess. In diesem Sinne, HANDS UP für Hamburg bis zum nächsten Mal,
euer Reiseleiter
GUYSOLINO

1 Kommentar:

Gonzalez Tripolensis hat gesagt…

Unvergessen soll an dieser Stelle auch unser Banknachbar (diese Rotzsitzplätze der SBB verdienen leider keinen besseren Ausdruck) bleiben, der es schaffte, während meines Tiefschlafs im Vollsuff aus dem fahrenden Zug zu reiern und dessen Abfälle drei Fenster weiter aufgrund fragwürdiger Lüftungsideen der Nachbarn wieder den Weg in das Abteil fanden. Yummie!
Das Gespräch mit dem Bullen war dann nicht ganz so unspektakulär, wie dies von Meister Guysolino in seinem Brüller-Artikel formuliert hat. Ich bin fünf Minuten um die beiden turtelnden Volltrottel gekreist, bis den beiden entgeistert in die Goschen geschrien habe, ob sie eigentlich alleine sein wollten.
Und die Schikanen der germanischen Stadionschnäuze war etwas vom unsäglichsten überhaupt. Bitte drei Schritte nach links, zwei nach hinten, alle mir zusehen. Und dann fing ein deutsch FCZ-Anhänger noch mitten aus der Horde an, "Scheissbullen" zu rufen, als er dann tatsächlich von diesen Affen rausgeholt und fast verhaftet wurde. Unglaublich.
Zusammenfassend ein Erlebnisreisli sondergleichen. Dank v.a. den Realisatoren dieses Reislis für dessen bleibenden Eindrucks. Schebeschonogäch!