Donnerstag, 15. September 2011

Top Gun - 25 Jahre Männlichkeit



Mit Top Gun feiert in diesen Tagen einer der ganz grossen Filme seinen 25 Geburtstag. Produziert vom erfolgreichen (und damals noch praktisch neuen) Duo Jerry Bruckheimer und Don Simpson verhalt dieser Film sowohl seinem Genre wie auch diversen Darstellern zu grossem Ruhm bzw. zu einer grossen Karriere. Grund genug, uns diesem Film noch etwas genauer anzuschauen.

Rolle in der Filmgeschichte

Gewonnen hat der Film zwar "nur" einen Oscar für den besten Song ("Take My Breath Away"). Dies liegt wohl vor allem auch daran, dass die Rollen nicht all zu viel Tiefgang haben und nicht so schwer zu spielen sind. Zudem war das Genre damals nicht unbedingt das beliebteste bei der Academy. Allerdings gilt der Film heute als einer der grossen Vorreiter in der Sparte "Kriegsfilm". Auch wenn der Krieg selbst nur kurz dargestellt wird, beleuchtet der Film sehr gut die Beziehung zwischen den auf den Einsatz wartenden Soldaten und ebenso deren Gefühlswelt. Themen die seither in Filmen wie, Full Metal Jacket, Jarhead oder auch Hurt Locker u.v.m. aufgegriffen werden.

Viele heutige Stars in Hollywood spielen in Top Gun noch Nebenrollen, für die sie nicht sehr oft erwähnt wurden. Heute sind Leute wie Val Kilmer, Tim Robbins oder Meg Ryan ferste Film-Grössen.

Männlichkeit

Einer der meist diskutierten Themen rund um diesen Film ist das Thema Männlichkeit. Der Film stammt Gott sei Dank aus einer Zeit, in der Männer ohne Probleme ohne Helm auf ein Motorradsteigen konnten. Oder in der es (auch modisch) OK war, in engen Jeans und oben ohne Beachvolleyball zu spielen.

Die so offen zur Schau gestellte Männlichkeit hat in den letzten 25 Jahren aber auch oft das Thema Homosexualität auf den Plan gerufen. Da ich es schlicht nicht besser formulieren kann als einer der Meister des Faches, überlasse ich für dieses Thema einem gewissen Herrn Quentin T. die Bühne (aus dem Film Sleep with me):


Kritik am Film

Wie immer bei Kreigsfilmen, gab es auch rund um Top Gun kritische Stimmen. Insbesondere wurde kritisiert, dass der Film den Kreig glorifiziere. Allen voran Bryan Adams, dessen Song "Only the Strong Survive" für den Soundtrack eingeplant war. Mit der Begründung, dass der Film eben den Krieg glorifiziere, verweigerte er die Freigabe des Songs und er erschien somit nicht auf dem Soundtrack.

Da der Film vom Verteidigungsministerium der USA unterstzützt wurde, kritisierten ihn auch viele als Propagandafilm für die Air Force.

Dise Kritiker wurden teilweise bestätigt durch die Mobilen Rekrutierungs-Stellen, welche in diversen Kinos aufgestellt wurde, in denen der Film lief.

Soundtrack

Als einer der erfolgreichsten Film Soundtracks stand der Top Gun Soundtrack fünf Wochen an der Spitze der Billboard Charts. Soundrack Guru Kenny Loggins, der neben dem Hit "Danger Zone" auch noch den Song "Playing with the Boys" besiteurte, sowie Berlin mit "Take my Breath Away" und viele weitere grosse Künstler und Songs machen den Sountrack zu einem sehr kompletten Werk.

"Danger Zone" von Loggins steht bis heute für Freiheit, Fliegen und Heldenepos. Der Song wird oft für actiongeladene Clips und Trailer verwendet.

Bildwelt

Berühmt wurden in erster Linie die Flugszenen. Der erfahrene Top Gun Zuschauer weiss inzwischen, dass diese zu einem guten teil im Negev gedreht wurden. Wie beliebt diese Bilder wirklich sind, zeigen folgende zwei Informationen:

1.) Die Fersehserie J.A.G. verwendete regelmässig Bilder aus Top Gun Flugszenen.
2.) Im staatlichen TV von China wurden einmal in einem Propaganda Film über die eigene Luftwaffe, Ausschnitte von Top Gun reingeschnitten.

Erfolg

Der Film spielte Weltweit knapp 360 Millionen Dollar ein während die Produktion lediglich 15 Millionen kostete. Diverse "Best Film Ever" Listen führen ihn bis heute unter den Top Filmen auf.

Der Verkauf der Video Kasetten knüpfte nahtlos an den Kino Erfolg an (u.a. auch weil die Kasetten zu den ersten gehörten die "nur" 20 Dollar kosteten - und nicht wie damals üblich bis zu 80 Dollar. Ausserdem ist auch die DVD Ausgabe nach wie vor ein Verkaufsrenner.

Gemäss diversen Berichten (u.a. von Ray Ban selbst) schossen Verkäufe von Flieger-Jacken und Ray Ban Brillen jeweils in die Höhe, als der Film auf Video und auf DVD rauskam.

3D Version

Für 2012 ist eine 3D Version geplant. Angesichts der vielen Fliegerszenen durchaus eine verlockende Vorstellung. Doch sogar wenn diese Version ein Flop werden sollte, würde dies kein wenig an der Aura dieses Werkes kratzen. Daher ist es sicher einen Versuch Wert.

Parodie

Die erfolgreiche Filmreihe "Hot Shots" mit Charlie Sheen basiert zu einem grossen Teil auf der Idee von Top Gun (vor allem Teil 1). Doch auch in diversen anderen Parodiefilme wird Top Gun gerne und oft zitiert. Vor allem die Liebesszene zwischen Tom Cruise und Kelly McGillis sowie die Motorradszenen und die Fly-by Szenen sind gern parodierte Elemente.

Party-Wissen

Der im Filme verwendete russische Fliegertyp MIG-28 gibt es nicht. Da keine russischen Flieger zur Verfügung standen, wurden amerikanische Flieger bemalt und ein neuer Typ erfunden.

Fast alle Schauspieler, die in Flugszenen vorkommen, flogen vor den Dreharbeiten in Kampfflugzeugen mit. Die dabei enstandenen Bilder waren so gut, dass sie teilweise direkt in den Film aufgenommen wurden.

Stephan Schwartz, der die deutsche Stimme von Tom Cruise sprach, wurde ein Zeit lang nachgesagt, er habe aufgehört Cruise zu Synchronisieren, weil dieser bei Scientology aktivsei. Schwartz bestreitet diese Theorie allerdings.

Anthony Edwards (Goose), der in Top Gun seinen ersten grossen Auftritt hatte, feierte seinen grössten Erfolg als Dr. Marc Greene in Emergency Room.

"Danger Zone" hätte ursprünglich von Toto interpretiert werden sollen. Rechtliche Streitereien zwischen dem Management der Band und den Produzenten des Films verhinderten dies allerdings kurzfristig, weshalb Kenny Loggins zum Handkuss kam.

Unter Branchen-Nerds gilt Top Gun als der Film mit den meisten Fehlern.
Eine Liste findet ihr hier.

Fazit

Von Liebhabern bis heute gefeiert ist dieser Film zweifelsohne ein Meilenstein in der Filmgeschichte. Die Mischung aus Action, Romanze und Krieg scheint beim Publikum (damals wie heute) den Nerv zu treffen.

Es soll auch notorische Filmschlafer geben, die bei Top Gun die vollen 105 Minuten hellwach mit dabei sind.

In diesem Sinne
I feel the need - the need for speed!

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