Mittwoch, 27. Januar 2010

Turn the Page - Ein weiteres Meisterstück von Metallica


Nach langer Zeit melde ich mich wieder mal mit einer Hommage an die wohl beste Band aller Zeiten. Als der Song "Turn the Page" in einer Bar in Amsterdam lief, stand die Welt wieder einmal still. Der folgende Post soll sich daher etwas genauer mit dem Song befassen.

Herkunft

Das Lied stammt vom Album "Garage Inc.", auf welchem Metallica nur Covers spielt. "Turn the Page" war eines der vielen erfolgreichen Single-Auskopplungen des Albums.
Die Original-Version stammt von der Legende Bob Seger.

Jahre nach dem Erfolg sagte Drummer Lars Ulrich, dass er das Lied beim Überqueren der Golden-Gate-Bridge hörte und er ihn sofort an den musikalischen Charakter von Frontman James Hetfield erinnerte ("it had James all over it"). So entstand die Idee, den Song zu covern.

Links
Studio Version (mit Lyris)
Videoclip (Kommentare dazu folgen weiter unten)
Original von Bob Seger

Inhalt

Das Lied handelt vom Leben von Musikern auf Tour. Die emotionalen Höhen und (vor allem) Tiefen kommen im Text sehr stark zum Tragen. Die Sehnsucht nach der Heimat ("Out there in the spotlight, you're a million miles away...") oder das monotone Leben auf den langen Reisen ("You can listen to the engines moanin' out its one note song") sind nur Beispiele von den Schattenseiten des rauschenden Lebens auf einer langen Tour.

Musikalische Umsetzung

Der Song ist im Gegensatz zu einigen anderen Covers auf diesem Album sehr nahe am Original gehalten. Das langsame, fast schwerfällige, Tempo wurde bewusst beibehalten, da es dem Inhalt des Songs sehr entspricht. Trotzdem hat es Metallica geschafft, dem Song ihren Stil zu verpassen und ihn so doch markant vom Original zu unterscheiden.

Der Saxophon-Part aus der Original-Version wird durch Kirk Hammets Gitarre ersetzt.

Der Song eignet sich auch sehr für Hörer, die nicht regelmässig Metallica oder ähnliche Musik hören. Denn er ist sehr melodiös und nicht so "hart" wie andere Metallica Songs (in der Richtung von "Nothing Else Matters").

Video

Das Video zu "Turn the Page" handelt von einer Stripperin, welche versucht, sich und ihre Tochter durchzubringen. Das Vorhaben endet in der Prostitution. Die Dramatik des Liedes wird optimal in Bildern wiedererzählt (auch wenn das Thema etwas abweicht). Das Video wartet entsprechend auch mit teils heftigen Szenen auf. So sieht man, wie sich die Tochter hinter der Bühne - während die Mutter auf der Bühne vor lüstern gaffenden Männern strippt - selbst als Stripperin verkleidet und als unschuldiges, naives Spiel die Mutter bei der Arbeit nachahmt. Auf hefitge Kritik stiess die Schlussszene des Videos. Die Mutter bringt einen Freier ins Motel, wo die Tochter im Nebenzimmer schläft. Das ganze artet in eine Vergewaltigung aus, welche die Tochter mithören muss. Als die Tochter sich aus dem Nebenzimmer rauswagt, sieht sie nur noch, wie der Freier der nackten, weinenden Mutter abfällig einen zerknitterten Geldschein entgegen wirft und den Raum darauf verlässt.

Die Stripperin wird vom "Adult-Movie"-Star Ginger Lynn Allen gespielt und die Regie führte Musik-Video-Spezialist Jonas Åkerlund (der u.a. bereits mit U2, Ozzy Osbourne, Blink 182, Roxette, Pink u.v.m. arbeitete).

Fazit

Alles in allem ein Song, der sich leicht hören lässt aber auch etwas melancholisch stimmt. Alles auf musikalisch sehr hohem Niveau.

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