Donnerstag, 21. Januar 2010

Jöst for Fön - Scherdünn 11-11, Kurzinterview

Dökti Grasl, das gestrige Resultat lässt auf ein Spiel schliessen, welches dem Namen Spitzenkampf alle Ehre erwies. Können Sie dies unterzeichnen?

Ich kann das absolut unterzeichnen. Es war ein faires attraktives, auf hohem Niveau geführtes Fussballspiel mit schönen Toren und Torszenen.

Allerdings war die taktische Leistung von Jöst for Fön alles andere als Spitzenkampfwürdig. Wer 10 Minuten vor Schluss mit 5 Toren Vorsprung führt, darf eigentlich keine Punkte mehr abgeben. Anstatt sich nach dem komfortablen Vorsprung auf eine solide Defensivarbeit zu konzentrieren, haben sie weiterhin mit vollem Einsatz versucht den Vorsprung noch weiter auszubauen, was uns entgegengekommen ist. So erhielten wir unerwartet Platz unser Spiel zu entfalten und den Anschluss wieder herzustellen.

Entspricht es dem Spielgeschehen, dass gestern Abend kein Gewinner ermittelt wurde?

Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen (2:3). Jöst for Fön hat kurz nach dem Tee das Tempo erhöht und sehr effizient abgeschlossen. So ist auch der Vorsprung von 4:9 nach 30 Minuten zu erklären. Wir hatten uns in diesem Moment eigentlich kaum mehr Chancen ausgerechnet doch wollten wir uns nicht vom direkten Konkurrenten abschlachten lassen und eine Kanterniederlage einfahren. Wir wollten uns mit Anstand aus der Affäre ziehen und plötzlich ist uns zwischen Minute 30 und 40 wirklich fast alles gelungen.

Entsprechend den geschilderten jeweiligen Spielanteilen ist 11:11 ein Resultat, welches dem Spielgeschehen entsprach.

Wer waren die wichtigsten Akteure beidseits der Mittellinie?

Auf Seiten von Jöst for Fön hat der Äthiopier (oder ist er Jemeniter) ein überraschend starkes Spiel gespielt und nebst dem Tor des Tages, via selbstaufgelegter Direktabnahme, zusätzlich zahlreiche Tore geschossen. Der Energie- Sturmtank war wie immer sehr aktiv und torgefährlich doch er alleine hätte das Spiel mit drei 100% Chancen längst klar machen können. Zusammen mit dem Basler Jonas bildete er gestern Abend ein sehr unberechenbares Duo.

Bei Scherdünn hat sich St. Gallen der Jüngere in der erste Halbzeit für wichtige Assists und ein Tor ausgezeichnet. In der zweiten Halbzeit waren es dann der Grasl Schwager und Grasl selbst welche den Rückstand fast im Alleingang wieder aufgeholt haben.

In den Gängen des Freudenbergs munkelt man, es liege Ihnen ein lukratives Angebot von Selecao Simchesnaches für die begehrte Spielmacherposition vor.

Ich selbst habe von diesem Gerücht bisher nichts gehört und kann dementsprechend keine Stellungnahme dazu abgeben. Es ehrt mich natürlich wenn mein Name im Zusammenhang mit anderen Spitzenteams fällt.

Gibt es eigentlich eine teaminterne Hierarchie bei Scherdünn?

Grundsätzlich gibt es keine Hierarchie. Doch hat der Chasencaptain natürlich das letzte Wort was die Spielanlage anbetrifft. Der Teammanager sucht während den Transferphasen jeweils bewusst nach Spielern, welche sich in diesem liberalen Mannschaftsgefüge wortlos einordnen.

Wie läuft der Integrationsprozess der Neuen innerhalb von Scherdünn?

Die beiden Zuzüge haben sich e-r-s-t-a-u-n-l-i-c-h schnell integriert und massgeblichen Anteil an der bisher sehr erfolgreich verlaufenden Saison. Nicht zuletzt bei den knappen Siegen gegen die Vorjahresdritten Sch'motive und letzte Woche gegen die Schochtim hatten sie ihre Verpflichtung mehr als rechtfertigen können. Diese Neuverpflichtungen haben zur defensiven Stabilität und offensiver Durchschlagskraft beigetragen.

Was sind die Aussichten für den weiteren Verlauf der Saison?

Ich denke nach oben ist bei uns alles offen. Nach der bisher erfolgreichen Hinrunde können wir uns nach der Winterpause entspannt aber konzentriert der Rückrunde widmen. Ziel ist es, das Pulver nicht vor den Playoffs zu verschiessen. Letztendlich kann auch eine durchschnittliche Saison während den Playoffs vergoldet werden, was uns in der letzten Saison gelungen ist.

Nach zweimaligem Titel kann unser Ziel nur Titelverteidigung heissen.

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