Freitag, 11. September 2009

Erste Schritte im Fine by Fein

(Wer schreibt so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Gonzales mit seinem Tripolensen-Kind.)

Entsprechend unseren Pflichten zur Unterstützung einer untergehenden Gilde (nämlich der Zulieferer und Schaufelmeister einer breitgefächertern, koscheren Verpflegung) haben sich Bertolotti und Gonzalez aufgemacht und ein erstes Mal die Räumlichkeiten des neu eröffneten „Fine by Fein“ gegenüber der Klopstockwiese erkundet. Die Gegend ist bekannt, der Coiffeur hat sich zurückgezogen und somit steht eigentlich nichts mehr im Wege, auch das 613. Konzept für eine koschere Gaststätte zu testen. Diesmal funktioniert das ganze am bisher unkompliziertesten und anscheinend am konventionellsten. Man steht in einer Reihe entlang einem Buffet an, wählt ein Sandwich, einen Fleisch-mit-Beilagen-Teller aus, zahlt jetzt oder zahlt später, konsumiert, men benscht oder benscht nicht, oys, fertig. Das ganze geschieht auch noch in einer erstaunlich speditiven Weise, so ist die Auswahl der Sandwiches überraschend gross und deren Grösse für einen Preis von Fr. 10.50 sicher nicht zu knapp bemessen. Einen satten Hamburger mitsamt seinem klischierten Brot kommt faire Fr. 9.50 zu stehen, wobei auch noch die Auswahl verschiedener Einlagen und Salate sowie eine Vielzahl sehr schmackhafter und nicht alltäglicher Saucen zu berücksichtigen ist. Das Brot schmeckt, der Burger ist schnell bereit und von guter Qualität. Für die ganz Geschäftigen (oder für den Prä-Match-Mampf) werden die Burger auch noch fachmännisch verpackt mitgegeben, was für künftige Letzibesuche doch zur Standartprozedur werden könnte (zumal auch die 33er-Linie vor der Hütte steht, aber das ist sicher bewusst so konzipiert worden). Gewöhnungsbedürftig für die Sitzenden ist nur, dass man für einmal in einer koscheren Lokalität der Stadt nicht schon Brandlöcher im Magen hat, bevor man was zu futtern kriegt und man so auch noch zu Post-Mahlzeitskonversation kommt, was am Mittag eben sonst zulasten einer Halsüberkopf-Zahlen-und-zurück-ins-Büro-Prozedur nur selten der Fall ist.

Parkiergelegenheiten (sowie eine politisch absolut korrekte Anbindung an den öffentlichen Verkehr) sind zuhauf vorhanden. Auch soll ein Fokus des Geschäftskonzepts das Bereitstellen von verschiedenen Esswaren für Schabbatmahlzeiten sein, was bisher durch die Urheberschaft noch nicht getestet wurde. Einziges Manko sind leider die sehr dürftigen Sitzplätze innerhalb der Lokalität („Lounge“ ist hier etwas hochgegriffen) sowie eine noch ziemlich notdürftig pinwandierte Menükarte, welche über das offene Sortiment noch nicht ganz so Aufschluss gibt, wie man sich das erwünschen könnte.

Wenn das Lokal aber sich nur mit solchen Kinderkrankheiten abzugeben hat, sind wir ja gut bedient.

Fine by Fein; Take away und Lounge; Bederstrasse 102, Tel.: 044 2113040, info@fine-by-fein.ch (Montag bis Donnerstag 10h - 20h, Freitag 7h - 14h)


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