Donnerstag, 13. März 2008

Freud bei den Siedlern

Wohl schwierig vergleichbar mit dem weiter unten von Lino angeprangerten Bericht ist der Skandal, den sich einer der bedeutenden Rabbanim der sogenannten modernen Orthodoxie kürzlich geleistet hat. Rabbi Herschel Schechter, einer der leitenden Lehrer und Roschei Yeshiva der Yeshiva University, eines der wohl bedeutendsten modern-orthodoxen Institute, welches auch sekulären Studien offensteht und öffentlich anerkannt wird, und auf den grossen Yeshivot wie Har Etzion in Alon Shvut ein regelmässiger Gastlektor, hat in einer Fragestunde in der Yeshivat HaKotel auf die Frage nach der Loyalität zur israelischen Armee ausgesagt, wenn diese entscheide, man müsse Jerushalaim aufgeben, würde er sogar sagen, man müsse dann wohl den israelischen Premierminister hinrichten.

Der entsprechende Link des ursprünglich existierenden Youtube-Links wurde inzwischen zum Glück entfernt, Rav Schachter hat sich für die skandalöse Aussage entschuldigt und das Aufheben wird so etwas kleiner. Wie aber ein Autor des Jewschool-Blogs richtig anmerkt, sind die Aussagen aus Respekt zum menschlichen Leben und der Tragik der Ereignisse innerhalb der israelischen Gesellschaft mit Subkulturen, aus welchen diese Woche Gerüchte eines Racheaktes gegen das Massaker der Yeshiva von Merkas Harav die Runde machten und im Lichte des Mahnmals, das der israelischen Gesellschaft immer dann aufflackert, wenn sie auf einer Fotografie in die Augen des ermordeten Jitzchak Rabins blickt, ist die Sache von viel bedeutungsvollerer Tragweite, als dass eine Entschuldigung einem solch schlimmen Versprecher Genüge tut.

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