Sonntag, 30. September 2007

Ein Spiel für die Unendlichkeit

Heute Morgen, 9:00, Buchlern. Das Wetter Grau und ungemütlich, der Parkplatz verlassen und es herrschte eine gespenstische Ruhe über dem geheiligten Buchlern Rasen. Voller Taten- und Harndrang zwang man sich in die Kabine und zum Umziehen, irgendwie zog es einen Magisch ins Bett zurück. Doch, es ist wieder Hakoah Zeit. Heute der Schlager gegen Sporting Clube. Ein Gegner, der nach den letzten Leistungen eigentlich zu bezwingen sein sollte. Aber wie immer, am Schluss kommt es anders als man denkt.
Das Spiel begann gemütlich, als plötzlich und unerwartet ein Tor gefallen war. Der Gegner jubelte, das Heimteam konsterniert. Was war geschehen? Nach einem, eigentlich ungefährlichen, Querpass des Gegners lag der Ball im Tor, wunderschön versenkt durch Gonzales T. Aufmunternde Worte von allen, halfen ihm danach zu einer absoluten Topleistung. Noch vor der Pause konnte das Missgeschick ausgeglichen werden, und der FC Hakoah konnte mit einem positiven Momentum in die Pause gehen. Nach der Pause folgte leider die bekannte Geschichte, das Heimteam verschlief die ersten 20min komplett und brachte nach vorne nichts zustande. Im Gegenzug konnte der Gegner durch einen praktisch vom Schiedsrichter geschenkten Penalty 2:1 in Führung gehen. E.K jedoch schien heute einen Prachtssonntag erwischt zu haben, nach feiner Einzelleistung, Brustabnahme-Schuss, gelang der Ausgleich zum 2:2. Mit einem ihrer zahlreichen Distanzschüsse, der absolut haltbar schien, und eher zufällig ging der Sporing Clube wieder 3:2 in Führung und beschränkte danach sein Spiel aufs Verwalten des Vorsprungs. Der FC Hakoah wollte jedoch unbedingt noch ein Unentschieden erreichen, nach einer Massflanke von Nechunja T. köpfte E.K zum verdienten 3:3 ein. Alles in allem eine gerechte Punkteteilung, mit ein bisschen mehr Cleverness im Spiel nach vorne wäre ein Sieg heute allemal dringelegen.
Um die Berichterstattung zu komplettieren, folgt ein Interview mit Schnuffel:

Man will ja nicht in Wunden herumstochern, aber dein Eigentor, was
ist dir in diesem Moment durch den Kopf geschossen?

Man stochert eben trotzdem darin herum, aber gewisse Zeitzeichen sind wohl unauslöschlich. So auch in meiner Erinnerung. Der Ball kam, von hinten nahten unmittelbar zwei Stürmer und ich wollte lediglich den Ball wegschlagen. Die Bewegung war etwas unkoordiniert und so lag der Ball ehe ich mich versah im eigenen Tor. Danach kam die grosse Wut und die Einsamkeit des stillen Leidens. Vielleicht schreib ich mal ein Buch darüber. Vielleicht aber auch eher nicht.

Nach dem Eigentor war eine klare Leistungssteigerung sichtbar. Eine Trotzreaktion oder war das dein normales Leistungsvermögen?

Ich habe seit dem Sommer lediglich zwei Spiele gespielt und draussen praktisch keine Trainingsmöglichkeiten gehabt. Es war sicher viel Trotz dabei, aber auch viel mehr Bewegungsfreiraum an meiner angestammten Position. Die Coaches haben das Zeichen wohl gesehen. Überwiegend ist aber am Ende der Ärger über drei absolut unnötige Treffer. Wir hatten keinen Zug aufs gegnerische Tor und verrannten uns mal für mal weit vom gegnerischen Strafraum. Das Unentschieden geht wohl deshalb in Ordnung.

Wer war für dich der Mann des Spiels?

Mann des Spiels war einerseits Oldie Holzi. So viel Herzblut, solch eine Erfahrung, unverzichtbar. Definitiv eine Teamstütze in der Innenverteidigung. Den Titel teilt er sich aber mit dem dreifachen Torschützen Raoul Kasachstani. Aus der Versenkung (heute morgen beim
Wasserlassen fragte ich mich noch nach seinem Verschellen) heraus solche eine Rückkehr, das hatte er sich wohl selbst nicht erträumt.

E.K, zwei Tore gemacht und sehr gut gekämpft, eine Einschätzung von dir?

Der Junge kommt schon noch, das könnte noch der schwedische Bulle im Haguah-Sturm sein. Etwas mehr Luft in der Lunge und 15 Minuten mehr Schlaf (macht m.E. schon 25% aus) und er wird noch ein Thema für die Nationalmannschaft.

Was ist an den latenten Transfergerüchten (nach unbestätigten Quellen, steht Gonz vor einem Wechsel zum FC Hillal) dran?

Ich habe mich letzte Woche zum gemeinsamen Laffabacken getroffen, das ist eine alte libysche Tradition vor Sukkes und dient auch der panarabischen Völkerverständigung. Wir verstehen uns super, ich stehe aber zu meiner Verpflichtung und zur bekannten Aufstiegsambition des
Haguah.

Sind die Floppers auch interessiert?

Die Floppers sind für die Insektenfütterung auf Sechsbeiner angewiesen, ich komme höchstens auf fünf. Ausserdem beisst sich unsere konsequente Ausrichtung nach Südosten mit den konfus ändernden Saisonzielen der Hasliboys und den anvisierten Rängen 5 - 9.

Wie siehst du die Aufstiegsambitionen nach dem heutigen Spiel?

Wie ich immer zu sagen pflege: Füreinander, miteinander, übereinander. Wir sind auf dem richtigen Weg. Oder um den alten Fuchs Lulu zu zitieren: "Isch brauchen meer Sait".


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