Montag, 22. März 2010

Erlebnisbericht Partymeile Zürich: Bar Hannes

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Gestern Abend wollte ich mir den Wochenausklang mit einer Mahlzeit im (einzigen) hiesigen Lokal für die Gilde der Koscherfleischfresser gönnen. Der Verlauf des Besuchs liest sich wie folgt:

- bei Ankunft ist das Restaurant ist ziemlich voll, lauter Pinguine wegen der Baselworld Messe

- mein Familienoberhaupt und Anhang werden vom Wirt an einem Tisch placiert, wo die Dessertresten der vorherigen Gäste noch vor sich her gammeln.

- 10min später laufen der Schreiberling und seine bessere Hälfte ein, der Zwurggel kreischt: "mi amar lachem laschewet po?"

- nach 15min wird unser Tisch einmal hergerichtet, wobei man uns einfach das Besteck hinschmeisst und der Zwurggel den Patriarchen, der sich lachend mit dem Nachbartisch unterhält, anschnauzt: "Shejije lecha maschu litzchok"

- nach 25min kriegen wir die Karte vom Kellner (mit Migrationshintergrund), welcher sich als kompetent erweist und auch nochmals die Getränkebestellung aufnimmt, die der Zwurggel zwar schon mal aufgenommen, aber bereits wieder vergessen hatte.

- nach 30min kommt der Kellner wieder und meldet, dass von vier bestellten Vorspeisen drei ausverkauft seien. Die Alternative wird dann allerdings zügig geliefert.

- nach 1 Stunde kommt der Hauptgang, an dem nichts auszusetzen ist.

- der Zwurggel verabschiedet einen Tisch und verdreht gegenüber den verbliebenen Gästen die Augen und sagt: "sof sof jesh li kzat avir"

- der Wirt kommt irgenwann vorbei und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, welche aber erst richtig begannen, als er seinen Mogg bei uns am Tisch plazieren musste. Buaaaah, fürchterlich, wirklich. Kaum war er weg steht auch schon der Zwurggel da, entschuldigt sich abermals und hinterlässt auch ihren Mogg. Die Ausrede für das Chaos war: "man kann ja nicht wissen, dass die Baselworld und Pessach etwa zur gleichen Zeit stattfinden".

Moral der Geschicht': auch nach zwei Jahren haben Wirt und Zwurggel nichts, aber auch gar nichts gelernt. Der Gast ist kein Gast sondern eher eine Belästigung. Ich geh' wohl für ein Weilchen nicht mehr hin.


HM

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