Mittwoch, 24. März 2010

Rekurs gegen die Hagbe-Bewertung vom 20. März 2010 möglich - drohen weitere Verzögerungen beim Bau des Hardturm-Stadion?


Man streitet wieder im Shtetl. Und für einmal geht es nicht Schübe, ausgelöst durch das Überschreiten der abgestoppten Zeit, welche für Mussaf aufgewendet wird. Es geht auch nicht um die Wahl des Chasens oder der Nasenpopel des edlen Kiddush-Spenders (gebenscht sei sein einzigartiges Malz).

Nein, die Szenerie ist die folgende. Das Schicksal hat dem Schreibenden beschert, am vergangenen Shabbes zum ersten Mal das Regime der neuen Hagbe-Ästhetik-Komitees zu erfahren. Bekanntlich leben wir ja in sehr äusserlichkeitsbetonten Zeiten. Zur Barmizwah kriegt man heute elektronische Wunschlisten mit dem Bedarf nach Schnurrbarthaar-Implantatgutscheinen, dazu die neusten Gucci-Gürtel (Länge 55 cm Bauchumfang) und dem Marken-Abzeichen in der Grösse eines Lulavs. Aber die Oberflächlichkeit hält hier nicht ein. Sie wird nun auch zum Aufhänger von Ritus-Akten wie der Hagbe, wie an dieser Stelle unlängst vom Hüter der Tradition und der Aufklärung proklamiert.
Schreibender sieht den Gabbe also am letzten Wochenende schon heranfliegen mit dem letzten aller zu verteilenden Kuwed-Täfelchen. Und schon ist klar, dass damit kaum das Begleiten des Aushebens gemeint sein kann, sondern dass die Stunde geschlagen hat. An mir soll also die erste Skiflug-Hagbe-Bewertung exemplifiziert werden. Der Druck steigt also schon einmal in die obersten Luken. Wie wird man sich schlagen? Wird die Vorbereitung fruchten? Herrscht so früh am Tag bereits genügend Rückenwind? Wie wird sich der verkürzte Anlauf und die Erwartungshaltung des Publikums auswirken? Der Puls war demzufolge auch ohne dem inneren Aufrufen unerzählbarer Bilder bereits auf 180 Schlägen. Und dennoch: Das Telemark-Standbein wurde regelkonform ausgefahren, die Flugphase ereignete sich flüssig und auch die Landung gab aus objektiver Perspektive kaum Anlass zu Beanstandungen. Die Jury, welche die Regeln sehr autonom und nach neuer Auslegeordnung umsetzte, sah es anders. Die strengen sechs Augen bewerteten die Landung mit den Noten:
18.5, 18.5 und 17.5.
In der Begründungsschrift legten die Richter nahe, dass der Telemark gesetzt wurde, wenn auch ein kurzes Abrutschen die Abzüge begründeten. Während der Telemark-Phase sei die Fussstellung korrigiert worden, was Abzüge geben müsse. Der Telemark sei bei der Hagbe vor der Flugphase also bei der Hebelbewegung zu setzen.
Durch ausgedehnte Nachforschung in den vergangenen Tagen konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die deutlich tiefere Note durch den finnischen Richter Guyskannu Linomanen erfolgte, welcher mit dem Schreibenden bekanntlich immer noch JLeague-bezogene Fehden austrägt, welche eng mit seinem momentanen Mandat als Torhüter von Selecao Simchesnaches zusammenhängen. Linomanen lässt sich folgendermassen zitieren: "Der Telemark sei hereingeschmuggelt worden, durch die parallele Fusshaltung wäre ebendieser gar nicht möglich gewesen. Pfui, und deshalb wegen technischem Fehler Punktabzug". Dass somit eine objektive und faire Auswertung nicht möglich ist, liegt auf und in der Hand. Man wird wieder durch das System hinterrücks gepackt und kann sich nicht wehren.
Der Schreibende wird die Situation nun minutiös verfolgen und im Bedarfsfall Neuwahlen der Jury erzwingen.

Montag, 22. März 2010

Erlebnisbericht Partymeile Zürich: Bar Hannes

Werte Leserschaft


Gestern Abend wollte ich mir den Wochenausklang mit einer Mahlzeit im (einzigen) hiesigen Lokal für die Gilde der Koscherfleischfresser gönnen. Der Verlauf des Besuchs liest sich wie folgt:

- bei Ankunft ist das Restaurant ist ziemlich voll, lauter Pinguine wegen der Baselworld Messe

- mein Familienoberhaupt und Anhang werden vom Wirt an einem Tisch placiert, wo die Dessertresten der vorherigen Gäste noch vor sich her gammeln.

- 10min später laufen der Schreiberling und seine bessere Hälfte ein, der Zwurggel kreischt: "mi amar lachem laschewet po?"

- nach 15min wird unser Tisch einmal hergerichtet, wobei man uns einfach das Besteck hinschmeisst und der Zwurggel den Patriarchen, der sich lachend mit dem Nachbartisch unterhält, anschnauzt: "Shejije lecha maschu litzchok"

- nach 25min kriegen wir die Karte vom Kellner (mit Migrationshintergrund), welcher sich als kompetent erweist und auch nochmals die Getränkebestellung aufnimmt, die der Zwurggel zwar schon mal aufgenommen, aber bereits wieder vergessen hatte.

- nach 30min kommt der Kellner wieder und meldet, dass von vier bestellten Vorspeisen drei ausverkauft seien. Die Alternative wird dann allerdings zügig geliefert.

- nach 1 Stunde kommt der Hauptgang, an dem nichts auszusetzen ist.

- der Zwurggel verabschiedet einen Tisch und verdreht gegenüber den verbliebenen Gästen die Augen und sagt: "sof sof jesh li kzat avir"

- der Wirt kommt irgenwann vorbei und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, welche aber erst richtig begannen, als er seinen Mogg bei uns am Tisch plazieren musste. Buaaaah, fürchterlich, wirklich. Kaum war er weg steht auch schon der Zwurggel da, entschuldigt sich abermals und hinterlässt auch ihren Mogg. Die Ausrede für das Chaos war: "man kann ja nicht wissen, dass die Baselworld und Pessach etwa zur gleichen Zeit stattfinden".

Moral der Geschicht': auch nach zwei Jahren haben Wirt und Zwurggel nichts, aber auch gar nichts gelernt. Der Gast ist kein Gast sondern eher eine Belästigung. Ich geh' wohl für ein Weilchen nicht mehr hin.


HM

Freitag, 19. März 2010

Ode an den Mogg (aka Mock)

In den letzten Wochen hat sich der Begriff Mogg etabliert. Expertenteams aus aller Welt streiten bis heute, ob sich das Wort "Mogg" oder "Mock" schreibt. Ohne hier Partei zu ergreifen, wird im Folgenden die westliche Schreibweise verwendet (Mogg).

Nebst dem klassischen Mogg gibt es auch eine Reihe an weiteren Moggs (sozusagen "Nebenmoggs") welche immer mehr vernachlässigt werden.

Daher an dieser Stelle eine Auflistung der wichtigsten Nebenmoggs:

Der Komplemäntermogg:
Der klassische Mogg tritt bekanntlich nur in zeitlichen Wellen auf. Der Grundmogg füllt diese Lücken. Denn es gibt Zeitgenossen, die das Kunststück fertig bringen, immer zu moggen (offizielles Verb zu Mogg). Biologen und Mediziner sind sich bis heute noch nicht sicher, woher dieser Komplementärmogg stammt. Die wichtigsten Theorien: Klassischer Mogg ist in den Kleidern hängen geblieben; Die Ungeduld auf den nächsten Mogg ist so gross, dass sich der Körper vom Geist täuschen lässt und Phantommogg produziert.

Der Bartmogg:
Kommt fast ausschliesslich bei Männern vor. Ist vorwiegend bei Menschenansammlungen anzutreffen. Der Bartmogg ist übrigens der einzige Mogg, der für das blosse Auge sichtbar werden kann. Dies in Form von nervös herumtänzelnden Tröpfchen im Bart.
Eine kleine Sekte im Amazonas behauptet bis heute steiff und fest, dass deren Mitglieder durch blosses riechen eine Bartmoggs blind (!) die Farbe des Bartes erraten zu können.

Der Verzweiflungsmogg:
Eine äusserst unangenehme Ausprägung des Moggs. Zeitgenossen, die zwanghaft auf der Suche nach Paarungsgegner sind, strömen ihn oft aus. Die Quelle scheint allerdings eine andere zu sein als beim klassischen Mogg. Erfahrene Personen können die beiden daher auch problemlos unterscheiden.
Der Verzweiflungsmogg tritt of in Verbindung mit übertriebenem Parfümgeruch auf (meist ein Vanille- oder Erdbeerduft aus dem Billigsegment). In besonderen Härtefällen mischt sich noch der Geruch von Make-Up darunter, welches so dick aufgetragen wurde, dass es eine eigene Note hinzufügen abgibt.

Der Stechmogg und der Moosmogg (auch "drückender Mogg"):
Zwei Ausprägungen des klassischen Moggs. Zu vergleichen mit dem Unterschied zwischen Gerüchen aus Hühnerstall bzw Viehstall. Der eine beissend und der andere wiegt wie eine schwere Last.

Der Nerdmogg (auch "IT-Mogg"):
Meist bei Individuen aus der Computerbranche anzutreffen. Eine Mischung aus ungewaschenem Werbe-T-Shirt, Chipskrümel (die sich in den Haaren verfangen haben) und dumpfem Geruch aus Mamas Keller (aka Game- und Nerd-Headquarter). Tritt sehr oft in Kombination mit Kaffee- und Rauch-Mogg auf.

So, ich hoffe mit dieser Liste die Sensibilität in Sachen Mogg wieder etwas gestärkt zu haben.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine frische Brise und alles Gute bei der Entdeckung weitere Unterarten.

etnu

Donnerstag, 18. März 2010

L.O.G.G. hat Alija gemacht

Ikea? Sind schon in Netanya angekommen. Die haben Gerüchten zufolge sogar schon ein Siddur rausgegeben mit Namen Gogi-gogi-Mössöff. Mc Donalds ist ein alter Käse-Mac und gibt's schon in den verschiedensten Koscher-Nicht-Koscher-Kombinationen. Und mit ihm eine Myriade von Marken, die die Welt erspuckt hat und nun in Israel, diesem Shopping Mall-freundlichsten aller freundlichen Länder ihr Glück versuchen. Letztes Beispiel, auf das angeblich ziemlich alle Israeler gewartet haben, ist nun H&M, offizieller Kleiderausrüster der Kochshow-Quizshow. Bei den Accessoires gibt es angeblich Peyes zum Ankleben und zniesdige Sonnenbrillen (solche, die nicht spiegeln)...

Dienstag, 16. März 2010

Missstände am Rande der Unsportlichkeit

Ein überaus erfolgreicher Skiwinter liegt hinter uns. Der Stolz der Nation, das Alpine (Männer-)Skiteam macht wieder Freude.

Doch viel überraschender und bemerkenswerter sind die Erfolge unserer nordischen Athleten.
Insbesondere natürlich der Überflieger der Skisprungszene, Shimon Haman. Nicht nur haben seine Sprünge eine unglaubliche, ja fast schon treifene Länge. Nein unser Toggenburger, welchem seit jeher der Ruf anhaftet, ein Telemarkverweigerer zu sein, erhält je öfters er springt umso bessere Haltungsnoten bei der Telemarklandung.

Zusammengefasst, es entscheidet nicht nur die Weite des Sprunges sondern eben auch die Haltungsnote.

Dem Verfasser dieser Zeilen war es in den letzten Monaten möglich, in diversen Minjanim in Zürich, Basel, Ischgl, Pontresina und Saas Fees an der Tfila teilzunehmen. Nach jahrelangem Synagogengang wären diese Besuche gar nicht mehr nötig gewesen, doch Abwechslung öffnet einem manchmal die Augen. So habe ich in den letzten Monaten erhebliche Missstände in der technischen Ausführung des G"ttesdienstes festgestellt, namentlich in der Hagbe.

Die Hagbe an sich ist ein Mysterium. Gefürchtet und gleichzeitig verehrt. Ein Versagen der Hagbe kann zu einem Fasttag führen, eine gelungene Hagbe zu Jubelszenen. Eine Disziplin nicht nur für die starken, sondern auch für die geschickten Männer.

Wenn es einen Zeitpunkt während der Tfila gibt, wo pure Männlichkeit ausgestrahlt wird, dann während der Hagbe, wenn der Magbia die geöffnete Rolle Stolz gen Himmel streckt und als Applaus ein Küssen des kleinen Fingers des Publikums erhält!

(Anmerkung der Redaktion: Es gibt Frauen welche zusätzlich das Toraküssen als männlichen Akt während der Tfila bezeichnen, da den Männern bei diesem Akt das Tales von der Schulter hängt und bei ausgestrecktem Arm mit Zizis in der Hand, das Tales die Form eins Flügels annimmt, quasi der Flügel einer Fledermaus, kein Witz!)

Doch kurz vor dem triumphalen Moment geschieht der Fehler und hier möchte ich Zwecks Veranschaulichung den Vergleich zum geliebten Skisprungsport ziehen.

Die Entschlossenheit und Höhe des Emporstreckens der Tora entspricht der Flugphase und Flugweite des Skispringers. Das ganze Flugsystem welches beim Skispringer funktionieren muss, wird auch beim Magbia vorausgesetzt (Tales richtig fixiert, Tora genug breit ausgerollt, Stuhl zum Sitzen am richtigen Ort und in der richtigen Distanz damit es für die Pirouette reicht).

Nun was kommt im Skispringen am Schluss? Richtig, ihr habt es erraten, der gefürchtete Telemark!
Wo der Telemark im Skispringen den eigentlichen Sprung perfektionieren muss, wird dieser bei der Hagbe vorausgesetzt, was von vielen Leuten missachtet wird.

Nämlich muss der Magbia vor der Emporstreckung der Tora, diese ein bisschen zu sich ziehen um die Hebelwirkung ausnutzen zu können.

Im Moment als sich der Magbia also mit dem ganzen Körper für einen Bruchteil einer Sekunde fast in einer Linie unter die Rolle bewegt MUSS der Telemark gesetzt werden. Die schönste Emporstreckung hat ohne den zuvor gesetzten Telemark nur den halben Wert.

Ich fordere euch an dieser Stelle alle auf, liebe Leserschaft, sich diesem Missstand in den meisten G"tteshäusern bewusst zu werden und die jeweiligen Magbias auf den Telemark hinzuweisen. Um den Tfilateilnehmern die Wichtigkeit dieser Haltungsnote aufzuzeigen, soll die Idee an dieser Stelle angesprochen werden, in Zukunft gleich nach der Hagbe mit Tafeln die Haltungsnote zu verkünden, welche natürlich direkt vom Telemark beeinflusst werden. Im schlimmsten Fall, bei Unterlassen des Telemarks, soll eine Hagbe sogar als ungültig abgewinkt werden.

Im Sinne, diese ehrenhafte Disziplin beizubehalten und an der hoffentlich bald stattfindenen Winter- Makabiade ausführen zu können.

Grasl

Freitag, 12. März 2010

Donnerstag, 11. März 2010

Alfredo Lardelli wird Hazoloh-Gönner, efsher

Oder er bestellt sich einen neuen Chauffeur.
Telezüri-Bericht, verlinkt auf Tagi-Homepage
Man möge sich bitte den obigen Beitrag zu Gemüte führen, insbesondere die Standbilder im hinteren Drittel des Beitrags bezüglich seines Abtransports. Das ist noch wahrer Kiddush Hashem...

Dienstag, 9. März 2010

Exklusiv: Das erste Interview mit Gemeinderat Longo aus Z.

Kenner der Szene hatten den Wahlausgang der jüngsten Gemeinderatswahlen schon lange prognostiziert, Skeptiker waren doch etwas überrascht, dass Longo bereits im ersten Anlauf den Eingang ins Stadtparlament gefunden hat. Chassidus Chübelsack hat in einem brandheissen Interview die brisantesten und weniger relevante Fragen direkt an den Kopf der Woche gerichtet.

1'677 Stimmen, wir gratulieren. Wie, denkst Du, setzen sich Deine
Stimmen zusammen? In welchem Programmpunkt hat sich Deine Werbekampagne besonders erfolgreich erwiesen?

Besten Dank vor allem auch denjenigen mutigen Wählern, die ihre ideologischen Überzeugungen zur Seite schoben und sich dazu überwinden konnten, mir ihre Stimme zu geben.
Die überwiegende Anzahl der Stimmen kommt wohl aus dem traditionellen SVP-Lager. Die weiteren Stimmen, und damit diejenigen die zum doch sehr guten Resultat beigetragen haben, kommen aus der Tschulentkonsumienrenden Ecke. Eine aktive Wahlkampagne habe ich nicht geführt, bin jedoch davon überzeugt, dass es zahlreichen Wählern nicht entgangen ist, was für ein Messirus Nefesch ich Schubbes für Schubbes beim Heringschneiden an den Tag lege . . .

Inwiefern glaubst Du, hat sich eine massgebliche jüdischen Enge-Wählerschaft dazu überzeugen lassen, für die SVP zu wählen, welche doch ziemlich plakativ gegen Randgruppen und insbesondere Ausländer politisiert?

"Gegen Randgruppen und insbesondere Ausländer politisiert"--> von dieser Aussage distanziere ich mich und bestreite ihre Richtigkeit. Die SVP spricht, zusammen mit anderen Themen, die Problematik der überdurchschnittlich hohen Anzahl der kriminellen Ausländer an, alles andere sind haltlose Unterstellungen.

Ist es nicht so, dass die SVP auch gegen die Überfremdung politisiert, nicht zuletzt durch die Thematisierung eines deutschen Filzes an den Zürcher Hochschulen und einer diesbezüglichen Überfremdung?

Korrekt, diese Frage ist erlaubt, ich bin auch mit der Anti-Deutschenkampagne in dieser Form nicht einverstanden (habe dies auch immer gesagt).

Vielleicht sind einige Mitglieder halt einfach weniger verbissen, und rennen nicht sofort in den Luftschutzkeller wenn sie das Wort SVP hören. Sie diskutieren und informieren sich, bilden dann sorgfältig ihre Meinung. Ausserdem können sie vielleicht zwischen der Partei als solchen und mir als Kandidat eine Unterscheidung treffen.

Könntest Du die Frage noch beantworten? Woraus entsteht Deiner Meinung nach das Bedürfnis im Judentum Zürichs, sich mit Initiativen gegen Überfremdung, gegen eine plurireligiöse Gesellschaft (mit Bezug zur Minarett-Initiative) zu identifizieren, welche Partei derart plakativ mit Symbolen, Karikaturen und überzeichneten Kampagnen politisiert?

Teile der Mitgliederschaft können sehr wohl, wie gesagt, zwischen Partei und Kandidat unterscheiden. Es gibt sicher auch solche, die auch sonst SVP wählen würden. Auch nichtjüdische Freunde hätten mich trotz anderer Auffassungen gewählt. . . Die Freundschaft zählte mehr wie Deine aufgeworfenen Überlegungen. So lange man in einer demokratisch-aktzeptierten Partei politisiert, hätte ich warscheinlich für die Grünen, SP, FDP, CVP, GLP ins Rennen steigen und Stimmen kassieren können.

Überfremdung, gegen eine plurireligiöse Gesellschaft (...) da stimme ich mit Dir einfach nicht überein. Siehe die Minarettdiskussion im Blog. Es geht niemandem bei uns um die Fremdenfeindlichkeit oder sonst was in diese Richtung. Du kennst uns doch alle. Wie viele sind mit Ausländern verheiratet oder arbeiten in internationalen Unternehmen? Ausserdem sind wir praktizierende Jidden und keine Ausländerhasser. Es ist lächerlich so zu behaupten. Ich mache weniger rassitische Witze wie zahlreiche Mitglieder in Wollishofen. Einmal hatte ein SVP Politiker sich in diese Richtung in einer Publikation geäussert, worauf ich mich dagegen gewehrt hatte. Auch wurde er von dem Parteikader in die Schranken gewiesen.

Als Beweis, hätte ich mich für die Schweizer Demokraten (m.E. eine linke Partei) aufstellen lassen, hätte ich keine jüdische Stimme kassiert. Das ist zweifellos eine fremdenfeindliche Partei. Man darf sich von dem fundamentalitischen Islam in Europa fürchten ohne als Ausländerfeindlich gelten zu müssen.

Die "Ausländerhasser"-Aussagen sind von Dir ins Spiel gebracht worden. So etwas behauptet niemand. Es wird nur in Frage gestellt, wie man sich eben als plurinationale Gesellschaft eben mit ausländerfeindlichen Thematiken, welche eben von der zu wählenden Partrei aufgegriffen werden (und dies wohlbemerkt bei Weitem nicht nur in der sogenannten "deutschen Uni-Filz"-Diskussion), umgehen kann.

Ob die SD eine linke Partei ist, werden wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen. Wenn weniger die Partei und mehr der Kandidat im Vordergrund steht, wieso hast Du Dich dann nicht für eine andere Partei wie die FDP auf die Liste setzen lassen, welche die von Dir im Wahlkampf portierten Anliegen (Zitat: niedrigere Steuern, Gebühren und Abgaben, Senkung der Steuern) sich ebenso prägnant einsetzt (siehe http://www.fdp-zhstadt.ch/seite.php?page=26)?


Was mich von der FDP unterscheidet? Von der "alten" Zürcher FDP im Stil von Filippo Leutenegger nicht sehr viel. Die heutige FDP, insbesondere die zürcher Version, ist mir in Gesellschaftspolitischen Fragen zu sehr links und biedert sich Sozialisten in zahlreichen anderen Themen zu sehr an. Auch Israel ist ein Thema.
Die SVP ist primär eine wertkonservative Wirtschaftspartei (teilweise ähnlich wie die Republikaner in den USA). Ich lege nicht für alle Mitglieder meine Hand ins Feuer, würder dies aber bei keiner anderen PArtei tun.

Diese Aussage, die SVP sei eine wertkonservative Wirtschaftspartei, ist zumindest sehr fragwürdig, im Wahlkampf agiert sie jeweils sehr weit davon entfernt und sehr nahe bei der populistischen Ecke.

Wie muss man sich den Wettstreit der SVP gegen die Linken und Naiven im Stadtparlament vorstellen? Was hat diesbezüglich die Wahlrunde 2010 besonders gezeitigt?

Eine interessante Frage, die sich so noch nicht beantworten lässt. Es scheint, als ob man den linken, naiven und netten gerne Exekutivaufgaben zumutet, im Parlament jedoch eine knappe bürgerliche Mehrheit bevorzugt.

Ist zu befürchten, dass aufgrund dieser Wahl dieses Jahr die ominösen Pessach-Chumres besonders chumredig ausfallen werden?

Auf jeden Fall. Alle Mitglieder des vereinigten Mazzehmovment (VMM) sollten sich besonders warm anziehen. Die Hardliner wollen sich dieses Jahr gemäss anonymen Quellen mit noch nie dagewesenen Chumres profilieren. So heisst es in einem noch nicht publizierten Antrag, dass es verboten ist, al Dente auf SF1 zu schauen; das gleiche könnte auch für den Kassensturz gelten, wenn Lebensmittel unter die Lupe genommen werden (Ausnahme Manischewitzprodukte). Des Weiteren wird dieses Jahr empfohlen, während den Feiertagen stets eine Schweinegrippemaske zu tragen, um dem Tessinerbrotfeinstaub entgegenzuwirken (im Koschercity und im Hiltl auf Anfrage erhältlich).

Wir sind in dem Fall froh, dass die Chumres-Grippe noch nicht auf Hiltl-Besuche übergeschwappt ist, was ja aber noch werden kann. Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Deiner Wahl und 09/11 (ausgeloste Zuschauerfrage)?

Es scheint mittlerweile doch kein Geheimnis mehr zu sein, dass der neugewählte GR stolzer träger des orangen Karategürtels (habsuizikokikikoizumiozara)ist. Nach den fatalen 9/11 Ereignissen ist die Gesellschaft sicher noch mehr auf die persönliche Sicherheit sensibilisiert und hat deshalb zu ihrer Verteidigung einen ausgewiesenen Kampfsportler ins städtische Parlament gewählt.

Wirst Du Dich im Zuge der Querelen um den bereits baufälligen Letzigrund für das Stadionprojekt auf dem Saffainseli einsetzen?

Auf jeden Fall. Möglich ist auch ein Ausbau des „Roten-Platzes“ bei Gymn. Freudenberg. Nicht zuletzt Gemeinderabbiner L. würde dieses Projekt unterstützen, da er sich dann trotz TV-freienwohnung vom Balkon aus als waschechter Fissbullfan präsentieren kann.

Wo die Qualität derzeit auch nicht viel tiefer ist als derzeit im Letzigrund. Als guter Zürcher Kurvengänger ist Dir aufgefallen, dass jetzt im Letzigrund Minarette stehen. Wie geht das mit Deiner politischen Überzeugung einher? Wirst Du diesbezüglich erste Vorstösse im Zürcher Gemeinderat einbringen?

Nach zahlreichen schlaflosen Nächten, und der Befürchtung dass bald noch ein Muezzin als Stadionsprecher eingesetzt wird, habe ich mich entschieden einen Vorstoss zu lancieren, der künftige Spiele nur noch auf der Klopstockwiese austragen lässt.

Wir würden gerne aufgrund Deiner Einflussnahme im Parlament im Letzigrund, das ja der Stadt gehört, künftig koschere Hotdogs konsumieren können. Wie stehen die Chancen hierzu?
Erste Verhandlungen mit den Stadionbetreibern haben bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Mit den Hot Dogs wird es schwierig, da der Konsum von Gammelfleisch auf dem Stadiongelände strikte untersagt ist. Im Sinne eines Kompromisses wird aber eventuell Tschulent in einer Gulaschschleuder (CC Reporter, wollte Euren Artikel dazu verlinken…) serviert. Natürlich habe ich stets ein offenes Ohr für weitere Vorschläge.

Ein anderer Punkt auf Deiner (anderen) Agenda war Gerüchten zufolge die Thematisierung eines umfassenden Eruvs zwischen Albisgüetli und Herrliberg. Wie weit sind wir hier?

Beim nächsten Buurezmorge ist dieses Thema weit oben auf der Traktandenliste anzutreffen. Dazu wird der Vorsteher des Hochbaudepartments sowie ein prominenter Vertreter des Wächterrats Stellung nehmen.

Wird in Zukunft auch das renovierte Gemeindehaus der IRGZ als Wahllokal dienen oder weiterhin das umstrittene Internet?

Wenn man den Asbest mal losgeworden ist, wird dort ein modernes Wahllokal entstehen. Zurzeit wird ein Konzept erstellt, damit die Wähler einfacher die Wahlurnen von den Zdokkohbüchsen unterscheiden können. Die Chevras Noschim wird am Wahlsonntag jeweils Kaffi und Chueche servieren. Die jüngsten Hochrechnungen wird Paddy K. auf jiddisch kommentieren.

Mittwoch, 3. März 2010

Word Play Masters

Die Washington Post organisiert jedes Jahr einen Wettbewerb, wo Leser dazu aufgefordert werden

a) irgendein Wort aus dem Wörterbuch abzuändern, indem ein Buchstabe hinzugefügt, entfernt oder verändert wird, und die Bedeutung des Wortes zu definieren

b) neue Bedeutungen für reguläre Wörter zu finden


Hier die Gewinner des Jahres 2009

a)
1. Cashtration (n.): The act of buying a house, which renders the subject financially impotent for an indefinite period of time.

2. Ignoranus : A person who's both stupid and an asshole.

3. Intaxication : Euphoria at getting a tax refund, which lasts until you realize it was your money to start with.

4. Reintarnation : Coming back to life as a hillbilly.

5. Bozone (n.): The substance surrounding stupid people that stops bright ideas from penetrating. The bozone layer, unfortunately, shows little sign of breaking down in the near future.

6. Foreploy : Any misrepresentation about yourself for the purpose of getting laid.

7. Giraffiti : Vandalism spray-painted very, very high.

8. Sarchasm : The gulf between the author of sarcastic wit and the person who doesn't get it.

9. Inoculatte : To take coffee intravenously when you are running late.

10. Osteopornosis : A degenerate disease. (This one got extra credit.)

11. Karmageddon : It's like, when everybody is sending off all these really bad vibes, right? And then, like, the Earth explodes and it's like, a serious bummer.

12. Decafalon (n.): The gruelling event of getting through the day consuming only things that are good for you.

13. Glibido : All talk and no action.

14. Dopeler Effect: The tendency of stupid ideas to seem smarter when they come at you rapidly.

15. Arachnoleptic Fit (n.): The frantic dance performed just after you've accidentally walked through a spider web.

16. Beelzebug (n.) : Satan in the form of a mosquito, that gets into your bedroom at three in the morning and cannot be cast out.

17. Caterpallor ( n.): The color you turn after finding half a worm in the fruit you're eating.



b)
1. Coffee , n. The person upon whom one coughs.

2. Flabbergasted , adj. Appalled by discovering how much weight one has gained.

3. Abdicate , v. To give up all hope of ever having a flat stomach.

4. Esplanade , v.. To attempt an explanation while drunk.

5. Willy-nilly , adj. Impotent.

6. Negligent , adj. Absentmindedly answering the door when wearing only a nightgown.

7. Lymph , v. To walk with a lisp.

8. Gargoyle , n. Olive-flavored mouthwash.

9. Flatulence , n. Emergency vehicle that picks up someone who has been run over by a steamroller.

10. Balderdash , n. A rapidly receding hairline.

11. Testicle , n. A humorous question on an exam.

12. Rectitude , n. The formal, dignified bearing adopted by proctologists.

13. Pokemon , n.. A Rastafarian proctologist.

14. Oyster , n. A person who sprinkles his conversation with Yiddishisms.

15. Frisbeetarianism , n. The belief that, after death, the soul flies up onto the roof and gets stuck there.

16. Circumvent , n. An opening in the front of jockey shorts worn by Jewish men

Dienstag, 2. März 2010

Friendly, forever friendly....

Kaum zu glauben, trotz Klimaerwärmung und einem der strengsten Winter in den letzten 10 Jahren finden schon wieder die ersten Freundschaftsspiele in diesem Jahr statt. Freude herrscht. Wie immer der gewohnte Service mit allen wichtigen Begegnungen, extra für die werte Leserschaft hier aufbereitet.


Zuerst einmal die Begegnungen unserer Gegner in der nächsten WM Kampagne. Morgen Abend, Frankreich - Spanien, ein wohl sehr einseitiges Duell der ehemaligen und aktuellen Europameister. Fast gleichzeitig findet Türkei - Honduras statt, da ich die Honduraner noch nie spielen gesehen habe und die Türkei sich momentan in einem Dauertief befindet überlasse ich das Urteil dem Geschehen auf dem Platz. Chile hat sein Spiel aus bekannten Gründe abgesagt.

So, nun zur Hauptsache, den hochklassigen Duellen der Underdogs. Gleich zu Beginn des Spieltages ein spannender Vergleich zweier aufstrebender Nationen aus Afrika, Tanzania - Uganda. Dann gleich auch noch ein interessantes Duell zwischen dem Norden und dem Süden bei Angola - Lettland, mal schauen wer hier den Drive aus dem Afrika Cup/WM Quali besser mitnehmen kann. Meine zweite Heimat spielt gegen einen ehemaligen Bündnispartner bei FYRoM - Montenegro, wobei zu beachten ist dass das Stadion in Skopje im Moment umgebaut wird. Das Spitzenspiel findet dann erst am Donnerstagmorgen statt, El Salvador - Guatemala, ein, im wahrsten Sinne des Wortes, Spiel mit einer Bombenstimmung.

That's all folks!


Und falls Gott doch existiert? (by Lev Yilmaz)

ZH 2018

Olympia ist aus und vorbei, die Flamme erloschen, der Stab an den Generalsekretär der KP übergeben, Athleten und Staff abgereist, der Alltag wieder da.

Gäbe es nicht doch auch die Vorfreude auf zukünftige Austragungen dieses grandiosen Sportevents, welcher in seiner nächsten Ausgabe im subtropischen Klima der russischen Schwarzmeerküste abgehalten werden wird.

In Anbetracht von Zeiten globaler Erwärmung (siehe hier) ist es nur logisch, wenn die Fachwelt bereits daran denkt, die übernächsten Spiele einem Land zu vergeben, welches den Begriff "Winter" noch mit Wasser in seiner kristallinen Form und Marroni als Handwärmer verbindet.

Was liegt denn näher, als die olympischen Spiele 2018 nach Zürich zu vergeben? Hier ein Vorschlag für geeignete Sportstätten in unmittelbarer Nähe zum olympischen Dorf, für welches die Schrebergärten an der Vulkanstrasse zu Chalets für jeweils vier Athleten mit autonomer Verpflegung aus Eigenanbau umgestaltet werden:




Die alpinen Wettbewerbe werden in der Region Sihlsee ausgetragen. Die Speedrennen auf dem Hochybrig, Slalom gleich beim Skilift Bennau



Eine brandneue Bobbahn wird ins natürliche Gefälle des Schlittelwegs am Üetliberg gelegt. Da es sich bei ZH2018 um 'grüne Spiele' handelt, wird dies nach St. Moritz erst die zweite Natureisbahn Europas sein. Um die Mountainbiker nicht vor den Kopf zu stossen, werden in die Bobbahn Schneisen geschlagen, welche die Biker zur sicheren Überquerung benutzen können. Die Verkehrregelung wird durch die Vekehrskadetten Zürich-Süd / Säuliamt gestellt

Curling wird auf dem Dolder gespielt, unter freiem Himmel und Entspannungszone mit Relax-Musik und Wassergeplätscher im Wellenbad


Für die Freestyle Competitions wird die Sommeranlage von Sonny Schönbächler in Mettmenstetten zur Wintertauglichkeit umgebaut. Gleich unterhalb des Albispasses wird die Buckelpiste angelegt







Das Hallenstadion anerbietet sich für diese beiden Disziplinen. Wegen Kollisionen im Terminkalender der Hallenstadion AG wird mit dem olympischen Vorturnier bereits um Weihnachten begonnen und der Sieger in einem Best-of-Three Match gegen den Sieger des Spenglercups erkoren. Die / der Eiskunstlaufkönig/in wird während Art on Ice nach den Spielen gekürt

Die nordischen Bewerbe werden ebenfalls im Raume Einsiedeln ausgetragen. Die Sprungschanzen werden aufgewertet und für die Biathleten wird eine Zusatzschlaufe in der Loipe zum Schützenhaus Albisgüetli eingelegt.







Für die die Sprintdisziplinen wird die Rundbahn des Letzigrunds mit einer Eisschicht belegt, Shorttrack findet im Infield der Rennbahn Oerlikon statt. Sollten die Probleme mit dem Dach des Letzigrunds bis dahin nicht geklärt sein, würde sich Vaduz als Alternative aufdrängen.


Man sieht, olympische Spiele in Zürich lassen sich problemlos realisieren, aber nachdem das IOK sich den Gepflogenheiten von FIFA, UEFA etc. angepasst hat und als Verein nach Schweizer Recht dennoch nur profitorientiert operiert, bleibt ein solches Szenario auch weiterhin nur Utopie.

HM