Mittwoch, 24. September 2008

Ausweichs- im Herbstmanöver (posted for Gonzalez Tripolensis)

Jontef allein ist von aussen betrachtet schon eigenartig, man hämmert sich mit Speis und Trank bis an die Grenze des Erträglichen, schleppt sich zwischendurch in die verschiedenen Betlokale, tauscht sich über das Gewäsch der vergangenen Wochen aus und wenn's ganz dick kommt, dann reicht vielleicht am Ende der Kräfte die Energie auch noch für einen flotten Spaziergang zweimal um den Häuserblock. Bei allem Ächzen und Krächzen möchte man also wirklich auch seine Möglichkeiten einteilen und keine Kräfte unnötig verschwenden.
Als Element unserer Auffassung des Service Public (nicht wie SF, kännsch?) sei an dieser Stelle deshalb auf die Einsätze der Walt Disney-Komikertruppe a.k.a. des Synagogenchors hingewiesen. Man muss ja nicht zu allem ja sagen bzw. Kenntnis schützt vor Ärgernis.

Hierzu also die offizielle ICZ-Meldung:

Unser beliebter (!!!) Synagogenchor singt über die Jamim Towim:

Erew Rosch Haschana Synagoge
1. Tag Rosch Haschana Synagoge
2. Tag Rosch Haschana Gemeindehaus
Kol Nidre Synagoge
Jom Kippur Synagoge

Dienstag, 23. September 2008

Aus der Gerüchteküche (posted for g. tripolensis)

Der Koscher-Umschlagplatz wird ja neu aufgemischt. Da schmeisst einer einen Bagel zwischen ein paar wackere Zeilen Bücher und gibt einem die essenzielle und unumgängliche Shabbes-Zahnbürste gleich mit und schon rumpelt es. Da gibt es die erwähnte Neueröffnung des fleischigen Restaurants in der ICZ, welche doch unumwunden auf Zustimmung und Vorfreude stösst. Angeblich werden schon erste Reservationstermine feilgeboten und Tisch Nr. 770 ist bereits für die ersten drei Monate ausgebucht.
Churban Brünzel (macht Euch nicht lustig, der heisst wirklich so) hat sich deshalb auf Erkundungstour gemacht und versucht herauszufinden, was es mit den Gerüchten und Milch & Honig auf sich hat, wo unter vorgehaltenem Tallis-Sack gemunkelt wird, dass der einzige Pizza-Delivery-Service der Stadt, der ohne Quittungen und Wechselgeld unterwegs ist, auf der Suche nach einem alternativen Lokal ist.
Churban konnte diesbezüglich keine Bestätigung von offizieller Seite einholen, jedoch mehren sich die Vorzeichen eines Umzugs von Milch & Honig eindeutig. So befindet sich gemäss Pächter/Eigentümer/Chefwalzer die Suche im fortgeschrittenen Stadium, jedoch unter schwierigen Vorzeichen. Es werde jedoch auch auf neuen Kanälen und Kanüsen gefahren, so sei eine mögliche Variante auch die Eröffnung eines neuen und weiteren fleischigen Restaurants.
Es gab Zeiten, da musste man für ein Stück geniessbares Fleisch noch selbst hinter die Küchenplatten stehen. In absehbarer Zeit ist es also ein mögliches Szenario, dass wir vor lauter Kühe die Weide nicht mehr sehen. Wir sind gespannt und hoffen auf weitere Einsichten von Churban Brünzel.

PS: Nein, meine lieben Neu-JüZ-Leser. Churban Brünzel hat nichts mit Churban Europa zu tun. Irgend jemand darf mir dann bei Gelegenheit erklären, warum wir einen neuen - im Übrigen genauso fremdsprachigen - Ausdruck für den Holocaust benötigen. Aber das ist ein eigenes Thema. Genauso wie Streimelträger an einem Mittwoch.

Naches, naches wie gohts?

Am Sonntag hatte ich wieder mal das Vergnügen, mit dem Schwarzen Teil meiner Familie, nicht so Schwarz, die religiöse Prägung, eine Simche zu feiern, eine Sheva Brachot um genauer zu sein. Normalerweise keine grosse Sache, man geht hin, sitzt getrennt an einem grossen Tisch und ist irgendwelche Reste von Schein und Fein. Aber zu meiner Überraschung, es geht auch anders. Nichts ahnend komme ich dorthin, in den Pavillon im Muggenbühl, und sehe als erstes eine Mechize und dann einen Mann mit einem Keyboard. Das konnte ja nur heiter werden. Weiter ging es, das Brautpaar kam früher als die meisten Gäste, der Gastgeber sogar mit 40min Verspätung und er war nicht der letzte. Geredet haben dann neben den Vätern des Brautpaars, der Präsident der Agudas Achim, der Grossvater des Chatan, der Gastgeber und Herr R. Levi, der im übrigen mitten in einer Rede in den Saal gekommen ist und die Rede so unterbrochen hat. Es gab natürlich auch positives, das Essen zum Beispiel. Zur Vorspeise gab es gebratene Leber mit Safran Risotto, dann Kalbs Koteletts und Ente und zum Desser noch einen Apfelstrudel. Das Essen war besser als an manchen Chassenes....

Alles in allem eine weiter bereichernde Erfahrung!

UB

Donnerstag, 18. September 2008

Death Magnetic - Tribut an sich selbst



nach rund 5 jahren hat das warten ein ende. metallica bringt mit "death magnetic" ihr neustes werk auf den markt. die cd selbst besticht als erstes durch ihr cover. ein - von seite zu seite kleiner werdendes - sargförmiges loch in der mitte des covers lässt von allen seiten ein wenig aufblitzen. ähnlich verhält es sich dann auch gleich mit dem inhalt. death magnetic ist ein angekündiktes patchwork-album. der versuch, von allen erfolgreichen alben das erfolgreichste einzubringen und zu einem überwerk verschmelzen zu lassen, ist aber nur beschränkt geglückt. zwar ist die angekündikte mischung zwischen dem wohl erfolgreichsten und besten werk "master of puppets" und dem populistischen durchbruchs-album "black album" durchaus erkennbar. allerdings lässt das album jegliche kontinuität vermissen. man hat eher das gefühl, dass sich die band fast selbst ein tribute album erstellt hat und mit jedem song an eine andere phase ihrer erfolgreichen karriere erinnern wollte. hier ein song praktisch nur aus staccato-riffs bestehend und tönend als sei er direkt in einem blechbehälter gespielt worden, dann ein fast 10-minütiges wechselspiel an stil, tempo und inhalt (ja, auch die songs sind in sich nicht besonders konstant) und dann eine schnulze. a propos: der von einigen lang erwartete dritte teil von the unforgiven ist doch sehr brav aber immerhin nett anzuhören (auch wenn er phasenweise nach einem linkin park song tönt). das instrumental-stück ist zwar ok, aber auch nicht der grosse reisser. ausserdem ist die single-auskopplung ungeschickt gewählt. der song ist zwar gut, aber für die massen viel zu lang und eben zu unkonstant (der durchschnittliche radio-zuhörer wird wohl meinen, dass das drei verschiedene songs sind). heute darf ein populärer song leider nur noch 2.5 minuten dauern (die aufmerksamkeitsspanne ist leider nicht länger). gott sei dank hat sich metallica nicht dazu hireissen lassen und alle songs sind lange werke. es stellt sich sowieso die frage, ob eine single-auskopplung überhaupt nötig ist...
es bleit die erkenntnis, ein solides album erhalten zu haben, das aber nicht an die besten herankommt, welche die four horsemen produziert haben. der versuch es allen recht zu machen ist ein weiteres mal gescheitert.
auch wurde hier ein weiteres mal bewiesen, dass eine solch grossartige band nur am eigenen ruf scheitern kann. denn das album ist an und für sich nicht schlecht (es ist sogar ziemlich gut). weiss man aber, wass die wirklich drauf haben, schwingt eine kleine portion enttäuschung mit.

fazit: nett zum hören, unterhaltend, aber kein album für die geschichtsbücher.

ein fan

Freitag, 12. September 2008

Klas ist has und wir applaudieren! (postet for g. tripolensis)

Gestern zu später Stunde, als nur noch die Allerfleissigsten das Büro noch hüteten, erreichte uns die frohe Kunde, dass die ICZ nun endlich eine Lösung für deren marode fleischige Küche gefunden hat: In Kürze soll in Zürich wieder auswärts fleischig gegessen werden können, endlich gibt es für die Myriaden von blutrünstigen Kannibalen und lustvollen Naturfaser-Verzehrer wieder die Möglichkeit bestehen, sich politisch korrekt zu verpflegen. Abgöttische Freude und Simchesnaches herrscht.

Dass es sich beim Restaurateur um einen Local Player handelt, der in den letzten Jahren bewiesen hat, dass er ein gastronomisch ansprechbarem Menu auf die Beine stellen kann (Klas Rittri von Books & Bagels) und es geschafft hat, ein In-Place für kurzweilige Mittagessen und Mitnahme-Mahlzeiten zu institutionalisieren, lässt doch aufhorchen und Gutes erhoffen.
Wir verweisen auf die Liste der Best of-Schalom, welche vor einigen Monaten hier publiziert worden war, wünschen von Herzen viel Erfolg und gutes Neues und freuen uns auf ein erstes, neu-gieriges Wiedersehen in der alten Wirkungsstätte von Lerch, Jasmin und Co..
NACHTRAG: Wir möchten an dieser Stelle auch dem Tachles gratulieren, welches nach Jahren von Grabenkämpfen und doch ziemlich heftiger Anti-Establishment-Einstellung gegenüber der ICZ diese Initiative inzwischen in so positive Energie umzumünzen wusste, sodass die ICZ es neuerdings für opportun empfindet, in ihrer offiziellen Mitgliederpost zu obiger Thematik gleich auch noch der Ausführlichkeit halber auf das Tachles selbst hinweist. Man darf das durchaus auch politisch fragwürdig finden.

Mittwoch, 3. September 2008

schon lange im ärmel...

... hatte ich diesen guten herrn. kampfbasler und dorfarzt von fiesch. während zwei wintermachanot mein bester freund. redet machnchmal aus spass hochdeutsch. sein bürste ist einfach zu schön um für mich zu behalten. SCHNAUZ!!!