Sonntag, 4. Dezember 2011

Die Abrechnung

Die Website der ICZ verkündet es, heute Montag findet die 2. ordentliche Gemeindeversammlung 2011 statt. Dies ist zwar erst auf den zweiten Blick ersichtlich, denn auf der Agenda-Übersicht auf der Einstiegsseite erscheint der besagte Termin nicht. Wie dem auch sei...



Interessant scheint hier vor allem das Traktandum 4 "Abnahme der Bauabrechnung Umbau Gemeindezentrum". Im Vorfeld des besagten Termins erhielten die Gemeindemitglieder eine - zugegeben gelungene - Informationsbroschüre mit durchaus brisantem Inhalt: Die Abrechnung. Klingt fast wie der Titel von "Die Hard: Folge 613" mit Bruce Willis.

Die Zahlen sind transparent und nachvollziehbar dargestellt. So werden Kostendifferenzen von Kostenschätzung ggü. Kostenvorschlag oder - viel wichtiger - Differenzen von Kostenvoranschlag zu den effektiven Kosten kommentiert und erklärt. So beispielsweise auf Seite 7, Fusszeile 1: "Zum Zeitpunkt der Submission kamen die Offerten günstiger herein als bei der KS geschätzt." Hoffentlich haben die Offerten auch brav angeklopft, bevor sie einfach so hereinspaziert sind...

Kurz: es wird ersichtlich, welche Positionen zur Budgetüberschreitung von 6,1 Mio. geführt haben. Die GRPK relativiert die Mehrkosten und kommt auf 2,7 Mio, schliesslich sei es der Gemeindeführung gelungen, zusätzliche Spendengeldern zu akquirieren. Diesem Effort gebührt den zuständigen Personen ein Lob. Gerade in der jetzigen Zeit war das sicherlich keine leichte Aufgabe.

Nun liegt es an den Mitgliedern, über den Antrag des Vorstandes zu befinden, der da lautet: Der Vorstand beantragt (...) die Annahme der Bauabrechnung (...).

Für den Fall, dass sich die eine oder andere Gedächtnislücke auftut: Vor rund 8 Jahren hat sich die Gemeindeversammlung klar gegen das damalige Projekt "Neubau" ausgesprochen. Es sei unnötig, das Haus neu zu bauen und zudem unverantwortlich, der kommenden Generation diese enorme Schuldenlast zu übertragen. Der damalige Baukredit wurde damals mit 13 Mio. voranschlagt...

Die Rechnung - soviel sei hier vorweggenommen - wird abgenommen. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass sich innerhalb weniger Jahre die Kostensensibilität der Gemeinde drastisch verändert hat. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Gemeinde 11,4 Mio. Franken aus eigenen Mitteln für den Umbau aufbringen muss, von denen sie aber nur 8 Mio. bewilligt hat. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass das ganze Projekt 34 Prozent teuerer geworden ist, als dies die Gemeinde am 27.4.2009 gewünscht hat. Eigentlich eine unglaubliche Zahl. Aber wie gesagt, die Rechnung wird abgenommen.

Nachtrag 1: die GRPK empfiehlt übrigens das Budget zu Ablehnung. Begründung: Bitte sparen!
Nachtrag 2: Soeben hat das Restaurant olivegarden eröffnet. Es wird mit einer Defizitgarantie in unbekannter Höhe durch die ICZ subventioniert.

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