Es ist so weit. Liebe Kinder, gebt fein acht, der Fonzie hat's uns eingebracht. Um 18:05 des heiligen Sonntags, 24. Mai 2009 wurde die geschundene und gemarterte Seele des treuen FCZ-Fans unübertreffbar beschenkt und zum 12. Mal zum Grossvater bzw. Schweizer Besten gemacht. Nachdem im Vorfeld noch im Rat der Weisen diskutiert worden war, ob man sich die Reise nach Bellenz geben möchte oder sich zugunsten der Paarschaft und der langhaarigen Hälften doch eines Besseren besonnen und sich damit begnügt, die wohl ohnehin nicht entscheidende Partie auf der Mattscheibe zu verfolgen. Nicht, dass jemand die Auswärtsreisen dieser Spieldauer nach Aarau, Mailand und Vaduz bedauert hätte, aber an einem gewissen Punkt kann man's auch mal sein lassen. Wenn auch zu Unrecht. So hatte doch eben erst die Der Sonntag hatte so harmlos begonnen. Kurze Joggrunde auf der Hündelerstrecke, danach erstes längeres Einstimmen in mamesh heimischer Atmosphäre auf die womöglich klimatisch lästigen Nebenerscheinungen des Grümpelturnier (zudann wird auch noch der Chemie-Drämmli-Effekt eintreten) und Einwärmen bei Calanda und Grillade. Spätestens als man merkte, dass man es beinahe haarscharf verpasst hatte, den Einmarsch der Spieler auf dem Comunale zu begutachten, spürte auch der Hinterletzte des CC-SK-Triumvirats, dass an diesem Tag womöglich noch Grossartiges passieren möchte. Die Nervosität stieg kontinuierlich ins Unermessliche. Kenntnisnahme der Führung des FCB, soweit eigentlich alles erwartet. Im Handumdrehen dann aber Frontenwechsel in Basel mit Führung für den GC Niederhasli. An sich auch nicht übel, aber auch dies nützt wenig, wenn Fonzie weiterhin Chancen versiebt und er von hinten wenig unterstützt wird. Und die Hoffnung, dass Gügi in seinem Leben nie mehr so alleine vor Leoni auftauchen darf. Nie mehr.
Und dann trifft Fonzie endlich. E-N-D-L-I-C-H. Und plötzlich ist der Sonnenuntergang rosa und es schimmert an allen Enden. Es ist nun plötzlich möglich, plötzlich können wir heute noch Meister werden. Durchstehen, durchatmen, sich nicht durch halbbackene Bellenzer Drehschüsse aus dem Konzept bringen lassen. Die letzten Minuten werden zur Tortur, man steht sich wie beim Penaltyschiessen geschlossen in den Armen (im Wohnzimmer wohlverstanden) und als der Schlusspfiff ertönt, möchte der Wunderfitz am liebsten durch den Bildschirm hindurch das Comunale stürmen. Es ist vollbracht. Nun bringen sogar die witzlosesten Kommentare beduselter Fans am Schirm zum Brüllen. HB-Empfang und der Marsch an den Helvetiaplatz sind dann noch geistreiche und willkommene Zusätze. So improvisiert und spontan die Meisterfeier nun ausfällt, so bringt sie dennoch Dinge zu Tage, die man wohl nicht mehr so rasch vergisst. Zum Beispiel, dass Fonzie angeblich Deutsch spricht. Dass sich keiner der nicht Eingesetzten wohl so erleichtert gefreut hat wie Hassli. Dass Tico wirklich hart einen an der Waffel hat. Und dass sogar Gilli sich glaubs gefreut hat.
Besonders sehenswert ist der SF-Sport Aktuell-Beitrag vom Montag sowie der Auftritt des FCZ-Führungstriumvirats bei Tele Züri mitsamt Einkleidung von Mc Gilli.
PS: Wir danken Hakadosh Borchu zusätzlich für seine Umsichtigkeit, die Entscheidung nicht erst mitten in Shavuot zu platzieren, wo sie an allen heimischen CCler vorbeigesaust wäre. Wenn überhaupt. Und dafür, dass er davor auch in Budapest war.
PPS: Hört bitte auf mit dieser GCN-Dankerei, das widerspricht dem Derby-Geist. Witzig ist das Team der Runde im Blick aber dennoch... ;)