Dienstag, 17. Juli 2018

Schiri, Auge!



Sodeli

Super Fussball wieder einmal, so cool. Und Russland ist jetzt auch mega. Die letzten Wochen waren gefüllt mit super Spielen, wunderbaren Toren und Deutschland.

Der VAR hat viele Skeptiker eines besseren belehrt und war eine willkommene Unterstützung der Schiedsrichter. Die Spiele waren wohl auch dank ihm im grossen und ganzen fairer als auch schon.

Auch der endlich (!) eingeführte 4. Wechsel bei einer Verlängerung war tiptop. V.a. bei den Kroaten im Halbfinal, die nach 90min noch alle 4 Wechsel hatten.

Doch so gut diese beiden Neuerungen waren, so fest hinkt das Regelwerk in vielen anderen Punkten der Relität des heutigen Fussballs hinterher.

Aber jetzt kommt das Coole. Wir sind hier im Internet und ich kann machen was ich will. Darum habe ich ab sofort das Sagen, was die Regeln berifft. Und führe per sofort folgende Neuerungen ein:

1) Begegnungen mit dem Schiedsrichter

Nur der Captain spricht den Schiedrichter an. Jeder andere Spieler, der ohne vom Schiedsrichter angesprochen worden zu sein, ein Wort an diesen richtet, sieht umgehend gelb.

Hände in Richtung Schiedrichter verwerfen oder in Richtung Schiedrichter fluchen/ausrufen etc, gibt ebenfalls gelb. Dies gilt auch für den Trainer.

Wer den Schiedsrichter anfasst, sieht umgehend rot. Egal ob Rempler, Schubser, Klaps et. Gilt auch für den Captain und den Trainer; auch gegenüber dem 4. Offiziellen.

2) Umgang mit Schwalben

Als Schwalbe gilt jede Bewegung/Handlung, welche den Schiedrichter zum Pfiff bewegen soll und gleichzeitig verhinderbar war. Als nicht exklusives Beispiel sei hier genannt, wenn ein Spieler hinfällt obwohl er den Sturz hätte vermeiden können.

Schwalben können in schweren Fällen auch mit rot bestraft werden.

Nach erfolgreichen Tests (u.A. in England) werden Schwalben auch nach dem Spiel aufgrund von Videoauswertungen mit Sperren belegt.

3) Behandlungen auf dem Spielfeld

Es gibt keine Behandlungen oder Verletzungspausen mehr auf dem Spielfeld. Ausgenommen sind Notsituationen wie Kollaps, "Zunge verschluckt", Sauerstoffmangel, Stabilisierung für einen Transport etc

Liegt ein Spieler getroffen auf dem Feld, tritt der Schiedsrichter an ihn ran und fragt ihn, ob er sofort (innert der kommenden 3-5 Sekunden) aufstehen und weitermachen kann oder nicht. Lautet die Antwort "ja", muss der Spieler innert 3-5 Sekunden und das Spiel wird fortgesetzt. Tut er dies nicht, droht eine gelbe Karte. Lautet die Antwort "nein", muss der Spieler das Feld umgehend verlassen. Sei es mit Hilfe des Staffs, anderer Spieler oder alleine.

4) VAR Challenge

Jedes Team erhält pro Spiel eine Challenge, mit welcher der Schiedrichter zum anschauen einer Szene gezwungen wird. War die Challenge berechtigt, behält es die Challenge. Wenn nicht, ist sie weg.

Hier müssen sicher noch Details ausgearbeitet werden; aber das ist der Grundsatz.


5) Verwirkung des Rechts auf VAR

Spielt ein Team den Vorteil (bzw versucht es dies) und es führt nicht zum Erfolg (z.B. Tor), entfällt die Möglichkeit, per VAR einen Freistoss/Penalty für Foul/Hands/Offside zu erlangen. Sowohl für den Schiedrichter, den VAR als auch für den Trainer/Challenge.

Idee dahinter: Ein Team soll nicht die Möglichkeit erhalten, es zuerst mit dem Vorteil zu versuchen und dann den VAR als Sicerheit zu beanspruchen, falls der Vorteil nicht zum Erfolg führt. So gesehen beim Match Nigeria vs. Argentinien.

Rote Karten können hingegen in einem solchen Fall weiterhin per VAR erteilt werden, falls ein entsprechendes Vergehen vorliegt; der Vorteil selbst gilt aber weiter und das Spiel selbst gilt als fortgesetzt und wird dort angepfiffen, wo es nach dem Vorteil schliesslich zum Unterbruch kam.

Entsprechend kann der VAR natürlich auch nicht gefordert werden, um bei einem Gegentor ein eigenes Vergehen - und somit Freistoss/Penalty statt Tor - geltend zu machen. 

 6) Ball anfassen gibt gelb

Das hatten wir eigentlich schon und die Praxis wurde dann etwas unverständlicherweise wieder gelockert.

Zur Erinnerung: Nach eine Pfiff - Foul, Goal, Offside etc - darf nur die Mannschaft, welche Freistoss, Anstoss etc hat, den Ball anfassen. Tut dies ein Spieler der anderen Mannschaft, sieht er umgehend gelb. Selbes gilt für das Sperren des Balles oder des Gegners, wenn dieser versucht, an den Ball zu gelangen.

7) Kein Offside im Srafraum

OK, ich gebe zu, das ist erst mal eine Idee. Und ausgereift ist sie sicher noch nicht. Aber warum die Offsideregel nicht aufheben, wenn sich Passgeber und - empfänger sowie der Ball alle im Strafraum befinden?

Offside wurde ja v.a. eingeführt, damit nicht ein Spieler vorne auf den Ball wartet und die Bälle nach vorne geschlagen werden. Sind aber beide schon vorne, haben sie beide die Distanz schon überwunden und haben wenig Vorteil von der Offsideposition. Und es würde etwas mehr Optionen im Spiel nach vorne geben bzw müsste auf beiden Seiten mehr Risiko genommen werden.

Nachteil: Die bisher komplizierteste Regel dieses simplen Spiels wird nochmals komplizierter.

Fazit

Der Sport verliert wegen Heulsusen, unfairem Getue etc immer mehr Fans. Damit dies aufhört, braucht es einen Wechsel in der Mentalität der Spieler. Eine Schwalbe muss wie in anderen Sportarten etwas sein, das man sich nicht erlauben kann; etwas, das dem Ansehen schadet und das es erschwert, gute Verträge zu erhalten etc. Auch das Rumgeheule, Reklamieren und anderes unfaires Verhalten muss von den Spielern und Clubs geächtet und sanktioniert werden.

All dies auch nicht zuletzt im Interesse der Fans aber auch von jungen Spielern auf Pausenhöfen und auf den Strassen. Aber auch in den tieferen Ligen etc.

Bis dahin wird es aber wohl noch einen Moment dauern. Die Aufgabe der Regelverfasser wird es in kommender Zeit sein, diese Entwicklung anzustossen und zum Teil wohl auch etwas aufzuzwingen.

Und er hat's eh schon lange gewusst, Herr Meier! https://youtu.be/jR7Q4CXOl60?t=31