Werte Bloggemeinschaft
Es ist wieder mal Zeit, in die Tasten zu hauen. Einerseits
aus aktuellem Anlass, andererseits soll dieser weltimperialistischen Seite
wieder mal etwas Leben eingehaucht werden.
Die ICZ kommuniziert seit einigen Tagen über Social
Media-Kanäle. Bis anhin lief die Kommunikation mit ihren Mitgliedern
hauptsächlich über postalische Zustellungen sowie E-Mail-Newsletter (in der
Regel in mehrfacher, stets korrigierter Ausführung).
Wobei das gleich selbst korrigiert werden muss. Der Rücktritt des
Co-Präsidenten wurde mit grosszügigen Bildern auf einer Doppelseite im Tachles
zelebriert. Die Mitglieder hingegen erfuhren mit einem einzigen Satz auf der
letzten Seite der Einladung für die ordentliche GV davon. Für jedes Ereignis
von noch so unbedeutender Wichtigkeit, werden Newsletter und Flyer verschickt.
Tritt ein Präsidiumsmitglied zurück, spielen ganz andere Seilschaften.
Nun also haben sich die Verantwortlichen entschieden,
auch Präsenz auf Facebook und Twitter zu markieren. Dies ist ein löblicher
Schritt und zeigt, dass sich die Gemeinde als moderne Institution versteht.
Gemessen am nach wie vor fürchterlichen Internetauftritt ist
die Gemeinde jedoch noch einige Tabo-Sefolosha-Schrittlängen von „modern“ entfernt.
Doch auf Facebook und Twitter hat die Gemeinde optisch einen ansprechenden
Auftritt. Dass der Name auf Facebook falsch geschrieben ist, übersehen wir
jetzt mal grosszügig. Die Schreibweise „Icz Zürich“ scheint zumindest neu.
Stellt sich die Frage, seit wann sich die Gemeinde klein schreibt – und vor
allem für was das „Z“ in „ICZ“ steht. Und obwohl die ICZ mit über 150 Jahren
die älteste jüdische Gemeinde in der Schweiz ist, wurde sie erst am 6.11.1958
geboren. So zumindest steht’s auf Facebook.
Viel bedenklicher ist jedoch, dass hier grundlegende
Funktionen von Social Media nicht verstanden werden. Die Inhalte und die
Tonalität der Tweets auf Twitter sind von einer solchen Banalität, dass sie dem
Image der Gemeinde alles andere als zuträglich sind. Twitter ist ein
Kommunikationsmittel für eine externe Zielgruppe und kein Whatsapp-Gruppenchat.
Dass die Gemeinde einen SoMe-Verantwortlichen gesucht oder
gar eingestellt haben soll, ist nicht bekannt. Gehen wir deshalb davon aus,
dass die bestehende Belegschaft die Kanäle betreut. Dann wiederum stellt sich aufgrund
der hohen Intensität der Posts (7) und Tweets (15) in den ersten 5 Tagen schon
die Frage, wie diese Zeit davor verwendet wurde.