Montag, 29. August 2011

Danke Herr Somm, danke!

In der BaZ erschien in den letzten Tagen der in meinen Augen wohl beste Artikel, der in den Schweizer Medien zum Thema Israel in den letzten Jahren veröffentlich wurde.

Dabei geht es nciht um eine blinde Verteidugung Israels, sondern darum, dass die Aufmerksamkeit und der Übereifer, welche dieser Konflikt in der Schweizer Gesellschaft auslöst, einmal in die Richtigen Relationen gesetzt werden.

Autor ist Markus Somm, Chefredaktor der BaZ.


BRAVO


Nehmt Euch die 5 Minuten um diesen Artikel zu lesen. Es lohnt sich.

Ein Plädoyer für Israel

Kein Land wird härter kritisiert, kein Staat öfter verurteilt. Zu Recht? Ein Kommentar von BaZ-Chefredaktor Markus Somm.

Soll die Schweiz einen Staat Palästina anerkennen? Die aussenpolitischen Kommissionen des Parlaments, die sich mit dieser Frage auseinandergesetzt hatten, trauten sich nicht, zu einem Entscheid zu kommen, sondern versteckten sich hinter wortreichen, nichtssagenden Sätzen. Insgeheim hoffen die Politiker wohl auf den Bundesrat – dass er ihnen den Schritt abnimmt, der, ganz gleich, wie er ausfällt, die einen verärgert und die andern erleichtert. Kalt lässt es niemanden. So kurz vor den Wahlen möchte sich keiner exponieren. Israel ist Zunder.

Doch wie auch immer die Politiker sich ducken, im September wird die Schweiz Farbe bekennen müssen, wenn die UNO-Generalversammlung in New York zusammentritt. Verläuft alles nach Plan, wird Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas dann einen eigenen Staat ausrufen – und er wird darauf setzen, dass er die Mehrheit der UNO-Mitglieder dafür gewinnt.

Mit Grund. Wer sich die Mehrheitsverhältnisse in der UNO vor Augen führt, ahnt, dass die Palästinenser auf breites Wohlwollen stossen dürften. Israel ist einsam. Um die Anerkennung Palästinas abzuwehren, kann die israelische Regierung lediglich auf das fast sichere Veto der Amerikaner wetten. Auch Deutschland wird den Judenstaat nicht im Stich lassen. Alle anderen westlichen Staaten dagegen sind unsichere Kantonisten – von der übrigen Welt nicht zu reden.


Israel allein. Nachdem die Juden seit gut zweitausend Jahren verfolgt worden sind, dürften viele Israelis mit der Isolation fertigwerden; man hat schon Schlimmeres erduldet. Doch können wir Schweizer abseits stehen, wenn Israel erneut desavouiert und vorgeführt wird? Hielten wir uns an die Maximen schweizerischer Aussenpolitik, wäre alles einfach: Wir sind neutral. Seit wann anerkennen wir Staaten, die offensichtlich nicht unabhängig sind? Noch ist die West Bank von den Israelis besetzt, noch hat sich das Land mit den Israelis in keiner Weise arrangiert. Ein Friedensabkommen steht in den Sternen. Gerade in Fragen internationaler Politik, die neuerdings unnötig komplex gestellt werden, hilft es, simpel zu bleiben. Nicht nach ästhetischen Kriterien müssen wir solche Fragen betrachten – gefällt oder missfällt uns dieser Staat –, sondern formell: Kann dieser Staat notfalls seine Souveränität verteidigen? Wer ist Herr im Haus? Realismus ist gefragt, nicht der Schein.

Die unglücklichen Tibeter

Tibet wird seit Jahrzehnten von China okkupiert – gemäss Völkerrecht sicher zu Unrecht. Nie wäre es der Schweiz aber in den Sinn gekommen, ein autonomes Tibet zu akzeptieren. Als 2004 eine Petition dies verlangte, befand unser Aussenministerium: «Das EDA wird in der UNO keine Resolution über das Selbstbestimmungsrecht der Tibeter einbringen, da die Schweiz wie die meisten Staaten der internationalen Gemeinschaft der Ansicht ist, dass Tibet als autonome Region im Rang einer Provinz ein integraler Bestandteil der Volksrepublik China ist. Eine solche Resolution würde eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates darstellen.»

Früher anerkannte die Schweiz Staaten, wenn die Realität ihr nichts anderes übrig liess, heute gibt es immer mehr Leute, die sich dafür einsetzen, dass wir uns in der Aussenpolitik normativ verhalten, dass wir also etwas tun, um die Realität nach unseren Wünschen zu formen. Nicht was ist, soll uns bewegen, sondern was werden könnte oder sollte oder müsste.
Ich halte das für falsch, weil sich ein Staat rasch lächerlich macht, der mit schillernden Deklamationen um sich wirft, die in der Wirklichkeit verdampfen wie heisses Wasser. Der Kleinstaat Schweiz wird den Nahost-Konflikt nicht lösen können. Eine Anerkennung Palästinas als Staat zum jetzigen Zeitpunkt ist Unsinn – genauso wie es unnütz war, den Kosovo zum Staat zu erklären, obschon jeder vernünftige Mensch wusste, dass das noch lange kein Staat war. Warum sollten wir so tun, als ob wir etwas täten? Es ist kontraproduktiv, es schadet Israel, es hilft den Palästinensern in keiner Weise.

Der Unsinn aber hat System. Wenn es um Israel geht, erfasst viele Menschen im Westen eine bemerkenswerte Leidenschaft: In den vergangenen Wochen erschien in der NZZ ein grosses, teures Inserat: «Palästina anerkennen!» Initiiert von der Gesellschaft Schweiz–Palästina, die im Übrigen vom BaZ-Kolumnisten Daniel Vischer präsidiert wird, einer Organisation, die seit Jahren einen scharfen antiisraelischen Kurs verfolgt, führt der Aufruf die Namen vieler Schweizer auf, die wahrscheinlich glauben, damit den Frieden im Nahen Osten zu fördern. Wer zweifelte an ihrem guten Willen? Doch warum kümmert sie Israel so sehr?

Israel, ein westliches, tüchtiges und demokratisches Land, das in manchem der Schweiz gleicht – mit dem nicht unwesentlichen Unterschied indes, dass es bis heute von einem grossen Teil seiner Nachbarn am liebsten ins Mittelmeer gekippt werden würde –, dieses Land, das die Juden nach einer zweitausendjährigen Diaspora wieder besiedelt und in einen blühenden Garten verwandelt haben, es wird kritisiert wie kein anderer Staat dieser Welt. Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf befasst sich mit keinem Land so oft und so gern, niemand wird in internationalen Gremien so regelmässig verurteilt wie der Judenstaat. Libyer und Kubaner empfehlen sich als Experten für Menschenrechte. Käme ein Männchen vom Mars auf die Erde, es erhielte den Eindruck, kein Staat bedrohte die Menschheit so sehr wie Israel.

Das Elend der Besatzung

Gewiss, Israel darf man kritisieren: Die Besetzung der West Bank dauert viel zu lange und hat, wie das in allen ähnlichen Situationen zu beobachten war, auch die Besatzer verändert. Manche Übergriffe wurden bekannt; selbstverständlich kommt es zu Ungerechtigkeiten und Tragödien. An keiner Armee geht es spurlos vorüber, wenn sie als ungeliebte Besatzungsmacht fremde Leute beherrschen muss – über so lange Zeit. Es verdirbt den Charakter des einen oder andern Soldaten. Und sicher, ob es der Weisheit letzter Schluss ist, dass die Israelis in den besetzten Gebieten Siedlungen bauen? Man könnte sich andere vertrauensbildende Massnahmen vorstellen.

Doch hat Israel viele Alternativen? In der Hoffnung, Frieden zu bekommen, gab es Gaza frei. Seither regnet es in Israel Bomben, die aus Gaza abgefeuert werden. Palästina anerkennen? Solange mächtige Organisationen der Palästinenser wie die Hamas die Israelis vernichten wollen, scheint es anspruchsvoll, solchen selbst erklärten Massenmördern entgegenzukommen. Selbst uns Schweizern würde das schwerfallen, auch wenn wir uns für die Universalgelehrten des Kompromisses halten. Das Veltlin traten wir nach dem Wiener Kongress ab, ohne Italien seither mit Krieg überziehen zu wollen.

Was immer man Israel vorhält: Es fehlt meistens die Fairness. Warum regen sich die Israel-Kritiker nicht annähernd so intensiv über das eklatantere Unrecht in Zimbabwe auf? Warum dulden sie, wenn die Russen in Tschetschenien wüten, wie es die Israelis seit 1967 nie getan haben? Dass sie Israel so übertrieben hart beurteilen, macht ihre Kritik schwer erträglich – und verdächtig. Die Schweiz sollte Palästina keinesfalls anerkennen.
(Basler Zeitung)

Freitag, 26. August 2011

Alles falsch gemacht 2.0

Folgendes SMS geistern zurzeit durch die Chareydische Welt.
(Diese Nachrichten - via Mail, SMS, Facebook usw. - sind übrigens schon länger ein Phänomen in diesen Kreisen.)

"I'm passing on an SMS that Harav Hamekubal Nissim Shalom dreamt of his grandfather and was told that Mosiach is near, and says that whoever hurries and publicizes this will be saved from the birthpangs of Mosiach, and whoever doesn't may be subject to great financial loss. Pass on to at least 12 people quickly, this is a sh'at ratzon."

Heieiei, wo soll ich nur anfangen...

Kommunikation per SMS

Kinder dürfen keine Handy haben und sich nicht per Internet bilden. Aber die Grossen dürfen mit den neun Medien jede Hexerei und Scharlatanerei betreiben, die Ihnen gerade in den Sinn kommt.

Personenkult

Dass gewisse Leute gerne Träume und deren Bedeutung interpretieren, ist legitim. Problematisch wird es dann, wenn ein Traum eines Gurus mehr bedeutet als jener eines Durchschnittsbürger.

Das ganze führt dazu, dass Leuten auf Basis von wenig bis gar nichts grosse Hoffnungen gemacht werden.

Phropheten

Im Judentum gibt es heute keine Propheten. Dies wird hier scheinbar völlig ignoriert. Hauptsache heilig und gschpürschmi...

Kommt dazu, dass es auch ein Teil unserer Religion ist, nicht zu wissen, was genau die Erlösung bringen wird. Vielleicht war das ja nur in Zeiten der Gemara so. Damals gab's ja schliesslich noch keine SMS.

Lohn und Strafe

Schon wieder etwas, dass es im Judentum nicht gibt. Es ist sogar ein wichtiger Bestandteil der Religion, dass es dieses Konzept nicht gibt. Man nennt es Glauben und Gottesvertrauen. Zu behaupten, dass man weiss, was passiert, wenn man was tut oder nicht, widerspricht jedem Grundsatz für den das Judentum steht. (Mit wenigen Ausnahmen, die aber in der Tora konkret erwähnt sind!)

Grande finale

Mit "this is a sh'at ratzon" zu Enden ist für mich die klare Übersetzung von: Zämmestah, Händue, kchä Näme. Oder alternativ "Go R*********, go R*********, GO GO GO"...

In diesem Sinne

Donnerstag, 25. August 2011

Man munkelt...

...es habe eine zweite Israelreise mit mehreren Jahrgängen stattgefunden.
...dass es keine Hunde hatte.
...dass im Club am ersten Abend geschlafen wurde.
...dass ein Wochenende bereits am Mittwochabend fernab der Zieldestination beginnt.
...dass auch in Taxis um 7 uhr morgens keine Hunde aufzufinden sind.
...dass Bograshov und Frishman schöne Toiletten zur Verfügung stellen.
...dass ein Chossen verruckt relaxt ins Chasseneweekend chillt.
...dass Mizwes auch im Dreimannzimmer ausgeführt werden können.
...dass 2 Flaschen Whiskas zum Zmittag nur eine Randnotiz darstellen.
...dass der Chossen von der Kale (müend enander gfalle) auf dem Tanzparkett ausgezogen wurde.
...dass Tripolensis eine Affäre mit der Hochsiigssängerin hatte.
...dass El Tigre gerne Openair knackt.
...dass trotz Anwesenheit eines Windkanals, praktisch Windstille herrschte.
...dass Hochzeits- Büsli-Chill völlig überbewertet ist.
...dass Hochsiege auch ausarten und bis 4 uhr dauern können (idrücklich).
...dass Grasl an Partys scheinbar alle leute anschreit.
...DASS SOEBEN EINE GIGANTISCHE HOCHSIIG ÜBER DIE BÜHNE GEGANGE SEIN MUSS.

Man dankt an dieser stelle den Jibrils von Zürich bis Rwanda!

Mittwoch, 24. August 2011

Die berühmte letzte Zeile...

Im Verlauf des Freitags werden auch die hiesigen Medien gemerkt haben, dass sich die Hure Maradona inzwischen nach Dubai zu Al Wasl abgesetzt hat (geschätztes Jahreseinkommen: 3 Mio. Euros, verlangte Tätigkeit: Clown spielen im Training, immer brav in die Kamera lächeln). Irgendwann in 3 Wochen dann, wenn werte Doris bis dann wieder den Grabenkämpfen mit den Teutonis entsteigt, wird dann in einer Randspalte und zur Volksbelustigung folgendes, absolut spontanes und in keinster Weise inszeniertes Video erscheinen. Nämlich dasjenige, wo er von einem Fussballplatz in den Hangar nebenan watschelt (in Dubai geht das Volk bekanntlich mit dem Flieger an ein Fussballspiel), ausgangs drei milchschnäuzige Emirenkinder hätschelt, und sich dann einer völlig ungeplanten politischen Aussage und einem hochrühmlichen "Viva Palestina" hinreissen lässt:

Nun, es mag ja jeder seine Meinung haben. Ich bin auch sicher, dass Maradona lange die Vor- und Nachteile einer solchen Aktion studiert hat, sich gewiefterweise eingelesen hat und sich nicht zuletzt von seinen notorischen Freunden Hugo Chavez, Fidel Castro und Mahmud Ahmedinijad beraten liess, ob dies jetzt wirklich einbringlich sei (wirklich vorgegangen ist er so: Jemand winkte mit einem Bündel Petrodollars, er leckte sich den Sabber vom Doppelkinn und sagte: "Was auch immer ihr wollt, nur her mit der Knete!"
Aus dem einstigen Rebellen und Genie ist ein Clown geworden, der sich für auch wirklich keine politische Aktion zu schade ist, der seine Seele für Geld verkauft und nun auch für Dinge einsteht, von welchen er keinen blassen Schimmer hat.
Wirklich unterhaltsam ist dann aber der letzte Satz, der ihm entfährt, als er abtritt. Pöse Zungen könnten hierbei ein Gebrabbel entdecken, dass verdächtig ähnlich tönt wie "Per il culo Palestina". Aber das wären wirklich nur die ganz Pösen. Alle andern dürfen gerne ein Korrigendum anbringen.

Montag, 22. August 2011

Bonjour le gratüloor

Alle, die im Sommer in Israel waren, können es bestätigen; Ivrit ist ein für alle mal überbewertet. Wer kein französisch kann, muss es erst gar nicht versuchen.

Auch die lokalen Behörden, Geschäfte und weiss der Teufel was sonst noch, haben sich inzwischen angepasst. So ruft der Bademeister am Strand neu auch "Missje, Missje. Sortee de l'o! Silt wu ple!"

Welche sprachlichen und amüsanten Konsquenzen das für den neutralen Touristen hat, soll mit diesen Bildern verdeutlicht werden:

Beginnen wir mit einem harmlosen

Was genau sind peaple sind das "people", die am "sea" wohnen? Oder einfach Erbsenmenschen?



Ich ich ich. Alle anderen sind eh doof.

Man müsste meinen, dass es sich lohnen würde, auf Namesbändchen die Namen so zu schreiben, wie sie in praktisch allen Teilen der Welt geschrieben werden. Weit gefehlt! Etweder franzesch oder nichts! Punkt!



Hauptsache vielsprachig! Alles andere isch doch egal.

Ginge es nach diesem Etablissement, hiesse "Grill" auf Ivrit "Shipudim" und auf franzesch einfach "Chez". Konsquenterweise passe ich mich an: "Hey Chef, kannst Du mir noch eine Wurst auf den Chez legen?" Oder "Gehen wir heute chezen?"
(Man bemerke ausserdem, dass der Gastgeber hier offenbar auf englisch und franzesch Charly heisst; auf Ivrit ist es allerdings Shirli...)



Und das ist das Menü von Charly/Shirli:

Ich verzichte auf die Markierung aller Fehler und lasse es als kleine Denksportaufgabe offen. Wieviele Fehler findet Ihr? (Achtung: Es hat sowohl im franzeschen wie auch im englischen Teil diverse Fehler.) Es hat insgesamt mindestens 8 Fehler.

(Sorry: Einen Fehler muss ich doch herausheben. Was in aller Welt ist "Toore" und wie wurde daraus (im englischen Teil!) Chakchouka Mergez?!"


Alles in allem ist das (h)eilige Land ganz klar ein Fall für unseren geliebten Hüter der Sprache.

Bisous und bis bald

Donnerstag, 18. August 2011

Liebe Doris

(Anm. des Verfassers: Auf vielfachen Wunsch erscheint der folgende Text doch noch, das Thema ist vielleicht ein bisschen überholt aber deswegen nicht minder brisant.)

Am besten lassen wir die Begrüssungsfloskeln und die Nettigkeiten gleich bleiben, denn ich bin verärgert. Ich kann die Entscheidung des Bundesrates aus der Nuklearenergie auszusteigen nicht nachvollziehen. Seit ihr euch eigentlich der Tragweite dieses Beschlusses bewusst? Innerhalb von 30 Jahren wird also die Stromproduktion in der Schweiz um einen Drittel zurückgefahren. Sehr weise, und wie genau wollt ihr die Lücke schliessen? Ahja genau, ihr wollt Gaskraftwerke bauen. Es ist inzwischen also nicht mehr so schlimm mehr CO2 in die Atmosphäre zu schiessen. Dabei habt ihr mir doch immer erzählt das sei so schlimm und ihr wollt alles dagegen tun? Neue Steuern habt ihr eingeführt und über allerlei Abgaben nachgedacht, damit die CO2 Emissionen sinken. Item, das ist jetzt nicht das Thema hier. Falls ihr wirklich glaubt die Leute werden mehr für den Strom bezahlen wollen weil jetzt plötzlich weniger vorhanden ist dann liegt ihr komplett daneben. Und falls ihr auch glaubt die erneuerbaren Energien sind bis 2050 soweit, das sie die Nuklearenergie ersetzen können dann liegt ihr auch daneben. Ich hoffe euch hat wirklich mal jemand gescheites, also so jemand mit Professortitel und allem drum und dran erklärt, das es sich nicht lohnt in der Schweiz Solaranlagen zu bauen weil die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht.
Vielleicht kann ich dich liebe Doris, und deine Kollegen und Kolleginnen, dazu bewegen noch einmal darüber nachzudenken. Ist denn der Nuklearstrom wirklich so schlecht? Wieviele Unfälle mit Strahlungsaustritt gab es denn in der Schweiz seit wir die Reakoren betreiben? Wieso habe ich einfach das Gefühl das ihr die Stimmung ausnützen wolltet um diese Entscheidung zu treffen, es aber so schwammig formuliert habt das ihr in 5-10 Jahren einfach wieder davon zurückkommen könnt? Es hat einfach alles einen komischen Nachgeschmack.

Ich würde mir wünschen das ihr viel mehr Zeit und Energie aufwenden würdet die Leute davon zu Überzeugen das die Schweiz nicht darum herumkommt ein Endlager zu bauen und auch zu betreiben. Denn das ist das wirkliche Problem das wir im Moment haben. Hochradioaktiven Atommüll der in einer Lagerhalle in Würenlingen herumsteht und bei dem das Prinzip Hoffnung herrscht das irgendwann einmal eine Lösung dafür gefunden werden kann. Aber Mut zu zeigen, den Schritt nach vorne zu wagen und als erstes Europäisches Land eine wirkliche Lösung für das Atommüllproblem zu suchen, ist wohl zuviel verlangt für euch. Da ist es einfacher im Strom mitzuschwimmen und die Reaktoren einfach abzuschalten.

Pfui deibel

Ich erkläre hiermit die Sommerpause für offiziell beendet, nachdem der Sommer selber auch ein kleines Comeback gibt, der Chübelsack in corpore in Rulien war und Djibril gebührend gefeiert wurde. Guet Holz wünscht man auch von dieser Stelle aus.

Was ich eigentlich sagen wollte, gestern habe ich mangels Alternativen das Spiel des Vereins unser aller Herzen gegen den FC Bayern auf Sat.1 sehen müssen. Ich möchte das mal in aller Deutlichkeit sagen, es war das letzte mal das ich mir das angetan habe. Es war kaum zum Aushalten. Ist es denn zuviel vom Moderator verlangt das er das Spiel kommnetiert anstatt 20 Minuten darüber zu schwadronieren wie viel Repsekt der FCZ hat und wie wenig er vom Schweizer Fussball hält. Begonnen hat seine Moderation bereits damit, das er gleich mal zugegeben hat das er keinen einzigen Spieler näher kennt und er sich auch keine weitere Mühe gemacht hat näheres über sie herauszufinden als auf dem UEFA Factsheet stand. Finde ich toll das er auch noch Geld für so einen Schwachsinn bekommt. Als der FC Bayern nach 8min in Führung ging hat er sich für die nächsten 85min nur noch darüber unterhalten ob und wie hoch der FC Bayern gewinnen wird und wie schön das es doch für den FCZ sein muss gegen so einen Gegner spielen zu dürfen. Kein einziger Kommetar war auf das Spielgeschehen bezogen. Da hätte man zum Beispiel sagen können das die Bayern überhaupt nicht sattelfest in der Defensive sind oder das ihre Spielanlage gegen ein offensiv besseres Team als der FCZ hinten und vorne nicht ausreicht.
Und sonst: wayne und scott.

Bis dahin, tot ziens

Euer Lino

Dienstag, 2. August 2011

Gökhan Inler und die 88

Unentwegte Fussballfanatiker mit einem grossen FCZ-Herzen dürfte sich dieses Jahr in Hellblau kleiden. Endlich spielt das Herz der FCZ-Meisterschaft 2006 wieder zusammen, diesmal aber bei der S.S.C. Napoli, dem Fussballclub mit klingenden Namen wie Alemao und Maradona am Fusse des Vesuvs. Eines erstaunt aber und hat den einen oder anderen wohl bereits Runzeln auf die Stirn gezeichnet. Was verleitet "Gögi" Inler, der unter dem FCZ-Jersey verschiedene Male ein K4-Shirt vor der Südkurve präsentierte, dazu, sich die Nummer 88 zuzueignen, eine Zahl, welche insbesondere in rechtsradikalen Kreisen wegen des Zahlenwerts der Ziffer und entsprechendem Akronym bekannt ist. Die Antwort gibt Inler gleich selbst, der bereits beim FCZ die Acht trug.
"Als ich zu Udinese kam, war die Acht bereits durch Dossena besetzt. Ich wollte die Ziffer jedoch unbedingt auch, also habe ich die 88 ausgewählt."

JLeague 2011/2012 und El Bully

Soeben ist die Nachricht publik geworden, dass die JLeague für die kommende Spielzeit wieder einen Startplatz für eine Mannschaft zu vergebe hat. Es wird hiermit auf die entsprechenden Regulatorien unter www.jleague.ch verwiesen, prinzipiell sei jede Mannschaft willkommen, deren Teammitglieder im Verlauf der Saison 2011/2012 das 16. Altersjahr vollenden (also 16 Jahre alt werden). Für die Kontaktaufnahme wird gebeten, ein Email an spielleitung(a)jleague.ch zu verfassen.

Im Übrigen hat die Schweizerische Super-League zwei weitere Schätzchen gefunden. Einerseits den FCZ, auf welchen inzwischen auch schon alle kopfschüttelnd runterschauen und sich niedlich fragen, was da eigentlich los sei. Antworten findet aber keiner. So auch nicht Thomas Schifferle, der heute Morgen im Tages-Anzeiger einen halbseitigen Kommentar auf der ersten Sportseite (also die letzte) in die Tasten haut. Was er eigentlich sagen will, bleibt aber allen verborgen. Ausser, dass er findet, der FCZ hätte in Lüttich in einem Motel übernachten sollen. Bravo und wir schreien morgen im Stadion alle den FCZ zum Sieg. Wäre schön, wenn die Hälfte der selbsternannten Experten dies morgen wenigstens dies tun würden.

Das zweite Schätzchen heisst Bulat Tschagajew. Die Schweizerische Fussballliga hat meines Wissens keine Geldwäscherei-Meldestelle und der entsprechenden Gesetzgebung auch nicht unterstellt, ausser dass sie sich selbst hierfür als Gehilfe strafbar machen könnte. Solches Risiko ist aber marginal und eine entsprechende Anklage ist doch sehr abwegig. Bis zum Gegenteil ist also Herr Tschagajew ein rechtschaffener Bürger. Ob er hierzu eigentümliche Wege einschlägt, eine sehr skurrille Arbeitspolitik betreibt, untersteht strikt dem Wayne-Prinzip. Der Schweizerische Fussball soll sich eher freuen, dass früher oder später der besagte Geldgeber Flüssiges in den Transfermarkt pumpt, welcher sich in diesem Sinne auch auf die anderen Mannschaften auswirkt. So kursiert heute schon, dass Xamax auf seiner Suche nach valablen (oder irgendwelchen) Stürmern die Fühler nach Ex-Insekt Raul Bobadilla ausgestreckt hat, der einem Wechsel zurück in die Schweiz nicht zwingend abgeneigt sei. Wir werden sehen.

Genauso werden wir sehen, wie gut die Schweizer Fussballer sind, die sich derzeit im siebten Himmel wähnen, weil sie Norwegen und Slowenien zugelost bekommen haben. Nominell mag dies ja so sein, dass jedoch auch die Heimaten von Zahovic und Solskjaer wissen, wie man Fussball spielt, soll nicht vergessen werden. Die laufende EM-Kampagne spricht gerade Bände, wie schlecht wir uns derzeit vermeintlich schlechteren Gegnern gegenüber präsentieren.