Freitag, 27. August 2010

Uassa und wieder ine

am sunntig chömed mir go zügle
und tüend au gard de stef guet bügle.

lupfe und schiebe wie wildi tier
defür git's dänn es iis-küelts piär.

und au d’maria j. isch mit debi
si schlat mit eus paar nägel iih.

ich wünsch uns allne toi toi toi
und es fröhlichs, trochens „schm*ss ahoi“

Donnerstag, 26. August 2010

Besser spät als nie

Wer ab dem Titel dieses Posts wild das Phrasenschwein fordert, hat absoult recht. Und damit sind wir schon beim Thema. Denn das Phrasenschwein ist wohl der/die/das einzige leidtragende des Rauswurfs von Hobby-Studiogast und Gspürschmi-MBT-Fetischist André "Andy" Egli.


Nach wirklich langen 3 Jahren hat das SF den Schlusstrich gezogen und Egli den Stifel (bzw. den MBT) gegeben. Dieser Schritt kommt doch reichlich spät. Denn Eglis Auftritte waren stets im besten Fall ein sofortiges Umschalten wert. Warum wir froh sind, dass Herr Egli seinen Posten aufgeben muss, soll aus folgender Liste hervorgehen. Wie immer ist diese Liste beliebig ergänzbar (z.B. in den Kommentaren).

Einfluss auf Gress:
Wie kompetent Gress sein kann, haben wir an der WM ja gesehen. Leider musste er im CL Studio immer von Egli aufgezogen werden. Somit verkamen die Gespräche immer zu folgendem: Egli war der kleine Gof mit Lolipop und Latzhose, der seinen Urgrosspapi fragt "Du säg mol. Wie isch das damals no vor em Krieg gsi, wo Du in Frankrich gsi bisch?".
Gress (als begnadeter Fusballer) kann natürlich nicht davon lassen, die Setilvorlage sofort zu verwandeln. Das tönt dann etwa so: "Jaaa damals in Fronkreisch 'aben wir mit Konserve-dose in die Strasse gespihlt".

Leider braucht es Sportstudio Gäste mit Kompetenz und etwas Humor. Keine Clowns mit Wikipedia-Fussball-Wissen.

Styling:

Ob Egli seine MBT Schuhe aus Style oder aus gesundheitlichen Gründen trägt, ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall sieht er darin schrecklich aus. Und auch der Rest seines Outfits hat regelmässig für Verwunderung und Kopfschütteln gesorgt.

Fussballwissen:
Was Egli im Studio erzählte, setzte sich oft aus dem zusammen, was in der Woche vor dem Spiel in den Medien rauf und runter gekaut wurde.

Grammatik:
Herr Egli scheint ein Mann von Welt zu sein. So merkt man, wie die englische (oder evtl. ist es auch die Schriftdeutsche) Sprache einen starken Einfluss auf sein Deutsch hat (in Fachkreisen unter "Kubiyot-Effekt" bekannt).
Bei Herrn Egli sieht das dann so aus: Müsste der Satz lauten "De Guardiola spielt hüt mit em Messi und em Ibrahimovic" tönt die Egli-Version so: "Guardiola spielt hüt mit Messi und Ibrahimovic".

Betonung:
Dieses Problem ist schriftlich nur sehr schwer zu umschreiben. Ich probier's mal. Tönt folgender Satz für Sie normal oder überbetont? 8-ung: Alles fett geschriebene muss scharf und abgehackt betont werden (wie zum Beispiel das otz in "Rotzlöffel"). Oder einfach sonst krass betont.

Und hier der Satz: "HHHHcs. Muurrrinjo het natürlich kchä eifachi Lag. Etto'o und Sneider sind sehr in Forrrm?! Aber es Rückspiel im Halbfinal vo de Chämjenliig isch natürlich e gewaltige Bühni. Gäll Schilber? HHHHcs..."
(Das verkehrte SCHHH am Anfang und Ende muss gelesen werden, wie das lange und starke Inhalieren einer Zigarette mit zusammengedrückten Zähnen aber breit offenem Mund. So wie es in der marokkanischen Region Fez praktiziert wird.)

Allgemien tönt es bei Egli immer, wie wenn er gerade alle Erkenntnisse erfunden hat und sie nun einem Pack von streunenden Hunden zu erklären versucht.

Fazit:

Es freut mich für alle Beteiligten, dass Herr Egli sich nun auf seine Aufgaben im Consulting-Bereich konzentrieren kann. Man ist ja schliesslich auch schescheftlich tätig. In diesem Fall heisst das dann "Andy Egli- Turnaround Management - Sport & Business".

Bleibt die Frage ob sich das Wort "Turnaround" auf seine Pirouette beim Kopfball-Eigentor 1994 im Vorbereitungsspiel auf die WM gegen USA bezieht?

Alles Gute Herr Egli.





Freitag, 20. August 2010

G"tt sei dank

Hapoel Tel Aviv führt in der letzten CL-Qualifikation in Salzburg mit 2:1 als Itay Schechter (oder Shecheter laut Trikot) alleine auf den österreichischen Torhüter zurennt und souverän trifft. Sofort greift sich der Torschuetze in die rechte Socke, setzt eine Kippa auf (aus dem eigenen Fan Shop versteht sich), lässt sich auf die Knie fallen und dankt dem Allmächtigen (gepriesen sei er).
Da laut UEFA-Reglement nur christliche Rituale (sich bekreuzen) beim Torjubel erlaubt sind, zeigte ihm der Unparteiische die gelbe Karte. Ob es fuer Tfilinlegen rot gibt, wird derzeit untersucht.

Mittwoch, 11. August 2010

Mittwochssport

Geschätzte Leser,

Mit der, leider zu erwartenden, 0-1 Niederlage im ersten Spiel der Ära Prandelli bei den Italienern ist der Startschuss für die erste Nach-WM Testspielrunde erfolgt. Es wird uns wieder einmal ein bunter Strauss an Spielen geboten, es folgt eine wie immer sehr subjektive Auswahl.

Beginnen würde ich heute Mittag um 13:00 mit Thailand - Singapur, ein spannendes Bruderduell zwischen Zwei asiatischen Tigerstaaten. Gleich danach ein Kracher aus den Öllieferländern, um 16:00 Kazachstan - Oman, Borat wird hier live kommentieren!
Mit Hinblick au die kommenden EM Quali noch ein Blick auf unsere Gegner. Um 17:00 Bulgarien - Russland, 20:30 Montenegro - Nord Irland, 20:45 Wales - Luxemburg und um 21:00 England - Ungarn. Die Auswahl der Gegner erfolgte nach mir unbekannten Kriterien. Weitere Kracher sind auf jeden Fall Zypern - Andorra, Azerbaidschan - Kuwait und Algerien - Gabun.

Für weitere Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung

Mittwoch, 4. August 2010

Ethnologie-Nachhilfe für SF DRS

Thierry Doubai in Aktion

Nein, es liegt uns fern, dem Schweizerischen Monopolfernsehen Rassismus vorzuwerfen. Das würde zu weit gehen. Deutlich zu weit. Auch unterschwellig wäre ein solcher Rassismus nicht festzustellen. Aber worum geht es eigentlich? Zur Illustration deshalb drei Szenen, allesamt aus dem Reich des runden Balles und des neunzig Minuten langen Spiels.

Erste Szene: Sie spielt sich vor ca. 1-2 Jahren ab. Es spielt gerade die Schweizer Nationalelf, hierzulande durch ehrlichen Werksfussball bekannt und durch die Tatsache, dass sie durchwegs die Zwillingsbruder der im Ausland erfolgreichen Söldner beschäftigt. So auch der Fall bei Blaise N'Kufo. Der gute Herr schiesst in Holland Tor um Tor, reiht sich bei Twente Enschede in die Annalen der Ehrenbürger und der Topf-Torschützen ein. Sobald er aber für das Schweizer Kreuz auftritt, bringt er kaum ein Bein vors andere und der Ball muss ihm schon fast an die Lampe gehämmert werden, damit er sie reinbringt. Jedenfalls kommentiert unser lieber Panzerknacker-Sascha Rüefer das Spiel gegen Griechenland (man dankt dem Gurens für die Eingebung). Mitten in der Szene des Führungstors der Schweiz durch N'Kufo kriegt sich Rüefer fast nicht mehr ein und brüllt in seiner inzwischen unfehlbaren Panik "FÄÄÄÄÄRNAAAAANDÄÄÄÄÄS!!!". Gut, wird der geneigte Leser sagen, kann ja mal passieren.

Deshalb gleich die zweite Episode:
Diesmal ist es der der Kommentator, welcher sich der Kenntnis des Redaktors entzieht. Aufgrund der unterschwelligen Fahne und der etwas lottrigen Stimme dürfte es wohl Beni National gewesen sein. Kulisse bildet diesmal die Finalissima 2010 und nämlich genau die Szene, welche zum zweiten Tor für die Basler (bekanntlich gegen YB) führt. Ein langer Ball aus der Basler Verteidigung findet im Sturm einen Abnehmer und da entfährt es Thurnheer urplötzlich, mitten im Übereifer des Ad hoc-Kommentierens (passiert beim SF im Allgemeinen nie, es wird immer nur nacherzählt, hierfür fehlt schlicht die Qualität): "Gegenstoss über Henri Bienvenue!" Natürlich war der Angriff über Zoua-Jacqui und nicht durch einen YB-Spieler. Aber das geht Beni im Trubel der Aufregung völlig ab. Zurück bleibt einfach dieser unglaubliche Fehler. Wir haben aber einen Spielkalender-Manipulator, welcher uns vorschreibt, wer die beiden grössten Meisterkandidaten sind, welche im letzten Spiel für die Kulisse gegeneinander zu spielen haben, damit das Fernsehen den grösstmöglichen Nutzen davon trägt. Und dann stellt man so einen Unfähigen hin. Aber damit nicht genug.

Die dritte Szene: Heute Abend spielt YB unter den Augen und Kommentaren von Beni National auswärts gegen die Ferienstellvertretung von Fenerbahce (anders kann man sich solch eine Leistung von einer 100 Mio-Truppe nicht erklären). Das Spiel nimmt seinen Lauf, YB geht in Führung und spielt sich mehr oder (wohl eher) weniger durch die zweite Halbzeit. Doubaï, der wohl meistüberschätzteste Spieler der Axpo Gurkenliga, wird ausgewechselt und mit Hochstrasser ersetzt. Kurz darauf, bei einem der 613 Kontern von YB, geht Bienvenue den Flügel runter und kommt zu einer Chance. Thurnheer dazu: "Achtung, jetzt Doubaï am Ball, was macht er mit dem Ball?" (und damit wird noch ausgeblendet, dass heute Beni ausserdem 15 Minuten vor Ende anfing zu kichern, dann erklärte, dass er lachen musste, weil daran denken musste, dass jetzt eigentlich YB-Viertelstunde sei; dass er zudem teils minutenlang schwieg; dass er sodann vom Tempo des Spiels derart überfordert war, dass ihm nur noch animalische Oooohs und Aaaahs entfuhren)

Die Frage ist aber dann, was wir mit dieser Problematik machen und wie man sie beispielsweise berücksichtigen muss. Ist es vielleicht doch unterschwelliger Rassismus? Ist es lediglich die Faulheit eines Berufsschwätzers und Konzessionsträger unseres Rechtsstaates, sich die Mühe zu nehmen, bei dunkelhäutigen Akteuren nicht einfach auf die Hautfarbe abzustellen (womöglich auch noch mit einer mentalen das-isch-doch-eh-alles-s'Gliich-Verschlimmbesserung)? Ist es vielleicht das letzte Argument verbunden mit der schieren und verzweifelnden Unfähigkeit, während den ganzen 90 Minuten den Kopf bei der Sache zu behalten, keine Leibchen zu verwechseln und etwas ganz Kleines zu berichten, das man nicht selbst schon weiss? Das Problem ist doch, dass es einmal passieren kann. Dann ist es peinlich, dann kann man sich innerlich einen Schamecken anröten und fertig - es ist kein Thema daraus zu machen. Dass es aber in so kurzen Zwischenräumen immer wieder dazu kommen kann, ist peinlich, beschämend und primitiv.