Donnerstag, 31. Januar 2008

Ilan Saragosti's Rock 'n' Roll Rabbis

Anscheinend gab es im 2004 mal Bestrebungen, eine jüdische Art des Woodstock-Musikfestivals durchzuführen mit einer Tournée, welche die grössten und kreativsten jüdischen Rockbands der Gegenwart wie Blue Fringe, Piamenta, Reva LeSheva, Moshav und Matisyahu zusammenführte. Wenige Informationen über diese kuriose Zusammenstellung von Freigeistern finden sich heute noch. Einige Kommentare lassen für die Teilnehmenden auf eine grossartige Erfahrung, global gesehen (Chabad-Quelle) jedoch auf einen Misserfolg schliessen, welcher hauptsächlich darin gelegen habe, dass die Preise zu überteuert gewesen seien und das allgemeine Interesse in der Öffentlichkeit sehr klein gewesen sei. Hier jedenfalls noch der zugehörige Trailer und schade, dass so etwas in Europa niemandem in den Sinn kommt.

Breaking News: Lipa Schmelzer trainiert für die Streetparade 2008!

Grosse Ehre für den Hauptschauplatz der diesjährigen Euro 2008, welche von Zürich praktisch im Alleingang durchgeführt wird.
Als Guest-DJ wird dieses Jahr der Chassidisch-alternative Sänger Lipa Schmelzer eingeflogen, der auf dem Ask-the-Rap-i-Truck als Top-Act für Unterhaltung sorgen wird. Unnötig zu sagen, wer Chauffeur dieses Gefährts sein wird.
Endlich wird das Durchfeiern für die Massen jüdischer Raver aus allen Ecken der Welt kein Problem mehr: Koschere E's (mit eigener Liste) sorgen für die notwendige Energie und um 05:00 wird auf dem Truck selbst ein öffentliches Tfilinlegen mit röhrendem Mussafbeat gedawent.

Auch Affen haben eine Meise...

... und gehen gerne ins Kino!

Simchesnaches, Gut Goal und bis zum nächsten CC Daily Schmonz!

Montag, 28. Januar 2008

das musste ja passieren

WOOOOOW.

schaut euch das scheitern dieses kandidatens bei deutschland sucht den superführer an. nehmt euch aber zeit und schaut es bis zum bitteren ende. ich versprech euch, dass ihr euch nicht langweilen werdet. es ist einfach genial wie der bohlen auf einem nebuchant rumhacken kann, wenn der längst am boden ist. der schient erst aufzublühen, wenn's richtig weh tut.

ich bin aber auch ehrlich gesagt überrascht, dass solche fälle nicht öfters eintreffen.

hier beginnts übrigens schon beim namen (hehe)....

bitte luaga:

Freitag, 25. Januar 2008

China's Globalisierung und der Koscherstempel

Der Consumerist-Blog hat folgenden Bericht von globeandmail.com über den neuen Run auf (offensichtlich falsche) Koscherstempel in China publiziert, wo anscheinend der Koscherstempel als Gütesiegel (auch auf Möbel oder Aale) angesehen wird und deshalb auf Produkte angebracht wird, wo Kaschrut meilenweit entfernt ist:

Kosher certification is the new darling of health-conscious consumers who misguidedly believe that biblically blessed health standards can reign in the excesses of commercial food production. Even Chinese exporters are betting that kosher certification can convince foreign consumers that their wares are safe. To companies,
certification is just a marketing tool: it lends the aura of safety without offering any actual food safety benefits.
Many Chinese companies were unfamiliar with the concept: One furniture maker asked for kosher certification, drawing a polite rebuff. Another facility asked to get certified as kosher even though it was smoking eel on site, a kosher no-no. The company was turned down; it is now building a separate, kosher-only facility.
And many companies weren't ready for the grilling the rabbis gave them on their first visits to their plants, seeing it as a sign of distrust. "In China, everything works on relationships," said Grunberg of the Orthodox Union, which certifies more than
400,000 products worldwide.Almost 5,000 new Kosher products hit U.S. shelves
last year, but they aren't any safer than traife goods.
Whether kosher foods are actually less likely to be contaminated with, say, E. coli bacteria remains up for debate. While research is scant in this area, experts say it makes sense that kosher food could be safer because it's more closely monitored. "Jews aren't allowed to ingest bugs, so produce must go through a thorough washing and checking to ensure that no bugs are found within the leaves or on the surface of
the fruit or vegetable," says Moshe Elefant, a rabbi and chief operating officer of the Orthodox Union KOSHER, a kosher certification organization based in New York. But bacteria can remain even after this type of washing, so consumers can't assume they're less likely to get food poisoning with bagged spinach marked kosher than with a conventional bag.
The same caveat applies to poultry and beef. A salting process that removes blood from the meat has antibacterial effects, but salmonella and E. coli can still survive, says Joe Regenstein, a professor of food science who teaches a course on Jewish and
Muslim food laws at Cornell University. Kosher beef, though, is much less likely to contain the misshapen proteins that cause mad cow disease, rare as that is, probably because the animals are slaughtered young, before the disease sets in.

Kosher certification is especially ill-suited for the Chinese marketplace. Contamination is caused by corrupt suppliers who substitute cheap poisons for relatively expensive ingredients. We use kosher certification for one thing, and one thing only: finding really good Coke.

Geschichte im Schlafzimmer

Und zwar nicht irgendeine, sondern gleich happig Geschichte liefert neuerdings ein Hotel in Belgrad, wo man neuerdings in Zimmern übernachten kann, welche historischen "Grössen" nachempfunden sind. Mit Abstand am besten ausgebucht ist - welche Überraschung - das Gemach mit dem Bildnis des Oberschnauzes Adolf Hitler in Vollmontur, welches vor allem unter Kroaten, Slovenen und den Deutschen gebucht werde. Daneben gebe es aber auch die Möglichkeit mit Maggie Thatcher oder Tito zu schlafen. Welch ein Wunder, dass in Belgrad nicht überall Begeisterung für dieses Projekt ausgebrochen ist. Leider fehlen aber in Serbien im Gegensatz zu den meisten europäischen Staaten die entsprechenden legalen Gegenmittel. CC überlegt sich deshalb, den Aussenkorrespondenten Churban Brünzel baldmöglichst auf Mission zu schicken.

HAS

Und wieder zurück zu den wahrlich wichtigen Sachen in unserer Agenda der Welteroberung. Nämlich steht uns hierzu auch Uriella, die mächtige Seherin aus dem Erdkern, zu Diensten. So haben wir sie als Dolmetscherin unseres Vokabulars verpflichten können, indem sie der Jüngergemeinde den Ausdruck HAS (hart am Start) im nationalen Rundfunk darlegt und gleich auch theatralisch untermalt. Sedö lüeg und Gute Besserung!

Donnerstag, 24. Januar 2008

"Wer zu viel sagt, wird ausgegrenzt" - Vom Bedürfnis, es vermeintlich Allen Recht zu machen

Gut, über verschiedene Artikel im weiter unten erwähnten NZZ-Folio kann man sich streiten, wie man sich über Humor oder guten Wein unterhalten kann. Den meisten kann man - unter Anerkennung indessen, dass ein Thema angegangen wird, über welches in der Schweiz niemand offen und ehrlich sprechen will oder kann - , sie seien in vielerlei Hinsicht nicht sonderlich erhellend und originell. Zum einen äussern sich eine Handvoll nostalgische Angelsachsen (fanden sich denn wirklich keine Schweizer oder zumindest Zentraleuropäer zu diesem Thema?) über alte Jiddisch-Ausdrücke und niemand merkt es eher wie der Schweizer (aufgrund seiner Affinität zu Sprachen und verschiedenen Dialekt-Auswüchsen), dass die Wörter phonetisch alle auf Deutsch auch gibt. Gut, vielleicht geht ihnen der historische Ghetto-Groove (den wahren, nicht den aus der Bronx, der im Hiphop besungen wird) auf Deutsch ab, aber im Nachhinein bleibt nicht viel hängen (ausser wie immer Etgar Keret, aber der schreibt wieder einmal in einer eigenen Liga). Und die Stories dahinter sind zumeist nicht zwingend von einer Aufdringlichkeit, welche uns oder dem geneigten nicht-jüdischen Leser etwas Neues oder zumindest Erhellendes durch den Tschulent sieben.

Dann gibt es noch das Glossar, welches wenigstens ein paar kleine Schmunzler bewerkstelligen kann (je nachdem ob man Chabad zugehört oder nicht), auch wenn nicht immer ganz klar wird, was Frenkel wohl meint, wenn er Israel als Mallorca der Juden beschreibt. Yves Bourguignon war jedenfalls mit Safta Kathrin auch schon auf Mallé und hat mir noch nie was von einer Klagemauer erzählt (es sei denn, er meinte die Hauswand neben der bestbesuchten Nachtapotheke, wo sich die halbwüchsigen Dresdner die Alkvergiftung im Kanon aus der Leber reihern).
Und was mich auf einer vielleicht metaphysischen Ebene daran hindern sollte, einerseits am Schabbat in der Synagoge zu stehen und am Sonntag in der Südkurve die Kehle heiser zu singen, ist auch nicht endgültig geklärt. Gewisse Rabbiner führen sogar bewusst eine gewisse Kurvenstimmung herbei, was dazu führt, dass während den Reden auf den hinteren Rängen hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand anstelle der Einnahme passiver geistiger Kost aktiv an Rätselraten über die Aufstellungen und Auswechslungen anderntags debattiert wird.
Den grössten Schmunzler kassierte ich bei den Toilettenlisten. Dieses Problem ist mir jedenfalls in dieser Art noch nie begegnet. Man könnte meinen, "die" Juden (womit wir wieder bei einer missverständlichen Verallgemeinerung wären) hätten aufgrund wöchentlich unkontrollierbarem Hering-, Zibeles- und Tschulentkonsums in rauhen Mengen ihre Verdauung dermassen nicht mehr unter Verschluss, dass sie ständig auf der Suche nach der nächsten Toilette sind. Nie passiert (ausser vielleicht nach Purim, aber das ist ein anderes Thema... )
Lena Gorelik dann weiss uns noch ein paar antisemitische Vorurteile zu berichten, die wir noch nicht alle kannten, was aber nicht weiter störend war. Viel eher störend ist der zur Geltung kommende Drang, sich rechtfertigen zu müssen und dies erst noch - wie in casu - so behäbig und wenig überzeugend zu tun, dass man sich schon fast fragt, ob ein verkorkster humoristischer Versuch oder einfacher Argumentenmangel auf nicht überzeugtem ernsthaftem Niveau vorliegt.
Wo's schon viel kritischer wird, ist beim Interview mit dem (ein bisschen) anonymen Parade-Orthodoxen. Er ist so parade-geeignet, dass er selbst während dem Interview auch noch merkt, wie ihm der Journi aufgrund seiner Überreife auf den Schultern rumsabbert, was die Qualität der Aussagen nur noch weiter ins Arge zieht. Hier fällt ganz schlimm der Vorwurf der Verallgemeinerung und der Stellvertretung für eine ganze Gruppe von Individuen mit ihren höchst persönlichen Bräuchen und Abgrenzungen ins Gewicht. Einerseits sind die Fragen sehr einfach gestrickt und zielen oft einfach auf den 08:15-Juden, so einen Durchschnittszötteler halt... Auf der anderen Seite macht der Interviewte dann Aussagen, als sei er als Mikrofon einer Mehrheit angestellt worden, seine Aussagen stellvertretend für die gesamte Schweizer Orthodoxie (Aussagen wie "man", "wir", "die meisten" belegen dies), was dann bei einer vermutlichen Vielzahl von - natürlich auch orthodoxen und andersdenkenden, anderslebenden Orthodoxen, die sich vor den Kopf gestossen fühlen - doch zu ziemlich heftigen Reaktionen führen kann. Die mögliche implizite Ausgrenzung hat somit weniger mit "zu viel sagen" zu tun als einfach damit, dass ich selbst nicht möchte, dass mir jemand Worte in den Mund legt, zu welchen ich mehrheitlich nicht stehen kann. So ist es wohl nichts als natürlich, zu gewissen einzelnen Punkten eine Gegendarstellung anzubringen, wie sie in orthodoxen Kreisen genauso stehen könnte:
  • Es ist nichts dabei, wenn man entscheidet, sich von der Aussenwelt abzuschirmen, wenn man das für sich als das richtige Rezept erachtet, um sein Überleben über Generationen zu sichern. Das Prinzip wird in der ganzen Welt angewandt, von Chinatown über Little Italy zu Mea Shearim und dem Zürcher 66er. Die Reaktion ist normal, und wem dies gefällt, der soll dies so leben. Zugehörigkeit hat sehr wohl mit Abgrenzung zu tun und ist deren negative Umschreibung. Viele Regeln im Judentum stärken die Zusammengehörigkeit eben durch eine Abgrenzung (Brot, Käse, Alkohol haben eigene Kaschrut-Parameter, welche teils nichts mit Inhaltsbestandteilen zu tun haben). Es gibt aber genauso Orthodoxe, die sich nach der Arbeit auf ein Bier mit Arbeitskollegen treffen, mit ihnen Sport treiben, gemeinsame Vereinsmitglieder sind, sich gegenseitig die Bowlingkugel polieren etc. Kurzum: Ein Zusammen- und Miteinanderleben mit Nichtjuden und vor allem aber auch mit weniger Religiösen (und dies ist eine der schlimmsten Aussagen im Interview) ist bei vielen Orthodoxen nicht automatisch ausgeschlossen, sondern gehört oft zur Realität, welcher man sich nicht verschliessen möchte.
  • Familie geht nie auf den Keks? Ich weiss nicht, es gibt den berühmten Feiertagskoller, wenn am dritten Tag die Familie schon 48 Stunden aufeinander sitzt und man am Nachmittag schon nicht mehr nickern kann/will: Ob man da noch sagen kann, man gehe sich zwingend nie auf den Keks? Na ja...
  • "Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Ehen halten." Soso, das ist wohl der primäre Unterschied zwischen Orthodoxen und weniger Praktizierenden oder zwischen Juden und Nichtjuden. Scheidungen sind je länger desto eher ein Thema und so auch unter Orthodoxen, weil das Bedürfnis der Selbstverwirklichung manchmal auch vor dem Klerus nicht anhält. Die Scheidungen und Patchwork-Familien gibt es genauso bei Juden und dies in stetig steigendem Mass.
  • "Wir sind so aufgewachsen, also hinterfragen wir es auch nicht." Das eben macht einen bedeutenden Unterschied zwischen verschiedenen orthodoxen Auffassungen aus. Unser "Freund" stellt sich hin und als aufgeschlossener und arbeitstätiger Bürger sagt er, man hinterfrage nicht. Niemand. Nie. Soso.
  • Die Krux mit Israel: Hier fehlt es Mr. X einfach an Feingefühl, und er tritt genau dahin, wo man ihn nicht lesen will. Er antwortet zuerst, er sehe sich nicht in Israel ansässig und betrachte das Land als ein besseres Ferienland (das Frenkelsche Mallorca?), dann aber äussert er sich nicht dezidiert zu seiner Heimat, zu welchem er auch ein zweischneidiges Verhältnis hat ("nur, weil Israel nicht an der Euro 08 ist"). Eine solche Aussage ist von seltener Einfältigkeit, da der schnauztragende, morgenrot-brünstige Helvetier genau auf solche Sätze wartet, um sein zurechtgestiefeltes "Gsehsch jetzt, so dänkets" auspacken kann. Juden mögen aufgrund von Vertreibungen (ja, auch in der Schweiz im Verlauf der Geschichte mehrfach) und Wiederzulassungen ein zwiespältiges Verhältnis zum Begriff der Heimat und spezifisch auch zum damalig vollen Boot mit aufgemaltem Schweizerkreuz haben. Eine Wertschätzung liest sich jedenfalls anders, ist, wie sie dargestellt ist, sicher kein Gradmesser für eine Mehrheit und liest sich leider praktisch als Schlusssatz extrem schlecht.

Kurzum: Die Idee des Heftes ist sicher löblich, aber der Nachgeschmack ist vor allem für die jüdischen Mitleser (individuell gemeint, basierend auf persönlichen Eindrücken und Äusserungen) bitter, da man sich vorkommt, als blättere man durch einen Versandhaus-Katalog über die Juden sowie ihre Meinungen und Ansichten, aus welchem Standardantworten zu entnehmen sind. Gerade viele Interviewte aber äussern Meinungen, welche viel extremer und eigenständiger und oft schlicht und einfach Ausflüchte, als dass sie weder von der einen noch von der anderen Seite als bare Münze zu lesen sind.

Replik zum Kugelmann-Märchen (NZZ-Folio vom Januar 2008)



Wenige Statements, zwecks Diversifikation und Inanspruchnahme einer seit Unzeiten angekündigten und einer längst überfälligen Replik zum aktuellen und in jüdischen Kreisen doch ziemlich kontroversen NZZ-Folio. Kontrovers ist es vor allem, weil die nichtjüdische Umgebung in ihren smalltalkenden, bürgerlichen zug- und tramfahrenden Pendler-, Wartezimmer-, Migrosschlangen- und Coffeeshop-Intellektuellen sich mehrheitlich mit pausbäckischen Kommentaren wie "isch äh mal interessant z'gseh, wie das bi dene gaht und wie die denked!" zu Protokoll gaben. Zu denken, man liesse sich auf einzelne Aussagen von ausgewählten Interviewter reduzieren, ist doch ziemlich simplizistisch und verallgemeinernd. Kein Jude in der Schweiz will sich eben als Paradejude unter einer gewissen Aussage abgestempelt sehen (zumal schon so genügend Vorurteile kursieren), sodass ich die konkrete Befürchtung hege, die Aussagen im Folio seien vielfach in der Umwelt als bare Münzen genommen worden und nicht als einzelne Meinungen in einem Meer verschiedener Individuen (wie auch in der Umwelt jeder nur für sich sprechen kann, es sei denn er sei beauftragt worden).
Womit wir ziemlich gerade aus auf dieses humoristisch sehr wohl gemeinte, dann aber auch sehr fragwürdige, "Märchen" von Yves Kugelmann zusteuern, besagend dass die Lösung aller jüdischen Probleme in dieser Welt der Aufbau eines zweiten jüdischen Staats ist. Die Raoul Schütz-Generation hätte die zwei Seiten etwas weniger umständlich wohl so umschrieben: So wie Israel, kännsch? Also ich meine jüdisch, also nein, schon jüdisch, aber einfach ohne Probleme. Weisch, also schon jüdisch, aber wie so irgendwie ohne Religion. Und dies in einem schwerlich differenzierbaren Aufbau tausender in loser Reihenfolge übereinander gestapelter Substantive. Der Gedanke ist doch ziemlich konfus, kann man doch nicht einfach das Game over-Try again-Prinzip anwenden, zumal dies Idee eines Neubeginnsauf der Basis der jetzigen Sachlage einen sicheren Untergang Israels mit seinem gesamten kulturellen Erbe und seiner emotionsgeladenen Geschichte prognostiziert. Man ist ja auch nicht beim Ski-Challenge (bitte sagt mir, dass Ihr noch nicht süchtig danach seid), wo man bei einer Zwischenzeit von 1:57:08 und mitten im Rennen merkt, dass man die Bestzeit sicher nicht mehr schlagen kann und alsdann abbricht , um einen weiteren Versuch (oder bis um 04:00 Uhr morgens dreihundert) zu starten. Try again halt. Und für Zürcher erst recht unverständlich ist die schon fast mystisch anmutende Vermutung, dass diese neue Apokalypse ihren Ursprung ausgerechnet in Basel haben sollte. "Warum nicht", fragt der Autor. Warum ja? Oder wollen wir unsere Basis wirklich an einem Ort aufbauen, zu welchem wir keinerlei emotionalen Bezug aufweisen? Oder hatte Eichmann oder etwa wirklich doch Recht mit seinen angeblichen Zwangsumsetzungsplänen für 4 Mio. Juden nach Madagaskar? Wussten es unsere Schlächter wirklich besser als unsere eigenen Idealisten?

Aber vielleicht mute ich der nichtjüdischen Leserschaft des NZZ-Folios doch etwas zu wenig zu. Vielleicht hat sie ja auch sehr wohl verstanden, dass es sich bei diesem Text eines jüdischen Schreibers um einen künstlerischen und nicht ganz ernsthaften Essay auf der traumwandlerischen Spur handelt und nicht darum, dass jemand sich wirklich (siehe Bild im Folio) an den Balkon des Hotels Drei Könige in Basel stellt und (auch bildlich) kurz mal so tut, als sei er Herzl. Denn Israel ist heute nicht einfach ein verrückter Rastafari-Gedanke aus der Karibik und vor allem auch keine alternative Erlösungsvision aus dem Diaspora-Denken, sondern für viele von uns, egal wie weit oder wie nahe sie dem zionistischen Gedankengut stehen, ganz einfach Teil unser aller Realität, die uns bedrückt, beängstigt, mit welchem wir uns freuen und inzwischen in einer schon fast physischen Verwandtschaft unzertrennbar verwoben sind.
Es ist eben wirklich kein Märchen, sondern wir stehen mittendrin. Und hinten raus geht's nicht mehr, wie in Echt halt...

Nullitas hilarum balabalaque

Einerseits darf vermeldet werden, dass in der italienischen vierten Liga ein Stern aufgegangen ist. Ironischerweise spielt der in der Region von Neapel und ist argentinisch-italienischer Doppelbürger. Am Ende ist dieses Kunststück aber doch nicht ganz so spektacoolär, handelt es sich doch um einen Maradona, nämlich den Sohn des legendären Diego Armando. Aus vierzig Metern einfach mal den Fuss drüber heben, kurzum: verdient eine Nomination für den Mamesh-Meschugge-Award des Januars 2008.



Des weiteren sei auf den Messirus-Nefesh Award für den Januar 2008 hingewiesen, der durch meine gespaltene Persönlichkeitsteile (im Stil von "I hear dead people") unisono an einen Fussballprofi verliehen wird. Lustig genug, dass der nun einem Namen gehorcht, der nicht ganz alltäglich ist, nämlich Bekim Kastrati. Noch viel brüllhafter (für uns hauptsächlich ironischer Art, für ihn dann doch eher in schmerzhafter Weise) ist die Tatsache, dass er als 28-jähriger Fussballprofi und Stürmer der Fortuna Düsseldorf ein schmerzhaftes Rencontre mit des Münchner Bayern Van Buytens Nocken hatte (PG, kännsch?), was in einer tiefen Risswunde an einem Testiculum resultierte, auch genannt Hodenriss. Schmerzen einer anderen Welt, shelo neda. Oder eben: Messirus-Nefesh-Award im Januar 2008 (vor allem aber deshalb, weil er bis Matchende einfach weiterspielte und das in einem Freundschaftsspiel!).

Mittwoch, 23. Januar 2008

so easy druff

endlich macht mal wieder etwas aus israel schlagzeilen, dass nicht mit armen unterdrückten menschen zu tun hat! folgender song soll in england der letzte schrei sein. vor allem in discos soll er allgegewärtig sein. leider qualifiziert er sich nicht als uaiuai schnulze. ich hätte mich aber eh nicht getraut in diese sparte reinzupfuschen.
aber endlich tut das heilige land mal was für seine pr! durch das lied bekommen zwar alle ein bild von israel, in dem es von schnitten und arsim nur so wimmelt. aber da es 1. schnitten enthält und 2. das aktuelle bild nicht besser ist, nehmen wir das gerne in kauf.

sektion tf tf tf nz nz nz nz gsch gsch gsch


Montag, 21. Januar 2008

Uaiuai-Schnulz des Tages: Amir Fay Gutman - Margish

Die heutige Dienstleistungsgesellschaft ist ja allgemein nicht mehr, was sie einmal war. So lässt auch der Verriss einzelner Teile des breitgewalzten NZZ-Folios "Jung & Jüdisch" weiterhin auf sich warten, was aber dennoch hoffen lässt, dass sich Einzelne wortkräftig zu diesem Thema auslassen werden.

Inzwischen verdingen wir uns einen mässig produktiven Montag Morgen mit einem weiteren Uaiuai-Schnulz, in der Hoffnung, die Welt möge sich aufgrund der erfolgten Namensgebung des jüngsten Jöööhs in Germaniens Tiergärten (der Name ist übrigens ein Abfallprodukt der Synchronisierung amerikanischer Filme und TV-Serien, auf so was käme ja sonst niemand) und der Bestimmung der sexuellen Vorlieben von Eisbären (der Löli, der mit Knut rumalbern musste, weiss wovon er spricht, been there, done that) wieder den ernsthaften Themen unseres Alltags oder zumindest wahrlich unterhaltenden Subjekten zuwenden. Amen. Und uaiuai.

Mittwoch, 16. Januar 2008

zweifel paprika chips, eine perle der natur


Gemäss CNN breaking news sind die paprika chips in der migros in der region zürich wegen der enormen nachfrage bereits vergriffen. . . man sprach auch von plünderungen im raum zürich (mit überdurchnittlich hoher heimischer beteiligung), die polizei ist mit einem grossaufgebot bemüht die situation unter kontrolle zu behalten. . .maco cortesi hat in seiner erfolgreichen tele züri karriere noch nie etwas ähnliches dieses ausmasses gesehen. . . susan ville berichtet für SF 1 live vor ort und gemäss 20min und blick.ch sind auf e-bay die preise für die 150g packungen bereits auf EM Tickets niveau gestiegen. . .
Die handelszeitung spricht von einen kollaps an der londoner rohstoff börse und der UN sicherheitrat trifft sich gemäss nicht öffentlich bekannt gegebenen quellen heute abend in NY um für alle möglichen szenarios gewaffnet und vorbereitet zu sein. . .
Die amerikanischen presidentschaftskandidaten haben parteiübergreifend ihren schwerpunkt im wahlkampf nun auf die sicherstellung der zweifel produktion, mit schwerpunkt paprika, neu definiert.

Gemäss einem anonymen informanten wurde herr rabbiner B. heute morgen gesichtet als er sich vermummt und ausgerüstet mit drei 500g packungen in der mikveh eingeschlossen hat und seit dem nicht mehr gesichtet wurde. Ein augenzeuge berichtete von gigantischen schmatzgeräuschen die ihren ursprung nur in der mikweh haben können. . .diese geräusche werden zurzeit schon als klingelton heruntergeldaden und auf bravoheftli.de ist bereits davon die rede dass diese musikalische darbietung unser walliser mauerblümchen vom gipfel der download charts verdrängt hat. . .

Dienstag, 15. Januar 2008

Uaiuai-Schnulz des Tages: Tashma - Shine

Ist zwar nicht zwingend ein Schnulz, aber immer noch witzig genug, um mich davon abzulenken, dass es mich am linken Fuss (Innenrist) juckt. Ich stelle zudem eben auch einen gewissen innovativ-kulturellen Anspruch an unsere Autorengemeinschaft. Ganz Gross-Samaria soll von den Neuerungen des 21. Jahrhunderts und der Verbreitung von alternativen J-Musikquellen profitieren.

An dieser Stelle sei zudem noch erwähnt, dass morgen Abend in der berühmt-berüchtigten Halle der Wahrheit einer der erfahrensten, haarigsten und am schwierigsten bezwingbaren Indoor-Tschütteler seinen Einstand in der JLeague geben wird, der Blushnik persönlich, von den gegnerischen Stürmern auch liebevoll "Die Wanze" oder neuerdings auch "Abraham Al Zawahiri" genannt. Gebt Euch dieses Highlight zu Gemüte, nehmt ein Bierchen mit, wenn's sein muss auch Eure Frauen (auch die können noch was lernen).

Montag, 14. Januar 2008

Es wird Zeit....

und? wer hat's gesehen? manchester united hat wieder mal gezeigt wozu es fähig sein kann. (wer's nicht gesehen hat: muaschluaga).
ich denke, dass die champions league langsam zum thema wird. und das sag ich nicht nur wegen diesem sieg. immerhin war die erste halbzeit torlos und somit alles andere als meisterlich. aber alles in allem ist die mannschaft unheimlich stark. in den letzten 11 heimspielen waren die immer siegreich. und dies mit einem torverhältnis von 29:3!!! shappo
und in den reihen steht da einer wie christiano ronaldo. schon 16 tore geschossen (am wochenende gleich 3). wenn der so weitermacht wird's gegen portugal ganz eng an der euro. wir müssen hoffen, dass die beim letzten spiel schon durch sind.
so viel dazu!

uene

Weekend round up

Während die gesamte Nation dieses Wochenende am TV hing und Ski fahren schaute, habe ich in meiner offiziellen Position als CC Scout mich mit der wichtigsten Nebensache der Welt beschäftigt. Ein besonderer Blick galt natürlich den verschiedenen Schweizer Spielern, vor allem dem berühmten Zwilling von Blaise Nkoufo, der schon wieder getüpft hat. Ich will den jetzt aber wirklich mal im Nati Trikot sehen. KÖBI, AUF JETZT! Aber das wichtigste ist im Moment ja die Goalie Frage, weshalb ich meinen Fokus besonders darauf gelegt habe. Coltorti wurde nach 44min eingewechselt und hielt seinen Kasten sauber, da sein Kontrahent sich verletzt hat dürfte er evtl. mehr Einsatzzeit bekommen. Benaglio hat zum dritten mal Hintereinander zu Null gespielt und hat am zweitwenigsten Tore in der gesamte Liga erhalten, was bei Betrachtung des Videos des letzen Spieles von ihm aber auch nicht verwundert: Gligg (Man beachte das einzige Tor der Partie). Zu guter letzt noch Zubi, der im Testspiel gegen Concordia, das 0-0 endete, eine Penalty hielt. Erfreuliches gibt es auch von Gygax zu vermelden, der nach langer Verletzung gleich in seinem ersten Spiel getroffen hat. 

Ich ernenne zudem Ronaldo zum Mann der Woche, der gestern in seinem ersten Spiel für Milan gleich Zwei Tore gemacht hat und alle seine Kritiker Lügen gestraft hat, die ihn schon nach Brasilien geschrieben haben. So ist recht. 

Guten Start in die Woche
Lino

Sonntag, 13. Januar 2008

neeeeeeeeiiinn

also dass da nichts passiert ist, grenzt an ein wunder.

auf seiner website gibt er ja bekannt, er habe sich schon im krankenhaus gesehen. nein? wirklich? ich hab eher schon an die nächste station gedacht. dort wo man nur noch gewaschen und für die familie zurecht gemacht wird.

aber ist ja nochmal gut gegangen

Freitag, 11. Januar 2008

Kalojew ist neu Vizeminister


Kalojew ist neu Vizeminister
Der Lotsenmörder Witali Kalojew wird stellvertretender Minister im Bauwesen der russischen Republik Nordossetien.
Wie seine Anwälte gegenüber Radio 24 bestätigten, hat der 51-jährige ein entsprechendes Angebot angenommen. Bereits morgen wird Kalojew seinen ersten Arbeitstag haben.
Witali Kalojew hatte im Februar 2004 in Kloten einen Fluglotsen der Skyguide erstochen. Er ist vor zwei Monaten vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden und in die Hauptstadt Wladikawkas zurückgekehrt.

http://tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/830546.html

Trotz Prüfungsstress, Arbeitsvertrag, High von der Bert Verlobung (Danke an dieser eher unpassenden Stelle nochmals Herr Bert) und meiner Schabbes Koidesch Vorfreude muss ich doch kurz diesen heute erschienen Artikel kommentieren.

Was ist das für eine Gesellschaft? Ich konnte das kaum glauben. Es tat mir von Anfang an sehr leid, was dieser Mann erleben musste. Dieser Schmerz ist für uns alle sicher nicht nachvollziehbar. Eine solche Tragödie wird nie richtig verarbeitet werden und ihn sein Leben lang prägen und begleiten.

Aber was hier geschehen ist, ist zuviel des Guten. Dieser Mann hat einen klaren Mord begannen. Alle strafrechtlichen Aspekte hier im Detail zu erwähnen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Fakt ist, er war mit einem Messer bewaffnet, hat X mal auf brutalste Art und Weise zugestochen und eine grausame Tat ausgeführt. Eine Familie vorsätzlich zerstört. Aus klaren politischen Gründen, wahrscheinlich Angst vor dem Putin-Regime, wurde Kalojew schon früh möglichst entlassen. . .2/3 Plus noch eine verminderte Zurechnungsfähigkeit und weg ist er.
Ich habe meinem Umfeld schon bei seiner Entlassung erklärt, bei all seinen souveränen Interviews die er strahlend gegeben hat, kann es um seine geistliche Gesundheit nicht so schlimm stehen. Verdutzt verfolgte ich auch diese Bilder in den jeweiligen Nachrichtensendern, die zeigten wie Kalojew nach seiner Entlassung in Russland von der Putin-Jugend mit Plakaten und Sprechchören wie ein Volksheld gefeiert wurde.

Man soll von einer solchen Gesellschaft gewarnt sein. . .

Mittwoch, 9. Januar 2008

Des Eidgenossenheeres Auftritt entlang der Teutonengrenze

Neulich in der Provinz gab sich das Eidgenossenheer einen weiteren Grossauftritt, wie er in etwa jedes Jahr von Statten geht und das sich Fahnenübergabe nennt. Leider wurde ich selbst ja von einem antisemitischen Arzt ja des Militärdienstes für untauglich befunden, was mir immer noch wöchentlich schweissgebadete Alpträume beschert. Zudem werde ich ja für diese Beschwerden erstens im Alltag durch Missgunst durch Arbeitgeber und der allgemeinen öffentlichen Gunst bestraft und zweitens darf ich darüber hinaus auch noch für meine natürliche, angeborene und durch Überbeanspruchung meiner körperlichen Gebrechen verschlimmerte Benachteiligung (ja ich weiss, wir gehören ja eigentlich alle ins Kaffehaus) dem Fiskus einen beachtlichen Teil meines Einkommens auch noch in Form abtreten. Schrecklich.
Jedenfalls ereilte mich folgend dokumentiertes Spektakel, eben genannt "Fahnenübergabe", am hellichten Tag und völlig frei jeglicher Befürchtung mitten auf dem Fronwagplatz in Schaffhausen. Natürlich zog sich der Aufzug mit Abspielen der Hymne, etlichen Reden schnäuziger Abzeichenträger und grossem Brimborium ab, jedoch schien das Ganze die ansässige Bevölkerung nicht weiter zu beschäftigen. Etliche einkaufende Rentner liessen sich beispielsweise durch den Aufzug auch nicht vom gewohnten Weg hindern und trotteten mitten in der Zeremonie und durch unsere qualifizierten Verteidungsexperten quer über den Platz. Auch sonst schien das Ganze trotz den entlang dem Theatercafé und Manor aufgestellten Panzern (!!!) relativ wenig Leute zu beunruhigen bzw. aus der Fassung zu bringen. Ganz nach dem Motto: Die Hunde bellen, die Karavane zieht weiter....

nicht schon wieder!!!


mit magenkrämpfen und wutausbrüchen erinnern wir uns an eines der traurigsten kapitel in der schweizer fernsehgeschichte. Hierzu nochmals ein grosses PFUI PFUI PFUI!!!

Doch es scheint, dass die leutschenbacher witzbolde nichts aber auch gar nichts gelernt haben. die regelmässigen betrachter des sportpanoramas wissen wohl schon worum's geht (achtung vor weiteren magenkrämpfen u.ä.). diese rubrik von wegen walter andreas müller als schilper gress (im bild rechts. das links soll köbi kuhn sein). das ist ja als sketch in victors spätprogramm lustig. aber hier haben wir leider wieder mal den klassischen fall des overkills eines witzes vorliegen (und ich weiss was es bedeutet eine witz durch massloses übertreiben zu killen!). denn der joke gibt einfach nicht so viel her. und je länger er ihn nachäfft, desto schlechter wird's (stichwort exponenzieller tiefflug).
es bleibt zu hoffen, dass die studio-kiffer sich wieder ein wenig erholen bis zur EURO. denn auf einen peter steiner der den rebben imitiert oder irgendeine springmaus die den latour macht, habe ich echt keine lust. ich will fussabll, frauen und alkohol! und damit basta!!!

Dienstag, 8. Januar 2008

und noch eins

das lied "schrei nach liebe" ist uns ja ein begriff (falls nicht: muaschluagaengjege)
aber diese interpretation ist also grossartig:

das bringen die einfach ihren eltern, grosseltern und tschulentkochern ins gesicht. schappo!!!

uenefrücht

Montag, 7. Januar 2008

hier mal was zu tun wenn ihr zu viel zeit habt

schaut die erste hälfte und überlegt euch was es sein könnte.
lösung folgt in der zweiten hälfte....

Samstag, 5. Januar 2008

sonst nichts besseres zu tun?

ich weiss, dass wir es eigentlich verhöhnen, einfach nur ein video reinzustellen. aber da ja sonst niemasnd was dummes, gscheites oder sonst was reinstellt, übernehme ich das gerne wieder einmal:



anbei noch gute besserung!!!!